USA

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M

Mikasch

Gast
Ich träume von einer langen Reise
durch das Land, in dem
Milch und Honig fließen
der Sonne entgegen
wie einst Ikarus
ich stehe im Staub der Straße
in der Stadt der Engel
meine Jeans sind mir zur 2. Haut
geworden
das Gesicht wettergegerbt
am Morgen schaue ich in die Sonne
und weiß, dass ich auf dem
Weg bin
wie viele Paar Schuhe werde ich
wohl verbrauchen?
zwischen Pacific und Atlantik
nein, Flügel habe ich nicht
wie einst Ikarus
trotzdem muß ich auf meiner
Reise an ihn denken
auch ich könnte abstürzen
bevor ich mein Ziel erreiche
ich habe Angst davor
anzukommen
wie wird das sein?
ich blicke in den Himmel und
sehe im Geiste das Shuttle, wie es
mitsamt der Astronauten birst
wie eine Feuerwerksrakete
auseinander fliegt
der amerikanische Traum
auch vergraben im
Ground Zero
versunken in Gedanken stehe
ich als Tramp im Staub der Straße
als ein LKW quietschend hält
ich laufe zum Fahrerhaus
„What goes on, boy?“
fragt eine sympathische
Cowboystimme
ich stammele nur:
„To the sun ...“
“Allright, boy, come on!”
ich klettere die Beifahrerseite hoch
so muß der liebe Gott aussehen
denke ich, als ich in das
sonnenbebrillte Gesicht neben mir
blicke
und danke ihm
 
M

Minds Eye

Gast
Hi Mikasch.
Mal ganz abgesehen davon, dass ich Deinen Pro-Amerikanismus nicht verstehe...
Milch und Honig FLIEßEN.
(Milch+Honig=Plural)
Auch halte ich das nicht für Poesie, sondern eher für kurzzeilig konstruierte Prosa (fast) ohne Interpunktion.
Gruß,
ME.
 
S

Stoffel

Gast
hallo mikesch,

naja..das Gefühl der "grossen Freiheit..marlboromässig" vermittelt mir das nicht du.:(
"wo milch und honig fliesst" sagte man das nicht mal als es noch Ost und West gab??

"Im Staub der Strasse"..mnun, das muss eher ein Highway..Route 66 oder so sein..was nichts mit "ground Zero " zu tun hat...

Mehr weiss ich dazu nicht zu sagen..
lG

Stoffel
 
M

Mikasch

Gast
xxx

Minds Eye, du kannst es halten, für was du willst.
Das Bild (der Traum) des Protagonisten ist poetisch.
Ich halte diese leidigen Diskussionen über die Form,
in der Poesie daherkommen soll für antiquiert, verstaubt.
Man muß sich nicht mal durch die Gegenwartslyrik wursteln,
um genügend Beispiele solcher Poesie, wie ich sie mit
meinem Gedicht darstelle, zu finden. Seit wann müssen
sich Gedichte in gewissen Versformen reimen? Gut, das
sagtest du nicht. Gedichte müssen auch nicht unbedingt
schmalzig und mit Attributen überladen - unverständlich -
daherkommen ...
Ich nenne das dichterische Freiheit. Und die st mir einiges
Wert. Mein Gedicht ist ein Traum, ein Tagtraum, und hat
nichts mit Proamerikanismus zu tun.
 

GabiSils

Mitglied
Hallo Mikasch,

mir gefällt es. Ein Road Movie ... ich kann den Traum nachvollziehen, das Land kann ja nix für seine Regierung.
Von der Einordnung her könnte es auch nach Prosalyrik passen.

Gruß,
Gabi
 



 
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