@Torsten „Ecki“
Freut mich, wenn es dir gefällt.
@Steffen,
jetzt nimmst du mich aber in die Pflicht!
In der Tat war die kleine Diskussion um „Godjes’“ Gedicht „Geburtstag“ der Auslöser, mein kleines Gedicht einzustellen. Ich habe mich wieder daran erinnert, denn geschrieben habe ich es bereits vor vielen Jahren. Es erschien mir allerdings nie so richtig fertig zu sein, was du mir ja mit Deinen Anmerkungen bestätigst.
Eine gewisse schelmische Absicht zur Veröffentlichung spielte natürlich auch mit.
Im Einzelnen:
Du hast mit deinen Ergänzungen das Versmaß des Gedichts in eine gleichmäßige Form gebracht. Ich übernehme:
Ein Dichter, welcher nicht ganz dicht,
der dichtete sich dies Gedicht:
In einem Eimer war ein Loch,
bei: „aus dem beständig Wasser kroch.“ stimmt die Silbenzahl, aber es tropft nicht mehr.
Bei: „daraus tropfend Wasser kroch.“, muss, um den Rhythmus einzuhalten, die erste Silbe „da...“ von „daraus“ betont werden. Das merkt man aber erst beim zweiten Lesen.
Ich ändere in: „Aus dem es tropfte noch und noch.“
Die Änderung der Silbenzahl im folgenden Vers war allerdings von mir beabsichtigt, denn es kam ja ein Zeilenreimer; der macht alles anders und besser. Auch das „dichtete den Eimer“ sollte sich fokussiert auf die doppelte Bedeutung des „dichten“ beziehen.
Zugegeben, beim Lesen stolpert man, aber das war wie gesagt Absicht.
Nun kann ich nach der Verkürzung auch bei den nächsten Zeilen die kürzere Silbenzahl beibehalten.
Deinem Vorschlag folgend ändere ich:
Von grandioser Klasse: (Doppelpunkt)
Seine Dichtkunstmasse.
Als die Masse fest,
(Sie schien nicht nur fest zu sein, sondern sie war es.)
folgte jener Test:
Dichter schritt sodann
dicht zum Wasserhahn. (Seinem? Ein Schelm, wer Böses dabei denkt!)
Drehte auf, und was geschah?
Leitung dicht! Kein Wasser da!
In den letzten zwei Zeilen ändert sich wieder die Silbenzahl und es holpert.
Im Ganzen könnte es so aussehen:
Ein Dichter, welcher nicht ganz dicht,
der dichtete sich dies Gedicht:
In einem Eimer war ein Loch,
aus dem es tropfte noch und noch. –
Kam ein Zeilenreimer,
dichtete den Eimer.
Von grandioser Klasse:
Seine Dichtkunstmasse.
Als die Masse fest,
folgte Dichtheitstest:
Dichter schritt sodann
dicht zum Wasserhahn.
Drehte, was geschah?
Leitung dicht!
Kein Wasser da!
Du siehst, ich kann mich nicht zu den längeren Zeilen durchringen.
Ich mag es einfach so sperrig und knapp, wie es ist.
(Es ist eben nicht „flüssig“, wie das fehlende Wasser aus dem Hahn.)
Mich würde interessieren, wie flüssig (oder auch nicht) andere die Zeilen lesen.
Jedenfalls danke, dass du dich mit meinen Versen rumgeschlagen hast.
Herzlichst
Udo