Überfordert

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lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Stoffel,

die erste Strophe zeichnet ein schönes Bild. Das Meer reinigt "Dich" von Malen, allerdings wird nicht erklärt, welche Flecke hier weggespült werden.

Die zweite Strophe erscheint überfrachtet, lauter Schlagworte. Der Umschwung von der Schwangerschaft mit Gedanken und der Geburt von Treibgut, also Trümmern, ist mir nicht ganz klar.
Welche Gedanken sind hier gesunken? Und was hat es mit dem Hoffnungsmeer zu tun? Sind die Hoffnungen die weggespülten Male aus der ersten Strophe?

Schade das Du das Meerbild nicht auch in der dritten Strophe verwendest. Bei Tausend Morgen dachte ich zuerst an eine Flächenangabe, würde eher "tausende" schreiben.
Die Babies sind wahrscheinlich die Treibgüter der zweiten Strophe, also die Reste der gekenterten Gedanken.
Da die Strophe im Konjunktiv steht, bleibt natürlich die Frage, was das "Ich" denn nun anstelle des Sammelns und Inwattelegens macht.
Schwimmen gehen?

Sehr zerfurcht findet Deinen Text,
lap
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe stoffel,

die Bilder, die Du verwendest gefallen mir gut. Aber in einem Punkt fügen sie sich nicht zusammen. Wenn das Meer den Namen wegspült, kann es nicht gleichzeitig Hoffnungen herbeispülen. So wie es jetzt da steht, ist es doch sehr irritierend.

Wenn Du die erste Strophe wegließest, wird alles einleuchtend.
Da sind die Hoffnungen, die das Lyri sorsam aufbewahrt. Aber der Wunsch, dass sich die Hoffnungen erfüllen sollen ist so fordernd, dass das Lyri nie zur Ruhe kommt. Hier passt alles zusammen.

Übrigens "gebären wird ohne "h" geschrieben.

Liebe Grüße von Vera-Lena
 
S

Stoffel

Gast
guten Tag Vera u.Lapi,

danke für die Auseinandersetzung.Freut mich.

Mir war auch irgendwie klar, dass es nicht so rüber kommt, was ich ausdrücken möchte.
Wollte es aber in dem Fall nicht in die Werkstatt stellen.

Also, ich male "dich" in den Sand. Damit meine ich ja seinen Namen. (wollte aber das SO nicht schreiben). Dabei habe ich sehr viele Gedanken, die ich da ja mit dazu schreibe, auch wenn es nur sein Name ist.

Hatte erst "Hoffnungsmeer" stehen.
Das Meer ist die Hoffnung, spült den Namen/die Gedanken weg und gebiehrt nur Gedankentreibgut. Soll eine Art Kreislauf sein, denn die Hoffnung ist vergebens.
Alles wird schlimmer. Das sind dann die "schreienden Babies".
Hat auch was mit festhalten zu tun, was nicht unschmerzvoll ist. (in Watte packen)

Muss ich schreiben, was ich zwischen den Nächten und den Morgen mache?

Ich nehme es mir heut Abend vor.

Gnaz lieben Dank
lG
Sanne
 
S

Stoffel

Gast
Hallo,

mal eine andere Version....
Ach ja Lapi, es sind keine Male, sondern vielmals.*upps*

lG
Sanne

Überfordert

Tausend Nächte lang
schrieben meine Gedanken
dich in den Sand.

Tausendmal hinfortgespült,
der Hoffnung Meer geschwängert,
an tausend Morgen aufgesammelt
was davon übrig blieb.

Ich lege sie in Watte,
die kleine Babies,
wenn sie nicht so schreien würden
in der Nacht.

Und ich schreibe in Gedanken
deinen Namen in den Sand.
 

Vivi

Mitglied
Hallo Sanne !

Ist es so nicht flüssiger zu lesen:
würden sie nicht so schreien
in der Nacht

Oder stimmt dann der Sinn nicht mehr?
L.G.Viola
 
S

Stoffel

Gast
liebe vivi,

das würde den Sinn verändern.

Man stelle sich eine überforderte Mutter vor, vielleicht. Die sich bei all den Babies, die schreien, die überfordert, die Ohren zu hält.
Naja, vielleicht kein gutes Beispiel?

Das Gesammelt, wird be-ge-hütet, der Kreislauf beginnt..
Sie "schreien" in den einsamen Nächten am lautesten und es wird flehentlich wieder der Name in den Sand geschrieben.

Ist schwer für mich, zu erklären.

Danke Dir
lG
Sanne
 



 
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