Übergang

Übergang

Erwartung ist es nicht,
wird wohl Neugier sein,
was mich erfüllt –
seh’ ich ins Licht,
das da auf mich wartet –
ein wohlvertrautes Weiß.

Mir scheint es täglich
heller.. näher.. rufend..
Oh, welche Lust ich hab
auf diesen Wandel,
den der Durchgang
uns liebevoll verheißt.

Der Vorhang hebt sich wieder,
der durch die Geburt gefallen.
Und bin ich erst da,
von wo ich einst gekommen,
ist all mein Sinnen
Wirklichkeit

© schio – 21.09.06

"Und bin ich erst da,
von wo ich einst gekommen,
ist all mein Sinnen
Wirklichkeit"

...dann ist LyrIch endlich wieder das, was es schon einmal war - unbelebte Materie.
Dieses Sinnen kann ich gut nachvollziehen. Die letzten Ruhestätten strahlen manchmal so eine wunderbar heimelige Ruhe aus. Ich denke mir oft - schade, dass man nicht mal zwischendurch Urlaub in der Ewigkeit machen kann. Du hast diese allzu menschliche Sehnsucht nach dem Ursprung in Deinem Text gut auf den Punkt gebracht.

Schöne Grüße, NDK

P.S. Da Du ihn in Deiner Signatur erwähnst - William Blake wäre ganz sicher ebenfalls begeistert gewesen. Soweit mir bekannt, hat er ja schon zu Lebzeiten die Engel in den Bäumen sitzen sehen, und noch nach seinem Tod soll er seiner Ehefrau wöchentlich Anweisungen gegeben haben. Ein sehr imposanter Mensch muss das gewesen sein. Ich habe einen Teil der Blake-Biographie von Peter Ackroyd gelesen. Ein Mann, der seine Visionen in seiner Kunst ausgelebt hat... wirklich beneidenswert.

„Der erste Schluck aus dem Becher der Natur führt zum Atheismus, aber auf dem Grund wartet Gott.“ (Werner Heisenberg)