Un

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nisavi

Mitglied
Sie hatten sich ein Zimmer genommen.

Das Haus lag ganz am Rande des kleinen märkischen Dorfes.

Wenn man ein Fenster öffnete, sah man hinaus auf endlose Wiesenmeere. Schaumkraut blühte blasslila in Wellentälern und als es dämmerte, stiegen Milchschwaden auf.

Sie liebten sich diesmal ungewöhnlich sanft, so als ob sie den Einen glauben machen wollten, sie wären Teil der Idylle.

Der Mann schlief danach. Seine Arme lagen schwer auf der Frau an seiner Seite. Manchmal öffnete er die Augen im Traum und sie sah die Schleier hinter den Lidern.

Vorsichtig löste sie sich aus seiner Umarmung. Sie stand auf und ging ans Fenster.

Glubschäugig schwammen Fische in den Wiesen. Es war mühsam, ihre Bahnen mit den Augen zu verfolgen. Man musste auf das Schimmern achten. Darauf, wie sich die Wiesenfarbe mit der Farbe der Schuppen vermischte. Aber manchmal verlor man ihre Spur.

Im Inneren des Zimmers bewegte sich der Mann. Seine Arme lagen wie Tentakeln auf dem Laken.

Sehr selten wagte ein Fisch den Sprung in den Nachthimmel. Dann war es leicht, den Blick zu heben.
 

nisavi

Mitglied
Sie hatten sich ein Zimmer genommen.

Das Haus lag ganz am Rande des kleinen märkischen Dorfes.

Wenn man ein Fenster öffnete, sah man hinaus auf endlose Wiesenmeere. Schaumkraut blühte blasslila in Wellentälern und als es dämmerte, stiegen Milchschwaden auf.

Sie liebten sich diesmal ungewöhnlich sanft, so als ob sie den Einen glauben machen wollten, sie wären Teil der Idylle.

Der Mann schlief danach. Seine Arme lagen schwer auf der Frau an seiner Seite. Manchmal öffnete er die Augen im Traum und sie sah die Schleier hinter den Lidern.

Vorsichtig löste sie sich aus seiner Umarmung. Sie stand auf und ging ans Fenster.

Glubschäugig schwammen Fische in den Wiesen. Es war mühsam, ihre Bahnen mit den Augen zu verfolgen. Man musste auf das Schimmern achten. Darauf, wie sich die Wiesenfarbe mit der Farbe der Schuppen vermischte. Aber manchmal verlor man ihre Spur.

Im Inneren des Zimmers bewegte sich der Mann. Seine Arme lagen wie Tentakeln auf dem Laken.

Sehr selten wagte ein Fisch den Sprung in den Nachthimmel.

Dann war es so leicht, den Blick zu heben.
 

nisavi

Mitglied
Sie hatten sich ein Zimmer genommen.

Das Haus lag ganz am Rande des kleinen märkischen Dorfes.

Wenn man ein Fenster öffnete, sah man hinaus auf endlose Wiesenmeere. Schaumkraut blühte blasslila in Wellentälern und als es dämmerte, stiegen Milchschwaden auf.

Sie liebten sich diesmal ungewöhnlich sanft, so als ob sie den Einen glauben machen wollten, sie wären Teil der Idylle.

Der Mann schlief danach. Seine Arme lagen schwer auf der Frau an seiner Seite. Manchmal öffnete er die Augen im Traum und sie sah die Schleier hinter den Lidern.

Vorsichtig löste sie sich aus seiner Umarmung. Sie stand auf und ging ans Fenster.

Glubschäugig schwammen Fische in den Wiesen. Es war mühsam, ihre Bahnen mit den Augen zu verfolgen. Man musste auf das Schimmern achten. Darauf, wie sich die Wiesenfarbe mit der Farbe der Schuppen vermischte. Aber manchmal verlor man ihre Spur.

Im Inneren des Zimmers bewegte sich der Mann. Seine Arme lagen wie Tentakel auf dem Laken.

Sehr selten wagte ein Fisch den Sprung in den Nachthimmel.

Dann war es so leicht, den Blick zu heben.
 

Mandelbaum

Mitglied
Das Bild vom im Wiesenmeer schwimmenden Fischen, von denen nur sehr selten einer den Sprung in den Nachthimmel wagt, gefällt mir.
Ob es der Frau gut tut, was sie da fühlend sieht?
Ich glaube wohl eher nicht.
LG, Mandelbaum
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo,
mir gefaellt diese bilderreise.
es ist die wiese zwischen tag und traum. etwas hermetisch. ein text zum mitfuehlen.
allein der titel erschliesst sich gar nicht. was hat es mit dem praefix auf sich?
magst du das erklaeren!?
lg
ralf
 

nisavi

Mitglied
hallo mandelbaum und ralph,

danke für eure kommentare.

was den titel angeht: er war,genau wie die geschichte,in meinem kopf.

UNbändig scheint der wunsch nach gemeinsamkeit, aber was die beiden tun ist UNschicklich, UNanständig, möglicherweise UNmoralisch und vielleicht sogar UNsinn.

sie wollen UNerkannt bleiben und UNentdeckt.

UNaufhaltsam und UNausweichlich vergeht die gemeinsame, gestohlene zeit.

und die frau? sie fühlt sich UNbewusst UNwohl.

die vorsilbe scheint mir in ihrer bedeutung auf dem text zu liegen wie ein tuch. oder dahinter, wenn man so will. ist das verständlich erklärt?

lg
n.
 

Rhea_Gift

Mitglied
Dann sollte das UN auch wenigstens einmal im Text auftauchen?? Denn erschließen kann man sich diesen Hintergrund nun wirklich nicht.

Aber ein netter Text! Mir fehlt da noch irgendwas - aber vielleicht nur, weil ichs mag, wenns irgendwann direkter wird... hier ists die Stimmung, die das Unwohlsein durchaus beim Leser im Verlauf aufkommen lässt - und mehr soll wohl nicht :)

LG, Rhea
 

Ralf Langer

Mitglied
ich schließe mich rhea an
in bezug auf den titel.
ich hatte mir das schon mit dem präfix so gedacht.
aber es kommt doch ziemlich kopfernd daher.
das hat der gelungene text nicht nötig, denke ich.

lg
ralf
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo,
ich glaube jeder titel der ein vollständiges wort enthielte
würde diesen text gut tun.

die entscheidung bleibt deine

untiefen gefiele mir
lg
ralf
 

nisavi

Mitglied
neuer titel: Untiefen

Sie hatten sich ein Zimmer genommen.

Das Haus lag ganz am Rande des kleinen märkischen Dorfes.

Wenn man ein Fenster öffnete, sah man hinaus auf endlose Wiesenmeere. Schaumkraut blühte blasslila in Wellentälern und als es dämmerte, stiegen Milchschwaden auf.

Sie liebten sich diesmal ungewöhnlich sanft, so als ob sie den Einen glauben machen wollten, sie wären Teil der Idylle.

Der Mann schlief danach. Seine Arme lagen schwer auf der Frau an seiner Seite. Manchmal öffnete er die Augen im Traum und sie sah die Schleier hinter den Lidern.

Vorsichtig löste sie sich aus seiner Umarmung. Sie stand auf und ging ans Fenster.

Glubschäugig schwammen Fische in den Wiesen. Es war mühsam, ihre Bahnen mit den Augen zu verfolgen. Man musste auf das Schimmern achten. Darauf, wie sich die Wiesenfarbe mit der Farbe der Schuppen vermischte. Aber manchmal verlor man ihre Spur.

Im Inneren des Zimmers bewegte sich der Mann. Seine Arme lagen wie Tentakel auf dem Laken.

Sehr selten wagte ein Fisch den Sprung in den Nachthimmel.

Dann war es so leicht, den Blick zu heben.
 



 
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