Und immer wieder Karneval

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annaps

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Jedes Jahr im Februar das gleiche Spiel. Überall tauchen wie aus dem Nichts vermummte Gestalten auf. Ich als Norddeutscher habe da ja so meine Probleme. Nee, dass ist nichts für mich. Die Kneipen hallen wieder von der Karawane, die weiterzieht. Nur zieht sie ja nie weiter. Sie bleibt immer in dieser Eckkneipe hängen. Und dann am Weiberfastnacht: Da schneiden die einem die Krawatte ab! Wahrscheinlich würden die lieber etwas anderes abschneiden, aber da kommen sie ja nicht dran. Und abends hängen se dann voll inne Kneipe. Haben die denn kein Zuhause? Bei uns, nee, da gibt es so was nicht. Die Frau bleibt schön zu Hause. Kann se ja Fernsehen, wenn ich einen Heben gehe. Was will die denn inne Kneipe, frage ich Sie? Was will die denn da! Die versteht doch sowieso nichts von Männergespräche. Fussball und so. Und Politik. Hörn Sie mir doch bloss auf. Frauen und Politik. Das is nichts für Frauen. Die sollen sich um Sachen scheren, die sie verstehen. Kochen und Kinder. Reicht denen das denn nicht? Aber rumjammern können se. Da sitzt auch eine am Tisch. Meine, nee, meine dürfte das nicht. So rumhängen. Ist doch nichts, wenn ne Frau so mit de Männer rummacht. Und nen Busen hat die, Mann, ob die Dinger echt sind? Und die Haare sind auch nicht echt. Und nu grinst die mich auch noch an! Naja, is ja Karneval. Da kann man ja wohl auch mal ein bisschen Spass haben. Sprichts, und kippt sich einen hinter die Binde.
 
An sich gäbe dieses Thema ja einiges an Material für eine humoristische Geschichte ab. Allerdings ist der Text ein bisserl zu kurz, ohne richtig die Spannung zu erzeugen. Erzähl mehr über die Ehefrau (ist sie damit einverstanden?), lass den Erzähler noch polemischer auftreten. Alle paar Sätze füge dann allerdings etwas ein, dass man erkennen kann, wie er sich selbst widerspricht.

Bring auch eine schlüssige Erklärung, warum er als Nordlicht trotzdem in der Kneipe eine "faschingslustige" Dame sieht. Die dürfte es nach der Logik ja gar nicht in seiner Kneipe geben. Ich würde da auch versuchen, nicht nur da generell zu monologisieren, sondern auch seine Gedanken zu den anderen Kneipenbesuchern einfliessen zu lassen, um den Unterschied zu den verrückten Faschingsgilden in Mainz/Köln zu zeigen - und dass die eigenen Witze und der Humor ja viel lustiger sind.

Was ich nicht verstehe ist, warum Du von einem reinen Monolog plötzlich im letzten Satz in eine andere Form wechselst. Bleib konsequent auf Monolog.

Hier ist ein Beispiel, wo der Erzähler die Spannung aufbaut (nach meinem Geschmack zwar allerdings fast schon zu lang, wobei aber immer wieder eine Pointe dazwischen kommt und das kurzweilig macht):
http://www.haha.at/sonstigetexte/sonstigetexte/275/

Marius
 

annaps

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Stimmt! Ich werd´ mir einfach mehr Mühe geben müssen :))
Ich lebe und wohne in Bonn, gegen den Karneval im eigentlichen Sinne ist ja auch nichts einzuwenden. Und die Umzüge in den Stadtteilen sind wirklich ganz nett. Nur wenn DU die hier torkelnden Massen sehen könntest ....
Trotzdem: Du hast natürlich recht, es ist ein bisschen wenig.
LG, Anna
 

Harders

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Teile Deine Einstellung dem Karneval gegenüber und würde meine Beurteilung im Mittel der bisherigen Kommentare einordnen. Recht hat er, wenn er sagt, das Thema gibt ne Menge her, jedoch "mager" fänd ich zu mager! In diesem Sinne...zerfetze das Thema ruhig und ergehe in detailgetreuer Beschreibung. Anlass gibt's genug. Auf ein Neues und...
Viva Colonia!!!
 



 
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