Und mein Berg

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Hella

Mitglied
Teide: Roques de Garcia

Leckt mich am Arsch
sagt der Berg
an der Einfahrt
zum Nationalpark
Lächerlich
was ihr da macht
wie ihr mich anbetet
all meine Schatten
auf eurem Papier
lachaft
dieses Material
ein Zucken des Alls
und ab damit
Wer glaubt ihr seid ihr?
Unsterblich?
Dass ich nicht lache
Ein Spucken von mir
und das wars
mit euch Bergkrabblern
euren affigen Namen
Finger Gottes
oder La Catedral
So ein Quatsch
Spiegelt euch nicht
in mir
Nehmt mich
wie ich bin
die Steine
die Pflanzen
die Kreaturen
Dies
mehr nicht
ist.

Teneriffa, 2003
 

fenestra

Mitglied
Hallo, Hella,

Nehmt mich
wie ich bin
die Steine
die Pflanzen
die Kreaturen
Dies
mehr nicht
ist.
das ist für mich der essentielle Absatz deines Textes. Das vorherige, die Verachtung des Berges gegenüber den Menschen, ist ja wiederum eine Vermenschlichung, eine Projektion von Gefühlen, die der Berg eben in Wirklichkeit nicht hat. Ich verstehe aber deinen Ansatz gut und freue mich auch, dass du diesem Thema, diesem seltsamen Verhältnis zwischen Mensch und vergöttertem Berg, einen Text widmest!

Viele Grüße
fenestra
 

Hella

Mitglied
Ja, Fenestra,

Dank für deinen Kommentar. Wie du auch schreibst: die letzten Zeilen sind die Essenz. Mir ging es darum, das Rauhe, Wilde, Unzugängliche, nicht Vereinnehmbare, Ehrfurcht erregende des Bergs zum Ausdruck zu bringen, also habe ich ihn "sprechen lassen".

Gruß, Hella
 



 
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