Und sinnlos war nur ich

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Walther

Mitglied
Und sinnlos war nur ich


Es könnt Sterne
Vom Himmel regnen
Magischer Moment

Denn Du warst Anfang Ende
Und sinnlos ziellos war nur ich
Ohne Verstehn

Wie ich’s überhören konnte
Dich überhören
Konnte ich

Hab nach Dir gegriffen
Wie nach den Sternenschnuppen
Bevor sie uns in den Schoß fielen

Es sollte rote Rosen regnen
Hast Du Dir gewünscht
Der Wunsch war ein Dorn der stach

Wie ich’s übersehen konnte
Dich übersehen
Konnt ich nicht
 

revilo

Mitglied
Hallo Walter,
zwar ist die Zeile mit den roten regnenden Rosen von der guten alten Kneef geliehen, aber ansonsten hast Du - endlich -
wieder ein außerordentlich gutes Gedicht geschrieben.Wenn Du Deinen alles unterordnenden Taktstock aus der Hand legst, bist du ein famoser Dichter. Deine Zeilen haben Soul. Bleib dabei! respektvoll von revilo
 

Walther

Mitglied
Hi Oliver,

danke für Deinen Eintrag. Ich weigere mich standhaft, ein famoser Dichter zu sein. ;) Und den Taktstock behalte ich. Er würde mir fehlen ... :)

Bester Gruß W.
 
H

Heidrun D.

Gast
Mir gefällt es auch sehr gut.

Kommt leichtfüßig, unbeholzschuht einhergetänzelt ...

Liebe Grüße
Heidrun
 
B

bluefin

Gast
vor einem halben jahrhundert, als es die nierentischchen gab und die tütenlampen, adenauer die deutsch-französische freundschaft beschwor und der sinai-krieg tobte, hing über der fernsehkommode das „mobile“ von der deutschen wohnzimmerdecke herab.

es war dies ein in sich exakt austariertes gebilde aus stahldrähten oder holzstäbchen, die, einander bedingend, an nylonfäden geknüpft untereinander hingen, am jeweilig freien ende ein objekt in der schwebe haltend. es kam dabei auf den millimeter an, und auf das motto: nie potpourri, sondern entweder aviatik oder nautik, floristik, avifauna, ichthyofauna, sternchen, engelchen oder herzerln, glaskugeln - und stets bitter ernst gemeint.

als mit fantasie geplagter oder bewegter mensch konnte man mit diesen objekten nichts anfangen. bei geschlossenen fenstern verstaubten sie reglos, bei geöffneten begannen sie sinnlos zu zappeln. wenn der wind so stark wurde, dass sie durcheinander zu kommen drohten, eilte die hausfrau mit einem wehlaut herbei und machte das ambiente sofort wieder luftdicht.

als elvis nach deutschland kam und als, noch etwas später, eric burdon and the animals sogar im bayerischen rundfunk sagen durften, was sache ist, war’s vorbei mit den ausgetüftelten gleichgewichten. sie verschwanden in der aschentonne, wie man die müllbehälter damals einheitlich nannte, und tauchten nie wieder auf. versprengte reste finden sich heute allenfalls in kinderzimmern.

bei diesem text hier, @walther, kommen mir diese gebilde wieder in den sinn. das establishment hielt sie damals für kunsthandwerk, der rest der welt hat sie, je nach temperament, gehasst oder milde darüber gelächelt. in der welt unter wasser hingen sie nie.

ganz liebe grüße aus münchen

bluefin
 

Walther

Mitglied
Hallo Heidrun,

außer dem unverbesserlichen Schwadronierer, dem es einfach im Hirnkastel ein wenig durcheinanderkommt vor lauter Gedankenmobiles, scheint der Text überwiegend ansprechend aisgefallen zu sein. Man kann's nicht allen recht machen - will's auch nicht.

Danke für Deinen Eintrag.

Lieber Gruß

W.
 



 
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