Unsagbar

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Joneda

Mitglied
Hallo Stern,

sehr gut gewählte Worte. Ich als Leser, kann mich darin wiederfinden. Danke dafür.

Liebe Grüße
Joneda
 

Stern

Mitglied
schade,

wenig Resonanz. Danke Joneda für deine Rückmeldung, dass es dir gefällt!

Ich hab noch eine Variante auf Lager. Vielleicht gibt es jemanden, der mir schreiben mag, ob ihm/ihr die besser gefällt. Ich würde mich freuen.



Danach

Die Worte fallen
in die Stille/danach/schmilzt
altes Eis dahin​
 

Gabriele

Mitglied
Hallo Stern!

Danach

Die Worte fallen
in die Stille/danach/schmilzt
altes Eis dahin​
Mir persönlich gefällt diese Version - noch - besser.
Ich finde, dahin könntest Du weglassen, dann wäre es noch prägnanter:

Die Worte
fallen
in die Stille
danach
schmilzt altes Eis


Lieben Gruß
Gabriele
 

MH

Mitglied
hallo stern,

mir gefällt der text sprachlich wirklich sehr gut.
aber in meiner persönlichen interpretation dieses gedichtes sehe ich eine art widerspruch.

Die Worte fallen
in die Stille - unsagbar
altes Eis zerschmilzt.

worte, die in die stille fallen, unsagbar werden, sind worte, die eigentlich unfreiwillig, wider ihrer intention und ihres ausdruckes, in die stille fallen. denn fallen suggeriert hier ungewolltes schweigen. dahinter steht vielleicht angst - und daher bedeutet das für mich eher den umgekehrten prozess des schmelzens. wo worte unsagbar werden, erfriert menschlichkeit.

ich würde deine zeilen reduzieren:

unsagbar
fallen worte
in die stille.

würde mir genügen.

mfgMH
 

Stern

Mitglied
danke, ihr beiden, für eure Rückmeldung! Ich hab sie heut Nacht mit mir herumgetragen und bin ein Stück weitergekommen, aber noch nicht ganz so weit, wie ich gern wäre.

Dein Einwand, MH, hat mir eingeleuchtet, ich hatte schon was von diesem Widerspruch gespürt, aber nicht greifen können. - Ich wollte eigentlich ein "positives" Geschehen beschreiben: Worte, die in eine zugewandte, aufmerksame Stille fallen, und das "unsagbar" hat diesen Eindruck verkehrt. Es entsprang dem laienhaften Versuch, die Haiku-Silbenanzahl einzuhalten, und sollte mehr über das Alter des Eises aussagen als über die Worte. Auch vom Klang her hat mir "unsagbar" gut gefallen, aber richtig gepaßt hat's an dieser Stelle doch nicht.

Deine Interpretation in der kurzen Form mag ich auch, hatte aber den Impuls, sie noch etwas zuzuspitzen:


worte stürzen
in die stille

unsagbar


Wie gefällt dir das?

Gruß, Stern *
 

Stern

Mitglied
Du, liebe Gabriele, bist -glaube ich- meiner ursprünglichen Intention näher gekommen. Ich hab versucht, die Qualität des in-die-Stille-fallens deutlicher zu machen und bin nun bei einer neuen Version gelandet. Sie erspart mir auch das "Die" am Anfang, ebenso das "Eis", "zerschmilzt" und "dahin", die vom Klang her nicht stimmen wollten für mich.


Danach

Sacht fallen Worte
in die Stille
und Tränen
in unsere Hand


Wie kommt das an?
Ich frage mich noch, ob das "danach" nicht in der Mitte bleiben sollte. Eigentlich stand es nur drüber, weil wir ja ein Thema brauchen hier. Inzwischen bin ich unsicher.

Liebe Grüße dir,

Stern *
 



 
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