Unwort des Jahres

3,30 Stern(e) 3 Bewertungen

Aragorn

Mitglied
Unwort des Jahres 2004

"Textarbeit"

Zur Wahl dieses gemeingefährlichen Wortes:

Nach einer Umfrage des DT Institutes für internette Forschungen in diversen Bereichen der schriftlich, poetischen Ergüsse, wurde mit 90% das Wort "Textarbeit" ausgewählt, knapp gefolgt von "Moderator".

Erläuterung zur Textarbeit:

Forschungen besagen, dass die am häufigsten verwendete Methode, die "SQ3R-Technik" ist. Darunter versteht man (häufig gar nichts):

1) S, wie Survey:

Das sollte der erste Eindruck eines Textes sein, worin natürlich diverse künstlerische Beschaffenheiten, genauso eine Rolle spielen, wie ein fast unerkennbares Zeichen von Metrik in frei geschaffenen Welten der Schreiberei. Die Textinformation sollte schnell erfasst werden, möglichst noch vor Ende eines gequälten Pseudointerwalles von Nichtigkeiten. Zu schnell ist es allerdings, wenn Sie schon in der ersten Zeile eines Textes, heuchlerische Absichten erkennen, denn dies wollte der Autor mit Sicherheit nicht.

2) Q,wie Question

Seien Sie an diesem Punkt bitte so freundlich und stellen Sie, Ihre Fragen an den Autor, denn genau deswegen steht das "Q" in der Technikvariante.
Zulässig sind dabei:

Fragen nach dem Aussehen
Fragen zu Verbindlichkeiten (Kontonummer, Scheckhefte, etc.)
Fragen zum Familienstand


Absolut unzulässig sind:

Fragen zur Reimbarkeit
Fragen zum Inhalt
Fragen nach dem "Sinn"


Stellen Sie nun, Ihr Wissen ins rechte Licht! Geben Sie Auskunft darüber, wie gut Sie doch schon lange sind und vor allem, machen Sie klar, dass Sie es auf jeden Fall besser könnten! An diesem Punkt müssen Sie nicht gezwungen freundlich sein!

3) R, wie Read:

Hier sollten Sie beginnen, den Text überhaupt einmal als Ganzes zu lesen (so schwer es auch ist). Passen Sie Ihre Lesegeschwindigkeit der Textschwierigkeit an, auch wenn Sie denken, "der war nicht schnell geschrieben", sollten Sie nicht übertrieben langsamer lesen. Besonderheiten der Textstruktur, können Sie nur herausarbeiten, wenn Sie Gewichtungen unter den von den Fragen aufgeworfenen Aspekten vornehmen; ggf. graphische Darstellungstechniken verwenden. Malen Sie ein Bild! Zeichnen Sie, wie es gemeint ist, möglichst farblich! Auch "skizzieren eines Textes"!

4) R, wie Recite:

Wenn es Ihnen möglich ist, den Sinn eines Textes zu erfassen, sollten Sie dies hier, anhand eigener Worte tun.
Äußerst passend hierfür sind folgende Beispiele:
"Dieser Text ist absoluter Müll"...,jeder Autor würde die liebgemeinte Geste völlig verstehen...
"Dieser Text ist soooo sanft, gefühlvoll, nett, toll, super"...,eine Autorin würde sofort Ihren Lippenstift nachziehen, ein Autor sein Mundspray erneut nutzen, auch wenn es ins Leere sprüht...
usw.

5) R, wie Review:

Sollten Sie an Punkt 5 wirklich angekommen sein, so ist dies vorerst lobenswert! Hier sind sie nun aufgefordert sich ein Gesamtbild zu machen, dies neu zu überdenken , um den Schrott, welchen Sie zuvor gelesen und kommentiert haben, ganz schnell zu vergessen, da sonst mit persönlichen Schäden zu rechnen ist.

Ich denke, Ihnen ist nun völlig klar, warum das Wort "Textarbeit", zum Unwort des Jahres 2004 gewählt wurde!


(c) Ara/ 04
 

jon

Mitglied
Teammitglied
…also mir ist es nicht klar. Soll der Text sagen: „Textarbeit ist Unsinn" oder soll er sagen „die meisten tun nur so, als betrieben sie Textarbeit, können es aber gar nicht" oder soll er sogar (bezugnehmend auf das Umfeld, in dem er steht) mitteilen „auf der LL ist Textarbeit Unsinn, weil die ‘Vorschriften' dafür zu blöd sind"?

Das ist jetzt wirklich keine Nörgelei, kein "Moderator-Instinkt" oder sonstwas: Ich kann nicht erkennen, was hier auf die Schippe genommen wird.
Manche "Forderung" ist sinnvoll – aber wie "So ein Unsinn!" formuliert. (heißt: Die Regeln sind Unsinn) Dann wieder ist es "nur" das Beispiel, wie so eine Forderung umgesetzt wird, das "entlarvend" wirkt. (Heißt: Die Regeln werden in unsinniger Weise angewendet bzw. gar nicht verstanden.)
Ich weiß auch nicht, wer die 90 % sind, die das Unwort wählten: Sind das die, die diese Regeln aufgestellt haben, oder hast du „allgemeingültige Regeln" formuliert, die diese 90 % nur nicht beherzigen oder falsch verstehen?



Noch was: Bitte unbedingt die Kommasetzung berichtigen! Sie ist z.T. so hanebüchen, dass man schnell geneigt ist, den ganzen Text als "Machwerk eines absolut Inkompetenten" in die Tonne zu kloppen, Unterstützt wird dieser Eindruck durch "seltsame Sätze" hier und da wie

„Das sollte der erste Eindruck eines Textes sein, worin natürlich diverse künstlerische Beschaffenheiten, genauso eine Rolle spielen, wie ein fast unerkennbares Zeichen von Metrik in frei geschaffenen Welten der Schreiberei.“
Diverse Beschaffenheiten? Beim ersten Eindruck von EINEM Text?
Ein Zeichen von Metrik ist … was? Und das ist dann auch noch (fast) unererkennbar? Metrik in einer (was auch immer für einer) Welt? Ach was: in WeltEN! – ?

„Die Textinformation sollte schnell erfasst werden, möglichst noch vor Ende eines gequälten Pseudointerwalles von Nichtigkeiten.“
Ein Intervall ist ein Abstand. – Was ist ein Pseudointervall? Was also meinst du mit „den Textinhalt erfassen, bevor die nächste Nichtigkeit nicht wirklich kommt"?

„… steht das "Q" in der Technikvariante …“
Meint was? Die "chemische Formel"? Was hat das mit Technik zu tun?

„Passen Sie Ihre Lesegeschwindigkeit der Textschwierigkeit an, auch wenn Sie denken, "der war nicht schnell geschrieben", sollten Sie nicht übertrieben langsamer lesen.“
Also soll ich das Lesetempo nun der Textschwierigkeit oder dem Schreibtempo (nicht) anpassen? Und was hat das eine mit dem anderen zu tun (, ich meine WIRKLICH miteinander zu tun)?

„Wenn es Ihnen möglich ist, den Sinn eines Textes zu erfassen, sollten Sie dies hier, anhand eigener Worte tun."
…ja wie denn sonst?

„Hier sind sie nun aufgefordert sich ein Gesamtbild zu machen, dies neu zu überdenken , um den Schrott, welchen Sie zuvor gelesen und kommentiert haben, ganz schnell zu vergessen, da sonst mit persönlichen Schäden zu rechnen ist.“
…wenn der Schrott so schadet, warum soll ich mich ihm dann nochmal ausetzen? Als Gegengift?
 
D

dubidu

Gast
Lieber Aragorn,

ich glaube, du hast dich vertan. M.E. passt dein Text besser in die Foren Humor & Satire oder Forum Lupanum.

Obwohl das Thema schon sehr abgegriffen ist, finde ich deinen Text witzig.

Gruß
gez. das dubidu
 

Aragorn

Mitglied
Guten Abend,

ich bedanke mich für die Kommentare.

Liebe Jon, Dubidu hat Recht, der Text wäre in Humor und Satire evtl. besser aufgehoben.

Dieser Text erklärt nicht in etwa, ob es nun gut oder schlecht ist Textarbeit zu machen, denn es gibt an diesen Variationen doch viele. Dieser Text ist ein Jux auf erzwungene Textarbeit, welchen sich Autoren selbst aufzwingen, oder auch mal aufzwingen lassen.
Letztlich ist ein Bearbeiten eines Textes niemals schlecht, doch aber nur, wenn er besser wird...

Hallo Dubidu,

wie schon zu Jon,stimmt, ich gebe Dir Recht, der Text ist eher eine Saire rund um das Wort "Textarbeit"..
schön wenn Du schmunzeln konntest.

LG Ara
 
B

bonanza

Gast
"Textarbeit" ist zwar nicht das unwort des jahres 2004.
ich würde es zum unwort des gesamten 21. jahrhundert
erklären. gleich dahinter folgt auf dem 2. platz
"Qualitätssicherung".
das sind worte, die bezeichnend für das schildbürger-
wesen unsereres zeitalters sind.

bon.
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
au weia,

jetzt habe ich den schrott zum zweiten mal gelesen und immer noch nicht kapiert . . .
da kommt bei mir nicht mal die andeutung eines schmunzelns auf.
 

Aragorn

Mitglied
Lieber Bonanza,

diesmal bin ich mit Dir zu 100 Prozent einer Meinung, denn
bei Qualitätsicherung denke ich sofort an meine Firma, dort ist dies auch ein soooooo wichtiges Wort...manchmal zum Leidwesen Aller.
Hab Dank für Deinen Komm!
 

Aragorn

Mitglied
Hallo flammarion,

nun eine sehr qualifizierte Aussage eines Moderators würde ich meinen....,ich denke Du liegst nicht immer so daneben mit Deinen verbalen Verfehlungen, wie hier...

wenn Du nicht hast lachen können, ist Dir sicher die Ernstheit dieses Textes aufgefallen, was ich wiederum prima finde und mich geehrt fühle.

Hab Dank für Deine textkritische Auseinandersetzung im schwierigsten sprachlichen Bereich des Schwachsinnes!

Grüße Ara
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
genau.

schrott hat immer was ernstes. wird er von einem schweißer oder dreher produziert, wird selbiger entlassen.
 

Aragorn

Mitglied
genau.
schrott hat immer was ernstes. wird er von einem schweißer oder dreher produziert, wird selbiger entlassen

Nun, hier begann ich nachdenklich zu werden...
Es ist nicht so, dass ich nun im Mitleid der Schweißer und Dreher schwelge, doch bedauerlich finde ich Deine Bitte um Kündigung!

Hey, Du bist doch hier der Mod, Mensch ich kann Dich doch nicht einfach rauswerfen, nur weil ich Deinen Komm blöd finde...

Sorry, aber ich denke immer, das man Falsches auch wieder richtig machen kann, deswegen brauchst Du doch nicht zu gehen, ich komme gut klar!

Oder meinst Du etwa, Du wirst rausgeworfen und hast einfach nur Angst, Jeder könne dann auf Dir rumhacken? Auch dazu bin ich genau der Mann, ich würde mich hinter Dich stellen!
Ok, Du würdest getroffen, da Deine Standposition die Vordere ist, doch auffangen würde ich Dich ganz sicher, kannst Dich darauf verlassen...

Nein mal ganz im Ernst,
ich war doch etwas verblüfft auf Deinen ersten Komm, denn hatte ich doch kaum eine Verbalkeule geschwungen, worauf Du so bissig hast reagieren können.
Ja, ich mag Ehrlichkeit um so mehr wenn sie ehrlich ist, noch dazu kann manche Textarbeit sehr hilfreich sein, doch es gibt da einen winzig kleinen Unterschied...

Neulich hatte ich einen grottenschlechten Text (den habe ich natürlich immernoch) doch genau dieser Text, mit jedem einzelnen Buchstaben wurde kritisiert, wobei natürlich nicht auf die Buchstaben, sodern die daraus resultierenden Worte, eingegangen wurde. Manche fügten sich zu Sätzen zusammen, so ganz ohne Bindestrich, manche auch nur mit einem trostlosen Komma, doch sie fügten sich.

Ganz genau! Diesen Bauwerk wurde nun in den Grundmauern erschüttert, weil der Maurer mir sagte, ich hätte den Beton vergessen. Das war vorerst gar nicht so ersichtlich für mich, denn ich hatte hervorragend gestapelt und meine Wortbausteine standen kerzengerade.

Mein Maurermeister sagte mir aber, dass ein jeder Wind es umwehen könne und so begann ich zu zweifeln an der Standhaftigkeit meines Werkes.
Ich nahm Buchstabe für Buchstabe aus der gestapelten Fassung und legte diese fein vorsichtig zur Seite, sogar sortiert habe ich sie, damit danach auch wieder der selbe Text raus kommt.

Mein Steiniger Helfer bagann mich nun über die Beschaffenheit von Mörtel aufzuklären.
Ich mörtelte mich so durch die Mischmaschine, die jeweils meinen Hirnwindungen entsprach. Über das Mischerzeugnis der Windungen werde ich jetzt nicht philosophieren, doch aber über die Festigkeit der entstandenen Substanz, welche mir nun als Grundmauer diente.

Erst nahm ich ein kleines "a" in meine Hände, fügte etwas Wortmörtel hinzu um danach ein "n" anzureihen. Es entstand das kleine Wörtchen:....Naaaaa?...Ganz genau, es entstand "an" und ich war furchtbar stolz auf mich.
Mein Meister sagte mir, so müsse ich mein Gebilde weiter zelebrieren um zu einem festen Ergebnis zu kommen und promt gelang mir so die Nobelvilla unter den Einfamilienhäusern der worttechnisierten Einheitsgebäude.

Jetzt, wenn Du mir nun erklärst ich habe wiederum den Mörtel weggelassen, kann ich Dir sagen, dass ich aufhorche und die Buchstabenfugen kontrolliere.
Finde ich allerdings keine Freifuge, erlaube ich mir dies bekannt zu geben.

Du kannst ja sagen zwischen welchen Buchstaben und Worten ich diesen vergessen habe, denn finde ich in der Tat eine Lücke, so wäre ich der Lüger, würde ich Dich als diesen bezeichnen, wobei wir nun aber total vom Thema abkommen, wenn ich noch die Theorie der bezichtigten Lügen aufstelle.

Ich denke es ist nun Erklärung genug...
Dir einen wunderbaren Tag
Ara
 
B

bonanza

Gast
laber, laber, aragorn, deine texte müßte man zusammen-
streichen, aber im inhalt stimme ich überein.
vorallem am anfang, als du noch zu verstehen warst.

bon.
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
aragorn,

den schrott hast du verbrochen. dir droht die kündigung, nicht mir.
ich glaube, als maurer bist du besser als als schriftsteller.
 

Aragorn

Mitglied
aragorn,
den schrott hast du verbrochen. dir droht die kündigung, nicht mir.
ich glaube, als maurer bist du besser als als schriftsteller.
Nun, da magst Du Recht haben...Goethe konnte auch viel besser zeichnen, doch keiner erinnet sich an seine Bilder.
Denk nur mal an Wilhelm Busch, der hatte auch schon erstklassige Comics, als seine Texte noch der Qualität einer zwei entsprachen.
Meine Mauer gestern war kerzengerade, doch glaub ich, wird diese in ein paar Jahren kaum noch jemand betrachten weil sie von mir erstellt wurde, deswegen kritzel ich Buchstaben aneinandergereiht in Textform, hoffend, das diese mal besser werden als meine Steinbauten.

Morgendliche Grüße
Ara
 



 
Oben Unten