Urlaubs-Wogen

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Haget

Mitglied
Urlaubs-Wogen

Sturm peitscht‘ das Meer,
erregt‘ es sehr
wie dich und mich am Strande.
Wellengebraus
lief sanft dann aus -
verlor sich dünn im Sande.

Der Sturm verschwand;
nur zart ans Land
zerfließen Wassers Zungen.
Ich schau nur zu
und in mir Ruh -
auch dieser Sturm verklungen.

So träum ich nur
und such die Spur
von Sehnsucht und Verlangen.
Was ich empfand
gestern im Sand -
ist still mit dir gegangen.​
 
P

Pelikan

Gast
Schade, dass dieses doch sehr feine Gedicht nicht kommentiert wird. Mir gefällt seine unspektakuläre Art. Man kann es verschieden deuten: Als eine Art Erinnerung an eine "Urlaubs-Flamme", eines jungen, sensiblen Menschen, oder als ein letztes "Entflammen" eines, der bereits im Herbst des Lebens
(der Leidenschaften) steht. Oder letztendlich auch als ein
"Abschiedsgedicht" einer längeren Beziehung. Bei beiden regt sich nochmals die frühere Leidenschaft (aufgrund eines Ortswechsels=Urlaub)vor dem Auseinandergehen.
Das Gedicht ist von einer Melancholie durchzogen, ihm fehlt
jede Jammerei, die man häufig in solchen Gedichten antrifft.
Eine glatte 9 von mir (auch wenn sie wertungstechnisch recht
strichklein rüberkommt) Mit herzlichen Grüßen, Pelikan :)
 



 
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