Vater schaut einen Pornofilm

Sta.tor

Foren-Redakteur
Vater schaut einen Pornofilm

Vater schaut einen Pornofilm.

Ich komme ins Zimmer und erschrecke mich, angesichts der obszönen Bilder.
Vater zieht die Hand aus der Hose und greift rudernd nach der Fernbedienung. Dabei streift er die Bierflasche auf dem Couchtisch. Die Flasche kippt um, fällt auf den Teppich und ergießt seinen Inhalt auf den Kurzflor. Auf dem Bildschirm wechselt das Programm zu ProSieben.

Mann, was willst du denn noch?

Ich kann nicht schlafen, sage ich. Dein Film ist so laut.

Ja und, das hat dich wohl scharf gemacht? Haste gelauscht, die ganze Zeit?

Nein Papa, ich finde das eklig.

Vater steht auf und holt sich aus der Küche eine neue Flasche Bier, während ich unschlüssig im Türrahmen des Wohnzimmers verharre. Bier- und Uringestank ziehen an mir vorbei.

Ach komm, du hast doch auch schon Sexfilme geschaut, he?, fragt er lallend. Setz dich zu mir, guck mit, mein Täubchen.

Papa, geh doch schlafen, bitte!

Komm Täubchen, ich zeige dir, wie du entstanden bist. Das ist wie Bio, nur zu Hause.

Nein Papa, ich will das nicht. Ich will endlich schlafen.

Ich will auch schlafen, du Drecksgöre. Aber nicht alleine. Verdammt noch mal, nicht immer alleine, verdammte Scheiße. Komm jetzt her!
 

Sta.tor

Foren-Redakteur
Ja Zeder, genau das habe ich versucht. Sonst hätte ich mir die Parallele gar nicht getraut (Plagiatsvorwurf!!)
Die Autorin hat mir allerdings bescheinigt, etwas völlig Anderes geschrieben zu haben und befindet sich damit auch mit mir auf einer Wellenlänge.

du hast einen völlig anderen Text geschrieben, er hat nun wirklich gar nichts, rein gar nichts mit meiner Traumschilderung zu tun.
Frankas Text hat meiner Meinung nach einen großen Nachteil: er ist nur im Kontext mit ihren Traumgeschichten zu verstehen. Das nimmt der provokanten Fragestellung natürlich jede Explosivität. Auch ich unterlag beim ersten Lesen dem falschen Eindruck, das Geschehen sei real geschildert und habe es deswegen kritisiert.
Meine Version darf hingegen als tatsächlich verstanden werden und wirkt deshalb hoffentlich eindringlicher.

Vg Thomas
 
G

Gelöschtes Mitglied 8846

Gast
Hallo Sta.tor,

dein Text zeigt für mich eindeutig in Richtung Missbrauch, in meinem geht es darum, dass der Mutter das Kind völlig gleichgültig, lästig ist. So sind das für mich tatsächlich zwei verschiedene Themen. Wobei du das schwierige Thema sexueller Missbrach geschickt bearbeitet hast, ohne dem Leser eigene Schlussfolgerung abzunehmen.

LG Franka
 
B

bluefin

Gast
während @franka's text für jeden sorgfältigen leser als schmerzhafter albtraum (mit etwas zu melodramatischem ende, vielleicht) rüberkam, ist @stators nummer nur die übliche aneinanderreihung gängiger klischees, wo man sich bemüht, inzest oder pädophilie der einfachheit halber in der suffecke der simpel zu verankern. gleichzeitig begeht @stator den fehler, seiner prota zu unterstellen, sie dringe nur deshalb in die schreckenskammer des trieblings vor, um dessen cybersex auf zimmerlautstärke zu dimmen. leider wirkt solche anmutung erst recht lächerlich, wenn man das mäderl dazu unschlüssig auf der türschwelle hin- und herschwanken lässt.

dabei wissen wir doch seit ludwig bechsteins "blaubart", welche furchtbaren folgen der eintritt in solche innereien zu zeitigen pflegt.

wenn hier also wirklich jemand im nachteil ist, lieber @stator, dann höchstens der leser, dem du das bedrückend schön gemalte traumbild @frankas mit plumpen strichen verschmiert hast.

nix für ungut und liebe grüße


bluefin
 

Sta.tor

Foren-Redakteur
Also, ich mag keine Statements, die anderen aufzwingen wollen, wie eine Sache gefälligst zu sein hat. Auf den kleinen Zusatz "meiner Meinung nach" sollte nie verzichtet werden.
Meiner Meinung nach hast Du den Text nicht für sich stehend gelesen und auch nicht aufmerksam, liebes bluefin.

Viele Grüße
Thomas
 
B

bluefin

Gast
lieber @stator, du schriebst:

Ja Zeder, genau das habe ich versucht. Sonst hätte ich mir die Parallele [red](sic!) [/red]gar nicht getraut (Plagiatsvorwurf!!)
und:

Frankas Text hat meiner Meinung nach einen großen Nachteil: er ist nur im Kontext mit ihren Traumgeschichten zu verstehen [red](sic!)[/red]. Das nimmt der provokanten Fragestellung natürlich jede Explosivität. Auch ich unterlag beim ersten Lesen dem falschen Eindruck ([red]sic!)[/red], das Geschehen sei real geschildert und habe es deswegen kritisiert.
Meine Version darf hingegen als tatsächlich [red](sic!) [/red]verstanden werden und wirkt deshalb ([red]sic!) [/red]hoffentlich eindringlicher.
hier ist überhaupt nichts "parallel", lieber stator, und doch hast du selbst vergleiche angestellt. also wirst du dir nun gefallen lassen müssen, an diesen gemessen zu werden. "für sich selbst stehen zu lassen" ist nicht mehr drin.

ob man kritiken "mag" oder nicht, ändert nichts an ihrem dasein und ihrer brechtigung. ob ich persönlich deinen text "mag" oder nicht, steht völlig dahin. ich habe seine objektiven mängel aufgezeigt und dein obiges statement konterkariert.

nimms einfach cool, wenn du's nicht beherzigen magst - der wind im freien draußen lässt sich nicht abstellen.

liebe grüße aus münchen

bluefin
 

Sta.tor

Foren-Redakteur
@bluefin

Du bist echt cool.
Das Du nicht bereit bist darauf hinzuweisen, dass Du hier nur Deine persönliche Meinung zum Besten gibst, unterkühlt die Angelegenheit noch um einige Grade.

Vg Thomas
 

Duisburger

Mitglied
Das Du nicht bereit bist darauf hinzuweisen, dass Du hier nur Deine persönliche Meinung zum Besten gibst,
Entschuldige, aber was denn sonst? Fremde Meinungen?
Man kann zu Bluefins Einlassungen stehen, wie man will, aber diesen Vorwurf finde ich abwegig. Wer schreibt denn hier unter jeden Kommentar "Achtung! Es handelt sich hier lediglich um meine eigene Meinung".

Zum Text:
Hier hast du dich leider allen Klischees zur Thematik bedient. Das wirkt aufgesetzt und konstruiert, da kommt bei mir nur wenig an.
Vom Onanieren zum Aufklären oder doch noch einen weitere Richtung?

lg
Duisburger
 

Sta.tor

Foren-Redakteur
Duisburger, da Du gewöhnt daran bist in gleicher, absolutistischer Weise zu kommentieren, wundert es mich nicht, dass Du nicht verstehen kannst, was ich sagen wollte!

St.
 

Sta.tor

Foren-Redakteur
Siehe da, es kommt ein Leser des Wegs, liest einen Text und bewertet ihn im Stillen. So nur für sich alleine. Findet ihn vielleicht sogar gut.
Unter dem Text bekommt er zu lesen: Dieser Text ist schlecht!
Also nicht etwa: Ich, als Kommentator halte diesen Text für schlecht, sondern, ich gebe hiermit und unmissverständlich kund und teile mit: DIESER TEXT IST SCHLECHT!!!
Das ist anmaßend.
Das ist es, was ich sagen wollte.

VG Sta.tor
 
B

bluefin

Gast
krieg dich mal wieder ein, @stator. wir sind hier in einem literturforum und nicht auf einem laufsteg oder bei einem boxkampf, wo's um alles geht oder nichts.

du solltest versuchen, mit kritik (berechtigter ebenso wie unberechtigter) leben zu lernen. niemand verlangt von dir, dass du augenblicklich auf jeden pfiff reagierst, den dritte hier ablassen. aber bevor du dich mit kritikern persönlich anlegst, solltest du darüber nachdenken, ob das für dich und deinen wunsch, literarisch voranzukommen (das unterstell ich jetzt mal) dienlich ist.

ich darf dir versichern: das ist es nicht.

mach dich über uns lustig, kritisier unsere texte und mach sie (niveauvoll!) nieder, lass dich nicht entmutigen und schreib neues, besseres - das wären die richtigen antworten. aber jammere nicht herum, denn das bringt dich kein bisschen weiter.

und das, finde ich, wär doch schade. denn gute ansätze sind doch zweifellos da.

liebe grüße aus münchen

bluefin
 

Sta.tor

Foren-Redakteur
Äähm

ich will ja nicht angeben, aber ich schlage mich hier bereits seit über sechs Jahren mit kontroversen Meinungen herum. Die hinter Dir vermutete Menge, ist doch wohl eher die Meine.
Schöne Grüße ins Gebirge

VG Thomas
 
H

Heidrun D.

Gast
Hi, Sta.Tor,

ich finde gute Passagen in deinem Text, möchte dir aber vorschlagen zu kürzen, und den Missbrauch rauszunehmen, nur ganz leicht anzudeuten. Etwa so:

[blue]
Vater schaut einen Pornofilm

Ich komme ins Zimmer und erschrecke mich.

Vater zieht die Hand aus seiner Hose und greift rudernd nach der Fernbedienung. Dabei streift er die Bierflasche auf dem Couchtisch. Die Flasche kippt um, fällt auf den Teppich und ergießt ihren Inhalt auf den Kurzflor. Am Bildschirm wechselt das Programm zu ProSieben.

"Was willst du denn noch?"

"Ich kann nicht schlafen", sage ich. "Der Film ist so laut."

"Ja und? Das hat dich wohl scharf gemacht, Drecksgöre! Hast wohl die ganze Zeit gelauscht?"

"Nein Papa, ich finde das eklig."

Vater steht auf und holt sich aus der Küche eine neue Flasche Bier, während ich unschlüssig im Türrahmen des Wohnzimmers warte. Bier- und Uringestank ziehen an mir vorbei.

Ich habe Angst.
[/blue]

So fände ich es schlüssig. Das Grauen bleibt im Diffusen, ist aber deshalb um so präsenter.

Was meinst du?

Schöne Grüße
Heidrun

@ bluefin: an einem Kommentar zu meinem Kommentar bin ich nicht interessiert.
 

Sta.tor

Foren-Redakteur
Vater schaut einen Pornofilm

Vater schaut einen Pornofilm.

Ich komme ins Zimmer und erschrecke mich.

Vater zieht die Hand aus der Hose und greift rudernd nach der Fernbedienung. Dabei streift er die Bierflasche auf dem Couchtisch. Die Flasche kippt um, fällt auf den Teppich und ergießt seinen Inhalt auf den Kurzflor. Auf dem Bildschirm wechselt das Programm zu ProSieben.

Mann, was willst du denn noch?

Ich kann nicht schlafen, sage ich. Dein Film ist so laut.

Ja und, das hat dich wohl scharf gemacht? Haste gelauscht, die ganze Zeit?

Nein Papa, ich finde das eklig.

Vater steht auf und holt sich aus der Küche eine neue Flasche Bier, während ich unschlüssig im Türrahmen des Wohnzimmers verharre. Bier- und Uringestank ziehen an mir vorbei.

Ach komm, du hast doch auch schon Sexfilme geschaut, he?, fragt er lallend. Setz dich zu mir, guck mit, mein Täubchen.

Papa, geh doch schlafen, bitte!

Ich will ja schlafen, du Drecksgöre. Aber nicht alleine. Verdammt noch mal, nicht immer alleine, verdammte Scheiße. Komm jetzt her!
 

Sta.tor

Foren-Redakteur
Hallo Heidrun,
da die Kleine ja den Mut aufbrachte sich zur Lautstärke zu äußern, wäre jetzt Angst unlogisch.
Die Dramatik muss sich also auf den Vater und dessen Reaktion konzentrieren. Ein Einsehen wäre des erzählen nicht wert.
Der Schluss soll auch aufklärend wirken.
Ich habs aber vertretbar gekürzt.
Danke für Deine Überlegungen

VG Sta.tor
 
K

Kasper Grimm

Gast
Gut auf den Punkt gebracht. Der Mann ist frustriert, vielleicht gescheitert, zumindest ist ihm die Frau abgehauen, einsam, notgeil, dabei auch noch verkommen und betrunken, was seine Hemmschwelle dramatisch senkt angesichts des Auftauchens der Tochter, die vielleicht in ein auch für ihn interessantes Alter gekommen ist, wie ihm plötzlich in seiner Beduseltheit aufgeht, und der anfängliche Schreck kippt bei ihm in dumpfe Lüsternheit um: er lädt sie ein, sich zu ihm zu gesellen, doch sie äußert ihren Ekel (angeblich vor dem im Film Dargestellten, was aber auch ihn selber mitmeint, denn genau das schwebt ihm mit ihr vor), und das macht ihn aggressiv, wozu auch die sonstigen Umstände alle Vorbedingungen liefern - Säufer, zumal frustrierte, sind schnell gereizt und zu Handgreiflichkeiten bereit.

Kasper
 



 
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