Vergebliche Eier

anemone

Mitglied
Korrekturvorschlag:

Das Huhn sprach: "Hör mal, Alter,
du willst doch einen Stammhalter.
Wenn ich nun ein Ei dir lege,
geht die Sache ihrer Wege."

Der Hahn streckt sich auf seiner Stange.
"Die Befruchtung dauert lange.
Mit einmal ist es nicht getan,
das weiß ich wohl, ich bin ein Hahn.
Denn die Eier, wie sie sind,
mag doch einfach jedes Kind.

Vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt (Hesiod)
 

mc poetry

Mitglied
hi anemone,

danke fuer den korrekturvorschlag,
wirklich sehr lustig.
ich habe das gedicht extra in diese
rubrik getan, damit ich keinen aerger
mit den hennen bekomme.
nein, das meine ich natuerlich jetzt
auch nicht so ernst..

viele gruesse, michael
 
B

Bruno Bansen

Gast
Verlorene Eier

Hi, ihr beiden - die Idee mit diesem Hühnergedicht find ich hervorragend, nur mit der Reimerei klappt's irgendwie nicht so gut! Ich will nun auch kein Besserwisser oder so sein, nur bei einem Gedicht, wenn es gereimt ist, sollte irgendwo eine Silbe betont werden können und das geht in der ersten Zeile man noch grade eben, auf der vierten Silbe "Hör" was man dann aber auf der vierten Silbe der zweiten Zeile nicht nachvollziehen kannn, bei der geht nichts! Das kommt daher, daß diese Zeile eine Silbe mehr hat und das dreisilbige "Stammhalter" am Ende steht. In diese Zeile versucht man automatisch das "Stamm-" zu betonen, was nicht geht.

Die beiden nächsten Zeilen sind OK, nur der Witz fehlt da etwas, da könnte man 'n bisken mehr draus machen.

Zweitre Vers - erste und zweite Zeile, da fehlt für den Rhythmus je eine Silbe

"Der Hahn, d e r streckt sich auf der Stange
u n d küsst die Henne auf die Wange"

so geht's und passt aber dann in der nächsten Zeile ist wieder eine Silbe zu viel an Bord

"Zeugen kann ich Nachwuchs gerne..." das "den" ist zuviel. Die nächsten Zeilen sind OK, obwohl die vorletzte auch etwas problematisch ist.

Aber nun bitte nicht den Kopf hängen lassen, ich finde Den Text und die zugrunde liegende Idee so gut, daß Du noch mal dran gehen solltest! Das wird bestimmt ne tolle Story!

Wenn ich die Idee gehabt hätte, hätte ich das so geschrieben:


Das Huhn zum Hahn sagt auf der Stange:
"Nun komm schon rauf und kräh' nicht lange!
Dann leg' ich hinterher ein Ei,
im Zweifelsfall vielleicht auch zwei,
damit der Stamm erhalten bliebe."
So folgt sie dem Vermehrungstriebe.

Der Hahn der streckt sich auf der Leiter,
küsst seine Henne und so weiter,
als dies getan, da meint er: "Gerne
mein Henneken, merk auf und lerne,
daß dich der Mensch durchaus betrügt,
weil ihm am Frühstücksei was liegt.

Es ist grad sechs so tönt's vom Turm
du frißt grad deinen Frühstückswurm
und ohne daß du Böses denkst
da hat der Mensch, und dieses längst,
beschert dir einen Wechselbalg:
er hat dein Ei, du eins aus Kalk!"
 

mc poetry

Mitglied
Hi Bruno Bansen,

vielen dank fuer deine konstruktiven
vorschlaege, ich gebe zu, dass es
handwerklich noch nicht perfekt war.
hier die revidierte fassung, ich finde
die zweite zeile geht, man muss nur
wissen, dass "willst und stamm" zu
betonen sind:


Vergebliche Eier

Das Huhn sprach: "Hör mal, Alter,
du willst doch einen Stammhalter."
Wenn ich nun ein Ei dir lege,
geht die Sache ihre Wege.

Der Hahn, der streckt sich auf der Stange
und küsst die Henne auf die Wange.
"Zeugen kann ich Nachwuchs gerne,
doch das eine, Henne, lerne:
die Eier bleiben keinen Tag,
weil der Mensch sie essen mag."

was du aus dem thema gemacht hast, ist
ganz hervorragend, da solltest du unbedingt
ein eigen thema draus machen!

ciao und viele gruesse, michael
 



 
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