Verschwommene Himmel

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Rhea_Gift

Mitglied
Verschwommene Himmel

Der Himmel verschwimmt in kalten Kratern
Wind seufzt strömendes Leben hinein
leise ziehn Wolken im Augenwinkel
und manchmal blinkt Sonne, versilbert den Blick
fliegen Gedanken im Schwarm vorbei -

was ruht in der Tiefe unter den Wassern
wohin weist Magma am Grunde den Weg
wenn eines Tags über Augenhöhlen

ein letztes Mal spiegeln sich ziehende Wolken
ein letztes Mal blinzelnd ein Schatten verweht

bevor dann - ein Vogel im toten Winkel -

der Krater ein letztes Mal brodelt, erlischt
was wartet im Grunde der letzten Sekunde

die mir - leise - den Flügel bricht?
 

Perry

Mitglied
Hallo Rhea,

ein magischer Moment ist dir mit
"was wartet im (am?)Grunde der letzten Sekunde"
gelungen.
Der Rest ist mir etwas zu naturgeladen mit all den Wolken, Kratern und der Magma über und unter Wasser. Mir würde ein Szenenbild hier auch reichen.
LG
Manfred
 

Rhea_Gift

Mitglied
mit im oder am Grunde hab ich auch überlegt... vielleicht doch besser am...

und nunja - ich bin noch ganz voll von den Maaren in der Vulkaneifel... da hab ich all das nunmal gesehen - daher gelingt mir die Kürze hier noch nicht so recht -
mir gefiel auch das Spiegelbild der echten Krater und der Augenhöhlen... weiß nicht, ob die echte vs. die Spiegellandschaft gekürzt noch so zur Geltung kommt... bin aber für Vorschläge offen... :)

LG, Rhea
 

Rhea_Gift

Mitglied
Verschwommene Himmel

Der Himmel verschwimmt in kalten Kratern
Wind seufzt strömendes Leben hinein
leise ziehn Wolken im Augenwinkel
und manchmal blinkt Sonne, versilbert den Blick
fliegen Gedanken im Schwarm vorbei -

was ruht in der Tiefe unter den Wassern
wohin weist Magma am Grunde den Weg
wenn eines Tags über Augenhöhlen

ein letztes Mal spiegeln sich himmlische Weiten
ein letztes Mal blinzelnd ein Schatten verweht

bevor dann - ein Vogel im toten Winkel -

der Krater ein letztes Mal brodelt, erlischt
was wartet am Grunde der letzten Sekunde

die mir - leise - den Flügel bricht?
 

Rhea_Gift

Mitglied
PS: geht ja auch darum, dass die (echten wie metaphorischen) Krater nur oberflächlich kalt sind, drum musste Magma mit rein... und es war einfach ein tolles Bild, der Himmel im Maar mit ziehenden Wolken, vom Winde verschwimmend in der Strömung - das musste ich euch einfach hinmalen :)
 
H

Heidrun D.

Gast
Liebe Rhea,

bei mir hinterlässt dein Gedicht einen starken und wild-ursprünglichen Eindruck. Darum fällt es mir ein wenig schwer, Beschneidungen vorzuschlagen.

Ich mache es auch nur, weil ich davon überzeugt bin, dass hier weniger (noch) mehr wäre. - Allerdings reichte es m. E. schon, wenn du einige Adjektive entfernstest und vielleicht noch ein paar Winzigkeiten ändertest, denn du bleibst ja brav (! :D) in einem Bild:

Verschwommene Himmel

Der Himmel verschwimmt in Kratern
und Wind seufzt Leben hinein
leise ziehn Wolken im Augenwinkel -
manchmal blinkt Sonne, versilbert den Blick
fliegen Gedanken im Schwarm

Was ruht in der Tiefe unter den Wassern
wohin weist Magma den Weg
wenn eines Tags über Augenhöhlen

sich spiegeln himmlische Weiten
blinzelnd ein Schatten verweht

bevor dann - ein Vogel im toten Winkel -

der Krater ein letztes Mal brodelt, erlischt
Was wartet am Grunde der letzten Sekunde

die mir - ganz leise - die Flügel zerbricht
Grandios finde ich den Vogel im toten Winkel (3 Schmatzibussi).

Zusätzlich einen lieben Gruß
Heidrun
 

Perry

Mitglied
Hallo Rhea,

natürlich sollte man behutsam vorgehen bei der Verdichtung.
Meine ersten Stellen an die ich rangehen würde, wären das dreimalige Himmel/himmlisch und das zweimalige Kraterbild. Bei letzterem würde ich das Magma auf die Augenhöhle beschränken, denn ich denke, in der Realität ist es nicht sichtbar.
LG
Manfred
 

HerbertH

Mitglied
Liebe Rhea,

mir würde

der Krater brodelt ein letztes Mal, erlischt
was wartet am Grunde der letzten Sekunde

die mir - leise - den Flügel bricht?
"reichen", das wäre eine herrliche Quintessenz,

Eventuell noch mit dem Titel "flugbilder".

Liebe Grüße

Herbert
 
R

Rose

Gast
Liebe Reha,

mir gefällt dein Gedicht sehr gut. Ich warte mit der Punktevergabe nochmal ab, ob du vielleicht noch etwas änders. Heidruns Version hat schon was.

Blumige Grüße
Rose
 

Lena Luna

Mitglied
liebe Rhea, habe erstmal gleich gegoogelt, kannte die Die Maare nicht.
Tiefgründige Bilder hast du da geschaffen... Heidruns Vorschläge finde ich auch gut überlegenswert
liebe Grüße
Lena
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo rhea,
viel wurde schon gesagt.
aber ich schließe mich perry an

da sind magische momente
die den blick auf den verschwommenen himmel aufhellen.

schön, sehr schön...

lg
ralf
 

Rhea_Gift

Mitglied
Hallo ihr Lieben,

ich werd EIN WENIG kürzen, Heidruns Vorschläge gefallen mir ganz gut - HH - das ist mir nun wirklich zuuu kurz - da bleibt von den Maaren nix übrig, da sind nur noch normale Krater da... das ist MIR zu wenig - ist aber eine eigenständige Variante, die auch mir gefällt.

Die Magma ist weder in kalten Kratern, noch in Augenhöhlen sichtbar - daher ist der Bezug auf beides schon korrekt.
Daher bleiben die kalten Krater auch drin...vielleicht muss ich das Wort "Maar" irgendwo einbauen - dann erübrigen sich manche Kommentare und der Leser versteht, warum die Naturbeschreibung ist wie sie ist und zu meiner Spiegelung anregte...

Änderung folgt auf den Fuß...

LG und danke euch allen fürs Lesen und damit Auseinandersetzen :)

Rhea
 

Rhea_Gift

Mitglied
Verschwommen

Der Himmel verschwimmt in Kratern
und Wind seufzt Leben ins Maar
leise ziehn Wolken im Augenwinkel
manchmal blinkt Sonne, versilbert den Blick
fliegen Gedanken im Schwarm -

was ruht in der Tiefe unter den Wassern
wohin weist Magma den Weg
wenn eines Tags über Augenhöhlen

spiegeln sich himmlische Weiten
blinzelnd ein Schatten verweht

bevor dann - ein Vogel im toten Winkel -

der Krater ein letztes Mal brodelt, erlischt
was wartet am Grunde der letzten Sekunde

die mir - ganz leise - die Flügel zerbricht?
 

Rhea_Gift

Mitglied
PS: mit dem eingebauten Maar erübrigt sich das "kalt" allerdings :) so passt es, denke ich...

und - die Wiederholungen sind Absicht, geht ja um Spiegelung... daher zweimal leise, Himmel, Krater... ;) Der dritte Himmel ist ja nur im Titel... vielleicht ließe sich der auf "Verschwommen" ändern...? Mods? Das würde als Titel auch reichen...

und Heidrun - der tote Winkel hats mir irgendwie angetan... der tauchte ja schon öfter in meinen Werken auf... und wird hier sicher nicht das letzte Mal auftauchen... :)

LG, Rhea
 

Rhea_Gift

Mitglied
Verschwommen

Der Himmel verschwimmt in Kratern
und Wind seufzt Leben ins Maar
leise ziehn Wolken im Augenwinkel
manchmal blinkt Sonne, versilbert den Blick
fliegen Gedanken im Schwarm -

was ruht in der Tiefe unter den Wassern
wohin weist Magma den Weg
wenn eines Tags über Augenhöhlen

sich spiegeln himmlische Weiten
blinzelnd ein Schatten verweht

bevor dann - ein Vogel im toten Winkel -

der Krater ein letztes Mal brodelt, erlischt
was wartet am Grunde der letzten Sekunde

die mir - ganz leise - die Flügel zerbricht?
 
H

Heidrun D.

Gast
So gefällt es mir sehr!

Anfangs fand ich es halt ein wenig überfrachtet ... das ist jetzt behoben und der vormals ungeschliffene Diamant kommt zum Leuchten. Auch klanglich.

:)

LG Heidrun
 

Rhea_Gift

Mitglied
Freut mich, dass es nun auch rund beim Leser ankommt - danke dir Heidrun wie immer fürs scharfe Auge - ich stimme dir zwar nicht immer zu - aber hier lagst du auch für mich sehr richtig mit deinen Vorschlägen, habe ich daher gern übernommen :)

LG und danke an alle für auch eure anregendenund hilfreichen Kommentare :)

Rhea
 



 
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