Verse, abgehetzt

Verse, abgehetzt


Was ist denn heute? Valentin?
Ach Gott, das hab ich ganz vergessen,
Ich bin bei Kunden rumgesessen.
Das letzte Mal hat sie’s verziehn!

Es wäre diesmal zu vermessen,
Käm ich mit dieser Ausflucht hin.
Wie kann ich ihrem Zorn entfliehn?
Ich hab sie gern, und das zum Fressen,

Jedoch, der Alltag lässt mich kaum
Mal los, ihr dieses oft zu zeigen.
Die Liebe und gebremster Schaum:

Das lässt den Frust ganz leise steigen.
Mein lieber Spatz, das mach ich jetzt:
Ich reim Dir Verse, abgehetzt.

Hallo Walther,
erst jetzt habe ich dein schönes Valentinstag-Gedicht entdeckt.
Deine Frau hat sich doch sicher darüber gefreut, auch wenn es in letzter Sekunde geschrieben wurde.
Es ist doch viel schöner, als etwas, das man kaufen kann.
Du hast das Gedicht sicher mit einem Strauß roter Rosen überreicht!?
Viele Grüße
Marie-Luise

Hallo Marie-Louise,
ich habe es so überreicht, einen erhobenen Zeigefinger und ein verschmitztes Lächeln waren die Belohnung. Für die Rosen war es zu spät ...
Danke und Gruß W.

Walther,
ein Gedicht für Jahre. Darf ich es bei meinem nächsten Valentinsgeschenk-Vergessen rezitieren? Das hieße, dass dein Name nur nach ausdrücklicher Nachfrage der Quelle erwähnt würde... ;-)
Jedenfalls eine schöne Momentaufnahme aus dem Alltag eines Vielgestressten.
Schöne Grüße
Günter

Hallo Günter,

rezitieren unter Nennung der Quelle erlaubt. Im Ernst: € 5 Spende an ein Literaturhaus Deiner Wahl würden auch schon reichen.

Letztlich mache ich zumeist "Gelegenheitsdichtung". Der Alltag ist, genau betrachtet, das wahre Abenteuer. Über den zu berichten erscheint mir sinnvoller als die Betrachtung der ganzen Kunstgeschichte in einem Stück Text, das man nur entschlüsseln kann, wenn man Literatur-, Theater- oder Sprachwissenschaften studiert hat.

Daher freut es mich, wenn Dich der Beitrag erfreut. Und wenn Du Deiner Liebsten damit eine Freude bereiten kannst, dann tu's einfach. Und schreibe ein Gedicht in der LL drüber. Das ist schon Lohn genug.

Alles Liebe

W.