Versprechen

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Anysa

Mitglied
Ein Tropfen am Fenster
naß und kalt klebend
wie mein Herz

Spiegelbild in seinem Inneren
gleich meiner Erinnerung
verliert sich im Nichts

Versuche, Sonnenstrahlen einzufangen
glanzvoll vor der Finsternis
die unaufhaltsam kommt

Zu Boden fließt er
seiner Zerstörung entgegen
tief hinab ins Grab

Wärme entschwindet,
Liebe vergehend
warte ich, das du kommst

Dem Tropfen gleich
Leere in mir
und dein gebrochenes Versprechen
 

Milko

Mitglied
fallen

der krug des lebens
ohne fülle

als versprechen

deine worte haben gefühl
und versprechen was sie geben können
gm
 

Anysa

Mitglied
Hallo Milko,

es freut mich sehr, das die Zeilen dich ansprechen.
Habe mit wenigen Worten versucht, die Gefühle und Enttäuschung über ein gebrochenes Versprechen zu beschreiben.

Liebe Grüße

Anysa
 

Daunelt

Mitglied
Hallo Anysa,

auch mir gefällt Dein Gedicht. Es gibt für mich wenig schlimmeres, was man einer vertrauten Person antun kann, als ein Versprechen zu brechen. Was ich zu bedenken gebe: mein Deutschlehrer hat immer gewarnt, allzu verschwenderisch mit der Verlaufsform umzugehen ("klebend", "vergehend" usw.). Der Leiter der LIteraturwerkstatt unserer Volkshochschule, bei der ich lange Jahre mitgearbeitet hatte, war da noch ungnädiger. Ich sehe es zwar nicht so dramatisch, aber du gebrauchst es in Deinen Zeilen schon ziemlich häufig. Überlege vielleicht mal, ob es auch anders geht.

Liebe Grüße

Daunelt
 

Anysa

Mitglied
Hallo Daunelt,

freut mich, das auch dir das Gedicht gefällt.
Was die verschwenderischen Verlaufsformen angeht, hast du nicht ganz unrecht. Teilweise ist dies auch gewollt, da es sich sehr flüssig ließt.
Mein Deutschunterricht ist schon sehr lange her und ich achte, gerade bei einem Gedicht, nicht unbedingt auf solche Dinge. Ich schreibe einfach nur.
Habe deinen Ratschlag beherzigt und versucht, das Gedicht umzuschreiben ohne den Inhalt zu verändern. Da liegt bei mir immer die Gefahr, das eine Korrektur schlechter als das Original ist. Daher ändere ich das Original noch nicht sondern bringe hier die Korrektur ein.

Ein Tropfen am Fenster
naß und kalt klebend
wie mein Herz

Spiegelbild in seinem Inneren
gleich meiner Erinnerung
verliert sich im Nichts

Versuche, Sonnenstrahlen einzufangen
glanzvoll vor der Finsternis
die unaufhaltsam kommt

Zu Boden fließt er
seiner Zerstörung entgegen
tief hinab ins Grab

Wärme entschwindet,
Liebe vergehend
warte ich, das du kommst

Dem Tropfen gleich
Leere in mir
und dein gebrochenes Versprechen

Mehr fällt mir nicht ein.

Liebe Grüße
Anysa
 

Anysa

Mitglied
Hallo Daunelt,

habe das Original geändert und die Korrektur eingefügt.
Nach reiflicher Überlegung gefällt mir diese Version auch besser.

Vielen Dank

Liebe Grüße
Anysa
 

Anysa

Mitglied
Danke, Orangekagebo, für deine Worte. Ich bemüh mich immer, nicht abzustürzen und meine Haken rechtzeitg in die Wand zu schlagen. Klappt nicht immer, aber oft genug.

LG
Anysa
 
H

Haki

Gast
Hallo Anysa,

mir gefallen deine Worte hier. Der Text ist dir gelungen! Mehr kann ich dazu nicht sagen...
Einen schönen Tag dir noch und keine gebrochenen Versprechungen;)

Lieber Gruß,
Haki
 

Anysa

Mitglied
Hallo Haki,

danke für deine lieben Zeilen. Diese geben mir Kraft und machen mir Mut, nicht aufzugeben.
Das Gedicht ist sicherlich gut gelungen, da es leider mehr persönliche Erfahrungen in sich birgt als es mir lieb wäre.

Alles Liebe und auch dir noch einen schönen und sonnigen Herbsttag.

Anysa
 

Walther

Mitglied
Moin Anysa,

so ganz genau wollte ich das nun auch wieder nicht wissen. :)

Im Ernst:
Wärme entschwindet,
Liebe vergehend
warte ich, [blue]daß[/blue] du kommst

Dem Tropfen gleich
Leere in mir
und dein gebrochenes Versprechen
So stimmt's, wenigstens deutschtechnisch. Der Rest ist Geschmacksache. Mir gefällt dieser Rest jedenfalls, sonst hätte ich nix gepostet. :)

Lieber Gruß und frohes Dichten.

W.
 

Anysa

Mitglied
Ein Tropfen am Fenster
naß und kalt klebend
wie mein Herz

Spiegelbild in seinem Inneren
gleich meiner Erinnerung
verliert sich im Nichts

Versuche, Sonnenstrahlen einzufangen
glanzvoll vor der Finsternis
die unaufhaltsam kommt

Zu Boden fließt er
seiner Zerstörung entgegen
tief hinab ins Grab

Wärme entschwindet,
Liebe vergehend
warte ich, daß du kommst

Dem Tropfen gleich
Leere in mir
und dein gebrochenes Versprechen
 



 
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