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K

Klopfstock

Gast
Liebe Vera-Lena,

ich interpretiere es mal für mich wie folgt:
Der aus dem Paradies vertriebene Mensch,
steht mit schmerzenden Augen, die wundgestoßen
sind von dem was er an Grausamkeiten im Leben
sah und sehen mußte. Das fremde Licht nach dem
er sich sehnt und vor dem er sich gleichzeitig
fürchtet, nichtwissend was ihn letzendlich
erwarten könnte, wenn er in diese Richtung geht -
unschlüssig zwischen "auf Erden verweilen" oder
"das irdische Dasein verlassen".
"Das Diesseits verachtende Füße" - die Füße sind
etwas mit dem der Mensch voll im Leben steht.
Diesseits verachtende Füße kann man infolgedessen
nur haben, wenn man genug von der Existenz hat.
"Das immerwährende Brennen im Körper, das andauernde
Drängen auf Rückkehr" - Des Menschen wahre Heimat
ist nich die Irdische, er hat Heimweh...
Dein Gedicht spricht mich an, denn auch ich fühle
micht nicht allzu sehr erdenverbunden.

Sende Dir liebe Grüße
 

Lisa1

Mitglied
Ich finde Klopfstocks Interpretation sehr interessant,
ich finde deine Vertreibung sehr ausdrucksstark
ein nachdenklich stimmendes Werk mit Tiefgang.
Ein wunderbares Gedicht
Liebe Grüße
 

Vera-Lena

Mitglied
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Liebe Klopfstock,

Du hast es so interpretiert, wie ich es meine! Ich denke, eine solche Befindlichkeit, wie ich sie beschrieben habe, überfällt manche Menschen für Momente mit großer Heftigkeit. Bei anderen ist sie eher unbewußt, dämmert aber doch manchmal in kleineren Dosen herauf. Aber daß alle Menschen in ihrem Allerinnersten ein "Wissen" darüber haben, daß sie aus lichtvollen Welten auf die Erde gekommen sind, davon bin ich überzeugt.
Danke für Deine Deutung. Es tut immer gut, sich verstanden zu fühlen.
Ich wünsche Dir die immer passenden Stiefel für alle Wegstrecken, die du noch zurück zu legen hast.

Einen schönen Sonntag und liebe Grüße!
Vera-Lena


Liebe Lisa1,

es freut mich, daß Du mit meinem Gedicht etwas anfangen kannst. Ich danke Dir für Deine Rückmeldung und Dein Lob.

Auch Dir einen schönen Sonntag!

Liebe Grüße Vera-Lena
 



 
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