Verwitterte Sonette

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[ 4]Verwitterte Sonette

[ 4]Rolf-Peter Wille



[ 4]Sonette schrieb er einst und manch Gedichte.
[ 4]Nun ist er satt und stille, dunkel, stumm.
[ 4]Im Moll verglimmt sein matter Wille. Dumm
[ 4]Wirkt er nicht, doch dumpf sind die Gesichte.

[ 4]Wie leicht flog ihm die Feder in der Jugend!
[ 4]Er war so geistreich, heiter, elegant,
[ 4]So witzig, spritzig und gescheit. Bekannt
[ 4]Und doch galant; man liebte seine Tugend.

[ 4]Im Groll und doch in kalter Ironie
[ 4]Zieht er verbittert an der Zigarette.
[ 4]Erwacht sie noch, die ruinierte Stärke?

[ 4]Ach, er verlacht die alte Poesie!
[ 4]Wer liest sie noch, die publizierten Werke,
[ 4]Die lieben, die verwitterten Sonette?
 

seebaer

Mitglied
Verdammt gut......

Hallo Rolf-Peter Wille,

bin durch "Zufall" hier gelandet. Hab in "Das Beste" geschaut und festgestellt, das dein Gedicht dort steht, es aber keine Antwort gibt. Es wundert mich bei deinem Werk, muß ich gestehen, nicht. Im ersten Augenblick liest es sich einfach und flüssig, es kommt sogar ein Lächeln über die Lippen, welches sehr schnell stirbt. Dein Werk enthält sehr viel Wahres, ja, man(n)/frau sieht sich am Ende selbst, wird durch dein Gedicht zum Nachdenken angeregt Die anfänglichen Farben, Witz und leichte Ironie, mit denen du gemalt hast, werden durch die Farbe der Traurigkeit gedämpft.

Dein Werk steht hier nicht umsonst, es ist verdammt gut!!!

Lieb Gruß aus dem warmen und sonnigen Freiburg
 



 
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