Verzeihung Euer Ehren, aber ich liebte sie nicht mehr

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Verzeihung, Euer Ehren, aber ich liebte sie nicht mehr

Ich fror neben ihr.

Was hätte nicht alles gar Schreckliches
passieren können,
wenn ich ihr erklärt hätte,
dass ich sie nie mehr lieben könnte?
Was, wenn ich gesagt hätte:
Schatz, es ist aus mit uns.
Ich kann nicht länger bei dir bleiben;
aber lass uns bitte weiter Freunde sein.

Ihr babyblauer Horizont
wäre eingestürzt
und mit ihm der ganze
gemeinsam aufgebaute Mist
unserer
sauer erarbeiteten, jämmerlichen
Gartenzwergidylle.
Jedoch, wo nur war MEIN Himmel geblieben?

Peng, geplatzt wie ein zu stark
aufgepusteter Luftballon.
Gefüllt mit fauligem Treibgas
aus Windelmief, Lockenwicklern und Alltagseintopf.
Tauschte Spießerglück gegen
warmes, weiches, geiles Fleisch und
brennendheiße Lippen!

Erflehe mir
jetzt jämmerlich Gnade
Euer Ehren.
Gnade, die´s für SIE nicht gab.

Das verfluchte,
nicht länger unter Kontrolle
zu haltende Herz
klopfte mir bis zum Hals
und schließlich mit aller
Wucht aus der Brust.
Verdammt!

Eiskalt lag sie neben mir.
 
L

Law

Gast
@ GFÜ,

nu weiss ich nicht ob ich darüber lachen soll. ich denke der ertse teil ist gut und zeugt von der männlichen Inkonsequenz und der Sinnfrage bin ich einmal ehrlich und danach evt. glücklicher aber die Kids müssten evt. auf etwas aus dem jämmerlichen Wohlstand verzichten, oder er sagt nichts und hofft das sie es ihm nach ner Nacht mit nem tennislehrer oder was weis ich was sagt und von selbst verduftet. Aber diese Bogen zur kalten Leiche? Deshalb bringt man niemanden um
GFÜ, nicht mal zum Spass! Also ich hätte am Schlus was geändert..also entweder mehr Plausibilität in der Erklärung zum euer Gnaden, oder lass die Ex eines natürlichen Ablebens ableben, dann köntest Du beschreiben das Dir was saftiges warmes geiles gerade recht käme Du aber selbst dem altersschwachem Tode nahe bist, dass wäre wieder komisch..oder nicht?

Gruß
law
 
M

Melusine

Gast
Hallo GFÜ,
die Idee, der Ansatz gefällt mir - aber irgendwie will der Funke nicht überspringen oder vielleicht besser: Ich kriege keine Gänsehaut beim Lesen. Das geht mir ab.

LG Mel
 
Hallo Law,

schade, dass du mein Gedicht nicht verstanden hast. Ich habe versucht, mich in die Lage eines Mörders hineinzuversetzen. Eines Mörders, der um der jüngeren Geliebten willen, seine Ehefrau umbringt, nun vor Gericht steht und die Tat bitter bereut. Leider passiert es immer wieder, dass die dunklen Triebe übermächtig werden und bis dahin unbescholtene Männer zu Bestien werden lassen. Im Nachhinein kann der Täter sein Vorgehen dann selbst nicht mehr begreifen.
So kann es einem gehen, wenn Sex, Gier und Wollust alles andere verdrängen, sich zu einem reißenden Strom vereinigen und den Verstand außer Kraft setzen.

LG
GFÜ
 
Hallo Mel,

ich habe den Text jetzt noch ein wenig verändert, ihn anschaulicher gemacht.
Was ist mit dem Funken, springt er nun über?
Falls nicht, definiere doch mal genauer, was fehlt.

LG
GFÜ
 
M

Melusine

Gast
Hallo GFÜ,
das ist es ja gerade: Ich fürchte, das kann ich nicht. Ich kann's irgendwie nicht festmachen. Die Erstfassung (soweit ich sie im Kopf habe) gefiel mir fast besser.

So wie ich's verstehe, will der Protagonist ausdrücken, dass er es für besser hielt, seine Frau umzubringen, damit sie nicht leiden muss - unter seiner Untreue, darunter, dass für sie eine Welt zusammenbricht ...
Das ist doch irgendwie krank, oder? Ich weiß nicht, aber das kommt für mich irgendwie nicht so recht rüber.
Für mich müsste es irgendwie nach "aber Euer Ehren, ich bin doch ein wohlanständiger Bürger, ich kann doch nichts dafür" oder so klingen ... hmm. Mehr Gartenzwergidylle und/oder mehr Verstörtheit, ich weiß auch nicht.

Anfang und Schluss finde ich sehr gelungen: "Ich fror neben ihr" (gefühlsmäßig) und dann am Schluss ist sie eiskalt, weil tot ...

Na ja, ich bin halt keine "Expertin" und könnte es auch nicht besser. Vielleicht kannst du ja mit meinen Eindrücken dennoch was anfangen.

LG Mel
 
C

casy01

Gast
gut zu lesen und dennoch

der Mord war mir so leider entgangen

nicht aufgefallen.....

nur das genervte angespannte Innere

das welches doch

hätte gehen können... aber der Mut dazu irgendwie fehlte


habe ich also das Thema beim lesen nun verfehlt ?

sorry
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo GFÜ,

ich kann mich mit dem Text nicht anfreunden. Für ein Drama sind die Verse recht undramatisch. Du bleibst an den bekannten Motiven hängen ohne uns etwas anderes zu erzählen, als auch in den Nachrichten zu solchen Fällen steht.

cu
lap
 
Hallo Lap,

Nachrichten sind sachlich, distanziert und objektiv, übermitteln keine Gefühle. Mein Gedicht jedoch ist voll Emotionen. Wenn du dabei nichts empfinden kannst, liegt es wohl an dir (gefühlskalt?)

LG
GFÜ
 
Hallo CasyO1,

du sprichst mich ja direkt auf den Mord an. Also kann er dir eigentlich nicht entgangen sein. Das genervte, angespannte Innere des feigen Protagonisten hast du jedenfalls präzise herausgelesen und darum ging es letztendlich.

Ich danke dir für deinen freundlichen Kommentar und einen schönen Sonntagabend wünscht dir

GFÜ
 



 
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