Verzweifelt gesucht...

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AliasI

Mitglied
Am Wochenende hatte ich die lustigste Idee seit langem. Als ich sie äußerte, brach Freundin Gabi spontan in Lachen aus, und sogar am Nebentisch grinste man, natürlich ganz unauffällig, wie es sich für anständige und vernünftige Deutsche gehört.
Aber was soll ich sagen, keine drei Minuten später hatte ich sie vergessen, die Idee. Und Freundin Gabi, die immerhin neun Jahre jünger ist als ich, hatte sie auch vergessen.

Was nun? Das Hirn fragen? Keine schlechte Idee, Hirn hatte mir immer bei der Suche nach Informationen geholfen. Ich brauchte eigentlich nur Stichwörter angeben, zum Beispiel: PIEPVOGEL BEI DEN PEANUTS? Und schon machte sich Hirn unauffällig im Hintergrund auf die Recherche. Und irgendwann, früher oder später kam triumphierend die Antwort: WOODSTOCK!

Kaum gedacht – schon gemacht. Natürlich beauftragte ich Hirn mit der Suche nach der verschollenen Idee, aber leider lief es anders ab als erwartet:

Hirn: ‚Du hast wohl nicht mehr alle Tassen im Oberstübchen!’

Ich: ‚GEEENAU! Und deswegen frage ich dich ja...’

Hirn: ‚So ein unwichtiger Scheiß interessiert mich nicht!’

Ich: ‚Ja abba warum denn nich?’

Hirn: ‚Weil's neu ist. Und wen juckt das schon...’

Ich: ‚Dann wird es also nie mehr ans Tageslicht kommen?’

Hirn: ‚Ein kleiner Verlust für die Menschheit, aber bestimmt ein großer für dich...’

Ich: ‚Jetzt werd' ma nich sarkastisch!’

Hirn schweigt – es schwelgt wohl in Erinnerungen – aber es gibt mir noch eine letzte Information, nämlich: Mondlandung 1969, Louis Armstrongs berühmter Ausspruch...

Wirklich toll! Louis Armstrong! Seit wann wird auf dem Mond Trompete geblasen? Oder meinte es Neill Young? Auf keinen kann man sich mehr verlassen!

Jetzt habe ich nur noch einen Trost: Vielleicht war die Idee ja gar nicht so gut...
 
D

Dominik Klama

Gast
Data Overflow

;)

Ob das Gehirn tatsächlich so funktioniert, kann ich nicht beurteilen. Aber was so funktioniert, sind die Suchen nach Schlüsselwörtern in DV-Datenbänken.

Und wir haben auch so eine in der LL. Links da auf der Seite, wo "Leselupe Werke" steht und das kleine Fernglas ist.

Hierher gefunden habe ich mit dem Fernglas, mit der Suche nach Schlüsselwörtern. Nämlich hatte ich neulich mal einem Bekannten erläutert, wie er von der LL-Startseite zu meinen Werken gelangt, ohne selbst Mitglied in der LL zu sein. Er könne aufs Fernglas klicken, dann meinen Namen in "Suche nach User-Namen" eingeben, sofort würde ihm eine komplette Werkliste angezeigt. Dieser Bekannte ist ein großer Neil-Young-Fan. Darum hatte ich gesagt, über die Suche nach Schlüsselwörtern könne er zum Beispiel auch alle Werke, in denen Neil Young erwähnt werde, anzeigen lassen. (In meinen kommt der Mann bisher nicht vor.)

Das hab ich jetzt mal ausprobiert und es klappt. Aber so ganz dahinter gestiegen bin ich noch nicht. Zuerst hatte ich mich nicht eingeloggt mit meinem User-Namen, hatte das Fernglas also wie ein Gast, wie mein Bekannter, benutzt. Dann wird einem mitgeteilt, dass der kanadische Barde in der gesamten LL nur an einer einzigen Stelle auftaucht, hier nämlich. Und hier spielt er ja dann wirklich kaum eine Rolle. Ist man schon ein bissel enttäuscht: So ein genialer Typ wie Neil Young - und keiner, der ihm Tribut zollt in der LL!

Nachher hab ich mich aber als Mitglied der LL eingeloggt gehabt und das noch mal gemacht mit dem Fernglas. Da fanden sich mit einem Mal 8 Treffer für "Neil Young" (Suche mit und). Die übrigen 7 werde ich dann mal überfliegen müssen, ob es denn nun dort wirklich um den hilflos verbrannten, mit gebrochenem Pfeil über den Grund Fliegenden geht.

Die LL-Suche ist sogar so freundlich, Neil Young hier an dieser Stelle aufzuspüren, obwohl er falsch geschrieben ist. Er hat nämlich nur ein l am Ende vom Vornamen. (Der Erfinder der nicht-autortiären Schule hatte dort wohl zwei.)

Sogleich frug ich mich, ob der Mann im Mond wohl zwei l hatte. Um das rauszukriegen gab ich "Armstrong" in die wikipedia-Suche ein. Was zu fatalen Ergebnissen führt: Hunderte von Treffern! Man hat ganz schön zu tun, bis man sieht, dass auch der Buzz Aldrin, äh, Armstrong sich mit nur einem l schrieb. Und merkt unterwegs, dass es auch einen Eishockeyschiedsrichter namens Neil Armstrong gibt.

Selbstverständlich wird auf dem Mond nicht Trompete geblasen, da, mangels Luft, sich der Schall so schlecht verteilt. Was aber gemacht wird: Rad gefahren. Man denke nur mal an Lance Armstrong. Oder war das Neil Finn? Karen Armstrong? Buzz Lightyear?
 

AliasI

Mitglied
wie denn watt denn? obwohl neil(l) falsch geschrieben ist, taucht er in der suche auf? seltsam... vielleicht könnte man die lupe zur korrektur von fehlern benutzen. Ich lass es aber jetzt so, denn dann wird die story zumindest von nichteingeloggten neil-young-fans gelesen. ;) das waren noch zeiten, was fand ich am schönsten von dem, ich glaube das mit den zwei katzen, muss mal guggeln, finde aber nichts, es war aber was mit 'two cats in the arm' oder so ähnlich...
wie auch immer, das thema 'armstrong' gibt sehr viel mehr her.
lieben gruß an dich
 
D

Dominik Klama

Gast
Fernglas-Suche

Das Suchfenster der LL erlaubt auch, mehrere Wörter einzugeben, man kann entscheiden, ob sie "und" (alle miteinander) oder "oder" (eins davon würde ja schon mal reichen) im Text auftauchen dürfen oder sollen. Weil ich schon den richtigen Neil Young und nicht Angus Young und nicht Neil Diamond gesucht habe, verwendete ich die "und"-Suche.

Nun wissen Computer aber ja nicht, WAS sie da überhaupt lesen. Darum zeigen sie uns auch Wörter an, die wir gar nicht ganz fertig geschrieben haben. Was gut ist. Denn mehr als das Suchbegrifffenster lang ist, passt da gar nicht rein. Was also tun, wenn man einen Albumtitel von Devendra Banhart sucht? Ganz einfach: Man braucht die Wörter gar nicht fertig schreiben, man kann sich auf charakteristische Buchstabenballungen beschränken. Und so auch mehr als nur zwei Wörter erfassen.

Das Ding hat gedacht, ich würde zwei verschiedene Wörter suchen: Neill und Young. Neill hätte ich halt nicht ausgeschrieben. Hätt auch nur oung schreiben können, hätte dasselbe gebracht.

Da man nicht nur Werke, sondern auch sämtliche Antworten absuchen lassen kann, kommt man pfeilgenau auf deine obige Antwort, indem man nach "umi elogg cats" schaut.

Und nirgendwo sonst in der ganzen Leselupen-Welt ist das je vorgekommen.

Bist ein Originalgenie. Ehre deinem Gehirn.

(Meines aber erinnert sich nicht an die two cats von Old Neil. Ich hab auch nicht alle Platten von ihm. Und kenn die Texte nicht auswendig. JAAA, wenn du jetzt nach 'ner Stelle bei Dylan gefragt hättest...)
 

AliasI

Mitglied
hallo,
jetzt muss ich diese ominöse lupe selber mal ausprobieren, also ausloggen, also neil young...
aha, ich stehe an erster stelle, es ist wohl zeitlich sortiert. beim zweiten beitrag, also 'cobain', da finde ich gar nix. bei den letzteren wird neil immerhin erwähnt.

gut, dann bob dylan, ich suche nach 'like a rolling stone'. beim ersten text direkt fündig geworden, danach nur 'stein', kann aber auch sein, dass ich blind bin, dann ellenlange texte auf englisch, ist mir zu stressig, noch ein englischer text, aber kürzer, da kommt immerhin 'rolling' und 'stone' drin vor. das nächste: voller erfolg, bob dylan UND like a rolling stone. leider habe ich ihn nie in natura gesehen, joan baez habe ich mal gesehen bei 'ner demo, es muss so um 68 gewesen sein, oder war es bei einem ostermarsch? hirn sagt auch nix dazu, ist wohl alles verschollen im strudel der zeit.

mittlerweile glaube ich auch, die sache mit den two cats ist nur ein hirngespinst meines... ähem hirns. nach mehrfachen recherchen habe ich immer noch nix gefunden, auch bei neil diamond nicht. schande über mich. kann aber auch sein, dass ich einfach das englisch falsch verstanden oder gehört habe, da war dann sogenanntes luftenglisch, nämlich nur phonetisch englisch klingendes sinnloses zeugs... ;)
viel spaß weiterhin bei der suche und einen lieben gruß von mir
 
D

Dominik Klama

Gast
When we were one man walking on the moon

Das kann ich jetzt aber nicht lassen, euch dieses Musikvideo vorzuspielen.

http://www.youtube.com/watch?v=jgzRFUvBghQ

Armstrong.
Gut, hört sich etwas tranig an.
Aber hört mal gut auf den Text. Besonders gegen Ende hin!

Und eigentlich wollte ich das von Nanci Griffith gesungen sehen. Von ihr hab ich's aber nicht gefunden.
 

AliasI

Mitglied
yes, i saw it on that juli afternoon
when a man named armstrong walked upon the moon
wieso macht mich das so traurig, und wieso habe ich jetzt diesen ohrwurm im kopf, einen moonwalk... ;)
 
D

Dominik Klama

Gast
Na, das ist doch beabsichtigt, dass man traurig werden soll, wenn man diesen Song hört, bzw. diese Bilder noch mal sieht. Was ja eigentlich nur geht, bei Leuten, die heute so ur-alt sind, wie wir zwei offenbar. Wir waren damals Kinder und als solche super-begeistert, dass da Leute auf dem Mond rumhopsten und wir es im Fernsehen sahen.

Das setzt auf diese "mythischen" Bilder aus den modernen Massenmedien, die angeblich alle an DEM Tag gesehen haben und bei denen alle genau dasselbe gefühlt haben:
- Die Ermordung von Martin Luther King oder Robert Kennedy
- der Anschlag auf die Twin Towers in New York
- der Fall der Mauer in Berlin
- der erste Mensch auf dem Mond
- der Tod von Prinzessin Diana (haha, was hat die Menschheit dadurch verloren?)
- der Konzertfilm "Rust Never Sleeps" mit Neil Young (äh, nöö, da hab ich mich wohl leicht vertan...)

Also irgendwann ist dieser Neil Armstrong wohl gestorben oder 75 Jahre alt geworden. Und da hat jemand beschlossen, ihm zu Ehren einen Tributesong zu fabrizieren. Das darf man ja. Und in dem Lied behauptet er nun, wie ganz verschieden WIR, nämlich die Menschen, sonst auch sind - und auch 1969 schon ganz genauso waren (in dem Text wird darauf ja hingewiesen), als wir den ersten Menschen auf dem Mond sahen, da seien wir einen Moment lang alle eins gewesen und eigentlich sei also Neil da oben WIR (also ich) gewesen, weil er ein Mensch war und wir Menschen alle eins in diesem Augenblick des Glücks.

So hätte man das gerne. Und leider ist es nie so. Und darum macht einen das traurig, wenn man das mal so sieht.

Wenn das nun aber kein Tribute-Song für Neil Armstrong gewesen wäre, dann, in einem ganz anderen Text, hätte man auch dichten können, dass die NASA damals ein Prestigeprojekt im Kalten Krieg mit der Sowjetunion war, dass sie Milliarden gekostet hat, die man vielleicht besser den armen Kindern in Mumbai gespendet hätte und dass bis heute, jeder praktische Nutzen dieser Art bemannter Raumreisen sich doch arg, arg in Grenzen hält.

Gefunden hab ich das Lied, als ich die CD "Clock Without Hands" der Country-Sängerin Nanci Griffith aus dem Jahr 2001 gehört hab. Die Griffith ist eine Dame, die auf den zweiten Blick gar nicht so hausbacken ist, wie sie beim ersten rüberkommt. Und bei ihr hat das Lied dann auch noch eine lezte Strophe, in der sie überlegt, ob damals, als der erste Mensch auf der ERDE (!!!) die ersten Schritte machte, wohl von sonst wo im Weltall irgendwer geguckt und sich drüber gefreut hat. Was der Sache dann einen nicht ganz so rührseligen Twist verleiht, weil wir mal dazu gebracht werden, nicht nur auf dieses WIR hinzudenken, sondern auch wieder von ihm weg.

Tatsächlich ist mehr und mehr anzunehmen, dass der GANZE Kosmos sich nicht um die Menschheit dreht. Was heißt, dieselbe kann sich ruhig selber umbringen, die Sache ist deswegen noch lange nicht vorbei.

Was einen jetzt vielleicht nicht traurig, sondern aktiv machen sollte.


(Übrigens hab ich neulich entdeckt, falls ich das richtig gelesen habe, dass man hier keine Links ins Internet auf externe Bildinhalte anbringen darf, kann oder soll. Das wusste ich vorher gar nicht. Angeblich funktioniert das dann nicht. Na, dieses hier scheint ja zur Zeit (noch) zu funktionieren. Ich wüsste auch nicht, warum irgendwer es zensieren sollte. Aber Internet ist ja dazu da, dass uns irgendwelche Zensoren in unserem ureigensten Interesse vor uns selber schützen. Nicht wahr?)
 

AliasI

Mitglied
Am Wochenende hatte ich die lustigste Idee seit langem. Als ich sie äußerte, brach Freundin Gabi spontan in Lachen aus, und sogar am Nebentisch grinste man, natürlich ganz unauffällig, wie es sich für anständige und vernünftige Deutsche gehört.
Aber was soll ich sagen, keine drei Minuten später hatte ich sie vergessen, die grandiose Idee. Und Freundin Gabi, die immerhin neun Jahre jünger ist als ich, hatte sie auch vergessen.

Was nun? Das Hirn fragen? Keine schlechte Idee, Hirn hatte mir immer bei der Suche nach Informationen geholfen. Ich brauchte eigentlich nur Stichwörter angeben, zum Beispiel: PIEPVOGEL BEI DEN PEANUTS? Und schon machte sich Hirn unauffällig im Hintergrund auf die Recherche. Und irgendwann, früher oder später kam triumphierend die Antwort: WOODSTOCK!

Kaum gedacht – schon gemacht. Natürlich beauftragte ich Hirn mit der Suche nach der verschollenen Idee, aber leider lief es anders ab als erwartet:

Ich: ‚Hallihallo, kannst du dich vielleicht dran erinnern, was ich eben gesagt habe?’

Hirn: ‚Du hast wohl nicht mehr alle Tassen im Schrank oder wie das heißt!’

Ich: ‚GEEENAU! Und deswegen frage ich dich ja...’

Hirn: ‚So ein unwichtiger Scheiß interessiert mich nicht!’

Ich: ‚Ja aber warum denn nicht?’

Hirn: ‚Weil's neu ist. Und wen juckt das schon, meine Rinde juckt das jedenfalls nicht...’

Ich: ‚Was denn für eine Rinde? Bist du ein Baum oder was?’

Hirn: ‚Bin ich ein Baum oder was! Meine Rinde juckt das jedenfalls nicht...’

Ich: ‚Sag' mal, kann es sein, dass du dich wiederholst?’

Hirn: ‚Quatsch, du hast wohl nicht mehr alle Tassen im Schrank oder wie das heißt!’

Ich: ‚Oh Oh! Dann wird es also nie mehr ans Tageslicht kommen?’

Hirn: ‚Ein kleiner Verlust für die Menschheit, aber bestimmt ein großer für dich...’

Ich: ‚Jetzt werd' ma nich sarkastisch!’

Hirn schweigt – es schwelgt wohl in Erinnerungen – aber es gibt mir noch eine letzte Information, nämlich: Mondlandung 1969, Louis Armstrongs berühmter Ausspruch: Ein kleiner Schritt für einen Mann, aber ein riesiger Sprung für die Menschheit...

Wirklich toll! Louis Armstrong! Seit wann wird auf dem Mond Trompete geblasen? Oder meinte es Neil Young? Aber der bläst doch auch nicht Trompete. Auf keinen kann man sich mehr verlassen!

Jetzt habe ich nur noch einen Trost: Vielleicht war die Idee ja gar nicht so gut...
 



 
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