Viel zu viel

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nisavi

Mitglied
hallo otto lenk,

wenn ich graphik und text für mich zusammennehme, lese ich vom gefangensein zwischen vergangenheit und gegenwart. von der unfähigkeit des LYRich, sich in der gegenwart zu positionieren. von der last der pflichten, der (vielleicht temporären) unerträglichkeit des seins. von überforderung.überlastung.
vers drei macht mir in diesem kontext sprachlich probleme.
das "geschweige denn" kann ich für mich nicht einfügen, denn es be-deutet "möglichkeit" - das gestern hat aber bereits stattgefunden. unabänderlich.
mich würde interessieren, von wem die graphik ist.

n.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
hallo nisavi,

wirkt das gestern nicht auch immer ins heute hinein? das heute ist doch die summe aus gestern. oder wird aus einem - im gestern ein + im heute? wer weiß?
die graphik stammt von käthe kollwitz, die ich als künstlerin und mensch sehr verehre.

alles liebe otto
 
Hallo Otto,
Da stimmt doch etwas nicht!

Wenn in dem Gedicht stehen würde,
viel zu viel vom Leben
[blue]von [/blue] Heute,
dann könnte man schreiben dem Gestern
oder dem Morgen gar.
Da aber vom Leben, vom Heute da steht,
müsste es auch vom Gestern
oder vom Morgen gar heißen.

VieleGrüße
Marie-Luise
 

Gerd Geiser

Mitglied
Das Gedicht erinnert mich an meine Tochter, als sie 4 oder 5 Jahre alt war. Sie schreckte des öfteren nachts aus ihren Träumen auf und gefragt, worüber sie denn erschrocken sei, sagte sie immer, es ist alles so viel. Auf Anraten des Arztes haben wir ihr dann regelmäßig vorm Schlafengehen Geschichten vorgelesen, und es hörte allmählich auf. Schade, dass das bei uns Erwachsenen nicht funktioniert. Oder vielleicht doch?

Gruß
GG
 

Gerd Geiser

Mitglied
Für Sta.tor, der sich keinen Reim machen kann:

Viel zu viel vom Leben,
zu viel gekriegt, zu viel gegeben.
Viel zu viel vom Heute,
des Wahnsinns fette Beute.
Gestern, morgen, Birnenstiel:
Was zu viel ist, ist zu viel.

Gruß
GG
 



 
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