Vier Jahreszeiten/Frühling

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FantasyJulie

Mitglied
Hallo, ich versuche mich jetzt auch mal an Gedichten. Ich schreibe ein Gedicht namens 'Vier Jahreszeiten', bestehend aus vier Teilen.
Dies ist der 1. Teil - Frühling

Vögel zwitschern
Leise plätschert ein Bach
Die Bäume erwachen aus der langen Winterruhe
Erste Blätter sprießen
Zaghaft sendet die Sonne ihre Strahlen auf die Erde
Tiere erwachen allmählich aus ihrem Winterschlaf
Die Bäume strecken ihre Äste der warmen Frühlingssonne entgegen
Es ist Frühling


MfG,
Julia
 

blaustrumpf

Mitglied
Hallo, Julia

Ja, das ist aufregend und spannend, wenn man sich in einer neuen Form versucht, nicht wahr?
Wie du schon gemerkt hast, wirst du mit deinen Beiträgen in der Leselupe genauso ernst genommen wie ältere Schreibende mit den ihren. Das bedeutet natürlich auch, dass irgendwann jemand etwas sagt, das nicht so freundlich ist, oder als solches vielleicht bei dir ankommt.

Hallo, ich bin es, die das wagt. ;)

Was du in deinem Frühlingsgedicht benennst, sind alles Dinge, die tatsächlich zu dieser Jahreszeit geschehen. So weit, so gut. Aber was ist in deinem Gedicht das Besondere? Was siehst du im Frühling, das niemand zuvor so gesehen oder so beschrieben hat?

So wie dein Frühlingsgedicht einherkommt, ist es "nur" deshalb etwas Spezielles, weil du es geschrieben hast. Das reicht sicher für dich und für die, die dich kennen. Aber wenn es dir gelingt, etwas in die Zeilen hineinzustecken, das "über dich hinausweist", wird dein Frühlingsgedicht zu etwas, das selbst als anonymer Text noch erfreuen kann.

Ich hoffe, du kannst mit diesen Hinweisen etwas anfangen.

Schöne Grüße von blaustrumpf
 

La Noche

Mitglied
Hallo Julia,
Momentan bin ich ja eher in Herbststimmung:)

Aber eine schöne Frühlingsimpression, dein Gedicht. Was mir so ein bisschen fehlt, ist ein Bindeglied, etwas, worauf alles hinausläuft, was alles miteinander vereinigt. Es ist Frühling ist dafür ein bisschen zu schwach und vielleicht ein bisschen zu banal, wenn noch drei Teile zu den anderen Jahreszeiten folgen sollen.

An zwei Stellen würde ich etwas kürzen:
Aus der langen Winterruhe würde ich einfach Winterruhe machen und das allmählig aus der Tierzeile würde ich streichen.

Was mir noch aufgefallen ist, ist, dass du die Bäume zweimal belegst. Und die Aussage ist beide Male ziemlich ähnlich. Natürlich ist das Austreiben der Bäume ein "dominierendes Element" des Frühlings und würde dies rechtfertigen. Vielleicht würde aber eine alternative Formulierung wie Pflanzen, Natur o.ä. besser passen. Nur so 'ne Überlegung von mir.

Alles in allem bringt dein Gedicht aber eine schöne, leichte Frühlingsstimmung mit sich und gefällt mir gut.

Lieber Gruß,
La Noche
 

FantasyJulie

Mitglied
Hallo blaustrumpf,

erstmal danke für den Kommentar.
Und ich bin der Meinung: Besser sagen 'Das ist Mist' oder sonstiges :D, als zu sagen 'Super, klasse, toll' und genau das Gegenteil meinen.
Ich glaube, ich habe nicht so viel Talent zum Gedichteschreiben. Mein Deutschlehrer meinte, das sei völliger Blödsinn - der meiste Blödsinn würde über den Frühling geschrieben.
Ich stehe leider auf Kriegsfuß mit meinen Deutschlehrern (siehe auch Verlorenes Glück-Wo bist du?)
Wo das Besondere ist... ich wollte ausdrücken, wie die Bäume und Tiere sich ebendieser Frühlingssonne entgegenstrecken, wie sich zaghaft die ersten Sonnenstrahlen ausbreiten... ist mir wohl nicht so gelungen?

MfG
Julia

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Hallo La Noche,
ich bin eigentlich schon in Weihnachtsstimmung :)
Ich werde mal deinen Rat befolgen; dieses 'Es ist Frühling' war mir sowieso ein Dorn im Auge - es war ein Rat meiner Ex-Deutschlehrerin. Naja. Die Deutschlehrer...
MfG
Julia
 

blaustrumpf

Mitglied
Halo, Julia

Ach, die Deutschlehrer - laaaaaaaanger Seufzer.

Nein, ich fürchte, das hast du zwar erwähnt, aber dass dir gerade das Zögerliche wichtig ist, das kommt (noch?) nicht so raus. Es liegt in meinen Augen daran, dass du mehr als bloße Statements tatsächlich nicht bietest.

Insoweit hat dein Deutschlehrer vielleicht recht. Aber er hätte es durchaus etwas motivierender ausdrücken können. Ich muss allerdings gestehen, dass auch ich es nicht wirklich schätze, wenn Naturereignisse mit eher menschlichen Gefühlen "begabt" werden. Die Sonnenstrahlen sind im Frühling wohl kaum zaghaft, sie haben lediglich noch nicht die Kraft, die sie im Sommer haben.

Im Gedicht ist das natürlich alles ganz anders. Da kann der Frühling irgendwelche blauen Bänder nach Herzenslust durch die Lüfte flattern lassen und niemand fragt, ob das nicht eventuell den Straßenverkehr beeinträchtigen könnte. Mit anderen Worten: Wenn es dir gelingt, deine Naturschilderung so zu überhöhen, dass man das "Prinzip Frühling" erkennt und nicht nach den Lebenstatsachen fragt, dann hast du gewonnen.

Dass es da etwas mehr braucht als die bloße Schilderung, versteht sich. Wenn es dir gelingt, wäre es aber eine besonders schöne Methode, den Deutschlehrer von Herzen zu ärgern.

Herzliche Grüße von blaustrumpf
 

FantasyJulie

Mitglied
guten abend blaustrumpf

ja, ich werde mich wohl noch ein bisschen mit meinem Frühling herumschlagen. Ich bin gespannt, was die Lupianer zu den drei Folgegedichten meinen. ...
Mein Deutschlehrer hat das seltsame Talent, während des Unterrichts über die Hälfte der Klasse in eine Art Tiefschlaf zu versetzen - dann muss man sich mal vorstellen, wie er mit dieser abscheulichen Stimme sagt "Völliger Blödsinn". Ich könnte ihm an den Kragen springen. Aber eine andere Geschichte von mir hat er so überirdisch gelobt, dass mir die Ohren sausen. Verstehe einer diese Deutschlehrer...!

MfG
Julia
 

La Noche

Mitglied
Also Deutschlehrer sind mitunter schon eine seltsame Spezies. Manchmal vergessen sie einfach, dass jeder Schreiberling mal klein anfängt. Ich finde es gerade wichtig, dass man viel mit Sprache herumexperimentiert und übt sich auszudrücken. Nur so kann man lernen und ein Gefühl fürs Schreiben bekommen. Wenn dir dann ein Deutschlehrer sagt, was du schreibst ist völliger Blödsinn, nimm ihn bloß nicht für voll.
Natürlich musst (oder solltest) du noch etwas feilen, einen Stil finden, ein lyrisches Element, der das Gedicht für sich ganz alleine stehen lässt, aber es ist immerhin ein Anfang und ich habe ein frühlingshaftes Bild vor Augen, wenn ich es lese. Das ist dir immerhin schon mal gelungen und deshalb mag ich es auch. Weil es schon gute Elemente enthält, die nur noch richtig herausgearbeitet werden müssen.

Schönen Restsonntag noch,
La Noche
 

FantasyJulie

Mitglied
Danke...

ich habe leider keinen tollen Sonntag. Morgen schreiben wir ne Arbeit über Regen- und Mehlwürmer. Wozu braucht man das? Egal, ich komme vom Thema ab...

Ich glaube, Deutschlehrer am Gymnasium haben einen sehr starken Tick. Sind die Real- und Hauptschuldeutschlehrer auch so?

Lyrische Elemente... besser herausheben... ich werde mir mal Mühe geben und meinen Frühling etwas überarbeiten.

MfG
Julia
 

La Noche

Mitglied
Hallo

Regen- und Mehlwürmer ... grrr ... klingt ja sehr spannend ...

Meine Deutschlehrer hatten diesen Tick aber auch. Jedenfalls manchmal. Obwohl meine Geschichtslehrer ja schlimmer waren (bin echt froh, dass ich das hinter mir habe:))
Von Real- und Hauptschuldeutschlehrern weiß ich nichts, die hatte ich nie. Aber ich habe eine Germanistikdozentin, die Literatur auf eine sehr seltsame, pingelige Weise definiert - und alles Junge erst mal runter macht. Und einen Prof, der sich immer darüber amüsiert, wie der Frühling mit seinem blauen Band von den Deutschlehrern mißinterpretiert wird.

Wichtig ist doch eigentlich nur, dass du Spass am Schreiben hast und es einfach tust. Das kann dir kein Deutschlehrer beibringen, das kannst du nur aus dir selbst heraus lernen.

Dann wünsch ich dir mal, dass deine Woche besser wird als dein Sonntag,
Lieber Gruß,
La Noche
 
P

Papyrus

Gast
.....................

hier ist mein Vorschlag:



Vögel zwitschern - meine Aura tanzt
Leise plätschert ein Bach - die Last fällt von mir
Die Bäume erwachen aus der langen Winterruhe - ich fühl die Tat
Erste Blätter sprießen - ich halte die Augen auf
Zaghaft sendet die Sonne ihre Strahlen auf die Erde - bin wachsam
Tiere erwachen allmählich aus ihrem Winterschlaf - sorgfältig
Die Bäume strecken ihre Äste der warmen Frühlingssonne entgegen - ich bin es immer noch
Es ist Frühling - bin immer noch Ich
 



 
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