Vierundzwanzigstes Märchen: Vom Fin, dem Unhold

VikSo

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Vierundzwanzigstes Märchen: Vom Fin, dem Unhold
Es war einmal ein Fee, der war sehr arm. In einem einsamen Dorf lebte er in einer Hütte, die hielt nur noch der gute Wille zusammen. Er hatte keine Arbeit und taugte auch zu keiner. Nur hin und wieder half er einem Nachbarn aus und verdiente so eine Kleinigkeit dazu. Ansonsten lebte er von der Großzügigkeit seiner Mitmenschen.
Er hatte aber eine schöne Tochter, die liebte ihren Vater abgöttisch. Sie war auch fleißig, erledigte alle Hausarbeit und arbeitete in einer Baumwollspinnerei im Nachbarort. So ernährte sie sich und den Vater. Der alte Fee war denn auch verdientermaßen stolz auf sie und erzählte jedem, der es hören wollte (sowie allen übrigen), welche Perle sein Kind sei.
„Was dieses Mädchen anpackt, dass gelingt.“, prahlte er gerne. „Es würde mich nicht wundern, wenn gar der Faden unter ihren Fingern sich in Gold verwandelte.“
In der Feenwelt spottete manch einer über den Faulpelz, der nichts konnte, als sich mit fremden Federn zu schmücken. Einige bemitleideten das Mädchen, auf deren Schultern die ganze Verantwortung lastete. Oft sagte einer im Scherz: „Ich geh zum Markt; zuvor jedoch muss ich zum alten Müller, mir ein paar Fäden Gold abholen.“
Diese Reden kamen mit der Zeit vor die Minister und Würdenträger und über sie zu dem König der Feen. Der hörte sie aufmerksam an.
„Das scheint mir ein selten wertvolles Vögelchen zu sein.“, dachte er bei sich. „Solch eine Braut wäre ein gescheiter Kauf.“
Er war nämlich just in dieser Zeit auf der Suche nach einer geeigneten Königin und ein tüchtiges Mädchen kam ihm dabei nicht ungelegen. Die Welt war in den letzten 50 Jahren von zwei schweren Kriegen heimgesucht worden. Noch immer drückten Armut und Zerstörung das Land. Zugleich aber wallte eine Aufbruchstimmung unter den Menschen. Wenn einer ein Vermögen aufbauen wollte, dann musste er es jetzt tun. Umso besser, wenn er dabei einen dienstbaren Geist an seiner Seite hatte.
So kam es, dass eines Tages der König der Feen der armseligen Hütte in dem armseligen Dorf einen Besuch abstattete, um unbesehen die Tochter des alten Müller zu freien. Der pfiffige Schmarotzer geriet vor Freude ganz außer sich. Ohne dass die Jungfer Müllerin auch nur einen Ton dazu geäußert hätte, willigte er in den Handel ein und vier Wochen später wurde Hochzeit gefeiert.
Die fleißige Müllerin, nun Frau Königin, fügte sich in ihr Schicksal, konnte sie ihrem Vater doch damit helfen. Sie gab sich auch alle Mühe, ihrem Gatten eine treue Hilfe zu sein und baute mit den Jahren sich und ihm ein gemütliches, wohl bestücktes Heim auf. So hätte es ihr wohl gehen können, denn sie lebte sicher, hatte immer genug zu essen und konnte sich sogar den ein oder anderen Luxus leisten. Allein, sie war nicht glücklich, denn die zwei Dinge, die sie sich von ihrem Mann wünschte, bekam sie nicht: Liebe und ein Kind.
Da begab es sich eines Tages, dass ein Fremder in die Stadt kam, in der die beiden wohnten. Das war ein fliegender Händler, der einen edlen Anzug trug, immer lächelte und in einem Hotelzimmer wohnte. Einzig der Ausdruck seiner Augen trübten ein wenig den Glanz, den der gutaussehende Mann ausstrahlte. Wer nämlich genau hinsah, der konnte beobachten, dass in diesen von Mal zu Mal etwas Unklares, Bösartiges aufleuchtete. Seinen Namen kannte niemand; nur seine Initialen hatte jemand auf seinem Koffer gesehen: B.K.
Die unglückliche Königin hatte schon einige Gerüchte über den Unbekannten gehört, bevor sie ihm zum ersten Mal über den Weg lief. An einem heißen Sommertag war die Königin zu einem Spaziergang in einem Wäldchen aufgebrochen. Wie sie dort entlang schlenderte, erblickte sie auf einmal den Fremden. Sie wäre wohl weitergegangen; da wandte sich der Mann um. Als er die schöne junge Frau sah, lächelte er sehr angenehm. Mit einem freundlichen Gruß knüpfte er schnell ein Gespräch an. Und ehe sie sich versah, war die Königin verliebt.
Sie wusste nicht, dass dieser Mann kein Mensch war, auch kein Fee oder einer der anderen guten magischen Völker. Erst Wochen nach seinem Verschwinden kamen Gerüchte auf, er gehöre zur Gattung der Fin, die in anderen Ländern auch Trolle oder Unholde genannt werden. Die Fin sind, wie der geschätzte Leser vielleicht weiß, entfernte Verwandte der Elfen. Wie diese sind sie gewitzt im Umgang mit Pflanzen und mit den Leiden des Herzens oder der Seele. Im Gegensatz zu den Elfen nutzen sie diese Fähigkeiten aber, um allerlei Unheil zu stiften, zu ihrem Nutzen oder zu ihrem Vergnügen.
Im Sommer hatte die Königin den Fin also kennen gelernt. Im Winter war er auf Nimmerwiedersehen aus ihrem Leben verschwunden. Im Sommer darauf feierte die gesamte Feenwelt ein Freudenfest: Denn die Königin hatte einem Sohn das Leben geschenkt. Der Knabe war zart und lieblich und kam ganz nach der Mutter. Auch die Wesensart hatte er von ihr geerbt; ein stilles, bedächtiges, liebenswertes Kind. Von seiner Mutter sorgsam behütet wuchs der Kleine heran und als der König starb, wurde der Prinz mit 30 Jahren zu seinem Nachfolger. Bald suchte er sich eine Frau; im Gegensatz zu seinem Vater wählte er jedoch allein aus Liebe. So stellte sich das Glück recht bald ein und mit dem Glück kam, zur Freude der Königinmutter, eine Schwangerschaft.
Als der Tag der Geburt kam, begleitete die werdende Großmutter ihre Schwiegertochter ins nahe Krankenhaus und schon nach wenigen Stunden konnte sie stolz ihre beiden Enkelsöhne im Arm halten. Wie erschrak sie aber, als die beiden die Augen aufschlugen: Mit einem Schlag meinte sie, den Blick des Fremden auf sich zu spüren, den sie vor vielen Jahren geliebt hatte. Nicht nur die Pupillen, die tief violett leuchteten, waren unverkennbar. Am schlimmsten war, dass auch ihr Ausdruck – das Glitzern von Hinterlist und Tücke – derselbe war.
Ihr Schreck blieb auch dem Sohn und der Schwiegertochter nicht verborgen, die neben ihr saßen. Doch erst nachdem beide junge Leute ihr lange drängend zugesetzt hatten, erzählte sie die ganze Wahrheit: Über ihre kurze Liebschaft mit dem Fremden und das Gerede, das danach über diesen umging.
Nun war dem König selbst nicht im geringsten anzusehen, dass er von solch einem Unhold abstamme. Wie es aber so oft der Fall ist, übersprang das Erbe eine Generation, um bei der nächsten um so offensichtlicher zu Tage zu treten. Die Zwillinge waren außergewöhnlich klug; doch ihr Verstand suchte immerzu, wo er Unheil anrichten konnte. Sobald sie ihre Stimme gebrauchen konnten, folterten sie damit die Ohren ihrer Nächsten. Ihr Schreien zeugte nicht, wie bei normalen Kindern, vom Hunger nach Milch oder Liebe. Nein, es war ein Kreischen, das nach wenigen Sekunden den letzten Nerv zerriss, das Hirn durchbohrte und das Gehör klirren ließ. Die ersten Worte, die sie sprachen, will ich hier gar nicht erst wiedergeben.
Mit neun Monaten konnten sie mühelos laufen und nichts war mehr vor ihnen sicher. Woher wanderten die Lesebrille der Oma? Der Geldbeutel des Vaters? Verschwunden auf Nimmerwiedersehen. Wer darauf achtete konnte das listige Grinsen deuten, das die Zwillinge dann austauschten.
Um diese Unholde mit ihrer Herkunft zu kennzeichnen und allen magischen Wesen vor den eigenen Kindern zu warnen, tauften die Eltern sie Finn und Fino.
Dieser Zustand währte zwei Jahre. Währenddessen forschten die feeischen Wissenschaftler in allen Schriften, die sie fanden, um mehr über die Art der Fin herauszufinden. Woher kamen sie? Zu welchen Taten waren sie fähig? Wie konnte man sie besiegen? Oder war es vielleicht möglich, das Böse in ihnen zu vernichten und sie als ganz normale Kinder aufzuziehen?
Die Könige der anderen magischen Völker verfolgten diese Suche voll Mitgefühl und unterstützten sie mit ihren weisesten Forschern. Auch die Erzähler halfen nach Kräften. Trotzdem fand keiner auch nur ein Wort über die unheimlichen Wesen. Alles, was man wusste, kam vom Hörensagen. So erfuhren sie, dass diese Wesen von Natur aus gewitzte Händler waren, in der Lage, den Menschen die Seele vom Leib abzuschwatzen. Einen Vertrag, den sie aufgesetzt hatten, könne der Teufel selbst nicht auflösen. Dafür hielten sie sich sehr bedeckt, was ihre eigene Person betraf: Kaum einer konnte je ihren Namen, geschweige denn ihren Wohnort erfahren. Besonders geschickt schienen sie aber zu sein, was die Aufzucht ihrer Kinder betraf: Mit Vorliebe, so wurde berichtet, legten sie ihren Nachwuchs in reicher Leute Betten und gaben ihm das Aussehen menschlicher Kinder. Die Fremden zogen das Wechselbalg dann als ihr eigenes Kind auf und wunderten sich wohl über den widerwärtigen Charakter desselben. Auf diese Weise erhoben sich die kleinen Parasiten in die höchsten Kreise. Die menschlichen Kinder jedoch, deren Platz sie einnahmen, verschwanden spurlos. Manche Erzähler dagegen behaupteten, die Neugeborenen wurden gar nicht vertauscht. Sie seien im Gegenteil wahrhaft Kinder ihrer Mütter; nur dass die Vaterschaft bei manchen wohl anzuzweifeln sei.
All dieses Wissen trugen die Feen mühsam aus allen Ecken der Welt zusammen. Doch keine von diesen Informationen halfen ihnen einen Schritt weiter. So blieb es, bis eines Tages der Fremde in die Stadt zurückkehrte.
Am Abend, als sich die Familie zum Essen gesetzt hatte, schellte es an der Tür. Dort stand ein Herr, sehr aufrecht, in elegantem Zwirn, mit einer farbenfrohen Krawatte. Sein Haar glänzte dunkelgrau; eine einzige weiße Strähne verlief von der Schläfe bis zum linken Ohr. Wie auf Knopfdruck blitzte ein Lächeln in seinem Gesicht auf. Der berechnende Blick aber strafte diese Freundlichkeit Lügen. Obwohl die Jahrzehnte seit ihrem letzten Treffen Gräben in beide Gesichter gegraben hatten, erkannte die Königinmutter den einstigen Geliebten sofort wieder. Wie gefroren verharrte die alte Herrscherin im Türrahmen, als der Fin sich bis zum Boden verneigte, ihr die Hand küsste und sich sodann selbst ins Haus einließ.
Der König und seine Frau waren inzwischen herzu getreten, alarmiert durch das Ausbleiben der Mutter.
„Ah!“, rief der Unhold, als er den jüngeren Mann erkannte. „Das ist Fleisch von meinem Fleisch! Lass dich an mein Herz drücken!“
Ein Blick in die Mine des Fee ließ den Troll davor zurückschrecken. Stattdessen grinste er frech, verneigte sich spielerisch vor seiner „Schwiegertochter“ und urteilte schließlich: „Du hast nicht viel von deinem Vater, mein Söhnchen. Aber wie ich höre, habt ihr beiden mir schon zwei Enkelkinder geschenkt. Holt sie rasch her, damit ich sie in Augenschein nehmen kann!“
Nun hätten die entsetzten Eltern dieses Ansinnen natürlich rundweg abgelehnt, wenn nicht durch eine böse Vorsehung just in diesem Moment die Zwillinge von selbst ins Zimmer gestolpert wären. Neugierig blinzelten sie zu dem Unbekannten auf. Der strahlte mit der Sanftmut einer fleischfressenden Pflanze.
„Meine lieben Kinder.“, flüsterte er. „Zwei solche Prachtexemplare hatte ich mir nicht erträumt.“ Mit der Anmut eines Tigers ging er auf die Knie und streichelte über das weiche Haar der Jungen. Die ließen das ohne Einwände geschehen. Fasziniert betrachteten sie den Unhold. Ihre Augen glitzerten vor Freude. Der Vater hielt seine Frau zurück, die dazwischen gehen wollte. Der Königinmutter fröstelte.
„Welch liebliche Knaben.“, lispelte der Fin. Dann straffte er sich, stand auf und forderte: „Natürlich müsst ihr die beiden mir übergeben.“
„Oh!“, schrie die Mutter. Mit geballten Fäusten wollte sie auf den Mann losgehen. Der König hielt sie mit beiden Armen zurück, während er donnerte: „Wir denken nicht daran! Mit welchem Recht verlangst du so etwas von uns?“
„Mit welchem Recht?“ Der Troll kicherte boshaft. „Es sind deine Kinder, du kennst sie. Kannst du sie ansehen und leugnen, dass sie von mir abstammen? Sie sind mir weitaus ähnlicher als dir, ja, sie tragen sogar meinen Namen. Du, Mädchen, kannst noch so sehr darauf pochen, dass du sie geboren und gesäugt hast. Kannst du sie denn lieben, so wie sie sind? Ich kann es, denn sie sind wie ich. Doch keine Sorge: Ein paar Jahre lasse ich sie euch noch. Sobald ich sie aber fordere müsst ihr sie mir aushändigen. Ich will sie zu mir nehmen und sie sollen meine Erben sein. Ihr könnt noch Nachwuchs zeugen so viel ihr wollt; diese beiden gehören mir. “
Voll ohnmächtigem Schrecken starrten die Eltern den Fremden an. Dann blickten sie zu der alten Königin. Die betrachtete nur traurig den Fin, dann die Zwillinge, dann ihren Sohn. Dann schüttelte sie den Kopf. Keiner konnte die Argumente des Trolls bestreiten.
Der Fin schmunzelte triumphierend. „Ich sehe, ihr versteht mich. Dann will ich das Feststehende besiegeln.“ Damit zog er unter seinem Hemd ein Medaillon hervor. Das trug ein das Bild einer Schlingpflanze mit zahlreichen Dornen. Sanft strich der Finn über die bronzene Oberfläche. Da begann das Metall vor den Augen der Anwesenden rot zu glühen. Eine gleißende Hitze ging davon aus. Die Augen des Fins leuchteten ebenso, vor Gier und Vorfreude. Langsam beugte er sich herunter und ergriff die Hand des ersten Zwillings, Fino. Er wollte gerade das brennend heiße Siegel auf den Arm des Kindes drücken. Da schrie die Königinmutter auf: „Warte!“
Der Troll zischte wütend. „Was willst du? Habe ich dir nicht vor diesen vielen Jahren genug gegeben? Du hast deinen Anteil an Glück gehabt, nun lass mir meinen!“
„Was willst du?“, fragte die Großmutter mit zitternder Stimme. „Was soll ich dir geben, damit du auf dein Recht verzichtest?“
Der Fremde gackerte bitter. „Du mir geben? Nichts, nichts! Einen Erben will ich haben, der mein Blut und mein Wesen fortführt. Du hast mich schon um meinen Sohn betrogen, bei dem mein Anteil so gut wie nicht mehr zu erkennen ist. Diese beiden will ich haben. Ich will, hörst du?“
„Einen Erben willst du?“, flüsterte da der Vater.
Der Fin wandte den Kopf. Der Tonfall machte ihn stutzig. Auch die junge Königin blickte auf. Mit großen Augen forschte sie im Gesicht ihres Mannes. Dann nickte sie.
„Warum willst du die Kinder?“, fragte sie heiser. „Sie sind noch schwach und werden Jahre brauchen, um ihre Fähigkeiten zu entfalten.“
Der Fin ließ den Arm des Jungen los. „Und wen, schlägst du vor, soll ich an ihrer Stelle bekommen?“
Der König trat vor. Ruhig krempelte er seinen Ärmel hoch und hielt den Unterarm dem Unhold entgegen. „Drück mir dein Siegel auf. Ich bin dein leiblicher Sohn, das hast du selbst gesagt. Lass mich dein Erbe sein und ich will mich deiner würdig erweisen. Nur die Bedingung habe ich, dass du deinen Geist aus meinen Kindern austreibst und sie fortan in Ruhe lässt.“
Der Fin erhob sich und warf die Stirn in Falten. „Zwei soll ich hergeben und einen dafür bekommen? Das will mir wenig fair erscheinen.“
„Zwei Kinder gegen einen ausgewachsenen, kräftigen Mann.“, erwiderte der König.
„Von den Kindern mag in zwanzig Jahren schon einer stärker sein als du. Zwei erst...“
„In zwanzig Jahren wirst du das vielleicht nicht mehr erleben.“, versuchte der verzweifelte Vater einzuwenden.
Doch der Fin ließ sich nicht bereden: „Nein, nein, du willst mich betrügen. Ich bleibe bei meiner Forderung. Dich allein nehm ich nicht.“
„Nimm mich hinzu.“, warf da die Mutter ein. „Drück uns beiden dein Siegel auf, nur lass die Kinder in Frieden.“
Da glänzten die Augen des Fin. „Das ist ein anderes Geschäft. Da will ich einwilligen.“ Und hämisch grinsend wandte er den Zwillingen den Rücken zu.

Am nächsten Morgen ging die Großmutter zur Polizei und den eigenen Sohn und die Schwiegertochter als vermisst. Das musste sie, obwohl sie wusste, dass kein Mensch sie je finden würde. Doch in der Welt der Menschen hätte sie anders nie das Sorgerecht erlangen können. Dem Obersten Rat der Feen jedoch musste sie die Wahrheit gestehen. Zuerst waren die Feen wütend auf die Königinmutter, der sie die ganze Schuld zuschoben. Dann trauerten sie mit ihr über den Verlust des Sohnes und ihres guten Königs. Zuletzt kam die Frage auf, wer denn nun die Nachfolge auf dem Thron antreten sollte. Den konnte man wohl kaum den zwei kleinen Unholden überlassen.
Doch in diesem Punkt konnte die Großmutter die ihren beruhigen. Der alte Fin nämlich hatte sich an den Handel gehalten, den das Königspaar mit ihm eingegangen war. Zuerst wollte gar niemand sie erkennen, so hatten sich die Kinder auf einmal verändert. Wo vorher kleine Dämonen am Werk gewesen waren, saßen jetzt unschuldige Engelchen. Wo vorher Grund zum Kummer gewesen war, hätte nun Freude über und über entspringen können, wäre diese Veränderung nicht zu einem so hohen Preis erkauft worden. Also wurden die beiden im Alter von zwei Jahren zu Königen des gesamten Feenreiches gekrönt. Als Vormund wurde ihnen ein hoch geehrter Fee zur Seite gestellt. Die Großmutter zog sie mit aller Liebe auf, die sie geben konnte. Die Eltern der beiden jedoch hat keiner seit diesem Tag gesehen.
 



 
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