Vogelperspektive

Feder

Mitglied
oder: die Perspektive eines Vogels

Grauer Tag, es fehlt die Sonne.
Der Himmel scheint konturenlos.
Ist die Welt denn plötzlich anders?
Sie scheint so müde, atemlos.

Die Wolken sind nicht fortzuschieben.
Sie weichen nicht, sind schwer wie Blei.
Ein Vogel schaut hinauf nach oben,
er stößt sich ab und fliegt sich frei.

Es scheint, er ist im Nichts entschwunden.
Wo ist er hin? Man sieht ihn nicht!
Hat er ein kleines Loch gefunden?
Fliegt er bereits im Sonnenlicht?

Der Vogel ahnt um Möglichkeiten.
Er denkt nicht nach, sucht keinen Grund.
Er braucht nur seine Flügel heben
umkreist den Tag und sieht ihn bunt.
 

angela bosch

Mitglied
Liebe Feder!!

Hier hätte ich Dich ja fast wieder nicht gefunden!!! Das Gedicht ist wieder wunderbar!! Wenn das Leben und die Welt grau in grau ist sollte man die Flügel bei Menschen also die geistig seelisch moralischen ausbreiten und sich auf einen Flug begeben der einem die eigenen Möglichkeiten in einer bunten sonnigen Welt zeigt. So interpretiere ich Dein Gedicht.

Liebe Grüße und gute Nacht, Griffel ißt gerad eine "gute Nacht Pizza" na dann habe ich morgen noch mehr von ihm, sie setzt bestimmt über Nacht gut an!! :D

Liebe Grüße Angela
 
C

Casper Jacob

Gast
vogelfederleicht

hai Feder,

vogelfederleicht kommt Dein Gedicht daher, wenn man es laut liest - ein Genuss. Bis auf die letzte Zeile, die plumpst recht rüde nieder. Ich würde mir wünschen, die allerletzte Zeile wäre ebenso rund , wie die anderen, dann wär's perfekt. So meine ich zumindest. Oder hab ich's mißverstanden?

liebe Grüße

CJ
 

Feder

Mitglied
Hallo Angela,
na, dann will ich mit dir hoffen - du kennst das ja: "Ich liebe jedes Gramm ... ;)!

Lb. Gruß,
deine Feder

Hallo Casper,
der Mensch der den Vogel betrachtet hat, ist etwas neidisch, da er die Perspektive nicht hat und keine Flügel. Das drückte sich in der letzten Zeile aus - da plumpste ein Herz zu Boden.

Kannst du das nachvollziehen?

Gespannter Gruß von
Feder
 
C

Casper Jacob

Gast
Vogelflug

Hai Feder,

inhaltlich kann ich die Wendung nachvollziehen, hab mir fast gedacht, daß ne Absicht vorliegt. Ich finde aber, daß das fallende Herz sich nicht über die Worte vermittelt. Vielleicht könnte es ne Überlegung sein, in der letzten Zeile auf den Reim zu verzichten und die Rhythmik der ersten Verse beizubehalten. So kannst Du formale Irritation schaffen, ohne sprachlich zu holpern, verzeih die rüde Ausdrucksweise. Oder aber du behältst Reim und Rhythmik bei, und gibst ne inhaltliche Wendung, bspw "Er braucht nur seine Flügel heben, ich kann das nicht, die Welt ist rund." Na ja oder so ähnlich. Was meinste?

liebe Grüße

CJ
 

Feder

Mitglied
Hallo Caspar,
das ist eine Überlegung wert. Ich denke darüber nach und sag dir Bescheid, wenn ich zum Ergebnis gekommen bin.
Danke!

Lieben Gruß,
Feder
 
C

Casper Jacob

Gast
Bescheid

Hai Feder,

jou sach ma bescheid. bin gespannt.

grüße CJ
 

Feder

Mitglied
Hi Caspar,
jetzt schau mal auf die letzte Zeile. Nachdem ich mir lange genug vor Augen geführt habe, was ich aus meiner Perspektive nicht sehen konnte und was mich damit vom Vogel unterscheidet, kommt es meiner Meinung nach jetzt auch "bunt" heraus.

Na? Gefällt es dir so?

Lieber Gruß,
Feder
 
C

Casper Jacob

Gast
grau beginnen, bunt beenden. Wunderbar, gefällt mir ausgezeichnet.

liebe grüße

CJ
 



 
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