Vom Katzafelsa ra

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Walther

Mitglied
Vom Katzafelsa ra


Erschd geschdig ischs gwäa
Hao i dr echt ed gesait
Dass i de so måg
Be i no glar em Kopf

Heit ischd mr älles schräg
Gstanda nix ischd ganga
Wa hätt no ao ganga kenna
Oimål bloß hätts mr schao dao

Mein Grend hao i mr beilad
D’Gosch abrennt d’Zong gstauchd
An Duck henn’s mr doa
An räachdr dia Saubuaba

Etz brennd d’Hitta s’Hei ischd honna
On dees mit dem Duck dees war i
On etz du håsch mi ao no gfressa
So muaß sei grad aso wia’s ograd ischd

Gang mr bloß ed ao no fort
Nå ischd älles z’schbäd
Nå kå i mi glei vom Katzafelsa
Schdirza
 

Walther

Mitglied
So auch hier. :) Ist bereits auf meine Veranlassung hin umgezogen,

lb. Rhea_Gift,

ich war gestern beim Posten etwas verspult. :D

Danke und LG W.
 

Ofterdingen

Mitglied
Hallo Walther,

Ist zwar kein Rilke-Gedicht, braucht´s aber auch nicht zu sein. In seiner eigenen Sparte, Mundartgedichte, kann es sich durchaus sehen lassen, ist schön schwäbisch: direkt, unpathetisch, hintersinnig und gefühlsstark.

Schade, dass es auf der Standardtastatur keine Möglichkeiten gibt, Schwäbisch auch nur einigermaßen lautnah zu schreiben. Du versuchst zwar einiges, z. B. mit å in "Oimål", aber bereits die Überschrift ist stark verbesserungsbedürftig, müsste ungefähr so geschrieben werden: Fomm Katzəfelsə rah, wobei noch z.B. anzumerken wäre, dass jedes "s" stimmlos gesprochen wird.


Liebe/r Rhea,

Keine Ahnung, was dein Beitrag für ein Dialekt sein soll, auf Schwäbisch würde sich´s ungefähr so anhören:

Kehrt dess it ens Forom Monnd-art??

Und mit dem Schenkelklopfen bringst du Bayern und Schwaben durcheinander. :p

Wie wär´s mit ein bisschen Nachhilfeunterricht bei Walther?

LG
 
L

label

Gast
hallo Ofterdingen

das mit der Mundart ist so eine Sache.
Da gibt es selbstverständlich keine festgelegte Grammatik und Schreibweise, schon alleine deshalb, weil sich Nuancen von Dorf zu Dorf verändern.

Beispiel aus dem Bayerischen: In Neunburg sagt man Spôtzenwǻsser, 9 km weiter Spåtzenwŏsser.

Nicht anders ist es mit dem Schwäbischen. Bieberacher sprechen anders als Reutlinger und die wieder anders als in Ellwangen.

Kein Grund also, andere Dialekte als falsch zu bezeichnen. vielleicht übersetzt du die Bibel und dann könnte dein Dialekt allgemeinverbindlich werden?

LG label
 

Ofterdingen

Mitglied
Lieber label,

Natürlich rennst du offene Türen ein, wenn du sagst, dass es auch innerhalb der Dialekte, beispielsweise der besonders selbstbewussten wie Bayerisch und Schwäbisch, zum Teil erhebliche Unterschiede gibt, aber da ist doch immer eine Grundlage, auf die man sich verständigt und mit der sich bundeslandesweit jeder (oder fast jeder) identifiziert.

"Kein Grund also, andere Dialekte als falsch zu bezeichnen."

Was hier in einer Antwort präsentiert wurde, hat mit Dialekt jedoch - so weit ich das beurteilen kann - nichts zu tun, sondern ist eine linkisch nachempfundene Art, Dialekt zu sprechen.

Mit auserwählten Grüßen,

Ofterdingen
 
L

label

Gast
Hallo Ofterdingen,
ohne eine Spezialistin für Dialekte zu sein, hatte ich den Eindruck, dass es sich bei der Antwort von Rhea_Gift um gemäßigtes Schwyzerdütsch handelte.
Regional benachbarte Dialekte verstehen sich oft intuitiv, anders als etwa Plattdeutsch mit Schwäbisch.

Abba eichendlech kammer des a wuaschd sei - das war unterfränkisch. ;-)
 

Ofterdingen

Mitglied
Liebe/r/s label,

„ohne eine Spezialistin für Dialekte zu sein,“
Den Vorwurf wird dir bestimmt niemand machen.

„Regional benachbarte Dialekte verstehen sich oft intuitiv, anders als etwa Plattdeutsch mit Schwäbisch.“

Du meinst mit diesem schönen Lothar-Matthäus-Satz wahrscheinlich nicht, dass sich Dialekte verstehen, sondern Dialektsprecher, stimmt´s, und mit "regional benachbart", dass letztere auch weit auseinander wohnen dürfen, wie z.B. Pfälzer und Grazer (die sich ja meist problemlos verstehen)? Was man umgangssprachlich als Plattdeutsch bezeichnet, ist übrigens keinesfalls ein Dialekt, sondern eine eigene Sprache mit diversen Dialekten, nämlich die Niederdeutsche Sprache, die im Norden Deutschlands und in Teilen der Niederlande gesprochen wird.

Das Schweizerische, über das du dich hier auslässt, ist natürlich auch weder eine “Version” noch “Spielart des Schwäbischen“.

„hatte ich den Eindruck, dass es sich bei der Antwort von Rhea_Gift um gemäßigtes Schwyzerdütsch handelte“

Schwyzerdütsch erkennt man unter anderem daran, dass die zweite Lautverschiebung weiter gegangen ist als nördlich der Schweiz, so wird z.B. aus dem hochdeutschen [k] häufig ein ach-Laut (Rachen-ch), also chäs statt Käse, Schänchel statt Schenkel. Das Wort *kopfernd für hochdeutsch „klopfend“ dürfte nirgendwo in der Schweiz vorkommen, ebenso wenig „gleesn“ als schweizerische Entsprechung für das hochdeutsche „gelesen“, sondern allenfalls „glosə“ oder „glasə“. Ähnliches gilt auch für andere Wörter des genannten Satzes, den (Pardon!) nur ein weitgehend Sprachtauber und –blinder für schwyzerdütsch halten kann.

Nichts für ungut!

Ofterdingen
 
H

Heidrun D.

Gast
Lieber Walther,

unschwäbischer als ich kann wohl kaum jemand denken und fühlen. :D Gleichwohl ziehen mich diese "fremdsprachlichen" Gedichte ungemein an.

Zwar musste ich mich wieder förmlich durch den Text kämpfen (nur die letzte Strophe war mir sofort geläufig), doch erschloß sich der Sinn immerhin von hinten nach vorn gelesen.

Wie gern hörte ich den Text in einer gesprochenen Version! - Ist das in der LL überhaupt möglich? Oder auf den Spuren des Asphalts? ;)

Dir einen fragend-herzlichen Gruß
Heidrun
 

Rhea_Gift

Mitglied
Na Ofterdingen - des is a Mischmascherl aus alla meeglicha Dialekte und bloaß net ernst z'nemme!! Net umsonst steht hiera nix munnertliches vo mi - gä, vstähst a schärzl, no?

Mal Klartext - ist ne Mischung aus wienerisch/thüringisch/hessisch/mannheimerisch/schwyzerdütsch (gemäßigt oder nicht, kein Plan von) - kanns selbst kaum auseinanderhalten... meine Kollegen fragen sich auch immer was ich da babbele ;)

Lustig, was hier für ne Diskussion dadurch entstanden ist - war nicht meine Absicht - wollt nur in meinem individuell gebastelten Dialekt nett antworten, hat halt animiert dazu, das Gedicht - und so langs verstanden wird - mir wurscht waddet allet is ;) Als Kriwelsche is dat Platt vielleicht auch mit drin - typisch für Krefeld - aus "r" wird "ch" wie in Rachen vor Konsonanten - wens interessiert... neben dat und wat, was ja weiter verbreitet ist...

Also, kein Grund für weitere Diskussionen, mein Fantasie-Dialekt :D
 

Walther

Mitglied
Hallo Ihr Lieben,

Streit um Dialekt? Ich kann nur gut schwäbisch, ordentlich berlinisch, ein wenig pfälzisch, bönnsch, schwyzerdütsch und bayerisch. Mit mehr kann ich nicht dienen. :D

Was ich sagen will: in der Tat sind Dialekte manchmal von Ort zu Ort unterschiedlich. Beim Schwäbischen kann ich ein wenig mitreden, bei den anderen obigen Beispielen nicht, da man dazu seine Region sehr gut kennen muß.

Das Dialektsprechen und -schreiben ist daher eine Sache für sich, die sowieso nur die Tonlage und die Laute "nachführen" kann. Eine allseitig gesicherte Übereinkunft über Schwåbaschbrech als Schriftschwäbisch gibt es nicht. Ich habe meine eigene "Schrift" dazu entwickelt, wie man sie meinen schwäbschen Gedichten ansieht.

LG W.

Lb. Heidrun,

danke für Deinen Eintrag. Es freut, andere zu erfreuen!

LG W.
 

Ofterdingen

Mitglied
Hallo alle,

„Eine allseitig gesicherte Übereinkunft über Schwåbaschbrech als Schriftschwäbisch gibt es nicht.“

Eine gewisse Schreibtradition ist durch regelmäßige schwäbische Kolumnen in Tageszeitungen und durch andere Publikationen im Dialekt entstanden. Jedoch: Eine auch nur halbwegs befriedigende schriftliche Wiedergabe des Gesprochenen gibt es in der Tat nirgends, außer bei phonetischen Protokollen, und die liest und versteht (fast) keine Sau.

Als ich schrieb: „aber da ist doch immer eine Grundlage, auf die man sich verständigt und mit der sich bundeslandweit jeder (oder fast jeder) identifiziert“, meinte ich, dass beispielsweise bei den klassischen Willy-Reichert-Auftritten (besonders bei seinen Häberle-und-Pfleiderer-Dialogen) jeder Schwabe, egal aus welchem Dorf er stammt, sofort sagt: Das ist Schwäbisch, und mit diesem Gesprochenen identifiziert er sich vermutlich vorbehaltlos.

Ähnliches gibt es im Bayerischen: Jeder Ober- und Unterbayer (für alle, die jetzt korrigieren wollen: die Wortwahl ist Absicht) wird z.B. die Aussprüche des Münchners im Himmel für bayerisch halten.

Ich verstehe dies als Schlussbeitrag, jedenfalls als mein Schlusswort zum Thema.

Ofterdingen
 



 
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