Vom Kind, das einen Ring fand

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ridding

Mitglied
Es war einmal ein kleines Kind, das war arm aber ehrlich. Eines Tages fand es einen wertvollen Ring. Als es ihn genauer betrachtete, bemerkte es, dass darin der Name des reichsten Mannes aus dem Dorfe eingraviert war. Schnell brachte es den Ring zu dem Manne. Der freute sich sehr, das kostbare Stück wieder zu haben, wunderte sich aber darüber, dass das arme Kind so ehrlich war und schloss daraus, dass es nicht besonders schlau sein konnte. Da er zu geizig war, dem Kind eine angemessene Belohnung zu geben, schenkte er ihm nur ein klebriges, altes Bonbon und sagte: „Der Herrgott wird es dir vergelten.“ Da war das Kind traurig, denn etwas mehr hatte es schon erwartet. Es ging nach Hause und erzählte den Eltern, was geschehen war. Da wurde der Vater sehr zornig. „Du weißt doch, was der Mann für ein Geizkragen ist“, schrie er das Kind an. „Du hättest den Ring behalten sollen, und wir hätten ihn verkaufen können.“ Er regte sich so auf, dass er dem Kind eine kräftige Tracht Prügel verabreichte. Das Kind erinnerte sich an die Worte des reichen Mannes, dass ihm der Herrgott seine Ehrlichkeit vergelten werde. Das also ist der Lohn des Herrn, dachte das Kind und machte fortan einen großen Bogen um jede Kirche. Einen Ring fand es allerdings nie wieder.
 

Thylda

Mitglied
Lieber Ridding,

Dein Text gefällt mir, greift er doch so einiges vom heutigen Zeitgeist auf. Eine ähnliche Lektion mußten wohl die meisten über sich ergehen lassen, nur die Schlußfolgerungen variieren.

Zum leichteren Lesen würde ich jedoch Absätze einfügen.(nach "ehrlich", "vergelten", "verabreichte", "Kirche")

Weiter so
Liebe Grüße
Thylda
 
hallo @ridding

das Kind ist doch nicht besonders schlau, würde es sich dann über das alte Bonbon nicht eher freuen?

Wenn du das Kind, sich erst freuen ließest, und es dann vom Vater verprügelt würde, bekäme deine Geschichte die richtige Wirkung. Und die Erfahrung lehrte es, einen Bogen um reiche Männer zu machen, und später dann um den eigenen Vater, und Gott dankte es ihm mittels dieser Erfahrung.

Ich maße mir nicht an, dir zu sagen "du sollst etwas weitermachen" das überlasse ich anderen Untertreibungen.

Liebe Grüße
Gernot
 



 
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