Von Eros darfst Du nicht zuviel verlangen!

Mano

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Von Eros darfst Du nicht zuviel verlangen!


Drei Sirenen bin ich törricht nachgegangen
Jene, welche Männer ganz lieblich besangen
und tief in den Wald lockten, mit Winken
um den Verlorenen dort das Blut auszutrinken

Im Wald bin ich zur ueberzeugung angekommen
Von Eros darfst Du nicht zuviel verlangen!
Im Grunde muss man vor dem Gotte bangen,
Der da streut seine Pfeile durch die Landen

Ist das Herz erst vom Geschoss getroffen
Wankt und stampft es wie vom Glück besoffen
Blickst Du sie an, glaubst Du, dass ihre Augen
Dich durstig wie ein schwarzes Loch aufsaugen

Ah! Und willst Du Armer sie erst anmachen
So hat sie über Dich bald gut zu lachen
Den hängt einen anderer ihr schon im Rachen
Du verblutest, kannst da nichts mehr machen


Ich war einst dumm, mehr als ich es heute bin
Ein Glass ist der Mensch mit Dummheit aufgefüllt
Langsam leert es sich nur Tröpfchenweise dahin
Schau hinein, siehst Du, wie sich mein Herz anfühlt?

Die Richtige wollt ich einst mir im Walde fangen
Zur Passenden will ich nun in der Stadt gelangen
Ach, und manchmal enttäuscht, will ich nimmermehr
Doch das Herz macht's dem Kopf nur all zu schwer

Die grosse Sehnsucht ist es, die mich quält -
Während man ohne Halt ins Ewigleere schnellt
Dass da zwei Hände sich im Dunkeln mir zeigen
Und ergreifend mich aus dem Wald hinausbegleiten

Ist das den zuviel verlangt?



Mano
21.1.2003
 



 
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