Vor-lieben

Vor-lieben

In der Liebe, so sagt man,
geht es um geben und nehmen,
doch ich wage zu befürchten,
dass man dieses leicht falsch versteht.


Wer liebt der gibt, und wenn man wirklich liebt,
dann darf man nicht erwarten wieder geliebt zu werden.
Man muss sich seiner Liebe bewusst sein und nicht etwa sagen:
Wenn du mich liebst, dann lieb ich dich auch -
Wenn du mich liebst, dann lieb ich dich zurück!
Zurück lieben? - Was für ein Schwachsinn!
Vor-lieben! - Das muss dein einziger Gedanke sein.

Man muss von sich aus lieben,
nicht für oder wegen dem Anderen.
Man muss sich zuerst in sich fallen lassen
um erst die Fähigkeit zu erlangen,
sich dann im Anderen fallen lassen zu können.

Lass deine Gefühle fallen
und dein Körper wird folgen.
Lass dich in dir alleine fallen,
dann erst schaff Platz für den Anderen.


Wer liebt der nimmt, und wenn man wirklich liebt
dann wird man nehmen was der Andere einem gibt.
Und man wird sich auch bewusst sein, wie viel das eigentlich ist:
Es wird niemals weniger sein als alles was dieser zu geben hat.
Auch wird er es von sich aus geben und nicht etwa zurück.
Vor-lieben! - Lass den Anderen solcher Art frei.

Man muss den Anderen lieben
so wie er einem begegnet,
nicht zu ändern versuchen,
sondern bewahren und lieben,
so vollkommen wie ein jeder ist.

Lass dich im Anderen fallen,
deinen Geist, deinen Körper, dein Herz.
Aber erdrücke den Anderen nicht,
lass ihm stets Platz für sich selbst.


Liebe ist sehr wohl geben und nehmen -
Doch darf das niemals einhergehen
mit der Erwartung oder gar
der Forderung danach!


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aus Kleinigkeiten (2.2000 - 8.2000)

Man soll nie aufgeben an etwas zu glauben, von dem man weiß, dass es richtig ist.
Nur weil man etwas noch nicht gefunden hat, heißt das noch lange nicht, dass es das nicht gibt ..

Hallo Bernhard,
ich bin - S P R A C H L O S -.
So, wie du es hier beschrieben hast, ist die Liebe vollkommen. Gerne hätte ich es so geschrieben, aber mir fehlten dazu die Worte. Ich bin froh, dass du es so formulieren konntest. Danke, dass hier drucke ich mir aus!

Lb. Gruß,
Feder

Ich denke die Liebe ist stets vollkommen - wir sehen sie nur viel zu oft im Schatten anderer Dinge stehen und viel zu selten in ihrer Gesamtheit.

Wortdreher meinerseits, sorry! Ich meinte, du hast die vollkommene Liebe vollkommen beschrieben ! Das ist wohl ein Berufsproblem von mir - Wortwiederholungen vermeiden !
Ganz eindeutig weiß jeder, den das Gefühl schon einmal ganz umfaßt hat, dass du nichts ausgelassen hast. Aber trotzdem bin ich der Meinung, dass die Vollkommenheit der Liebe - sei sie auch in sich vollkommen - immer zwei Menschen ausmachen, geben und nehmen im Wechsel oder auch geben und annehmen können; du kennst den UNTERSCHIED! Zur Vollkommenheit kann sie erst reifen (aus Verliebtheit zur Liebe, selbst, wenn die Abstände dazwischen unvorstellbar kurz sein können, bei der Situation "auf den ersten Blick", wo man etwas noch nicht fassen kann, nicht glauben kann und das Gefühl selbst einen dann überzeugt, dass es real ist) wenn das Gegenüber das von einem selbst entgegen gebrachten Gefühl annehmen kann und zurückgeben. Wenn einer nur das Feuer schürt, geht tiefes Gefühl entweder irgendwann in Traurigkeit über oder verrinnt zwischen den Beiden.