Wagnis

3,50 Stern(e) 10 Bewertungen

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Der Traum tagt
geheimnisvoll im Verborgenen
Sein Antlitz
ragt in den Morgen.
Schon bald
bleibt er kalt auf der Haut
wohlvertraut unfassbar zurück.
Lupf den Zipfel der Wärme,
bevor uns das frühe Nass überrascht.
Schlüpfe in den Schatten
meiner Arme -
kleiner Raum ohne Licht.
Kaum bricht dein Atem hier ein,
stürz ich mich hinterher.
Das Meer der Lippen ist gewürzt
mit brennender Hast,
trinke es fast bis zur Neige,
nenne das Letzte nur nicht,
fall herein und versinke,
richte dein Lächeln auf mich.
Im Versteck dieses Tages
wag es und eile
mit mir von hier weg.
 
B

bonanza

Gast
Wirkt auf mich zu konstruiert.
Und das ist immer schlecht für ein Gedicht.

bon.
 

Inu

Mitglied
Mir gefällt es, weil ich den Gedankengängen gut folgen kann und die Stimmung des Gedichtes mich gepackt hat. Zu kostruiert finde ich es nicht.

Inu
 
B

Blackmail

Gast
Komm zum Punkt!

Ist mir viel zu langatmig. Ab und zu hab ich das Gefühl umso langatimger und langweiliger ein Werk ist umso bessere Bewertung bekommte man.

Alder, ich möchte fühlen was du schreibst und nicht darüber nachdenken.

Peace Black
 
S

Sandra

Gast
Der Traum tagt
geheimnisvoll im Verborgenen
Schon bald
bleibt er kalt auf der Haut
wohlvertraut unfassbar zurück.
Lupf den Zipfel der Wärme.
Schlüpfe in den Schatten
meiner Arme -
kleiner Raum ohne Licht.
Kaum bricht dein Atem hier ein,
stürz ich mich hinterher.
Das Meer der Lippen ist gewürzt
mit brennender Hast,
trinke es fast bis zur Neige,
nenne das Letzte nur nicht,
fall herein und versinke,
richte dein Lächeln auf mich.
Im Versteck dieses Tages
wag es und eile
mit mir von hier weg.

Also ich fühle eine Menge bei dem Text und ein bisschen Denken hat ja noch nie jemandem geschadet, oder?
So, jetzt zur Textarbeit:

Du setzt nach Verborgenem keinen Punkt und beginnst trotz allem einen neuen Satz. Hat das einen Grund oder Versehen? Den zweiten Satz würde ich weglassen. Du verweilst sonst zu lange bei einer Aussage, ist m.E. nicht notwendig. Bei dem Wort "lupf" habe ich erst gestutzt und gedacht, nee Ralf, das kannst du nicht machen, komischer Ausdruck. Alles Quatsch, ich musste mich nur daran gewöhnen, er ist perfekt und genau richtig :)
Auch diesen Satz würde ich weglassen:
bevor uns das frühe Nass überrascht.
Ich finde das Bild 1. nicht so schön und 2. hast du dieses Gefühl schon durch die Kälte auf der Haut beschrieben.
Ansonsten perfekt - klasse, wunderschön.
Durch das Weglassen wirkt es straffer, vielleicht kannst du dich daran gewöhnen.


LG
Sandra
 

Vivi

Mitglied
Kann Sandra nur recht geben.

Würde noch den Satz: Stürz ich mich hinterher weglassen.
Drückt, nur meine Meinung, etwas die sanfte Stimmung.
IG
Viola
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber lapsi,

das ist jetzt komisch. Beim ersten Lesen stand da für mich: Im Versteck dieses Tages wag ich es und eile mit mir von hier weg. Ich wollte Dir gerade schreiben, dass mir dieser Schluss besonders gut gefällt, wiel so ein Widerstreben darin liegt. Der Protagonist kann sich nur auf seinen leider unvermeidlichen täglichen Weg machen, wenn er vor seinen eigenen Wünschen die Flucht antritt. Das sagten diese Zeilen für mich aus. Und nun steht da etwas ganz Alltägliches.Hmmmmmm schade!
Hattest Du Dich vertiptt und es später korrigiert?

Liebe Grüße von Vera-Lena
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Vera-Lena,

schön, wenn für Dich diese Art Wagnis alltäglich ist.
Ich empfinde es genau anders herum.
Sich auf den anderen einzulassen und die kleine morgendliche Geborgenheit der Welt vorzuziehen, ist eher das Wunder, die Ausnahme.
Mich der Welt zu versagen um mit mir allein zu sein, erlebe ich öfter.
Rein formal sind beide Schreibweisen möglich, da sie die Reim nicht stören.
Ich grüble drüber weiter. Dank Dir!

Hallo Sandra und Vivi,

vielleicht würde ich die kleine Szene etwas verdichten können und die erwähnten Weglassungen würden dem Text vielleicht auch seine von bonanza kritisierte Konstruiertheit nehmen, aber ich wäre dann mit den Reimen unzufrieden, der Text würde sich anders winden.
Da muss ich ebenso erstmal drüber grübeln.

Hallo Blackmail,

daß der Text für Dich langweilig ist, liegt natürlich außerhalb meiner Intention, das die Bewerter langweilige Texte besonders gut bewerten, stimmt ja nur dann, wenn Du den Geschmack der Anderen kennen würdest, was zunächst erstmal unwahrscheinlich klingt.

Langeweile in Liebesgedichten kann ich aber nachvollziehen. Besonders, wenn man anders liebt oder auch gar nicht, sind die Liebeserfahrungen anderer meist unverständlich oder wirklich uninteressant. Ich versuche zumindest Texte zu schreiben, die über mein eigenes Autoren-Ich hinausgehen, die meine kleine Welt so weit öffnen, daß aus einer ganz bestimmten Liebeserklärung ein Flirt mit dem Leser wird.
Ein Versuch der selten gelingt.


Hallo inu,

danke, daß Du das Textlein nachvollziehbar findest, ich weiß wie schwer wir da zusammenfinden.

Hallo bonanza,

berechtigte Kritik. Ich neige zur Konstruktion. Unkonstruierte Werke poste ich selten, sie wären eher Briefe an lebende Personen, vielleicht ist es eine unpassende Art Gedichte zu schreiben. Im Moment ist mir danach.

Der fehlende Punkt wird gleich noch ergänzt, danke der holden Dame.

cu
lap
 
I

inken

Gast
Lieber lap

Ich kann den Kommentar von bonanza nachempfinden, es wirkte auf mich zunächst auch zu wenig fließend, gedanklich etwas
überladen.

Sandras Vorschlag macht es schlichter, was dem Text wirklich gut bekommt. Obwohl ich das Ende nicht ganz nachempfinden kann. Das "eilen", es klingt so nach Flucht ins Leben, wobei das Gefühl dieses Textes doch eher sagt, "Verweile doch, du bist so schön" ...lächel...

Liebe Grüße inken
 

Schakim

Mitglied
Hi, lapismonti!

Ich finde, Du hast den Tag gut gewürzt und ihm den nötigen Gusto gegeben, dass er, wird er auf den Tisch gestellt, dort wohlriechend vor sich hindampft ...

Das ist aber nur meine Meinung ...

LG
Schakim
 
mir gefällt das gedicht sehr gut
es zeigt tagesanbruch
zweisamkeit
einbruch des alltags
und der sieg darüber
zumindest minutenkurz
*nichts ändern*
es ist gut so.
 



 
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