WahnSinn (gelöscht)

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Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Es ist eine sonderbare Mischform, die wohl bei vielen kaum Anklang findet. Und doch hat das Gedicht was.

* Es wehrt sich gegen Anglizismen und fügt sie ins deutsche Lautsystem.

* Es behandelt ein aktuelles Problem und führt es ins Absurde

* Es bildet ein neues Wort aus "explodieren" und "exploitieren" (ausbeuten) - explotieren

* Es schließt in absurder Weise Kinderreime ein - Dunkel war's - hier ein Symbol für Doppelte Sprache, die Verlogenheit des Umgangs

* und plötzlich alte, traditionelle Wörter als Gegensatz zum neu erfundenen: "justament", "Häusle baue"

Es hat eine echt dadaistische Philosophie und Poetik.

Es ist erfolgreich im Misserfolg, es erschreckt Poeten und tanzt auf der Nase des Lesers, dicht vor den Augen.

Man muss sich entfernen, um zu sehen.

So sieht man Platons Schatten.

Das Gedicht endet dann in fast lakonischer Sprache:

„schaffe schaffe Häusle baue“
und viel später folgen neue Auen ...

* Konsequenz des Neoliberalismus, der seine Wurzeln wie Quecken verbreitet.

Nur Dada schafft es, sich zu wehren. Der Köder ist ausgelegt.

Die Verbindung zwischen den Jahrhunderten. Dada bedarf keines Neo.

Und es gibt Hoffnung.
Es gibt einen Sieger.
Die Natur.
Wie auch immer.


Gereimt und nicht gereimt
Alt und nicht alt
Streng und nicht streng
Korrekt und nicht korrekt
Zitat und kein Zitat.
Einfach Dada
---
Weiter so. Du hast eigene Gedanken, einen eigenen Stil.
 

wirena

Mitglied
Lb Bernd

Ganz herzlichen Dank für Deine ausführliche Analyse und ermutigenden Bemerkungen – werde wie bereits in einem andern Kommentar bereits erwähnt dranbleiben... .-)
Liebä Gruess
wirena
 

JackoF

Mitglied
Hallo wirena,

ein sehr interessantes Erzählen von unserer gewordenen Bruchstück-Welt - Spiegelbilder in Sequenzen, was von einem humanoiden Fluss noch geblieben ist.

"Egomane Strukturen", die, in dieser Kategorie bleibend, tatsächlich eine gebrochene Linie eines neuen Ganzen abbilden.

Wie es Bernd so schön sagte :
Dada erzählt den Ist-Film der Jetzt-Zeit - sichtbar an der Plato-Höhlenwand,
als Spiegel|legeipS-Leinwand.
Diejenigen, die mit dem Rücken zu dieser Wand verbleiben, und diejenigen, die einen Blick auf diese Höhlenseite werfen.

Und jeder dieser "so oder so" Seher bekommt seine eigene Lebensfunktion/Lebens-Aktion in diesem Bruch-Ganzen.

Zur Sprache : interessante Neogolismen / z.B.:
Öl fliesst durch Peibeleines – explotiert
Hier könnte ich mir anstelle von "explotiert" sogar tatsächlich "exploitiert" vorstellen :))),

und bei "Peibeleines" auch "rauchende Pipes" ;)

wirena,
echt was zum nachdenklichen Genießen für auch Ecken-Sammler :)

und wieder ein Tschüss, Jacko

--
 

wirena

Mitglied
Lach- Hallo JackoF - rauchende Pipes - nur nicht! da komme ich ja zu neuen Ergüssen - diese "Judassterneverteilerei" an die Raucher macht mir echt zu schaffen! in jede Beiz kann und konnte ich bis anhin die Nase strecken und mich entscheiden, ob ich eintreten will oder nicht - die Luft gefüllt mit Autoabgasen, ganz geschweige denn von den verteerten und verbetonierten Wiesen, Äckern, Wälder, muss ich einatmen, ob ich will oder nicht - gottseidank benötigen wir nicht wie bereits anderorts Sauerstofftanksäulen bevor wir eine Kreuzung überqueren....

phuu hat das gut getan! :)

dankende und lb Abendgrüsse
wirena
 
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