Warm

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Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Liebe Kissa,
ich bin ein Lernender und Suchender auf dem Gebiet der Kurzgedichte seit vielen Jahren und werde es immer bleiben.
Das Gedicht klingt poetisch und sanft. Unseren metaphernverwöhnten Ohren passt sich seidenweicher Wind gut an.
Zugleich ist es aber eine verblasste Metapger und beschreibt den Wind, der Charakter der Metapher tritt in den Hintergrund.
Es bleibt Wind, der nicht braust, der nicht peitscht, sondern der streichelt, der dich einhüllt und wärmt.
Er veranlasst die Amseln zum Singen. Und hier haben wir eine schöne Mehrdeutigkeit: er lässt nicht nur Amseln singen, sondern auch andere, sondern auch anderes tun.

Die Sinne tanzen.
Einerseits abstrakt, andererseits zugleich konkret. Alle Sinne tanzen, die Natur erwacht zu neuem Leben.

Welche der Formen es hat - es ist hier nicht so relevant, ob es noch Haiku oder noch Senryu ist. Es wirkt in sich.
 
B

Beba

Gast
Das gefällt mir. Bernd hat den Text gut analysiert. Jawohl, poetisch und sanft, wobei mit dem letzten Wort des Textes die Wirkung auf die Sinne des Lesers durchaus noch nicht beendet ist. Also durchaus mehr als Kitsch. Die Sinne tanzen ...

LG
Beba
 

Kissa

Mitglied
Vielen Dank, Beba, für deinen netten Kommi!
Noch mehr danke ich, dass du meine Zeilen als nicht kitschig empfindest, weiß ich doch, dass die Empfindungen der Menschen, was Kitsch angeht, breitgefächerter sind als man glauben mag ... ;)

Liebe Grüße
Kissa
 



 
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