Liebe Kissa,
ich bin ein Lernender und Suchender auf dem Gebiet der Kurzgedichte seit vielen Jahren und werde es immer bleiben.
Das Gedicht klingt poetisch und sanft. Unseren metaphernverwöhnten Ohren passt sich seidenweicher Wind gut an.
Zugleich ist es aber eine verblasste Metapger und beschreibt den Wind, der Charakter der Metapher tritt in den Hintergrund.
Es bleibt Wind, der nicht braust, der nicht peitscht, sondern der streichelt, der dich einhüllt und wärmt.
Er veranlasst die Amseln zum Singen. Und hier haben wir eine schöne Mehrdeutigkeit: er lässt nicht nur Amseln singen, sondern auch andere, sondern auch anderes tun.
Die Sinne tanzen.
Einerseits abstrakt, andererseits zugleich konkret. Alle Sinne tanzen, die Natur erwacht zu neuem Leben.
Welche der Formen es hat - es ist hier nicht so relevant, ob es noch Haiku oder noch Senryu ist. Es wirkt in sich.