Warum

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memo

Mitglied
Du wählst den Zug um 4.30 Uhr.
Die Kinder schlafen noch.
Die Dokumente legst du auf den Tisch.

Im Sommer habe ich dich gesehen, so hübsch und freundlich.
Im Winter bist du im Krankenhaus gegen die Glaswand gelaufen,
aber es hat nicht geholfen.

Es war der Zug um 4.30 Uhr, ganz in der Nähe.
Ich höre ihn manchmal.
Du hast gesagt, du kannst nicht schlafen.

Dein Haar liegt weich und lang über dem kalten Eisen.
Du legst dich sehr sorgfältig hin.
Du willst ganz sicher sein.
 
N

no-name

Gast
wow memo...

was für ein klasse text. du deutest so vieles an, dass mir dutzende interpretationen möglich sind. ich finde es toll, wie es dir mit so wenigen zeilen gelingt, meine phantasie auf hochtouren laufen zu lassen!

ein wirklich guter text! ich bin beeindruckt! weiter so!

freundliche grüße von no-name.
 

memo

Mitglied
Vielen Dank.
Manchmal sucht man einen Weg, aufzuschreiben was wichtig ist und gleichzeitig wegzulassen, was man nicht aufschreiben kann, da es eigentlich noch unaussprechlich ist.

Ich freue mich sehr über deine Antwort. Vielen, vielen Dank.
memo
 
N

no-name

Gast
ja memo,

schreiben kann auch so eine art therapie sein.

ich bin auf deinen nächsten text schon gespannt!

liebe grüße von no-name.
 

noel

Mitglied
es ist schwierig dieses "thema"
umzusetzen ohne zu
persönlich, zu moralinsauer,
zu traurig,zu... zu, zu
zu werden
hier ist es hervorragend gelöst, vor allem weil der leser
auf eine langsamere & umso grausamere ART herangeführt
wird
 
L

LAW

Gast
Hallo ein wunderbarer Text. Das weiche Haar über dem kalten Eisen, die Sorgfalt, gut beschrieben.
GRuß
LAW
 

memo

Mitglied
Liebe heike!

Ich staune, mit welchen Worten du meinen Text beschreibst.
Es ist als dringe das Geschehene durch meine Zeilen und wird so aufgenommen wie es ist.
Danke für das Spüren. Danke für die Antwort.
memo
 



 
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