Warum der Feldalp keine Radfahrer mehr verfolgt



Warum der Feldalp keine Radfahrer mehr verfolgt



Ein Feldalp verfolgte mich im Stillen
doch ich war ihm nicht zu Willen
ich floh mit meinem Rade blitzeschnell
es war noch gar nicht richtig hell

Wattedicker Morgennebel streute arg das Licht
doch den Feldalp störte dieses nicht
er berührte mich recht widerlich
sein Wesen umfing mich fürchterlich

Ich nahm eine Kurve nun so scharf es ging
und der Feldalp konnt' nicht stoppen
vor einem dicken Baum er hing!
mit frechem Lachen tat ich ihn foppen!


:
 
B

beisswenger

Gast
Schön, werter Prinz!

Wenn Sie noch das >m< in der zweiten Zeile mit einem >n< vertauschen, wird es noch besser!

Schönen Abend...

...je suis votre amie, le comte de Saint-Germains et je suis par la quête du Saint Graal...
 

La Luna

Mitglied
Hallo Prinzchen,

weißt du woran mich dein Gedicht erinnert? Nein? Ich sags dir - an den Erlkönig. Ja, ist wahr, lach nicht!
Dass der Protagonist dabei auf dem Drahtesel sitzt, statt auf dem Gaul, tut dem kein Abbruch, denn das häufige "br" lässt oft genug an einen Reiter denken, der verzweifelt versucht, einem zu stürmischen Zossen Einhalt zu gebieten. Ich schätze der Drahtesel war da weniger gehorsam.
Es könnte natürlich auch break = brechen bedeuten.
Ich schlussfolgere in diesem Fall mal, dass dem heroischen "Biker", aufgrund des Tempos, übel wurde.
Oder meintest du gar einen Zeilenumbruch?
Da kann ich dir die erfreuliche Mitteilung machen, dass zukünftig die Entertaste genügt.
Gell, jetzt freust du dich. ;)

Aber Spaß beiseite, dein Gedicht ist wirklich gut!!!!


Lieber Gruß
Julchen
 
Fehler

Liebe Julia,

siehst du, jetzt habe ich das geaendert und
zudem noch herausbekommen, dass die leselupe
hier einen fehler hat ;o)

ich hatte den text hier mit dem konqueror reingestellt
und mich dann gewundert, dass der zeilenumbruch nicht
(mehr) funktioniert.

jetzt habe ich mal mit netscape geguckt - und siehe
da, ein paar br-s sehe ich jetzt auch, die der
konqueror weggelassen hat. kaum entferne ich aber
die meinen, zeigt der konqueror keine zeilenumbrueche
an.

kurzer blick auf den quelltext zeigt, das br-tag der
leselupe ist falsch!
da haben wir also mit vereinten kraeften einen fehler
gefunden.
und was lehrt uns das? es kann doch sinnvoll
sein, seine projekte mit browsern zu untersuchen, die
nicht jeden fehler ignorieren. und ich kann dir sagen,
ich bin derzeit geschlagen mit internetprojekten, die
einstmals funktioniert haben und nunmehr so entscheidend
verbessert wurden, dass sie voller solcher fehler sind :-(
es gibt offenbar kaum noch leute im netz, die wirklich
html koennen, die aber trotzdem allen moeglichen
technischen schnickschnack benutzen wollen, um mit ihrer
seite den eindruck zu erwecken, sie haetten ahnung von
dem was sie tun ;o)
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo, Prinz, darf ich Prinz Olaf sagen?

Also, mir gefällt das Gedicht, das ständig den Rhytmus wechselt. Hat die Form Tradition?
Sie ähnelt dem Clerihew in der freien Form und der Art der Reime, die erste Zeile hat etwas vom "ästhetischen Wiesel", aber ansonsten ist es eine völlige Eigenschöpfung.
Allerdings hat der Clerihew nur 4 Verse.

Die Poetik ist verankert in der (internationalen) Nonsense-Literatur. Morgenstern zog allerdings den Begriff "Wahnwitz" vor, wenn ich mich richtig entsinne.

---

Ich hoffe aber doch, der Feldalp hat überlebt ...
Manchmal ist man auf dem Rad wendiger selbst als ein Alp.

Viele Grüße von bernd
 
dolle woerter

bernd,

also du kennst ja woerter, von Clerihew
hab ich noch nie gehoert.
und wo ich dichte wie ein klempner, bin ich
ja fern jeder tradition.
sonette habe ich mal versucht, aber nicht viele.

das aesthetische wiesel ist mir natuerlich
ein begriff - und einfluesse aus dieser richtung
vermag ich nicht zu leugnen.

das schicksal des feldalp -
ja meistens haben wir uns versoehnt.
so manches mal sitzt er jetzt auf meiner
schulter und kommentiert den unfug, den
ich so taeglich verzapfe mit saftiger
ironie...
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ein Clerihew hat eigentlich nur eine Strophe, aber auch im Reimschema aabb, und das Besondere: er stellt eine erzählende, in freiem Rhythmus hinlaufende Gedichtform dar.

Benannt ist er nach seinem Erfinder Edmund Clerihew Bentley.

Anders als bei deinem Gedicht, Olaf, steht aber eine Person und deren Biographie im Mittelpunkt.

Beispiele findet man unter anderem hier:
http://www.geocities.com/~spanoudi/poems/bentley1.html
(In Englisch.)

Ich versuche mal einen in Deutsch:

Karl Marx
hinterließ viel starks,
statt dem Manifest erbt ich lieber mal
das Kapital.
 
biographisches

ja also biographisches ueber andere
vermag ich wenig zu sagen.

was das dichten anbelangt, so liegt sicher
ein reiz darin , innerhalb willkuerlich
festgesetzter regeln ein werk zu erschaffen,
ohne den inhalt den regeln zu opfern.

ein anderer reiz kann sein, dass erst
der inhalt die regeln nahelegt, nach denen
man vorgehen sollte.

ich bin ja bereits beiden moeglichkeiten
gefolgt, doch insbesondere bei der ersteren
kommt es mir immer vor, als gehe aus den
regeln fuer mich ein innerer zwang zum
humoristischen aus ;o)
 



 
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