Warum ich George Bush im Tiefsten verachte.

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Inu

Mitglied
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Warum ich George Bush im Tiefsten verachte
geschrieben am 9. Oktober 2004 ( Vor der Präsidentenwahl in USA )
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20. März 2003 - 3:34 Uhr MEZ George Bushs Luftüberfall auf Bagdad. Der Irak-„Krieg“ hat begonnen.
Unter dem Motto „Shock and awe“ = Schock und Entsetzen, werden danach täglich bis zu 1200 !! Angriffe mit modernsten Flugzeugen geflogen und eine unvorstellbare Bombenlast über dem wehrlosen Land abgeworfen!!
14. April 2003:
Der ohnehin hilflose Widerstand der wenigen schwach ausgerüsteten irakischen Truppen, zuletzt in Tikrit, Saddams Geburtsstadt, bricht zusammen. Keine nennenswerten Gefechte mehr.
Die Gesamtzahl der Opfer bis zu diesem Zeitpunkt wird auf irakischer Seite mit 22.000 - die auf amerikanischer und britischer Seite mit 171 angegeben.
1. Mai 2003:
George W. Bush lässt sich auf dem Flugzeugträger "USS Abraham Lincoln", als siegreicher Feldherr bejubeln und gibt das "weitgehende" Ende der Kämpfe ( mit anderen Worten: das Ende des Krieges ) triumphierend bekannt.

Er hat sich getäuscht!
......




WARUM ICH GEORGE BUSH IM TIEFSTEN VERACHTE
( Oktober 2004 )


Es heißt, die Mehrzahl der Amerikaner bewundere ihn nach wie vor.
Der Mann ist auch bei uns für viele als Leader durchaus akzeptabel.
Sind alle verrückt?
Ich denke natürlich an den Irak-Kieg.
Nicht Saddam Hussein war daran schuld,
nicht die falsch informierten Bürger in Texas
und sonstwo in 'God’s own country'
wollten Menschen
leiden und sterben sehen

und keineswegs war dieser Überfall der Wille der Völker.
Außer Bush und seinen Mannen hat ihn niemand gewollt!

Und doch ist es diesem Armseligen gelungen,
ihn mit Lug und Trug
zum Krieg ALLER Amerikaner zu machen.

ER ist der EINE, der die Verantwortung trägt.
Zehntausende Unschuldiger hat er getötet,
wie eine Sturmflut bricht der HASS
nun herein über die westliche Welt.

Gestern las ich, was Doctorow, der Schriftsteller,
schrieb:
"Ich werfe George Bush vor, nicht zu wissen, was der Tod ist,
er hat nicht den Verstand dazu."
Ich hätte das nie so ausdrücken können,
aber das ist es, was ich von Anfang an dachte:
Der Präsident hat keine Seele,
auch wenn er tut, als ob er 'heil' sei,
er hat kein Wissen darum,
was er anrichtet.
Ein lebender Roboter,
ein Fühlloser,
einer, der frech sagt, 'Jesus gefunden zu haben',
in Wirklichkeit aber
in der Seele stumpf ist.

Man ahnte es damals im März 2003
und weiß es heute gewiss:
der Präsident hat
allen Weltgesetzen zum Hohn,
aus erlogenem, erstunkenem Anlass,
gegen alle Menschenrechte verstoßend,
ein schwaches, nicht wehrfähiges Land
in Ruin und Chaos gebombt.

Dank ihm
ist das irakische Volk seither nicht mehr imstande
zu seiner Würde zu finden!

Auch ist er, Bush,
schuld am sinnlosen Sterben von tausend US. Soldaten,
die er wie dumme Ochsen
in SEINEN Krieg trieb.

Bush... einer in der langen Linie
fühlloser Massenmörder!

*

Wenn ich ab und zu das Maß seiner Willkür
und Unmenschlichkeit zu vergessen drohe,
wenn Resignation mich einlullen will,
dann stelle ich mir vor:
ich wäre selbst
bei einer U.S Attacke verwundet
und müsse spüren, wie das Leben mich verlässt,
oder müsse neben mir mein Kind,
verbluten sehen.
Wie viele Iraker hat dieses Schicksal
urplötzlich getroffen!
Nur Gott ist Zeuge.

*

Im zivilen Leben
würde jedes Gericht
einen Lebensvernichter wie Bush 'Monster' nennen
und die Menschheit vor ihm für immer beschützen.
Aber ER wird weiterhin respektiert,
hofiert,
seine Worte werden beachtet.
Dass man hier einen Mörder
nicht als Mörder zu bezeichnen wagt,
das ist die Verrücktheit der westlichen Welt.

Er, der selbsternannte Verfechter
des ‚Guten‘ auf Erden
machte uns klar:
Wahrheit,
Gerechtigkeit
Vernunft
UND
Menschenleben,
sie bedeuten NICHTS.

Noch immer stellt er sich,
dümmlich
vor die hilflosen Medien,
gibt sich als Erretter,
als grandiosen Kämpfer
gegen jenen Terror,
den ER erst durch
seine Beschränktheit
und Arroganz
zur
wahren Hochblüte,
gebracht hat.

Die durch sein Unrecht
- das dann auch noch siegte -
tief in der Seele verletzten Menschen
leiden einsam
andere
finden sich weltweit zusammen,
eine Schicksalsgemeinschaft aus
wütenden Rächern ...
zum Sterben bereit!
Jetzt ist Al Kaida überall.

Und dieser Mann, Bush, behauptet,
er habe die Welt sicherer
und lebenswerter gemacht!

Rätselhaft
ist für mich nur,
wie die weisesten, analytischsten Hirne
unserer Zeit
ihn
ernst nehmen können.
Man behandelt ihn tatsächlich
wie einen normal denkenden Menschen
micht wie einen Gestörten,
der längst in die Zwangsjacke gehört.

Statt dessen debattieren seriöse Köpfe
endlos
über seinen Wert oder Unwert
als Präsident...
Wie ticken die Leute?

Viele im Westen sind noch immer bereit,
ihn bedingungslos zu akzeptieren.

Anders an allen Ecken und Enden
des Globus:
Es brennt!
Sein bloßer Name, sein Anblick
die leeren, verlogenen 'Werte'
für die er steht,
rufen
immer mehr Gegner hervor.

Da wird er die tausend Köpfe
der Hydra nun emsig
bekämpfen können!

Herrlichen Zeiten
wabert die Welt
entgegen.

Und wenn George W.Bush am 2. November
für eine neue Amtszeit gewählt wird,
wenn der Mickymaus-Rummel um ihn,
wenn die inszenierte
Lustigkeit losbricht,

dann sind wir endgültig
in der globalen Klapsmühle
gelandet.


*



Copyright Irmgard Schöndorf Welch, 09.10.2004



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Hinzugefügt am 14. November 2004, also nach der gewonnenen Wahl und dem Blutbad in Falludja:

Hinter dem, was ich in meinem Text sagte, stehe ich noch immer.

Ich halte den emsigen Kirchgänger George Bush noch immer für einen Massenmörder und für seelisch gestört. Ein solch bedenkenloses Blutvergießen angeordnet zu haben, könnte ein Mensch mit gesunden Gefühlen, mit einem halbwegs intakten Gewissen und Achtung für das Leben niemals im Inneren verkraften. Seine Seele muss logischerweise fühllos und abgestorben sein.

Ihn interessiert weder der Tod der eigenen Soldaten, noch der unglücklichen irakischen Zivilisten, noch der der 'Aufständischen' - Aufständischen im eigenen, angegriffenen Land!!. Als starker Mann in die Geschichte einzugehen, ist alles, was Bush will. Und das rechtfertigt nicht den Tod auch nur eines EINZIGEN Menschen!

Ich weine um jedes - einst hoffnungsvolle - Leben, dass durch seinen Irrsinn ausgelöscht wird. Nur er, der Mörder und Zerstörer, bleibt wohlbehütet und fern jeder Gefahr.

Dass man ihn nicht zur Rechenschaft zieht, dass seriöse Medien, dass allseits anerkannte Persönlichkeiten oder auch der Papst ihm die Bezeichnung 'wiedergeborener CHRIST' nicht öffentlich absprechen, ist eine Schande für die Menschheit.

Für mich, die ich keine fromme Frau bin und Katholikin auch nur auf dem Papier, ist "Christ sein" noch immer ein großer Begriff und George Bush als CHRIST zu bezeichnen, gehört für mich schon jetzt zu den - traurigen - Witzen der Weltgeschichte.



.......
 

BeAngeled

Mitglied
Bush ist genau zu dem geworden, was er bekämpfen wollte/sollte: Zu einem Terroristen.
Er überzieht die Welt mit Krieg, um seine und die Taschen seiner Freunde und Geschäftspartner zu füllen - und um seine "Ideologie" (nur ein gläubiger Christ ist ein guter Mensch) zu verbreiten.

Zum Glück glaube ich nur an mich selbst ...
 

Inu

Mitglied
Hallo BeAngeled

Das war kein böser Wille. Meinen Bush-Text hatte ich inzwischen innerlich abgeschlossen und Deinen Kommentar leider nicht wahrgenommen, denn mit meinem Email-(Benachrichtigungs)System klappt es nie.

Ich möchte Dir hiermit noch sehr danken für Deinen Kommentar. Du hast ja ähnliche Empfindungen wie ich.

Liebe Grüße :)
von Inu
 

Mirko Kussin

Foren-Redakteur
Wann endet Pubertät?

Hallo Inu,
ich habe mir deinen Text jetzt mehrfach durchgelesen und bin so ein klein wenig in der Zwickmühle. Auf der einen Seite respektiere ich deine Meinung und nehme dir diese großen pathetischen Gefühle wirklich ab, auf der anderen Seite muss man auch diesen Text unter literarischen Gesichtspunkten betrachten, denn wir sind hier in einem Literaturforum. Und an diesen Gesichtspunkten reibt sich dein Text.
Rein inhaltlich stört mich die arrogante Haltung des Textes. Da schreit ein "Ich" (das ich nicht mit der Autorin gleichsetzen möchte) seine Wut in die Welt hinaus, prangert Intoleranz, Werteverfall und einseitiges Denken an und verfällt dabei selbst in eine distanzlose, einseitige und ebenfalls intolerante Haltung, so dass der Text eher als eine Satire gelsen werden kann. Es klingt alles ein wenig nach pubertärem Ereifern, das Fakten nur zulässt sofern sie ins Bild passen. Es ist doch nicht Bushs Schuld, dass über tausend U.S. Soldaten starben. Wenn ich zur Armee gehe, dann muß ich damit rechnen. Und wenn ich halt nicht irgendwo bei Tigrit abgeknallt werden will, dann gehe ich halt nicht zum Militär. Aber ich will hier gar nicht über den Inhalt diskutieren.
Ganz schlimm finde ich auch den übertriebenen Pathos dieses Textes (und hier beziehe ich mich vor allen Dingen auf den eher lyrischen Mittelteil): Da wird Gott auf einmal der einzige Zeuge, obwohl dieser Krieg wie kaum ein anderer zuvor massenmedial aufgearbeitet wurde. Da gibt es Sturmfluten des Hasses, obwohl ich bei der Irak-Thematik das Bild einer Sturmflut mehr als deplaziert finde. Da werden Textstellen großgeschrieben, damit auch der dümmste Leser die Autoren-und/oder Textintention herauslesen kann.
Eine riesige Portion Distanz käme dem Thema sehr zugute. Diesen Text kann aber auch Distanz nicht mehr retten.
Viel kürzer müsste er sein, lyrischer, mit Bildern die das transportieren, was hier über Phrasen und Klischees versucht wird. Eine Entwicklung sollte vorhanden sein. Der Text hier hat ein gleichbleibendes Niveau, da kommt keine Erkenntnis, keine Steigerung, die einzelnen Passagen könnten wahllos in ihrer Reihenfolge geändert werden und der Text wäre immer noch derselbe.
Als Beispiel was ich mit Distanz meine vielleicht noch das etwas abgegriffene, aber sehr treffende Beispiel Celan. Die Todesfuge wäre niemals so gut geworden, wenn er geschrieben hätte wie schrecklich Hitler ist und wieviel Menschenleben er auf dem Gewissen hat.
Grüße Mirko
 

Inu

Mitglied
Danke Mirko für Deinen Kommentar.

Du schreibst:
[blue]
Rein inhaltlich stört mich die arrogante Haltung des Textes. Da schreit ein "Ich" (das ich nicht mit der Autorin gleichsetzen möchte) seine Wut in die Welt hinaus, prangert Intoleranz, Werteverfall und einseitiges Denken an und verfällt dabei selbst in eine distanzlose, einseitige und ebenfalls intolerante Haltung,
[/blue]]
Na ja, man müsste wahrscheinlich viel mehr Verständnis und Toleranz haben für den mörderischen Umgang des Herrn Bush mit Menschenleben. Hab ich aber nicht.

[blue]Es ist doch nicht Bushs Schuld, dass über tausend U.S. Soldaten starben. [/blue]
Eigentlich doch. War es nötig, diesen Krieg zu beginnen? und hätte ein anderer US Präsident ihn auch angezettelt?. Aber lass uns nicht darüber streiten, bitte.

[blue]
Da wird Gott auf einmal der einzige Zeuge, obwohl dieser Krieg wie kaum ein anderer zuvor massenmedial aufgearbeitet wurde.
[/blue]
Nur Gott ist Zeuge. Das habe ich bewusst geschrieben. Ich habe den Begriff GOTT so verwandt ( zumindest war das meine Intention) wie ein frommer Mohammedaner ihn vielleicht empfindet. Und es ist doch eine Tatsache, dass wir am Fernsehen das Leid und den Tod der vielen einzelnen irakischen Menschen nur in kurzen Ausschnitten zu sehen bekamen und die Bomben-Gräuel tatsächlich viel größer waren, als man uns zeigte. 'Was geschah, weiß nur Gott' ist deswegen auch nicht so falsch und hört sich nur für unser westliches Verständnis zu pathetisch an.


[blue]Als Beispiel was ich mit Distanz meine vielleicht noch das etwas abgegriffene, aber sehr treffende Beispiel Celan. Die Todesfuge wäre niemals so gut geworden, wenn er geschrieben hätte wie schrecklich Hitler ist und wieviel Menschenleben er auf dem Gewissen hat. [/blue]
Celan hat seine Todesfuge ( die übrigens in meiner Jugend mein liebstes Gedicht war ) wohl auch nicht in einem Stadium frischer Erregung und Verzweiflung geschrieben, sondern später in viel abgeklärterer Geisteshaltung.

Dass ich hier einen literarisch schlechten Text fabriziert habe, wurde mir inzwischen von allen Seiten gesagt und ich gebe Euch allen recht. Ich bin damit an die Grenzen meines Könnens gestoßen... grins, werde es auch nicht besser hinkriegen ( Vielleicht in einem Jahr, wenn ich mehr Abstand zu Bush und seinen Untaten gewonnen habe ) Das ist ja das, was mich so fertig macht: die Ungerechtigkeit, das kriminelle Handeln eines Mächtigen wird NORMALITÄT, seine Schuld achselzuckend heruntergespielt, seine ‚offizielle‘ Ehre nicht angekratzt.


Ich grüße Dich und danke Dir für den ausführlichen Kommentar.
Einen schönen Abend noch wünscht
Inu
 



 
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