Was hilft

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Walther

Mitglied
Was hilft


Was hilft das Drehen und das Wenden?
Es bleiben immer die, die besser blenden,
Sie stehen vorn, die Andern stehn zurück.
Im Vornestehn sieht man das Lebensglück.

Doch dieses Glück kann schneller enden,
Als es begann. Die lautstark Wörter senden,
Die finden schließlich auch ein falsches Wort.
Und dieses tötet sie, vernichtet diesen Ort.

Wie wäre es, wenn wir jetzt vorne ständen,
Wo wilde Wasser brechen an den Stränden,
Wo scharfe Winde wehn und mancher Sturm.
Wären dann wir wie dieser feste Turm,

Der vorne steht, wo alle Länder enden?
Was hilft das Drehen und das Wenden,
Es führt doch wieder zu uns selbst zurück:
Sein Leben selbst zu leben, das ist Glück.
 
B

bonanza

Gast
gegen mitte hatte ich das gefühl, dass du die orientierung
verlierst.

bon.
 
B

bonanza

Gast
ab "vernichten diesen ort" hatte ich das gefühl,
dass du dich durch die verse und bilder quälst.
 

Walther

Mitglied
Hi B.,

das ist Deine Sicht der Dinge. die Dir durchaus, da der Leser immer recht hat :), erlaubt ist. ;) Nun zum Text:

(1) Er besteht in der Tat, gewollt, aus zwei Teilen, die sich auf dem ersten Blick "widersprechen". Ich habe hier das Dialogische des Sonetts übernommen. Die ersten beiden Strophen: Außensicht. Strophe 3 und 4: Innensicht.

(2) Auch die ersten beiden Strophen "diskutieren" miteinander. Erst: Die Bösen, die sich immer noch vorne drängen, dann die Erkenntnis, vorne auch ein Risiko sein kann.

(3) In der zweiten Hälfte - dritte Strophe - haben wir dann das Aufnehmen des zweiten Verspaars und die Diskussion der Erkenntnis des Risikos, vorne zu stehen, aus der Innensicht, die Beschreibung der Risiken, die Leuchtturmfunktion und die Einsamkeit der Führung.

(4) Dann das Stilmittel des die Strophe übergreifenden Doppelverses, in dem sich wieder ein Perspektivenwechsel andeutet, der dann zur Moral aus der Geschicht führt: Eben Sonettelemente in einer eher liedhaften Ausgestaltung.

Soweit zu dem, was diesen Text aumacht, damit einmal die Gestaltungselemente, die eingesetzt worden sind, herausgearbeitet werden. Dichten ist eben mehr als Texte schreiben, auch wenn das gelegentlich so gesehen wird, es gehört auch noch Handwerk dazu.

Die Erläuterungen habe ich nur der guten Ordnung halber vorgenommen. Sie wären eigentlich nicht nötig gewesen. Meine ich. Aber ich bin ja nur einer unter vielen. Und die vielen haben meistens recht, aber nicht immer. ;)

Dichtergruß

W.
 
B

bonanza

Gast
ich glaube nicht, dass es um recht haben geht.
danke für die erläuterungen.
 

Walther

Mitglied
Hi B.,

ich brauche keine Hilfe. Noch und zum Glück, nur konstruktive Kritik, die weiterbringt

Anderen wiederum kann (noch) nicht (mehr) geholfen werden. Und das wiederum ist sehr schade.

Ein schönes und entspannendes Wochenende wünscht Dir und allen grüßend

der W.
 



 
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