Was war nur aus ihnen geworden?

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Svantje

Mitglied
Und wieder einmal saß sie alleine in ihrem Zimmer und fragte sich, was nur aus den zuverlässigen Menschen von früher geworden war. Aus denen, die sich an Absprachen hielten, die pünktlich zu Terminen erschienen und nicht eine halbe Stunde vorher absagten, weil ihnen doch etwas dazwischen gekommen sei, die auch mal drei Wochen im Voraus zu etwas zusagen konnten und nicht alles immer auf den letzten Drücker entscheiden mussten, aus denen die für eine vorher abgesprochene Verabredung auch mal zu einer neuen nein sagen konnten, aus denen, die ihre Komplimente noch ernst meinten und sie nicht nur sagten, weil sie selber eines für ihr Ego brauchten oder sich dadurch später vielleicht einen Vorteil erhofften. Was war nur aus den Menschen geworden, für die eine langjährige Freundschaft mehr zählte als eine flüchtige Bekanntschaft oder irgendeine Affäre?
Sie spürte Trauer in sich aufsteigen, so oft war sie jetzt alleine gewesen, weil sie Ehrlichkeit noch schätzte. Und so oft hatte man ihr dadurch wehgetan. Zu oft! Ihre Traurigkeit wandelte sich in Wut, doch sie schluckte sie herunter, fraß sie in sich hinein, denn sie wollte nicht die Böse sein. Und sie hasste Streit. Sie würde einfach weiter machen wie bisher, sollten wenigstens die anderen ihr Leben genießen können.
Vielleicht war sie ja auch einfach nur zu gut für diese Welt!
 
S

Steky

Gast
Einen Verbesserungsvorschlag habe ich trotzdem. Leider sieht man die einzelnden Zeichen in Rot nicht so gut, deswegen habe es mit Strichen eingeklammert:
Und wieder einmal saß sie alleine in ihrem Zimmer und fragte sich, was nur aus den zuverlässigen Menschen von früher geworden war. Aus denen, die sich an Absprachen hielten[red]----;----[/red] die pünktlich zu Terminen erschienen und nicht eine halbe Stunde vorher absagten, weil ihnen doch etwas dazwischen gekommen sei[red]---;----[/red] die auch mal drei Wochen im Voraus zu etwas zusagen konnten und nicht alles immer auf den letzten Drücker entscheiden mussten[red]---;---[/red] aus denen[red]---,---[/red] die für eine vorher abgesprochene Verabredung auch mal zu einer neuen nein sagen konnten[red]---;---[/red] aus denen, die ihre Komplimente noch ernst meinten und sie nicht nur sagten, weil sie selber eines für ihr Ego brauchten oder sich dadurch später vielleicht einen Vorteil erhofften. Was war nur aus den Menschen geworden, für die eine langjährige Freundschaft mehr zählte als eine flüchtige Bekanntschaft oder irgendeine Affäre?
 

Svantje

Mitglied
Und wieder einmal saß sie alleine in ihrem Zimmer und fragte sich, was nur aus den zuverlässigen Menschen von früher geworden war. Aus denen, die sich an Absprachen hielten; die pünktlich zu Terminen erschienen und nicht eine halbe Stunde vorher absagten, weil ihnen doch etwas dazwischen gekommen sei; die auch mal drei Wochen im Voraus zu etwas zusagen konnten und nicht alles immer auf den letzten Drücker entscheiden mussten; aus denen die für eine vorher abgesprochene Verabredung auch mal zu einer neuen nein sagen konnten; aus denen, die ihre Komplimente noch ernst meinten und sie nicht nur sagten, weil sie selber eines für ihr Ego brauchten oder sich dadurch später vielleicht einen Vorteil erhofften. Was war nur aus den Menschen geworden, für die eine langjährige Freundschaft mehr zählte als eine flüchtige Bekanntschaft oder irgendeine Affäre?
Sie spürte Trauer in sich aufsteigen, so oft war sie jetzt alleine gewesen, weil sie Ehrlichkeit noch schätzte. Und so oft hatte man ihr dadurch wehgetan. Zu oft! Ihre Traurigkeit wandelte sich in Wut, doch sie schluckte sie herunter, fraß sie in sich hinein, denn sie wollte nicht die Böse sein. Und sie hasste Streit. Sie würde einfach weiter machen wie bisher, sollten wenigstens die anderen ihr Leben genießen können.
Vielleicht war sie ja auch einfach nur zu gut für diese Welt!
 

Paloma

Mitglied
Hallo Svantje,

tut mir leid, aber das ist für mich keine Kurzprosa, die eine Geschichte erzählt. Da ist kein Anfang, kein Ende, ich finde auch nichts zwischen den Zeilen. Für mich sitzt hier eine Protagonistin, die im allertiefsten Selbstmitleid ertrinkt.
Wenn deine Geschichte ironisch (die ganze Welt ist schlecht) gemeint sein sollte, kommt das für mich nicht rüber.

Liebe Grüße
Paloma
 

ThomasStefan

Mitglied
Hallo Svantje
Anfangs gefällt mir dein Text richtig gut. Alles gut beobachtet! Zum Schluß nimmt die Larmoyanz aber arg zu und gipfelt dann in der Erkenntnis, man sei zu gut für diese Welt (??). So etwas kann doch höchstens ironisch gemeint sein. Alles versinkt in Moll.
Irgendwie bricht dieser Text ab, wirkt unvollendet. Ich würde mich für einen hoffnungsvollen Schluß entscheiden, etwa wenn es klingelt und doch noch eine dieser vermeintlich trüben Tassen vor der Tür steht und sich besonnen hat.
Schöne Grüsse, Tom
PS sehe gerade die Zeilen von Paloma, hat sie wohl ähnlich empfunden.
 

Svantje

Mitglied
Und wieder einmal saß sie alleine in ihrem Zimmer und fragte sich, was nur aus den zuverlässigen Menschen von früher geworden war. Aus denen, die sich an Absprachen hielten; die pünktlich zu Terminen erschienen und nicht eine halbe Stunde vorher absagten, weil ihnen doch etwas dazwischen gekommen sei; die auch mal drei Wochen im Voraus zu etwas zusagen konnten und nicht alles immer auf den letzten Drücker entscheiden mussten; aus denen die für eine vorher abgesprochene Verabredung auch mal zu einer neuen nein sagen konnten; aus denen, die ihre Komplimente noch ernst meinten und sie nicht nur sagten, weil sie selber eines für ihr Ego brauchten oder sich dadurch später vielleicht einen Vorteil erhofften. Was war nur aus den Menschen geworden, für die eine langjährige Freundschaft mehr zählte als eine flüchtige Bekanntschaft oder irgendeine Affäre?
Sie spürte Trauer in sich aufsteigen, so oft war sie jetzt alleine gewesen, weil sie Zuverlässigkeit und Ehrlichkeit noch schätzte. Und so oft hatte man ihr dadurch wehgetan. Zu oft! Ihre Traurigkeit wandelte sich in Wut, doch sie schluckte sie herunter, fraß sie in sich hinein, denn sie wollte nicht die Böse sein. Und sie hasste Streit. Sie würde einfach weiter machen wie bisher, sollten wenigstens die anderen ihr Leben genießen können.
Plötzlich riss sie ein Klingeln aus ihrem Trübsal. Eine ihrer Freundinnen hatte sie wohl doch noch nicht ganz vergessen.
 
E

eisblume

Gast
Hallo Svantje,

tut mir leid, aber für mich ist das auch keine Kurzprosa, allenfalls ein jammeriger, selbstbemitleidender Tagebucheintrag.
Im Gegensatz zu meinem Vorposter gefällt mir auch der Anfang nicht, da für mein Empfinden der Unpünktlichkeit zu viel Aufmerksamkeit geschenkt wird, was auf die Kürze des Textes gesehen, redundant wirkt.
Dass sie erst in der Mitte des Textes Trauer aufsteigen spürt, scheint mir zudem unpassend, da die Prota ja schon von Beginn an in dieser Stimmung gefangen ist.
Die Freundin, die da aus einem Wunschgedanken heraus evtl. klingelt, kommt mir recht unmotiviert, könnte genauso gut der Postbote sein; das müsste anders formuliert und ausgedrückt werden.
Am Ende wandelt sich die Traurigkeit in Wut, die die Prota in dem frommen Wunsch, dass wenigstens die anderen ihr Leben genießen und glücklich sein mögen, tapfer hinunterschluckt, was dem Ganzen dann auch noch einen leicht märtyrerhaften Touch verleiht.
Das ist mir dann doch zu viel des Guten, sorry.

Ich werde jetzt keine Bewertung abgeben (auch wenn ich finde, dass die 9, die du bisher erhalten hast, deutlich zu hoch gegriffen ist). Müsste ich eine abgeben, käme ich über eine 3 nicht hinaus.

Nichts für ungut, lieben Gruß
eisblume
 



 
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