Was wir alles retten

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helmut ganze

Mitglied
Was wir alles retten

Wir sind dazu da um die Welt zu erretten
und mit uns`ren Taten zerbrechen wir Ketten,
wir retten die Welt wo wir gehen und steh`n
und wo wir auch sind wächst das Glück, uns zu seh`n.

Wir retten den Euro, dem Sparer das Geld,
wir retten Europa als tapferer Held,
wir retten die Zocker und damit die Banken,
sonst käme die ganze Finanzwelt ins Schwanken.

Wir retten die Griechen, die wir nicht entlassen,
wir spannen zur Rettung jetzt Schirme in Massen,
wir retten ganz sicher, was soll es auch kosten,
noch andere Länder im Süden und Osten.

Wir retten Politiker, die sich nicht trauen,
von uns wird kein Mensch in die Pfanne gehauen,
wir retten Versagende fast über Nacht,
von uns wird auch niemand zur Schnecke gemacht.

Wir retten den Regenwald fern in Brasil,
die Wale zu retten wird uns nicht zuviel,
so retten wir Umwelt und auch die Natur
und weltweit zieh`n wir uns`re helfende Spur.

Dies alles wird uns überhaupt nicht zu viel,
die Menschheit zu retten, das ist unser Ziel,
zum Schluss eine Frage mit wenig Frohlocken,
sind wir es nicht selbst, die erst alles verbocken?

Heidenau, den 16. 01. 2012
 

anbas

Mitglied
Moin Helmut,

dieses Gedicht gefällt mir richtig gut. Im ersten Vers würde ich ein wenig ändern (sind nur Vorschläge). Im 5 Vers hast Du hinter "Natur" einen Punkt gesetzt, müsstest also groß weiterschreiben. Im 6. Vers würde ich hinter "Ziel" einen Punkt setzen. Ferner bin ich noch zu einem weiteren Vers inspiriert worden.

Schau mal, was Du übernehmen magst und was nicht:

Wir sind [red]unterwegs[/red][red],[/red] um die Welt zu erretten[red], [/red][blue](zweimal "zu" in einer Zeile, muss nicht sein. Außerdem: 2x Komma)[/blue]
und mit uns`ren Taten zerbrechen wir Ketten,
wir retten die [red]Erde wohin wir auch geh'n[/red] [blue](1x weniger "Welt" und aus meiner Sicht auch flüssiger beim lesen)[/blue]
und [red]überall wächst nun[/red] das Glück, uns zu seh`n. [blue](flüssiger, 1x weniger "wir, das "wo2 fand ich unglücklich)[/blue]

(...)

[blue]Wo wir das erkennen, ist Rettung noch drin,
dann macht all das Mühen durchaus einen Sinn,
so dass wir die Sorgen bald gar nicht mehr hätten.
Doch noch muss man fragen: Sind wir noch zu retten?[/blue]
Liebe Grüße

Andreas
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Lieber Andreas,

vielen Dank für deine Zeilen. Ich werde meinen Text überarbeiten und deine Vorschläge mit beachten.

Bis bald und liebe Grüße

Helmut
 

helmut ganze

Mitglied
Was wir alles retten

Wir sind stets bereit uns`re Welt zu erretten
und mit unser`m Handeln zerbrechen wir Ketten,
wir retten die Welt wo wir gehen und steh`n
und wo wir auch sind ist das Glück, wie wir seh`n.

Wir retten den Euro, dem Sparer das Geld,
wir retten Europa, was allen gefällt,
wir retten die Zocker und damit die Banken,
sonst käme die ganze Finanzwelt ins Schwanken.

Wir retten die Griechen, die wir nicht entlassen,
wir spannen zur Rettung jetzt Schirme in Massen,
wir retten ganz sicher und sollt`s auch viel kosten,
noch andere Länder im Süden und Osten.

Wir retten Politiker, die sich nicht trauen,
von uns wird kein Mensch in die Pfanne gehauen,
wir retten Versagende fast über Nacht,
von uns wird auch niemand zur Schnecke gemacht.

Wir retten den Regenwald fern in Brasil,
die Wale zu retten ist mehr als ein Spiel,
wir retten die Umwelt und auch die Natur
und erdenweit zieht uns`re helfende Spur.

Dies alles wird uns absolut nicht zu viel,
die Menschheit zu retten, das ist unser Ziel,
zum Schluss eine Frage und nicht nur Frohlocken,
sind wir es nicht selbst, die erst alles verbocken?

Heidenau, den 16. 01. 2012
 
A

AchterZwerg

Gast
Fein, Helmut,
dieses Gedicht zeigt ordentlich Schwung. :)
Du hast einen komplexeren Rhythmus als sonst gewählt und einige klangliche Specials eingebaut, denen man deine Sorgfalt ansieht.
Die Frage (Pointe) am Ende ist geschickt platziert.
Schade, dass es ein paar Elisionen gibt, aber das ist nur ein kleiner "Makel."
Ich freue mich für dich.
Der 8.
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Lieber Achter Zwerg,

danke für dein Lob. Die Elisionen sind dem Rhytmus und dem Versmaß geschuldet, also keine Wortfindungssuche.

Liebe Grüße

Helmut
 



 
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