Wechselhaft
Haget 6/90 Nr.19
An diesem Tag voll Sonnenschein,
mit warmer Luft und ohne Wind,
trübt finster sich der Himmel ein,
ziehn schwarze Wolken auf geschwind.
Was eben klar und hell noch war,
so freundlich, licht und blau,
wirkt gläsern-drohend, wie nicht wahr,
als schien die Sonne grau!
Wo kommen bloß die Wolken her,
zu schwarzen Bergen hochgetürmt;
es werden sichtbar mehr und mehr,
wie aus dem Nichts gestürmt.
Unmerklich fast kommt Wind jetzt auf,
zum Sturm sich steigernd in Minuten.
Er beutelt Bäume, Staub steigt auf,
wer trocken heim will, muss sich sputen!
Fernes Poltern - was geht’s uns an? -
nach Wetterleuchten, wie’s Knallkörper machen;
schon zuckt der Blitz - wie nebenan
entlädt sich Donners dröhnend' Krachen!
Riesige Tropfen fallen von oben,
auf staubigen Hof, ins dürre Gras;
es scheint der Himmel jetzt zu toben
- inzwischen gießt’s ohn’ Unterlass!
Wer kann ohne Angst noch sein,
wenn zornig der Himmel zur Erde schreit?
Ein Blitz mit Donner - jetzt schlug’s ein -
der Untergang scheint nicht mehr weit!
Ist alles aus den Fugen geraten?
Der Sturm peitscht weit die Regenmassen;
sprudelnde Bäche queren den Garten,
die trockne Erde kann’s Wasser nicht fassen!
Es spült die geschichteten Beete hinweg
- kunstvoll bepflanzt in vielen Stunden!
auf gepflegten Steigen schwimmt der Dreck -
und weiter gießt’s aus vollen Spunden! - -
- - - Donner und Blitz - wo sind sie geblieben?
Nur von fern noch hört man’s grollen!
Und Regen fällt wie aus feinen Sieben,
wie wir seit Wochen ihn schon wollen.
Nun ist der laute Spuk nicht mehr da,
wir atmen frei - von der Angst genesen;
die Erde dampft - die Luft ist so klar,
der Himmel so blau - als sei nichts gewesen!
Haget 6/90 Nr.19
An diesem Tag voll Sonnenschein,
mit warmer Luft und ohne Wind,
trübt finster sich der Himmel ein,
ziehn schwarze Wolken auf geschwind.
Was eben klar und hell noch war,
so freundlich, licht und blau,
wirkt gläsern-drohend, wie nicht wahr,
als schien die Sonne grau!
Wo kommen bloß die Wolken her,
zu schwarzen Bergen hochgetürmt;
es werden sichtbar mehr und mehr,
wie aus dem Nichts gestürmt.
Unmerklich fast kommt Wind jetzt auf,
zum Sturm sich steigernd in Minuten.
Er beutelt Bäume, Staub steigt auf,
wer trocken heim will, muss sich sputen!
Fernes Poltern - was geht’s uns an? -
nach Wetterleuchten, wie’s Knallkörper machen;
schon zuckt der Blitz - wie nebenan
entlädt sich Donners dröhnend' Krachen!
Riesige Tropfen fallen von oben,
auf staubigen Hof, ins dürre Gras;
es scheint der Himmel jetzt zu toben
- inzwischen gießt’s ohn’ Unterlass!
Wer kann ohne Angst noch sein,
wenn zornig der Himmel zur Erde schreit?
Ein Blitz mit Donner - jetzt schlug’s ein -
der Untergang scheint nicht mehr weit!
Ist alles aus den Fugen geraten?
Der Sturm peitscht weit die Regenmassen;
sprudelnde Bäche queren den Garten,
die trockne Erde kann’s Wasser nicht fassen!
Es spült die geschichteten Beete hinweg
- kunstvoll bepflanzt in vielen Stunden!
auf gepflegten Steigen schwimmt der Dreck -
und weiter gießt’s aus vollen Spunden! - -
- - - Donner und Blitz - wo sind sie geblieben?
Nur von fern noch hört man’s grollen!
Und Regen fällt wie aus feinen Sieben,
wie wir seit Wochen ihn schon wollen.
Nun ist der laute Spuk nicht mehr da,
wir atmen frei - von der Angst genesen;
die Erde dampft - die Luft ist so klar,
der Himmel so blau - als sei nichts gewesen!
s. "ausgleichende macht"