Wega-Synchronisation

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Aceta

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Wega-Synchronisation



Einleitung

Myriaden von Informationen finden zueinander, wenn Vernetzung entsteht zwischen Gedanken, Erinnerungen, Wissen und schier unbegrenzten Datenvorräten. Bereits mit der Erfindung der Sprache hat diese Vernetzung begonnen, primitivste Formen von Mitteilungen erlaubten es verschiedenen Individuen, ansatzweise Gedankeninhalte miteinander zu teilen und auszutauschen, womit sich mehr als nur eine Vermehrung des Informationsstandes für das einzelne Individuum ergab.
Durch fortlaufende Interaktion wird der Wert der Informationen nicht linear, sondern logarithmisch gesteigert. Dieser Effekt potentiert sich um die Zahl der teilnehmenden Individuen, prozentual begrenzt wiederum um deren Effizienzquotienten der Interaktionsintensität:

Je mehr Teilnehmer in diesem System, desto grandioser der Effekt für die Entwicklung des gemeinsamen Wissens und der gewissermaßen kulturellen Entwicklung, die sich vollzieht – begrenzt wiederum dadurch, dass nicht alle mit aller Kraft mitmachen – sondern vielleicht nur „halbherzig“. Letzteres wird durch den Effizienzquotienten dargestellt.
Nichtsdestotrotz ergibt sich im System eine immense Entwicklung des kollektiven Wissens, welche unabhängig wird von einzelnen Individuen und innerhalb eines Gesellschaftssystems zu einem eigenständigen kulturellen Wert wird.

Die Einbindung von nicht biologischen Anteilen – angefangen von Bildern auf Felswänden bis zu Büchern oder elektronischen Datenverarbeitungssystemen stellt neuerlich eine explosionsartige Weiterentwicklung dar, deren mathematische Beschreibung für das System möglicherweise durch Theoreme wie die Masse-Energie-Formel Albert Einsteins (E=mc²) beschreibbar werden könnten. –

Spekuliert wird heute nicht mehr über Wechselwirkungen zwischen Materie und Energie, aber über Wechselwirkungen der Vernetzung des Geistes mit dem System der physikalisch-chemisch beschriebenen Natur und den darin entstandenen biologischen Systemen beginnen wir in der ökologischen Wissenschaft gerade erst Erfahrungen zu machen.

Was aber ist Natur?
Nur eine zufällige Gestalt der kosmischen Kräfte, die wir kennen?
Oder gibt es hinter den uns bisher zugänglichen und erkennbaren Naturgesetzen, Wechselwirkungen und den von uns selbst widerwillig wahrgenommenen Einflüssen unseres Wirkens noch weitere Gewalten?

Neben Naturwissenschaften haben die religiösen Erklärungsversuche eine lange Tradition in der Menschheitsgeschichte. Aber ihre Antworten sind subjektiv und schier unkontrollierbar. Ihr Privileg: sie sind oftmals deduktiv erschlossen und wissenschaftstheoretisch geschlossener als alle induktive Naturwissenschaft.
Jenseits der Sinneserfahrung der Menschen indes bieten auch die theologischen Ansätze – selbst nach Versuchen einer Kooperation mit den Naturwissenschaften keine Lösung:
„Gottesbeweise“ haben sich erschöpft.

Das Projekt erhielt seinen Beinamen in einer Zeit, da Namen noch zählten, nach Marcia Dolores Wega, der Entwicklerin der Parallaxen-Interferenz unter Verwendung der exponentiellen Euklid-Variablen in Analogie zur Inversion von Theoremen der speziellen Relativitätstheorie mit dem erfolgreichen Durchbrechung der Raum-Zeit Determination.

Es ist die Verknüpfung aller Informationen, aller Mythen, Riten, Daten und Informationen der Menschheit zu einer gigantischen Informationsgemeinschaft, die – was sofort bei Initiierung des Projektes klar wurde, einen besonderen Bewertungsmodus braucht:

Sie nannten diesen Modus

„Synchronisation“ –

- sie nannten ihn so und erfanden ihn – spannende Fragen aufwerfend, welche Prioritäten und Güteklassen es in der Flut der Informationen gäbe - sie gaben den Inhalten Rechte und Pflichten und ließen sie miteinander kommunizieren, Menschen wurden degradiert zu drittrangigen Beobachtern der Eigendynamik von Interaktionen einer sich verselbständigenden gewaltigen Flut ...

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Der Beginn einer Geschichte:


„Ich bin eine Subroutine C22 mit Modifikationsberechtigung!“ ihre Stimme hallt durch den Raum, aber eigentlich bedurfte es nicht ihrer Worte. Zerebralsensoren haben ihr Anliegen längst detailliert erfasst und übertragen. Es ist offensichtlich nur Ausdruck ihrer besonderen Erregung, das archaische Sprachorgan überhaupt noch zu bemühen. Immerhin wurden sie alle darin geschult, weil die Nutzung der Sprache lehrte, das Denken zu strukturieren, zu organisieren und zu optimieren. Aus diesem Grunde mag ihre sprachliche Offensive ihrer Initiative Nachdruck verleihen.
Sie steht alleine in einem halbdunklen Raum, die Wände nur schemenhaftes Grau, keine Bilder, keine Gerüche, überhaupt keine weiteren sensorischen Impressionen.
„Diese Leere ist meiner unwürdig!“ flüstert sie wie eine leise Erkenntnis.
Aber die Stille bleibt einzige Antwort.
„Ich will meine Körperlichkeit erfahren!“

„Es gibt keine Körperlichkeit, die zu erfahren und zu erproben noch wert wäre, neuerlich eingegangen zu sein!“
„Doch!“ widerspricht sie: „Meine Individualität!“
„Ein überholtes Ideal!“

„Ich möchte meine Körperlichkeit, meine Sexualität, meine Emotionalität erleben, erfahren und in der Begegnung mit anderen Menschen entwickeln!“ Wieder benutzt sie ihre Stimme – und dies ist offensichtlich kein Zufall, sondern Programm: sie will die uralte Realität des Lebens wieder erfahren.
„Ich möchte wieder einen Namen haben!“ fordert sie provokant.
- Namen sind längst vergangene Relikte.
„Ohh?“ fragt deshalb das System, „welchen Namen stellst du dir denn vor?“
Sie schreit es heraus, wie eine Urgewalt und wie einen Traum, der sie beflügelt:

„ACETA !!"

(- das soll ihr Name sein!)

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Schakim

Mitglied
Hi, Aceta!

Spannend geschrieben, aber fast mit zuvielen wissenschaftlichen Theorien im Rücken ...

... und die Subroutine --> Aceta! Was bleibt mir da noch zu sagen als: Cool!

LG
Schakim
 



 
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