Wehmut in Harz

Inge Anna

Mitglied
Wehmut in Harz

Du hast Heimweh, Tännlein -
fühlst dich fehl am Platz
wünschst dich fort von hier
fern geschäftiger Fremde
sehnst dich zurück
zum Ort deiner Heimatwaldstille -
hin zu jenen,
die bleiben durften;
Wehmut in Harz.

Ein Zweiglein löste sich
über Nacht.
Ich verstehe dich, Tännlein -
doch wenn bald
deine Äste geschmückt
werde auch ich
Mensch unter Menschen sein -
singen vom Frieden der Welt
mit denen,
die Eintracht heucheln.
 

Perry

Mitglied
Hallo Inge Anna,
der bittere Unterton in deinen Zeilen gefällt mir gut. Womit ich etwas Probleme habe, ist die Position des LyrIch im zweiten Vers. Da tritt in einem erzählenden Werk plötzlich ein sprechender Zweig auf, der dem Tännlein, also seinem eigenen Korpus erzählt, er (der Zweig?) würde zum Menschen. Ich denke, eine durchgehende Erzählversion (in einer einheitlichen Zeitebene) wäre verständlicher. Ansonsten gelungene Weihnachtssatire.
LG
Manfred
 



 
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