Weihnachtswunder

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bettina

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DAS WEIHNACHTSWUNDER

Es war einmal ein kleines Mädchen namens Nina, das mit seiner Mutter und seinem kleinen Brüderlein in einer einsamen Holzhütte am Waldrand wohnte. Diese Familie lebte sehr bescheiden und hatte keine Verbindungen zur Außenwelt.
Nina und ihre Mutter ernährten sich hauptsächlich von Beeren und essbaren Wurzeln, die sie im Wald finden konnten.
Meistens bestand ihr Frühstück aus einem kleinen Stück trockenem Brot, das die Mutter selbst backte, und einem Schluck Ziegenmilch von ihrer eigenen, einzigen Ziege, die leider schon sehr alt war. Das Mittagessen fiel meisten überhaupt aus und am Abend gab es häufig Beeren aus dem Wald.
Nina war ein sehr fleißiges Mädchen und half ihrer Mutter wo sie konnte. Sie suchte Nahrung, hackte Holz und oft achtete Nina auch auf ihren kleinen Bruder namens Lukas. Deshalb hatte Nina keine Zeit eine Schule zu besuchen und konnte somit weder lesen noch schreiben.
Trotz der harten Arbeit die Nina und ihre Mutter täglich verrichten mussten, war diese kleine Familie sehr glücklich.
Doch eines Tages wurde Lukas plötzlich sehr, sehr krank. Er bekam hohes Fieber und einen schrecklichen Husten. Die Mutter versuchte den Jungen durch Auflegen von Kamillenblättern, die Nina im Wald gesucht hatte, zu heilen, aber es half alles nichts. Das Fieber stieg immer höher und höher.
Die Mutter und Nina saßen die ganze Zeit weinend vor dem kleinen Bettchen des Brüderleins und glaubten, es würde sterben.
So rückte der Christtag immer näher, doch durch ihre Trauer um den kleinen Lukas, bemerkten die Mutter und Nina es nicht. Sonst wurde jedes Jahr am Heiligen Abend eine der kostbaren Kerzen aus Bienenwachs angezündet und Nina sang mit ihrer schönen, klaren Stimme Weihnachtslieder für die Mutter und ihr kleines Brüderlein.
Doch dieses Jahr war alles anders. Heilig Abend brach an, aber dem kleinen Lukas ging es immer schlechter. Das Fieber stieg auf 41°C und der Husten wurde ständig schlimmer. Die Mutter wickelte ihn in warme Decken, um das Kind zum Schwitzen zu bringen. Doch es half alles nichts.
Es war schon später Nachmittag, als plötzlich ein lautes Klopfen an der Tür zu hören war. Nina und ihre Mutter erschraken, da es sehr selten vorkam, dass jemand sie besuchte. Zögernd öffneten sie die Tür und trauten ihren Augen nicht.
Vor der Tür stand der Weihnachtsmann mit seinem, mit Geschenken vollbeladenen Schlitten, und zwei Rentieren. Nina war überrascht. Sie hatte zwar schon oft Geschichten über den Weihnachtsmann gehört, aber dass es ihn wirklich gibt, hatte sie nicht geglaubt. Die Mutter trat zögernd zur Seite und ließ den Mann in die Stube. Dieser sah sofort das kranke Brüderlein und lief zu ihm hin. Der Weihnachtsmann nahm es in den Arm und wiegte es hin und her, sodass es sofort zum Weinen aufhörte. Nina und ihre Mutter hatten das alles mit verfolgt und waren sehr erstaunt. Was tat der Weihnachtsmann bei ihnen?
Plötzlich stand der Mann auf und trat, noch immer mit dem kleinen Lukas im Arm zu den beiden hinüber. „Ich nehme den kleinen Bub mit ins Dorf. Er braucht dringend einen Arzt. Ich bringe ihn euch in einer Woche wieder. Draußen unter dem Busch liegen Geschenke. Hol sie dir, kleine Nina!“, sagte der Weihnachtsmann mit seiner lauten Stimme und verließ das Haus, bevor die Mutter noch irgend etwas sagen konnte.
Nina lief so schnell wie möglich hinaus und fand unter einem Busch eine Menge Geschenke, die sie sofort ins Haus trug. Rasch wickelte sie die Pakete aus. Sie enthielten warme Socken und Mäntel für die Mutter und Nina. Der kleine Lukas bekam ein Auto und außerdem war noch ein neuer Kochtopf für die Mutter dabei. Da staunten die beiden, dachten aber doch sehr wehmütig an das kleine Brüderlein. Würde es ihm gut gehen?
Die Woche verging schnell und plötzlich klopfte es wieder an der Tür. Die Mutter öffnete und sah sich um. Sie konnte nichts entdecken, bis sie auf einmal ein lustiges Geräusch hörte.
Am Boden vor der Tür lag der kleine Lukas und lächelte vor sich hin. Die Mutter nahm in auf den Arm und schaute sich um, aber der Weihnachtsmann war nirgends mehr zu sehen.
Sie trat zurück in die kleine Stube und betrachtete ihren Sohn. Es war keine Spur mehr von der schweren Krankheit zu entdecken. Glücklich umarmte sie ihre beiden Kinder. Nina lächelte und gab Lukas sein kleines Auto, das er vom Weihnachtsmann bekommen hatte. Er fing sofort an damit zu spielen und hörte nicht mehr auf zu lachen.

Später dankten Nina und ihre Mutter, im Stillen, Gott für dieses kleine Weihnachtswunder.
 

Uschka

Mitglied
Hallo Bettina. Herzlich Willkommen bei uns Schreiberlingen.
Deine Geschichte gefällt mir ganz gut,schade das Weihnachten schon vorbei ist, denn dann hätte sie mir bestimmt noch mehr gefallen:).
Liebe Grüße Uschka
 



 
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