Weltverschlechterung

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LeBierre

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Weltverschlechterung
© by Andre Le Bierre


Vorwort

Dierse Geschichte ist ein paar Jahre alt. Die Frage, was passiert, wenn zwei Autoren sich gegenseitig in einem Internetforum schreiben und das Ganze zu einer Geschichte machen? In dem Sinne, danke an Sandman ...

Beim zufälligen Relaxen auf der Forencouch fiel mir ja fast Jenny in den Arm. Sie treibt sich ja öfter dort herum und von daher, sollte man aufpassen, wenn man sich auf die Couch legt. Ich wollte sie mit weit über 90 Kilo lebenden Dynamit natürlich nicht überfallen und habe mich für das Drauflegen entschuldigt. Doch sie sagte einfach: „War ja klar, dass mich hier so was erwartet!“ Anlass genug ihre ganzen Fragen in den Kommentaren ein für alle Mal zu beantworten und reinen Tisch zu machen, denn sie weiß bei mir und Sandman natürlich nicht genau, mit wem sie es zu tun hat.

Natürlich kennen wir uns mit dem aus, was wir immer predigen. Aber Jenny ist nun mal noch etwas jünger und ich nehme das als Anlass ihr einen kurzen Anriss der letzten 50 Jahre Weltgeschichte zu liefern, an der der Sandman und ich natürlich nicht ganz spurlos vorübergegangen sind.

Also liebe Jenny pass gut auf.

Es fing alles damit an, dass Sandman und ich noch bei der Armee waren. Der BMVG suchte noch zwei Dumme, die die Atomtests auf der japanischen Insel Hokkaido visuell begleiten sollten. Hokkaido ist bekannt durch die Kürbisse, bei denen man die Schale mitessen kann. Das macht auch Sinn, denn der Fallout hat sich natürlich hauptsächlich in der Schale radioaktiv niedergelassen. Heute verwendet man Kerzen in ausgehöhlten Kürbissen, um zu signalisieren, dass diese verstrahlt sind. Die Amis nennen das dann Halloween.

Sandman hatte damals die Wasseradern in Deutschland messbar machen wollen. Das war die Geburtsstunde der Esoterik. Sandman war anno dazumal bei der berittenen Gebirgsmarine zu Füssen am Foggensee stationiert. Mit dem Marschbefehl war er der Erste, der sich auf Wasserski mit einem Amphibienfahrzeug über die Wasserader vom Foggensee nach Siegburg über die Wasserader ziehen ließ. Später hat man Teile der Strecke freigelegt. Das bekannteste Stück nennt man Loreley.

Ich war zu der Zeit noch in Haithabu beim Wikinger-Musikkorps als Starflöter und Zungenakrobat beschäftigt. Man hatte uns gar nicht erst gefragt, sondern wegen schlechter militärischer Leistung einfach an einen Atlantik-Angler-Klub namens NATO verkauft. Die haben uns schließlich auf dem Flugplatz Köln/Bonn zusammen geführt und nach Wladiwostok abgeschoben, wo wir an der Pazifikküste unser Beobachtungslager eröffneten. Weil unser Feuer Tag und Nacht brannte, hatten wir versehentlich alle vorbeikommenden Schiffe nach Norden geleitet.

Die Ostfriesen haben das Prinzip übernommen und so sind auch die Leuchttürme entstanden. Die Schiffe tauchten nie wieder auf. Das Letzte, was der Kapitän sah, waren unsere Bermudashorts, wenn wir damit abends am Lagerfeuer saßen. Als lebende Versuchsobjekte hatten sie glücklicherweise ein paar mallorkinische Einheimische. Was wir zu der Zeit noch nicht wussten, wegen einer Sturmflutgefahr wurde Mallorca als zusätzlicher deutscher Bundesstaat von der Regierung evakuiert.
Leider gab es bei der Befehlsübergabe ein paar Fehler und die Inselaffen landeten auf Hokkaido, was ja nicht geplant war. Glücklicherweise hatten die Spanier überlebt und ernährten sich von Meeresfrüchten. Weil dem Sandman und mir so langweilig war, hatten wir angefangen am Feuer Musik zu machen. Er hatte auf seiner Stalinorgel die Melodie geliefert. Wir hatten zu der Zeit schon ein paar sehr tief gehende Balladen komponiert. „Ausgebombt“ und „Slaytanic Warfare“ waren nur ein paar davon. Leider wurden auch diese Titel ohne unser Wissen gecovert von Thrash-Matel-Bands wie Slayer und Sodom.

Wir waren weltbekannt als die Wildecker Schmerzbuben, bis man in Deutschland Jahre später eine ekelhafte Parodie mit ähnlichem Namen entdeckte. Auch die Mallorkiner wurden später bekannt als die Capri-Fischer und Teile von ihnen als die Kelly Family. Die Spanier konnten damals Hokkaido nicht aussprechen und benannten die Insel einfach in Capri um. Dort war nach der ersten Zündung auch der Titel „Wenn bei Capri die rote Sonne im Meer versinkt“ geschrieben worden.

Nach dieser ganzen Aktion wurden wir dann irgendwann von einer Spezialeinheit nach Hause geholt. Später hatte man das als Doku-Reihe unter dem Namen „Rambo“ verfilmt. Sandman und ich wollten das nutzen und etwas Neues machen. Wir wollten zum Film. Uns kam die Idee, einen Haufen Verrückte in einem Haus einzusperren und das Ganze zu filmen.

Blöderweise hat auch diesmal ein Holländer unsere Idee geklaut und machte daraus eine Fernsehshow namens Big Brother. Als wir uns für die erste Staffel bewarben, wollte man Probeläufe drehen. Leider waren wir nicht prädestiniert genug für diese Show und man sägte uns ab. Die Probeaufnahmen hat man unter dem Titel „The Cube“ veröffentlicht, natürlich ohne unser Wissen. Dann hatte wir vom Film die Schnauze voll und wollten doch wieder in das Musikgeschäft. Uns lief beim Sommerurlaub auf Sylt so ein Spinner aus Hamburg über den Weg. Der quatschte andauernd von Goldenen Schallplatten und wir verkauften ihm unsere Titel.

Als wir ihn mal in Tötensen besucht hatten, meinte er, dass wir beide nicht singen können. Wir bekamen keine Recall-Einladung, aber Sandman war schlau. Er besorgte auf der Flensburger Schwulentoilette so einen schmalzigen Schwanzlutscher und den jubelten wir unserem Musikgott unter. Der hatte trotzdem einen hammermäßigen Erfolg mit einer Gruppe namens Modern Talking. Der Sandman war zu Höherem berufen und wir wandten uns der Musik ab. Wir wollten beide Schriftsteller werden. Ich hatte so ein wirklich lächerliches Buch mit einem schwarzen Kreuz herausgebracht.

Leider nahmen mir die Leute meine Lügengeschichten in dem Buch „Die Bibel“ nicht ab und ich musste kurzer Hand in die Politik einsteigen. Das Manipulieren von Menschen war echt leicht und ich hatte mittlerweile 12 Jahre als Kanzler auf dem Buckel.

Ich hatte so herrlich geile Gesetze erlassen. Wie zum Beispiel, das Verbot der Bigamie in Deutschland. Der Sandman ist immer noch sauer. Er hätte ja Chance bei seiner Alpenschnecke gehabt, aber leider war er ja verheiratet und durfte durch mein Gesetz nur platonisch mit ihr verkehren. Der hatte echt Stielaugen bekommen.

Ich wurde natürlich von so einem komischen Comedystar der SPD abgelöst. Der hatte schon seine ersten 4 Jahre angerissen und war eigentlich weg vom Fenster. Konnte ja keiner ahnen, dass er nach einer Geschlechtsumwandlung als Ostdeutsche wieder auftaucht und die Partei gewechselt hatte. Unsere Wette, dass er die zwölf Jahre Saumagen-Regierung knackt, stand also noch. Mittlerweile sind die Zwölf Jahre sicher. Ich bin ja mal gespannt, was Angie-Gerd als Nächstes bringt.

Neulich rief er mitten in der Nacht an und meinte: „Les, du fettes Gehopse. Das deutsche Volk kann man so geil verarschen. Ich hab denen das Geld mit einer Einwegpfandpflicht aus der Tasche gezogen und noch Arbeitsplätze geschaffen. Ein Gesetz, wovon auch Penner noch was haben. Das war leider auch das letzte Gespräch mit ihm. Er meinte, dass man so ein verblödetes Volk auf jeden Fall legislativ vergewaltigen muss.

Unser Traum von einer neuen Weltreligion ging voll nach hinten los. „Die Zeugen Lesbieros“ waren zu fanatisch. Als wir uns zurückzogen, hatten sie sich in die „Zeugen Jehovas“ umbenannt.

Aufbauend auf meiner Bibel verwirklichten wir unsere erste Zeitung „Der Wachturm“. Leider war die inhaltlich auch nicht besser als meine Lügensammlung. Trotzdem wird sie noch heute an Haustüren verkauft. Der Sandman wagte noch einen Anfang und schrieb ein arabisches Buch namens „Koran“. Mir gefielen die Lebensweisheiten schon ganz gut. Leider hatte er es nur getippt. Er konnte nämlich nicht schreiben und auch vom Arabischen hatte er keinen blassen Schimmer. Er verstand nicht einmal, was er geschrieben hatte, aber das Buch wurde ein Besteller. Ich habe es nie gelesen. Ich kann nämlich gar nicht lesen.

Da hatten sich echt zwei gefunden. Zusammen waren wir ein perfekter Analphabet. Wir suchten diesbezüglich eine Selbsthilfegruppe auf, aber als Sandman das Wort Analphabet ausgesprochen hatte, wurden wir mit folgender Bemerkung raus geworfen: „Wir nehmen keine Arschficker auf!“

Unser zweiter Versuch, eine Weltreligion zu gründen war auch nicht so der Hit. Wir bekamen jede Menge Anhänger. Wir hatten sogar einheitliche Kleidung, aber irgendwie hatte sich die Gruppe nach ein paar Jahren in die Gruppierungen „Luftwaffe“, „Heer“ und „Marine“ geteilt. Letztendlich kehrten wir der Religion, Musik, Film und auch der Politik den Rücken und beschränkten uns auf den Sinn des Lebens: SEX! Wir taten uns mit anderen Analphabeten und würdigen Anhängern zusammen und sind heute eine fröhliche kleine Schreiberfamilie, die mächtig einen an der Klatsche hat.

Natürlich haben wir an alles gedacht. Wir haben einen der uns zu Grabe trägt, wenn es soweit ist. Anbei muss ich bemerken, dass Sandman und ich sowieso schon klinisch tot sind. Wir sind nur zu faul zum Umkippen. Und falls es ein Lebenszeichen geben sollte, haben wir einen wunderbar coolen Rettungsassistenten, der uns am Solar Plexus das Licht ausknipsen kann. Für die unter uns, die in der Zwischenzeit wahnsinnig werden in unserer Nähe, haben wir uns extra eine Beraterin angelacht. Die ist momentan auf der Suche nach sich selbst, aber wenn sie wieder auftaucht, die beste Ansprechpartnerin für Härtefälle.

Für alle, die och nie an Geister geglaubt haben, dafür haben wir auch gesorgt, falls sie nicht schon dem Rettungsassistenten zum Opfer gefallen ist. Und so widmen wir uns weiter dem Stoff der Sinne und zitieren, lektorieren, analphabetisieren, strangulieren und rasieren uns unter unseres Gleichen. Da wir ja bekannt sind wie der bunte Hund von Baskerville, ziehen wir es vor, inkognito schizophren zu bleiben und vertrauen einfach darauf, dass wir nicht entdeckt werden. Bei der kranken Menschheit kein Problem.

Ja, liebe Jenny. So war das damals, als wir noch in der Scheiße lagen. Der Sandman und ich am Strand von Wladiwostok und du in deiner eigenen Babykacke. Und wenn du mal wieder fragen hast, frag einfach die, von denen du denkst, dass sie Ahnung haben.

Und das sind schließlich nur zwei gelle?


Die Geschichte mit dem Morgenstern war ganz anders, lieber Vollstrecker. Der Sandman hatte, wenn er mit seinem Koran nicht weiterkam, nachts angerufen und sagte dann so Sachen, wie: „Les, du musst mir helfen. Seite 3856 Absatz 2. …?“Natürlich hatte ich keine Ahnung von dem, was er wollte. Ich machte mir einen Scherz und erzählte ihm von den Kopftüchern meiner Oma. Irgendwie hatte er da etwas missverstanden und nahm es mit in seinem Werk auf. So kam es, dass diese Kopftuchpflicht erst ziemlich weit hinten im Koran stand.

Auch die Passagen, über Kastenansichten der Inder, die ihm erzählt wurden, hatte er mit dort eingebaut. So kam es, dass die arabisch-türkische Bevölkerung Teile des Korans natürlich nicht verstand und dachte, dass der Autor richtig Ahnung von der Materie hatte. Das machte den Koran zu einem heiligen Buch. Den Indern hatte er erzählt, dass man sich so kleine Figuren auf den Schrank stellen und anbeten sollte. Was ich nicht wusste, war, dass er diese Figuren herstellen ließ. Mit den Worten, „Guck mal, ist der dicke Les nicht hübsch geworden?“, stellte er mir dieses Werk vor und sagte: „Buddha!“ Was meinte er mit „Buddah!“?

Ich bekam später heraus, dass es ein Schimpfwort aus dem Arabischen war. Die Krönung war, dass er den Indern sagte, sie sollten Räucherstäbchen anzünden und beim Ansehen der Figur autogenes Training betreiben. Das haben die bis heute so bei behalten. Der Koran war fertig. Der Bastei-Verlag konnte das Buch mit weit über 5000 Seiten nicht drucken.

So musste er es in bisschen stutzen und verkaufte es an einen Geschäftsmann aus Mekka. Dieser gründete letztendlich den Islam und ließ einen verglühten Kometen unter Denkmalschütz stellen. Um diese Attraktion baute er einen heiligen Ort und nannte das Dinge Kaaba. Natürlich verkaufte er die ersten Koranexemplare dort und Mekka wurde zum Anziehungspunkt für islamische Fanatiker.

Der Sandman und ich saßen in unserem Hotel in Medina und beeumelten uns über so einen Schwachsinn. Dort entstand unsere musikalische Satire namens „Funky Cold Medina“. Obwohl wir uns als „Halbgötter in Schweiß“ tarnten, wurden wir kurzerhand von den Israelis gekidnappt und mussten einen der schlimmsten Deals der Weltgeschichte eingehen. Die Israelis wollten, dass wir Ihnen die Erde zu einem Schleuderpreis für fiese Naturkatastrophen zur Verfügung stellten. Der Sandman war skeptisch und meinte: „Hey Les, die Welt gehört uns gar nicht!“

Ich hatte das glatt überhört und sagte: „Unter einer Bedingung, wir haben dann unsere Ruhe!“ Die Israelis willigten ein und brachten uns in Sicherheit. Wir landeten in einem Land, das es gar nicht mehr geben sollte: Siam!

Der König dort war etwas strange drauf. Die ersten vier Jahre schickte er uns in die Wüste zum Sand schaufeln. Da hat der Sandman auch seinen Namen her. Er hatte ja mal bei der Stadt Berlin einen „Schaufelkurs“ gemacht.

Dort brachte man ihm bei, wie man Schaufel und Spaten gewinnbringend einsetzen konnte. „Alles, was Metall ist, muss im Boden verschwinden. Lang die Arme, kurz die Pausen!“, war die Anweisung seines ehemaligen Schaufelausbilders. Als wir unsere ersten Gerätschaften aus dem siamesischen Staat bekamen, lachte der Sandman. „Diss iss ja ne Flachschippe!“, amüsierte er sich. Wir sollten dem König Pyramiden bauen. Allerdings machte uns das Gestein mächtig einen Strich durch die Rechnung. Wir hatten eine Berg- und Tal-Landschaft in dem damals ungewohnten Gebiet Tibet erschaffen.

Später wurden wir von dem Job abgezogen. An unserem letzten Tag begegnete uns ein Schaulustiger bärtiger Mann. Der Sandman meinte, er sollte mal die Höhe der Berge ausmessen. Als der bärtige Reinhold nach ein paar Wochen zurückkam, sah er eigentlich aus, wie hing gekotzt, sagte aber dann: „8817 Meter, Herr Sandman!“ Tja, der Berg wurde ziemlich bekannt. Ganz Siam war in Aufruhr. Siam, ein Staat, den es gar nicht mehr gab. Doch die Menschen interessierte das gar nicht. Sie hatten keine Ahnung von Weltgeschichte und lebten einfach so mit ihrem König weiter, wie bisher.

Der König brachte uns die Kampfsportarten Mikado und Halma bei. Und wir bekamen unsere ersten Waffen. Das Chacko vom Sandman hatten wir sofort umgebaut. Die eine Eisenstange entfernten wir und ersetzten diese durch eine Eisenkugel. Ich war gerade in einem Schweißerkurs und hatte meinem Kumpanen, als er schlief, ein paar spitze Nägel an die Kugel geschweißt.
Als er morgens aufwachte, sagte er. „Och, kiek mal. Der Morgenstern.“ Er meinte die Sonne, aber ich hatte ihm sein neues Gerät schon vor die Nase gehalten. Ab diesem Tag machte uns keiner Probleme mehr. Den König erledigten wir noch vor dem Frühstück mit unserer Waffe, dem Morgenstern. Der Sandman und ich hatten nämlich Heimweh. Wie schickten so einen fiesen Mongolen zu Fuß nach Berlin, um sich die Letzte Ölung von Angie-Gerd abzuholen. Die Siamesen brauchten ja schließlich eine neue Regierung. Der Sandman und ich gingen als die Morgenstern-Schläger von Siam in die Geschichte ein.

Wir hatten viel Geld verdient mit krummen Geschäften und konnten dem Sandman endlich einen neuen Computer kaufen. Er träumte ja immer von einem Mac. Und weil er ja nicht schreiben konnte, hatten wir das Ding natürlich mit Sprachsteuerung versehen. Ich durfte anschließend seinen alten C64 behalten. Den ersten Text schrieb ich in Basic und konnte den sogar blinkend anzeigen lassen, worauf der Sandman beim Lesen Kopfschmerzen bekam. Ich arbeitete mich im Laufe der Jahre auf den Amiga ein und nicht zuletzt auf einen Pentium 90.

Später hatte ich einen AMD 450. Ich war ja geizig und taktete den auf 600, schob den Bustakt auf 133 und brannte damit den Chip auf mein Motherboard. Der Sandman hatte zwischenzeitlich mal versucht mit meinen Windows gespielt und baute das System um. Heraus kam eine bayrische Version namens „Fensterl“. Leider konnte er mit Microsoft-lastigen Dingen nicht um.

Ich hatte ihn mal dabei beobachtet, wie er versuchte mit dem Betriebssystem zurechtzukommen. So was habt ihr noch nicht gesehen. Der rannte 15 Mal zum Fenster und machte das Ding auf und zu. Und alles nur weil da ständig stand: „Bitte Fenster schließen!“

Er brauchte vier Jahre um die „Any Key“-Taste zu finden. Auch die schwachsinnigen Fehlermeldungen störten ihn. Jedes Mal, wenn Windows schrieb: „Bericht an Microsoft senden“ zog er den Stecker aus der Dose. Ich gab ihm später den Namen „Blue Sandman“, weil er im Blue Screen erzeugen ungeschlagener Weltmeister war und damit ins Guinness Buch der Rekorde kam. Der Eintrag stand gleich neben unserem „Dach der Welt“ und was da noch so alles Drin stand, erzähle ich euch ein anderes Mal …

Ich merke schon, dass ihr von dem facettenreichen Leben des Sandmans und meiner Korpulenz nicht genug kriegen könnt. Dieter, der Musikproduzent konnte ja damals auch nicht genug bekommen. Nachdem er sich als „blaues System“ über sein zu großes Bett beschwerte, suchte er dann doch endlich ein paar Leute, die singen konnten.

Nachdem er bei einem Candle-Light-Dinner mit Sambal Oelek die Stimme einer bekannten Sängerin quasi „bitterblue“ nachwürzte vergriff er sich an den Werken von Frank Duval und zauberte mit dem ver(b)rauchten Sänger einer 70er-Jahre Band eine Frau ganz in Rot auf die Bühne. Ja, Scheiße, wenn man zu allem „Ja“ sagt und dann einen Filmtitel schreiben soll.
Später vergriff er sich ja an der Auswahl gescheiterter Soup-Stars und versklavte die zu biedermännischen Solokarrieren. Leider hatte er es gar nicht bemerkt, dass der Sandman und ich ihm immer wieder ein paar schwule Typen zum Vorsingen schickten. Dass er daraus eine Boygroup machen würde, war uns damals noch nicht bewusst. Deshalb schickten wir ihm auch für die Castingshows immer wieder schräge Vögel. Meistens waren sie schwul. Bei Juliette wollte er uns schon erschießen lassen.

Den Kübelböck nahm er so hin, aber den Klaws fand er toll. Ich meine, mit Daniel hat der Sandman sich richtig Mühe bei der Auswahl gegeben, oder nicht? Ich wusste zwar auch nicht, was der in Eggenfelden zu suchen hatte, musste das aber auf jeden Fall toppen.

Ich schickte ihm einen schwarzen Modeltypen. Und den wird er ja so schnell auch nicht mehr los, wie es aussieht. Da lachte sich selbst der Sandman eins ins Fäustchen.

Naja, die Auswahl war groß. Bloß die tanzende Fleischmütze aus Berlin machte uns ein bisschen Ärger. Der wollte doch tatsächlich eine eigene Castingshow. Wir boten ihm eine Livesex-Show mit ordentlich Schweinkram auf einer Glasbühne. Das Ding sollte „Popp-Stars“ heißen. Ja nicht lachen, der Sandman hat den Namen ausgesucht. Und was hat der Idiot daraus gemacht? Ihr wisst es selbst. Wenigstens hat er die Taschentuchindustrie fest in der Hand.

Später verlangte er einen eigenen Plattenvertrag und wollte sich mit D!Nation selbstständig machen. Der Sandman mischte ihm mit seinem neuen Mac ein paar alte Titel von Frank Farian in eine Karel-Gott-Melodie und unterlegte das Ganze mit einem ekligen Beat. Nachdem Dee merkte, dass er gar nicht singen konnte, stampfte er das Vorhaben nach der ersten Platte wieder ein. Sehr zur Freude vom Sandman.

Ich denke gerne an die alten Zeiten mit dem Sandman zurück. Und an die Relikte, welche wir sammelten, im Laufe der Jahre. Zum Beispiel die alte Fichtenholzmütze von mir. Die hatte er mir in Kanada gegeben. Wir waren quasi auf Exkursion und wollten die Kanadier dazu bringen, die Wälder abzuholzen.

Das war eine nette Geste an die Israelis, die immer noch versuchten, die Welt zu zerstören. Der Sandman schüttelte ständig mit dem Kopf und gab den Mittelmeer-Insassen immer neue schweinische Vorschläge. Aber was wir auch erzählten, die hatten immer alles verkehrt verstanden. Wir hatten sogar Angie-Gerds Konto manipuliert und der Regierung erzählt, dass sie allein die Schuld am Holocaust tragen würde. Als Wiedergutmachung verlangten wir Reparationszahlungen in exorbitanter Höhe, natürlich im Auftrag der Israelis. Wie sonst hätten die ihre Atomwaffen finanzieren können. Aber die Regierung war mächtig sauer auf uns geworden und Angie-Gerd wollte uns nach Afghanistan abschieben. Als wir in der Opiumhöhle bei Ankara gerade das erste Schillum anzündeten, traf der GSG 9 ein und gab uns das Telefon mit der sicheren Verbindung.

Angie-Gerd war außer sich und drohte uns so lange, bis der Sandman ausflippte. Ich werde schon rot, wenn ich nur daran denke, was er ihr/ihn an den Kopf warf. „Hör mal zu du homosexuelle Ossi-Transe, wenn du mir auf den Sack gehst, nehme ich dir den schnöden Mammon weg und lass dich am ausgehungerten Arm vom Weißwurst-Kanzler Eddie verhungern!“ Das hatte gesessen. Damit hatte er alles gesagt. Kurz darauf erlitt Deutschland eine kleine Wirtschaftskrise.

Wir haben mit Sandymans Mac ein paar Konten hin und her geschoben. Ein paar Menschen wurden reicher, ein paar andere wieder ein bisschen ärmer. Angie-Gerd haben wir finanziell mit dem Bundeshaushalt zusammengelegt. Damit hat unsere Bundes-Dragqueen eine pro Kopf-Verschuldung von über einer Million Euro. Da kann noch nicht mal Bettgenosse von Verona Feldmaus-Poth mithalten. Und was sagt Verona dazu? „Mich ist schlecht!“

Danke, Frau Feldmaus-Poth, das war eindeutig. Wir mussten wieder etwas Geld einnehmen und schrieben im Auftrag unserer Kunden ein Horror-Buch. Die Bundesärztekammer wurde darauf aufmerksam und wollte den Auftrag übernehmen und sorgte dafür, dass es veröffentlicht wurde.

Der ursprüngliche Titel war „Selbst die schönste Krankheit taugt nicht die Bohne, Macker!“ Leider waren die Halbgötter in Weiß damit sehr unzufrieden und benannten es in „Pschyrembel“ um. Wir ließen es von den dem Grafiker der Webseite „rotten.com“ illustrieren und schmissen es auf den Markt.
Und dann hatten wir noch …

Ja, da hatten wir noch unseren Abenteuerurlaub in Teheran. Leider hatten wir den Rest der Kohle ausgegeben, als wir zurück waren. Während der bei Rückkehr in Deutschland herrschenden Inflation, sagte der Sandman: „Les, lass uns bloß die Kohle vernichten, bevor sie gar nichts mehr Wert ist!“ Das machten wir auch. Ich hab das Bild heute noch vor Augen, wie ich mit dem Sandman im Meiler-3Seiten-Kipper ins Foyer des KaDeWe gefahren war und die Kohle an der Hauptkasse abgekippt hatte. Wofür? Für eine Stange Gitane … Nein, sorry! Gitane waren es nicht, die waren gar nicht mehr bezahlbar.

Es waren polnische Popularne, die kleinen Sargnägel mit 20% mehr Teer gratis. Wir mussten also mehr Geld verdienen und zwar Ausländisches, das war wenigstens noch etwas wert. Wir versuchten uns an Musik, ein drittes Mal. Wir schrieben unter anderem medizinisch-politische Welthits wie „I Can ´t sit down anymore“ für die Band Hämor Hoiden oder „Tooth Killer“ (Titelmusik aus Karius und Baktus – FSK18 Version) für die „Chlamydiens“. Später schrieben wir dann für eine alte Freundin, die Angina Pektoria. Sie hatte Hits, wie „Ich krieg ´nen Hals“ und „Depp Throat“.

Na, und mit Sandymans neuem PC war das Schreiben auch kein Problem. Er hatte eine schnelle Quadcore-Kiste mit vier hinter einander liegenden CPU´s der Reihen P90, 486, Athlon und Celeron, die mit einer cosinalen Taktfrequemz von 90 MHz bis 2 Ghz die Kiste zum Laufen brachte.
In Reihe geschaltet konnte die Kiste eigentlich alles, genauso, wie sein Handy. Das hatte GPS, DCS, UMTS, WAP, Inet, EPG, THX, ALS, UKW, Mhz, FM, AM und GEZ. Das waren also eine Menge Funktionen, die keine Sau brauchte. Mit einer Erweiterung auf CFNM und BDSM konnte das Teil sogar nass rasieren und kleine Fotos ausdrucken. Das sah allerdings Scheiße aus auf diesem Kassenbonpapier.

Es war auch kein Wunder, dass der Sandman versuchte, den Fluxkompensator zu bauen. Der machte schließlich Zeitreisen erst möglich. Zeitreisen, eine sehr schwierige Sache für uns alle.

Stellt euch mal vor, da würde so ein fetter Sack aus der Zukunft kommen und dir erzählt, dass du in zwei Tagen stirbst. Na die Furche im Teer möchte ich sehen, wenn du dann Alarm machst, um diese Tatsache zu verhindern. Deshalb haben wir auch den Goldfisch vom Sandman zuerst in die Zukunft geschickt. Um zu sehen, ob der auch heil wieder kam. Er kam, aber ein Goldfisch mit einem 80 Jahre alten Bart sieht einfach nur Scheiße aus.

Man veränderte natürlich das Raum-Zeit-Kontinuum, was uns völlig klar war. Aber, das ging uns so perifär am Fäkalausgang vorbei. Wir waren schließlich die wichtigsten Menschen auf der Welt und überhaupt, wer machte sich denn schon Gedanken über Andere? Man muss sich das so vorstellen:

Der Fluxkompensator stand natürlich in der Werkstatt des Sandman.
Der nahm auch immer nur einen Raum samt Inhalt mit. Bei unserem ersten Test hatten wir aber beide mächtig Schiss, als wir plötzlich völlig nackt auf einer Wiese saßen, neben einem Apfelbaum. Dann kam da so eine daher gelaufene Alte, die auch völlig nackt war. Die hatte zwar ein geiles Geschlechtssaktdingens, Mist mir fällt das Wort nicht mehr ein. Ihr wisst schon. Aber so viel Busch hatte ich seit der Brandrodung des Regenwaldes nicht mehr gesehen. Der Sandman brüllte sie noch an. „Scheiße man lass den Apfel hängen. Friss den nicht. Du weißt nicht, was du damit anrichtest!“ Aber ich hatte schon die Rückfahrkarte gelöst. Wir waren wieder in dem guten alten Jahr 1482.

„1482??? Scheiße Les. Was soll das? Was hast du getan?“ Naja, wir konnten ja nicht die ganze Zeit wieder komplett nach vorne drehen. Die Zeitmaschine hatte nämlich auch Nebenwirkungen. Bei einer maximalen Gehirnmassenzentrifugal-beschleunigung von 3g hoch 3 mussten wir aufpassen, keine Zeitlöcher zu verursachen. Diese verursacht man nicht in der Welt, sondern in einem Selbst. Manche Menschen nennen so was „Schizophrenie“ aber wir waren doch nicht schizophren, vielleicht ein wenig egozentrisch, aber was will man machen, wenn man der wichtigste Mensch auf der Welt ist?

Unter anderem beschwerte sich der Sandman über die etwas leichteren anderen Nebenwirkungen, wie Haarwurzelentzündung, Gehirnliqidation, Muskelanämie, Hypothalamus-Syndrom und Gehirn-Inkontinenz.
Gerade diese Inkontinenz hatte zur Folge, dass wir unsere geistigen Ergüsse gar nicht mehr halten konnten. Warum? Das erzähle ich euch demnächst, wenn ich den Sandman wieder belebt habe. Mit Erfindung der Zeitmaschine wurde es wirklich interessant. Wir hatten ja jede Menge Scheiß damit gemacht. Viele denken, dass man wirklich auf einer Reise ist, wenn man durch die Zeit reist. Im Grunde sitzt man in einem und demselben Raum. Alles um einen herum verändert sich, aber man bewegt sich nicht von Fleck. Das ist so, als wäre man ein Beamter.

Irgendwann kamen wir in der Eiszeit an. Die Wolldecken hatten wir leider vergessen, aber uns lief ein kleiner Eisbär zu. Mit dem im Gepäck machten wir uns auf in eine neue Zeit. Leider war unser Zeitstrahl defekt und wir landeten am Höllentor zwischen. Der Teufel persönlich kam und meinte: „Was wollt ihr Spinner denn schon hier? Ihr seid ein paar Jahrhunderte zu früh. Und wenn ich mir das richtig überlege, will ich euch hier gar nicht haben. Ihr macht mir viel zu viel Unfug. Den Eisbären könnt ihr auch behalten. Den kauft euch eh keiner ab. Damit hatte er recht, denn den haben wir mit in das Jahr 1492 an einen Spanier verkauft, der meinte er würde den Seeweg nach Indien kennen.

Der Sandman lachte und meinte: „Segel aber nicht so weit, du Teesüchtiger. Und wenn du schon unterwegs bist, bring mir mal eine Ceylonmischung mit, frisch mit den Schenkeln von einer indischen Jungfrau gerupft!“ Christoph lachte nur und meinte, der Sandman sei schizophren. Der hatte doch einen Knall.

Okay, das Ding mit der Zeitmaschine nahm er uns nicht ab. Aber weil der Knallkopp in die verkehrte Richtung in See stach, warf Sandyman ihm sein Langscheidt-Pocket Spanisch-Englisch zu und rief: „Den hol ich mir irgendwann wieder bei dir ab!“

Auf dem Rückweg trafen wir einen Geist. Erst dachten wir, es wäre Jack Sparrow, aber irgendwie hatte das Gespenst doch weiblichere Figuren. „Nimm doch mal das olle Bettlaken weg!“, sagte ich zum Sandman. Der aber griff immer wieder ins Leere.

Wir wurden zufällig von ein paar Japanern dabei beobachtet. Die machten da später so eine Art Meditation draus und nannten das Tai Chi. Aber der Geist ging auch davon nicht weg. Man hatte uns die Geistergeschichte unter Eid noch mal erzählen lassen und glaubte sie. Das heißt, Sigmund der Freud(te) sich darüber und ließ unzählige Parodien davon erstellen, z. B. Hui Buh und Casper. Leider hatten seine Hypnosesitzungen ein paar Nebenwirkungen und so nahmen wir unter anderem eine Stimme war.

Ich sagte zwar immer zum Sandman, er würde fantasieren, aber doch nur weil ich auch Angst vor der rauen Stimme hatte. Es klang fast wie der Schatten einer Stimme. Später stellte sich heraus, dass unser Medium mit uns während der Zeitreise Kontakt aufgenommen hatte. Wir hatten vielleicht Schiss, so einen Kackstift hatte ich seit Jahren nicht gesehen. So waren wir natürlich fast 300 Jahre unterwegs und sahen Dinge wie Dinosaurier und eine echte Guillotine sowie Dick und doof.

Ach Mist, nein das war der Spiegel, aber auch damit machten die Leute Geld. Wir hatten die aber ziemlich gefoppt und sagten kein Wort. Konnte ja keiner wissen, dass die daraus eine Stummfilm-Serie machten. Dann trafen wir einen sprechenden Schimpansen, der für eine Musiksendung jobbte. Seinen Bruder nahmen wir mit und klonten ihn. Wir nannten ihn Michael.

Die Jahre flogen so an uns vorbei und irgendwann hatten wir vor eine Komödie mit unseren neuen Freunden zu drehen. Auch das Ding vermasselten die uns kräftig und kamen mit „Back to Future“ und „Bill and Teds Adventures“ um die Ecke. Zu gegeben, das war schon der Hammer, aber wir steuerten mit Beavis and Butthead, einer Karikatur von uns selbst, sowie der Echtzeit-Verfilmung „Waynes World“ an den Start. Die Nebenwirkungen von der Hauptrolle „Garth“ habe ich heute noch. Und das ist kein Tourettesyndrom.

Jedenfalls wollten wir uns zur Ruhe setzen und gründeten eine erotische Talkrunde unter der Leitung von unseren See-Vollstrecker und seinem Eisbären, in der Hoffnung auch hier weiterhin inkognito schizophren zu leben. Das heißt, wenn uns der Geist und das Medium nicht in die Quere kommen. Oft trafen der Sandman und ich uns in unserer Stammkneipe „Zur Hölzernen Nille“, wo wir dann auf unsere Freunde warteten. Sie waren alle immer greifbar, z. B. Hive Aidos, der italienische Virologe oder Dieter mit seinem Kollegen, der unmögliche Musik machte, wie den Welthit „Zirrhonimus Cadyshack“.
Die beiden hatten viele Nummer 1-Piloten am Start, unter anderem auch: „You can drink, if you want“, „Bett Airliner“ oder „Brother Lutschie“ es war immer sehr lustig, auch als der Sandman dem Garcon das Kredenzen eines klaren Wassers nachahmte. Den Vorgang nannte er Creedence Clearwater Revival.

Das war kurz nachdem wir gerade noch rechtzeitig die Überholspur zwischen den Kleinstädten Turner und Bachmann passierten. Turner ist ja bekannt geworden durch einen Funk/Beat-Sänger, der sich später so eine Alte aufgerissen hatte und die schikanierte. Bachmann war ein Literatenfreund von uns. Wir lasen seine Bücher nie, weil wir beide davon Albträume bekommen hätten, sprich also: das Leben!Im Hintergrund lief der Beamer, welcher die Sexolympics, also die World Sex Championchips live übertrug. Deshalb war das Eintrittsalter auch mindestens 21.

Die Ergebnisse für die Clitball Championchips waren klar. Die Chicago-Chicas unterlagen den Michigan Miststücks haushoch und die Pennsylvania Pussy schlugen die Chinchinatti Clits mit 18 zu 24. Schwerer nachzuvollziehen waren die Ergebnisse beim Muff-Eating Worldcup. Das Duo um Carina Cunnilingus war natürlich auf Platz 1, gefolgt von den Teams Felicitas Fellatio und Falina Face-Shot. Aber der Sandman klopfte mir auf die Schulter und meinte: „Nimm es nicht so schwer, Les. Sind eh alles versaute Spielerinnen!“ Damit hatte er ja auch recht, denn bei uns blieb nichts trocken, als Hive anfing, die letzten Bierreserven vor Wut durch die Kneipe zu werfen.

Leider machen noch volle 1 Liter-Faxe-Dosen ziemlich hässliche Hämatome, sodass man die Schnittlauchspezialisten rief und aufräumte. War ja nicht so, dass der Sandman und ich das nicht alleine hinbekommen hätten, aber wozu sich die Finger schmutzig machen, wenn der Staat für so was extra eine unterbezahlte Spezialeinheit ins Leben gerufen hat?

Wir standen ja immer schon auf die blauen und schwarzen Uniformen der LAPD und hatten Angie-Gerd genötigt die Botanikuniformen der Exekutive abzuschaffen. Kaum zu glauben, dass sie es doch nach fast zehn Jahren geschafft hatte. Damit brach sie den Rekord der Antragsbearbeitung bei der Bundeswehr. Das lag natürlich nur sekundär an unserem ehemaligen Echtzeit-BMVg. Der war nämlich so langweilig wie die ersten 32 Staffeln von 24. Ach? Es gibt nur 6? Weit gefehlt, wir schreiben das Jahr 2069 und Kiefer Sutherland lebt doch gar nicht mehr.

Hatte ich das verschwiegen? Wir waren sozusagen „back to the Roots“. Die Wirtschaft und auch die Industrie waren auf einem Nullpunkt angekommen. Kein Wunder, wenn man versucht mit analphabetischen Hartz IV-Empfängern eine Politik und Wirtschaft aufzubauen, wie es in den USA damals mal ein Schauspieler versucht hatte. Die importierten Japaner mit „Know-how“ mussten wir ja damals wegen der Überschreitung der Itelligenz-Halbwertszeit wieder zum Updaten auf die atomverseuchte Insel zurück liefern.

Aber glaubt ja nicht dass wir einen von denen zurück bekommen haben.

Angie-Gerd hätte doch einfach nur das Bildungssystem etwas ändern müssen und statt exorbitanter Lernziele einfach auf die Bedürfnisse und auf den Förderungsbedarf von Kindergartenkindern eingehen müssen. Die Skandinavier haben in den 80ern schon damit angefangen. Leider kann Angie-Gerd ja weder Norwegisch noch Dänisch und somit verpisste sie sich auf die „Young & Beauty“-Farm, um sich ihr ewiges Leben zu sichern.

Ihr glaubt gar nicht, was man alles liften kann. Botox war derzeit schon so was von ausverkauft, dass man flüssiges Napalm nahm und die entgleisten Gesichtszüge mit einer Sekunden-Schock-Therapie mit Agent Orange wieder gerade zog. Ende vom Lied? Angie-Gerd sieht immer noch Scheiße aus, aber dafür sind Les und der Sandman interessanter und weiser, als je zuvor. Und das ist doch auch schließlich die Hauptsachen, oder?

Die Zeiten waren hart. Wir hatten ein paar neue Gesichter kennen gelernt, als wir mit der Running Time Machine unterwegs waren. Als Erstes trafen wir auf Handy Meyer- Wölden, eine Mobilfunktelefonistin mit einer Beziehungskrise. Naja, manchmal pochert das Herz eben etwas doller, gelle? Frau MW stellte uns eine junge Blondine vor. Paris Millton Twins war schon sehr sexy. Sie hatte Beine bis kurz unter die Schultern und die ganze Brust voller Titten.
Sehr zur Freude des Sandman, der stand nämlich unheimlich auf die Glocken von Rom. Und wenn ich ehrlich bin, ich war auch ganz angetan von ihren Vorzügen, wie Shoppingwahn und Hardcore-Zickerei. So eine Furie im Bett ist schon ein echtes Spektakel, aber wem sag ich das. Ich hätte sie eh nie bekommen. Ins Bett vielleicht schon, aber wieder heraus? Das wäre schwer ... Ihre Tittenfreundin hat sie an einen Fernsehsender verkauft. Die wohnt jetzt auf einer Farm und darf den ganzen Tag Kuhmist schaufeln.

So ein Farmleben ist auch nicht einfach, wenn der Schweigersohn nachts mit dem Traktor uminöse Zeichen ins Kornfeld drescht. Der Traktor daran ist ja nicht das Schlimme, aber das Dreschen ist unheimlich laut. Da fiel ja sogar der Sandman aus dem Bett und hatte prompt eine Idee für einen neuen Film. Aber als Mel Gibson das Manuskript in die Hand bekam, waren wir draußen und der gab dem Film den Titel Signs und spielte auch noch selbst darin mit. Was für eine Blamage, nachdem er sich in Aramäisch in „Die Passion Christi“ versucht hatte. Kein Wunder, dass keine Sau den Film versteht, wenn der Penner so nuschelt. Und später noch sagen: „Das ist eine alte Sprache“ er hätte zugeben sollen, dass er voll war wie Amtmann.

Diese Sauferei gefiel uns nie, auch bei den Promis nicht. Manche Menschen sind sterbenskrank und brauchen eine Spenderleber und die egozentrischen Möchtegern-Schauspieler saufen sich das Ding einfach so weg, um später zu sagen: „Mir geht es ja so schlecht.
Ich brauche professionelle Hilfe“ Bei Zeiten macht es ja einen guten Ton, mindestens einmal volltrunken im Fernsehen zu sehen sein, so wie David Haselnuss. Der Blödmann hatte sich erst betrunken und lag dann mit einem auseinandergerissenen Cheeseburger, oder wie die Franzosen sagen, einem Royal mit Käse, gekämpft hatte. Seinen KITT-Communicator hatte er wohl am Tresen liegen lassen.

Der Sandman warf ihm zwar seinen Trekkie-Communicator hin, aber David hatte anscheinend Angst vor den Borg, obwohl die Ähnlichkeit erstaunlich wahr. Auf jeden Fall kam KITT nicht durch die Wand gefahren und hat ihm nicht geholfen, den Gammelfleischverseuchten Quarterpounder zu liquidieren. Liquidiert war dafür die Schrumpfleber des 190-cm-Riesen.

Ich muss sagen, da gab es schon ganz andere Berühmtheiten, die den Stoff besser abkonnten. Ozzy Osbourne zum Beispiel. Ja okay, der sah schon immer so Scheiße aus, aber der war wenigstens lustig. Ist euch mal aufgefallen, dass Guildo Horn nach einem zweistündigen Konzert genauso aussieht? Oder Bon Scott, der machte es sich zur Aufgabe möglichst schnell das Zeitliche zu segnen und dabei noch kräftig abzufeiern. Ich frag mich nur, ob die Sarginnenausstattung, wie bereits vermutet wirklich aus reinem Kokain war.

Wir hatten mit Promis meistens Glück, bis zu dem Abend mit Hulk Hogan, als Sandman vorschlug Fingerkloppe zu spielen.

Leider mussten wir bei den Israelis neue Körperteile bestellen. Die Hand sah danach aber auch wirklich Scheiße aus. Und das ist noch geprahlt. Ich schrie den Sandman noch an: „Sag von unten!“ Der machte das auch und bekam die Herz Dame von unten, 64 Karten. Aua, aua. Wir hätten kein Rommé-Blatt nehmen sollen. Die Finger brachen wie kleine Tannenzweige. Aber was soll ich sagen, nach 10-15 Minuten geht einem das bestialische Geschrei schon fast gar nicht mehr auf den Sack.

Die Israelis waren aber auch verdammt schnell. Die wohnten zufällig im gleichen Hotel. Hulk bekam Angst und verduftete sofort, so musste ich natürlich die OP-Schwester spielen. Viele Dinge hatten die Israelis von uns bereits übernommen, z. B. lebende Organspende, so kam natürlich auch meine Hand dem Sanndman zugute. Da verstand ich auch erst die Worte des Pastors bei der Hochzeit: „Bis das der Tod euch schneidet!“

Aber Sandyman ließ mich nicht verbluten. Er kippte fleißig Blut nach. Ich hatte allerdings vergessen, ihm zusagen, dass es Kunstblut war. Das war eine Sauerei, den ganzen Scheiß wieder los zu werden. Und obendrein mussten wir die Hotelreinigung bezahlen.

Einiges an Erfindungen hatten die Israelis so gerne, dass sie darauf sogar Patente beantragten. Ganz hoch im Rennen waren die halb ummantelten Stabelektroden und die 160 Ampere Lichtbögen, welche sie zu Weihnachten neben der Kaaba aufstellten und damit discowillige Raver anlockten.

Heute nennt man dieses alljährliche Spektakel „Full Moon Festival“ auch die sagenumwobene Insel Goa fiel den Israelis in die Hände. Dort hauten sie mit Rammböcken gegen die Felsbrocken und hatten ganz vergessen, dass die Raver denen dorthin folgten, den Rhythmus als Kickbass deklarierten und zu dem Beat dann abgespaced tanzten. So bekam Goa weltweit eine neue Bedeutung.

Wirklich gelinkt hatten wie die Terroristen mit der Holzgießerei in Neumünster, wo wir denen ein Patent zum Dachlatten-Schweißen anboten. Auch wenig erfolgreich war unser Messingbergwerk in Brunsbüttel. Das dauerte zwar Jahre, bis sie heraus bekamen, dass es nördlich der Elbe keine Berge gab, aber dafür waren wir dann Gejagte.

Und da ging wieder ein Jahr hin. Allerdings bin ich froh, dass ich die Jahreswende mit dem Sandman überlebt habe. Unser Bleigießen war echt ´ne Wucht. Als Sandyman mit einer Schubkarre voller Blei im Wohnzimmer stand, war ich echt baff. Es gingen 30 000 Kerzen und ein Bräter zu neige. Die Feuerwehr war die ganze Nacht im Einsatz. Aber nicht wegen unserer Kernschmelze, sondern wegen der Raketen, die ich schon mal in die Sektflasche gestellt hatte.

Die brauchten sechs Stunden, um meine Dynamitstange aus der 8-Liter-Moet-Flasche zu bekommen. 24 Mal mussten sie die 3-Meter-Scherzartikellunte (selbstzündend) austreten. Nach vier Stunden kamen die auf die Idee, die Lunte einfach durchzuschneiden.

Sandyman und ich haben Tränen gelacht als das nicht abgeschnittene Stück sich wieder entzündete. Wir hatten uns dann kurz vor dem Urknall mit Bungee-Seilen aus dem Astor in Old Berlin verabschiedet.

Beim Aufprall fragte ich ihn dann, ob er auch Sterne sehen kann. Aber es war das Feuerwerk. Ich fragte ihn dann, ob er gar keine Angst hat im neuen Jahr schon wieder älter zu werden. Aber er nahm es leicht: „Weißt du Les, ab einer bestimmten Alter läuft die Zeit einfach rückwärts!“ Das war richtig, denn er war wieder ganz Kind.

Er spielte viel herum und präsentierte mir dann, seine neuen Ideen zu unserem neuen Teil Inkognito schizophren. War ja nett von ihm, aber wir haben so viel Mist gebaut, das reicht für die nächsten 300 Teile. Außerdem schickt er seine Texte ja neuerdings im HDTV-Format, das kann mein C-64 doch nicht lesen *gähn*.

Hier mal ein kleiner Auszug, den ich natürlich wieder nicht lesen kann: LES IST DOOF!

Ich hoffe, ihr konntet wenigstens etwas von seinen umfangreichen Ideen lesen. Wer sonst noch bei unserer Silvesterparty war? Geily Minogue, die australische Nachbarin. Die kam in einem Dirndl, obwohl sie noch nicht einmal das Wort fehlerfrei aussprechen konnte. Kein Wunder, bei dem Gepiepse. Und die wollte Sängerin werden. Ich lach mich tot! Mit Frauen hatten wir das sowieso.


Leider verstand der Sandman mehr von Maschinen und Computern, als von Frauen und so versuchte ich ihm zu erklären, wie toll meine derzeitige Freundin war. Ich sagte einfach: „Sandyman, Clarissa ist einfach toll und sie ist zudem noch abwärts kompatibel!“ Da flog ihm gleich das Monokel in den Kakao. „Abwärts kompatibel? Ich weiß zwar, was das ist, aber bei Frauen hatte ich das auch noch nicht gehört. Wie muss ich mir das vorstellen?“ Mein Fachchinesisch war wohl doch komplizierter, als gedacht. „Also, abwärts kompatibel ist doch ganz einfach. Clarissa kann nicht gut küssen, und überhaupt steht sie darauf auch nicht wirklich.

Wenn man ihr an die Brust geht, dann nimmt sie das halt hin, aber dafür sind ihre Nippel richtig steif. Am besten geht man ihr gleich zwischen die Beine. Da brennt die sofort ab, wie eine Wunderkerze. Also von oben nach unten gesehen, abwärts kompatibel!“

Da lachte der Sandman. „Und dann bist du mit der zusammen?“ Naja, er hat recht, was wollte ich eigentlich mit Clarissa? Und Wunderkerzen mochte ich eh noch nie. Er meinte, ich sollte mir mal einen richtigen Fickschlitten besorgen. Ich versuchte dann mein Glück im Internet und bestellte mir ein paar Damen in kurzen knappen Klamotten nach Hause. Da war vielleicht was los.

Die kamen alle am selben Abend. Was dann passierte, könnt ihr euch vorstellen. Wir haben natürlich die Chance genutzt und gleich einen Gang-Bang-Film gedreht.

Das war mehr so eine Art Parodie auf „50 erste Dates“, aber wenigstens mit Handlung, sexuell gesehen. Sonst guckt sich ja kleiner so einen Quatsch an. Der Sandman meinte auch, dass ein Film in dem nicht vernünftig gefickt wird, nichts taugt. Und vielleicht hat er recht. War aber noch immer offen, wie meine Traumfrau denn so aussah. Denn von den Damen aus dem Film hatte ich natürlich keine als Freundin gecastet. Wie muss eine Traumfrau schon sein? Ich drücke es mal in Sandmans Fachchinesisch aus.

Ich dachte an ein rotes Gehäuse mit schlanken Streben. Dann muss sie einen richtigen High-Speed-Brenner haben und eine Auflösung von 50 mio x 50 mio Pixeln.

Der Autoreject muss beim Hochfahren schon funktionieren und die USB-Buchse muss 2,0-kompatibel sein. Wie eine vernünftige Frau im richtigen Leben sein muss? Hübsch durchtrainiert und intelligent. Sie muss einem den Atem rauben. Was? Ja, Sandman, ich weiß ... so etwas besitzt nur ein Mann. Ein Grund mehr, das Ufer zu wechseln, nicht wahr?

Was sonst noch so passierte in den ersten Stunden des Jahres, warum ich neben einem langschwänzigen Schwarzen aufgewacht bin, warum der Sandman keinen Alkohol mehr trinkt und wie Angie-Gerd masturbiert ... das alles kommt leider erst im nächsten Teil, wenn es wieder heißt. Dick und Doof treiben ihr Unwesen.

Apropos Dick und Doof, fälschlicherweise hat man den Sandman und mich neulich mit Dick und Doof verwechselt. Aber Sandyman hat mich getröstet: „Les, so dick finde ich dich eigentlich gar nicht. Du passt ja immerhin noch auf die Forencouch!“ Und damit hat er recht. Denn die Couch ist nur 4x8 Meter groß ...

Das Ausharren auf der Forencouch hielt natürlich nicht lange vor und so machten Sandman und ich uns auf die Reise ins große Filmgeschäft. Um die Menschheit nicht mit belanglosen Liebesschnulzen aus der Kriegszeit zu langweilen und Master of Destroy, Herrn Emmerich keine Konkurrenz zu sein, widmeten wir uns einem Genre, das wenigstens beliebt ist.

Mit dem Debüt „Die 36 Kammerzofen der Shaolin“ hauten wir mächtig in die Hoardcoreszene. Auch der zweite Streifen „Die nassen Schenkel blutjunger Reispflückerinnen“ war ein glatter Welterfolg. Da diese Streifen wegen klischeehafter Beschreibung des weiblichen Lusttriebs für Frauen eher ungeeignet waren, versuchten wir es mit einem Streifen nur für die Damenwelt. „Langschwänzige Muscheltaucher – unter Wasser gefilmt“ war der Titel unseres Frauenpornos. Die persönliche Betreuung der Darsteller wurde natürlich auf mich abgeschoben. Von daher waren die Drehtage natürlich etwas heftig.

Allerdings schafften wir es, mit dem Streifen in den Wunschfilm der Woche beim ZDF. Die dachten nämlich, dass es sich um einen Naturfilm von Konrad Lorenz handelte.

Erschreckend heiß liefen die Telefone beim Sender, als der Streifen wirklich ausgestrahlt wurde. Auch so ein daher gekommener Möchtegern-Schwarzer namens Michael hatte den Streifen gesehen und tönte großkotzig herum: „Wenn zwei solche Idioten aus good old Germany mit so einem Scheiß ins Fernsehen kommen, werde ich eben King of Pop. Sei dazu gesagt, dass dieser selbst ernannte König der damaligen Popmusik zuvor von einem wilden bekifften Inselaffen namens Bob aus dem Knast angerufen wurde.

Dieser setzte ihm den Floh ins Ohr. „Hey alder, alles easy. Musst nur Musik machen. Das haut voll rein!“

Dass Michael weder tanzen noch singen konnte, interessierte damals noch keine Sau. Da reichte wohl ein abgedrehter Schimpanse, den er von Ronnys Pop Show abgekauft hatte, und ein exorbitanter Kinderspielplatz namens „Neverland“. Das war also ein Niemandsland für sich, seinen Affen und einer Schar von netten Jungen, die nicht in seinem Alter waren. Gegen diese Art der Audio-visuellen Körperverletzung mussten Sandyman und ich natürlich etwas tun und gabelten in Rom auf der Straße einen abgedroschenen alten Italosänger auf, der sofort auf unser Angebot, auf Lebenszeit versklavt zu werden einging. Wir nannten ihn Albano. Albano bekam die Aufgabe, den derzeitigen King of Pop vom Thron zu werfen. Überraschend coverte er einen der schlechteren Titel des Popgiganten und landete mit „Who is fat“ prompt auf Platz 1 der Billboard Top Ten.

Beim Video fingen die Leute gleich an zu singen „And when the Rain begins to fall...“

Aber das ging unserem Double mächtig auf den Sack. Zumindest hatte er es geschafft ein teureres Video als Michael zu drehen. Dass dieses auch noch beliebter war, als das des Möchtegern-Poppers war ein glatter Erfolg. Nach fünf Jahren Zusammenarbeit fanden wir dann heraus, dass Albano gar kein Italiener war. Er hieß Weird und konnte auch kein Italienisch. In seinem Heimatland, der USA, war er als Star gefeiert worden.

Hätte Sandyman Englisch gekonnt, hätten wir ihn auch in den fünf Jahren zumindest zur Hälfte verstehen können. Da könnt ihr mal sehen, wie wichtig Englisch ist. Bei den ganzen Anekdoten über die Weltverschlechterung habe ich doch beinahe vergessen, dass eine Forenhochzeit ansteht und ich immer noch nicht weiß, was ich überhaupt anziehen soll.

Ich hatte versucht mich mit dem Sandman zu beratschlagen, musste ihn aber leider verbal züchtigen, weil er in seinem Klaus-Laage-Aufzug meinte, sich einer Hochzeitsgesellschaft anbieten zu können. Soweit kommt das noch, dass ich ihn in speckiger Lederweste mit einer verschlissenen Jeans und einem Hemd mit Fettkragen, ungekämmten Haaren und einer völlig schmierigen Brille mitnehme. „Forenhochzeit?“, fragte er.

„Hat der alte Vollstrecker-Sack das doch geschafft mit der blöden Roman-Novelle zu fusionieren?“ Sandman stand wohl auf dem Schlauch. „Nein Hochzeitsman, er heiratet doch das Geistermädchen!“ Da fielen dem Grafik-Freak doch gleich alle Wangenknochen aus dem Skelett. „Du meinst die Blondine mit dem ollen Bettlaken? Wie hat denn der die schon wieder breit geschlagen?“

Das fragte ich mich auch, bewahrte mir die Neugier aber für eine der dämlichen Protagonistenbefragungen auf. Trotzdem hatten wir nichts zum Anziehen. Da bot ich meinem Literaturschwager doch glatt die Grabträgerkutte vom Vollstrecker gegen eine Leihgebühr von 800 Ocken an. „Weißt du Kuttenmännchen?

Die Steinzeitgarnitur braucht der an dem Tag sowieso nicht!“ Und damit hatte ich recht. Erst hatte ich ihm ja mein Rosafummel angeboten, war ihm aber als Hochzeitsanzug zu auffällig. Dann hatten wir aus alten Jutesäcken einen echt schrillen Anzug mit Vollstecker-Aufnähern gebastelt, aber den wollte er auch nicht. Wie kann man nur so krüsch sein! Naja, er meinte dann, er hätte schon was organisiert. Da bin ich ja mal gespannt, wie eine ausgeleierte Feder.

Viel wichtiger war ja schließlich, dass der Sandman jetzt ein wirklich schönes Kleidungsstück hatte, in das er nicht rein passte. Aber auch dass hatte ich in einer „Lebendig am Leib gebügelt“-Aktion herrlich wieder hin bekommen. Nun brauchte nur noch ich ein passendes Outfit. War ja Ehrensache, wenn sich jemand das Leben versauen wollte. „Was zieht der Geist denn so an?“, wollte der Sandman wissen. Das bleibt natürlich vorerst mein Geheimnis.
Geht ja auch keinem was an, wenn ich dem Forengeist meinen Latex-Body und die High Heels schenke. Der Sandman hielt sich die Augen zu und brüllte: „Les, zieh´ dir bloß wieder was an, oder willst du, dass ich hier eine türkische Pizza aufs Forensofa lege? Es sei denn, du gehst als Streichholz. Dann bleib´ lieber nackt. Den roten Kopf kriegste von alleine, wenn du dich bücken musst. Das bekommste vor lauter Adiposität vielleicht gerade noch hin.

Ich beikam es hin und schnappte mir meine im Forum geschlauchten Kleidungsstücke.

„Wo hast du die Altkleidersammlung denn schon wieder her?“, fragte der Fremdkuttenträger. „Ach weißt du? Grabträgersympathisant, die hab´ ich mir im Forum zusammen erpresst! Die Nylons habe ich dem Ladyman abgenommen gegen das Versprechen nichts seiner Frau zu erzählen. Die Stola ist keine Stola. Das ist das olle Bettlaken vom Forengeist. Das braucht sie nun ja nicht mehr. Dafür hat sie doch meinen Lackfummel. Die Knickerbocker habe ich mir beim Alpenmod erschlichen, gegen das Versprechen ihr nicht mehr so oft auf den Sack zu gehen. Der weiße Pelzmantel? Da muss ich zugeben, den habe ich aus Bärchens Spind geborgt.

Oh Gott, hoffentlich mag sein Darling ihn jetzt noch leiden. Ja, das tres chic Hemdchen habe ich Richardt gegen eine Geschichte abgestaubt und den BH habe ich Moony abgeschnackt. Nach einer aufwendigen OP passe ich da sogar rein!“ Der Sandman fing fast an zu weinen. „Les, du bist unmöglich! Was du nur immer so treibst.
Das bekommst du bestimmt alles irgendwann zurück!“ Natürlich, und zwar auf der Forenhochzeit. Wir beide sahen ja auch jetzt richtig geil aus. Ich versicherte mich auch noch einmal. „Kuttenman, du willst so unter den Vollstrecker treten?“ Aber er lachte.

„Natürlich nicht. Neben den Vollstrecker. Drunterliegt doch schon seine rechtlich angetraute Eheverpflichtete!“ Ähm, daneben steht ja eigentlich schon das wilde Polartier, welches diese ganze Lebensvernichtungsaktion bezeugen soll. „Du willst den Bären die Ehrenaufgabe abnehmen?“ Aber der Sandman war zuversichtlich.

„Natürlich, ich werde ein Zeitzeuge einer der wichtigsten Weltverschlechterungsaktionen sein!“

„Was? Weltverschlechterung, weil die beiden heiraten?“ Doch der Sandman konnte das widerlegen. „Nein, natürlich, weil es keine Doppelhochzeit gibt. Oder meinst du der Bär, tritt ganz ohne Pelz vor den Himmelskomiker?“ Na da muss die Hochzeit zwischen dem Bären und seiner Darlingschnecke ja wohl noch warten, bis er den Pelz wieder bekommt. So lange wird er sich wohl mit ihrem Pelz begnügen müssen. Aber hoffentloch denkt er daran, dass der Sex erst nach der Eheschließung erlaubt ist.

Nicht dass er das kleine Tierchen schon vor der Fütterungszeit streichelt, gelle?

„Na Les, das hast du ja wieder gefickt eingeschädelt!“, lachte der Doppelhochzeitsfanatiker. Ja das fand ich auch, aber bis zur Hochzeit ist es ja auch noch ein bisschen hin und wir müssen uns zwischenzeitlich neuen Aufgaben widmen. Es ist Frühlingsanfang und aufgrund der zweistelligen Temperaturen im Minusbereich mussten wir die Gartensaison einleiten.

Das Eisangeln war uns ja misslungen, nachdem dem Sandman vor der Bärenhütte die Angel nach einer dreiwöchigen Wartezeit im See eingefroren war. Wir brauchten drei Autokräne, um Sandman samt Angel, Eisscholle, fest gefrorenem Stuhl und der Hälfte des Sees zu bergen.

Ich fand es gleich eine schlechte Idee, die Urzeittierchen vor Bärchens Hütte mit einem Wassereis in Colageschmack angeln zu wollen.

Manchmal muss man eben mit Misserfolgen leben, wenn man nicht hören will. Ist ja auch kein Wunder, dass ihm die Seite H im Lexikon fehlte, nachdem wir nach dem Verbrauch des Polareigenen Klopapiers die Lexika anbrechen mussten. Wer angelt auch schon drei Wochen am Stück am Polarkreis Achtzehn?

Na wer? Natürlich, der Eisman!

Nichtsdestotrotz ging es anschließend in dem schrägen Fummel raus in Sandmans Garten zur Eröffnung der Gartensaison im schönen Berlin. Wir hatten es geschafft, die Presse zum Haus des Sandmans zu locken. Wir hatten denen erzählt, dass wir eine Demo gegen die Politik planen.

Dass die Journalisten dann die Eröffnung der Gartensaison dokumentieren sollten, passte denen gar nicht. Aber ich beruhigte die Pressefuzzis mit selbst gepflückten Flora Solaris, der gemeinen Sonnenblume, die ich eigenhändig vom Friedhof geklaut hatte. Wir hatten die Gartengeräte schon herausgeholt.

Das war ziemlich ungefährlich, weil der Sandman zuvor einen Spaten- und Schaufelkurs bei der Stadt Berlin besucht hatte. So konnte ich meinen Kumpanen wenigstens für die Gartenarbeit begeistern und rief: „Hau rein, Gartenman! Alles, was Metall ist, muss in die Erde!“ Er holte mit dem Spaten aus und hämmerte die Spitze des Spatenblatts in den Asphalt.

Leider hatte die Stadt seinen Garten im Rahmen einer Terrabit-Erweiterung seines Stadtteils etwas modifiziert und verlegte ein 5-Meter-Kabel vor seiner Haustür.

Anstatt die ganze Geschichte mit Erde wieder aufzufüllen, asphaltierten sie direkt vor seiner Türschwelle und somit war die Arbeit in seinem Vorgarten etwas beschwerlich. Plötzlich flogen die Asphaltschollen und der Sandman bekam doch richtig Bock auf Blumen und Natur.

Ich hatte meine Rollkarte mit den anzulegenden Beeten schon in der Hand und erklärte der Moderatorin von Radio Eriwan das ganze Vorhaben. „Wissen sie, hübsche Frau. In das erste Beet pflanzen wir Schachtelhalm. Dann sparen wir uns die Tannen für Weihnachten.
Als Zweites legen wir drei Reihen gemeinen Giersch an, den braucht der Sandman für seine Kaninchen, oder wie heißen die grauen Tiere mit dem Rüssel und den großen Ohren?“

Da staunte die Sexbombe ja mal nicht schlecht und sagte: „Elefanten!“ Wie gut sie doch mitmachte. „Ja, Elefanten. Die kommen in das dritte Beet zum Gießen von Beet vier!“ Wieder war die Sexmaus ganz verblüfft und fragte nach.

„Wieso? Was kommt denn in Beet vier?“
„Na, der Hanf!“
„Ach, für den Klempner?“
„Ach? Ich wusste gar nicht, dass er kifft!“

Blondchen war sprachlos. Ich hatte wirklich an alles gedacht. Der Sandman hatte schon gut vorgelegt. Fünf Meter! Aber er war nicht mehr zu sehen. Ich musste seine Arbeit bemängeln. „Hey, Blumenman. Fünf Meter breit, nicht tief!!“ Aber das lag wohl doch noch an Seite H seines Lexikons. Tja, wer nicht hören will muss graben.

Wobei wir auch schon an Beet Nummer sechs waren. Ein Beet, was durchaus Sinn machte. Das war nämlich für den Löwenzahn. Wo auch sonst sollten die Hunde in Berlin hin pissen?

Mir war das sowieso Pusteblume, denn ich hatte schon Beet Nummer sieben in Planung. Ich wollte unbedingt Brennnessel pflanzen, denn wir hatten schon Verträge mit der Firma Götz. Und auch Underberg wollte auf Brennnessel umsteigen. Jägermeister hatten wir auch wild gemacht und selbst die Stonsdorfer waren von der Idee begeistert.

Unsere Gartensaison war ein voller Erfolg, denn für die Bachblütentherapie pflanzten wir natürlich noch ein paar ganz besondere Gewächse. Kakteen für die Meskal-Gewinnung waren natürlich inbegriffen. Unsere Weizenfarm für die Gewinnung von Mutterkorn war etwas aufwendig, kam aber so gut wie die Wasa-Werbung. Zehn Millionen Berliner beim Handdreschen auf der Straße des 17. Juni, was für ein Anblick. Naja, die Straße brauchte eh keiner mehr. Und deshalb waren wir ja auch unter den Linden, damit die Bienen vom Weizen in die Lindenblüten fliegen konnten.

Die Naturbegeisterung in Berlin war so groß geworden, dass man einzelne Vereine gründete. Kreuzberger Waldbeeren tummelten sich neben Grunewaldbohnen und den Tempelhof Botanikern. Nur die Spreewald Gurken hatte es aufs Land gezogen. Ich hätte auch nicht gedacht, dass die Botaniklobby so wachsen könnte.

Und deshalb hatten sie uns im Herbst die ganze Scheiße aufs Neue zu asphaltiert. Scheiß Spiel, aber nächstes Jahr eröffnen wir ja wieder eine neue Saison. Da freu ich mich jetzt schon drauf …Nach der Aktion im Gartenbau widmeten der Sandman und ich uns einem völlig anderen Geschehen. Ganz angetan von den neuen Kindergartensprüchen meines Sohnes schnappten wir das sofort auf. Wo der doch im Jahre 2008 mit dem Bolzen kam: „Du hast den schönsten Arsch der Welt!“
Da hatte Herr Christiansen, ihr wist schon, der Typ mit der lichten Frisur, aber mal richtig hingelangt. Als der Sandman und ich uns unter der den Morgensingkreis im Kindergarten mischten, verriet man uns erst einmal den neuen Spruch. So wurde der Kindergartenman gleich schräg von der Seite angemotzt: „Ey, du alte Pferdefresse!“

Alle Kinder lachten. Und sogar Lessi bekam mal wieder Bauchschmerzen von der ganzen Aktion. Ich wusste gar nicht, warum Sandyman nicht darüber lachen konnte. Wo er doch sonst so albern war. Das erste Lied der Kinder zog uns glatt die Butter vom Brot. „Geh doch zu Hause, du alte Scheiße!“ Traditionell von einem Ballermannblödelbarden verfasst. Konnte ja keiner ahnen, dass der ganze Kindergarten im Mickie Krause-Fanclub war.

Wir erwarteten das volle Paket und freuten uns schon auf das zweite Lied. „Du bist doch zu blöd, um aus dem Busch zu winken!“ Als Sandyman das Winken der Kinder nachmachte, suchte ich krampfhaft in meinem Handy nach der Nummer meines Psychologen. Aber das war nicht mehr nötig, denn die Kinder zogen mir die weiße Daunen-Jacke der vollbusigen Kindergartenleiterin verkehrt herum an und so verabschiedeten sie uns.

Ich hatte gleich geahnt, dass das nicht alles war, was wir noch verzapfen konnten. Als Sandyman kicherte und meinte: „Les, du siehst geil aus mit der Jacke! Meld dich doch by Sexiest Man alive an!“ Da hatte er aber nicht damit gerechnet, dass ich das wirklich tun würde.
Zwei Wochen später saßen wir hinter der Bühne von Sexiest Man alive. Und der Sandman musste mit. Ohne ihn wäre ich nicht dort hingefahren, nach Geilenkirchen in die Sportarena des Brettergymnasiums „Esprit Egocentrique“.

Ich hatte meinen geilsten Fummel schon an und die aufgetakelten Mädels wollten mir beim Schminken helfen. Aber da war ich eigen. So Kacke wie der Schenkendorf, oder wie der Knispel hieß, sah ich alle mal aus. Also gab es nur ein bisschen Kajal und grasgrünes Lipgloss.

Mein Astralbody verschmolz in dem Sportbody „Sixties“ von Gaul-Tier. Das war eine Komposition aus Lust und Freak. Ich sah also geiler aus, als die ganze Halle zusammen. Meine Unwuchtigkeit hatte ich leger mit einem Nietengürtel von Alice Cooper kaschiert und wackelte in weißen Tennissocken auf die Bühne vor die Jury. Sandyman drückte alle Daumen, und gleichzeitig die der süßen Blonden neben ihm, worauf er prompt eine gescheuert bekam. So einen fetzigen Handabdruck hatte ich auch noch nicht gesehen. Aber zum Neidischsein war keine Zeit. Ich konzentrierte mich auf mein Posing. Ich war der Herr der Ringe.

Ich konnte jeden Speckring einzeln bewegen. Die Jury, bestehend aus: Guildo Horn, der Magier der Achselhaare, Bruce, von dem man glaubte, dass er eine Kreuzung aus Tunte und Hahn war und last, but not least Hella, die Verkleidungskanone aus der Tortenschlachtcomedy. Guildo fand mich ziemlich geil, aber wen hatte der nicht lieb?
Die Wertung von Bruce war klar: „Les, du brauchst eine Veränderung ohne verstecktes Lama. Dabei hatte er mein Lama noch gar nicht gesehen. Das Aus kam von meiner Tittenfreundin Hella. Die schreit sofort los: „Was will die fette Sau denn hier? Macht den weg!“ Dann hielt sie sich die Hände vor die Augen, die schon leicht blutig waren. Leider hatten die Ärzte bei der Laserung ihrer Glotzkorken vergessen, die Panoramalinse mit einzujustieren.

Dann wäre der ganze Scheiß gar nicht passiert. Einen Preis bekam ich nicht. Ins Fernsehen kam ich auch nicht, denn die hatten Angst dass den Zuschauern dasselbe, wie Hella passieren könnte. Aber der Sandman bändelte wenigstens mit der blonden Sexbombe an. Es war soweit. Jeder Hans und Franz dachte, dass der Sandman und ich wie ein altes Ehepaar nebenher lebten. Um keine Unruhe zu stiften, musste ich meinem Tittenkumpel natürlich meiner Mutter vorstellen. Der war bekleistert, sag ich euch. Er wollte jemanden das Leben nehmen.

Leider konnte ich auch durch audiovisuelle Folter mit Fotos und Videos von der Magerquark-Pädagogin nicht heraus bekommen, wen er im Visier hatte. Das war aber egal, denn er hatte eh ein völlig vernickeltes Augenmaß. Egal wen es getroffen hätte, es wäre der Richtige gewesen. Davon musste ich zunächst ausgehen, bis er mir die Bazooka an den Kopf hielt und brüllte: „Deine Mutter …“ Mir stand der Kackstift bis an die Fersen.



Doch durch meine liebensgewürzige Art konnte ich ihn tranquilizieren und legte meine Hand, die mit 230 Anschlägen pro Minute doppelt so schnell war, wie mein Puls, auf das harte Rohr. Dann setzte ich meine Pokermiene auf und vervollständigte den Satz wie folgt, „… heißt Heinz und ist die Stärkste im Knast!“

Na da fiel dem Sandman ja mal die ganze Kauleiste aus dem Gesicht und es klapperten sogar die Vierten beim Lachen.

„Die muss ich mir live reinziehen!“, lachte er und legte die Hand auf meine Schulter. Dann gab er dem 12jährigen Kosovo-Albaner seine Bazooka wieder und sagte freundlich: „Geiles Teil, mein Kleiner. Nächstes Mal zeig´ ich dir mal, wie man damit richtig Alarm macht!“ Auf das nächste Mal konnte ich getrost verzichten, denn meine Knie waren doch nicht weich von der ständig zwanghaften Masturbation.

Wir machten uns auf den Weg, um meine Erzeugerin zu besuchen. Als sie die Tür öffnete, war ja mal jemand baff. „Krass!“, sagte der Sandman. Meine Mutter begrüßte uns herzlich, wie gewohnt. „Na du hässliches Kind. Was schleppst du mir da denn für einen Schmierlappen an. Reicht das nicht, dass du meine Augen beleidigst?“

Ich denke, der Schmierman war den Umgangston nicht so gewohnt. „Mutter, wie aus du wieder siehst. Wie rum du wieder läufst!“, versuchte ich sie vorsichtig auf ihre dezent-nuttige Kleidung aufmerksam zu machen. Doch das ließ sie völlig kalt. Für sie war die Welt einfach in Ordnung.
Naja, jeder Andere hätte sich in dem Aufzug schon selbst an die Wand gestellt. Aber wir wollen mal nicht so untolerant sein. „Lass den Drachen bloß in Ruhe!“, flüsterte der Sandman, dem jetzt selbst die Knie schlotterten. Nach unserer kleinen Familien-Kaffee-Tafel tat er mir aber dann doch ein bisschen Leid. Er gab alles, nachdem die fünf Strohrum-Flaschen geleert waren. Er räumte den Tisch ab, hat abgewaschen, das alte Mastschwein im Nuttenoutfit ins Bett gewuchtet und die Bude geputzt, damit man ihn ja wieder einladen würde.

Er wollte ja einen guten Eindruck hinterlassen. Ich hatte den Scheiß schließlich auch 18 Jahre lang machen müssen. Als wir gehen wollten, sagte der Sandman: „Alder, wir müssen uns dringend mal bei 30 Kannen Tee unterhalten. Ich glaube, du hast einen Ödipus-Dingens …“

Ganz allmählich verstand ich. Aber das mit dem Ödipuskompendium war noch lange nicht ausdiskutiert. Schade eigentlich, ich wollte ihm doch noch meinen Vater vorstellen. Na und da sag´noch mal einer etwas gegen Familienfeiern …

In einem geringfügig mehrjährigen Wachkoma erholte sich der Sandman rasch wieder von der Begegnung mit der dritten Art. Ich hatte sein Wachkoma genutzt, um ihn komplett zu sanieren. Die bionischen Implantate saßen gut und durch die Reizstrom-Therapie funktionierten diese auch hervorragend.


Er hatte zwar mit seinem kleinen zuckenden Finger die Krankenhauseinrichtung zerschlagen, war dafür aber wieder fit wie ein Turnschuh auf Acid. Da wurde es höchste Zeit für eine Reha im Klinikum von Karl Ransauer, Deutschlands schrägsten Nervenarzt. Da konnte ich sogar nicht mithalten als Laie. Wir kasernierten uns für fünf Jahre ein, danach wurde die Fachklinik wegen ständigem Vandalismus geschlossen. Woran das lag, weiß nur der Sandman selbst. Der allerdings sprach seit der Begegnung mit meiner Mutter kein Wort mehr mit mir. Aber er schrieb, was das Zeug hielt.

Die Trisomie von Herr der Dinge war lange schon im Endstadium und ich wollte es eigentlich wegschicken, da stoppte mich der Sandman mit einem Ogoshi und brüllte:

„Du bist echt die schrägste Sau, die ich kenne!“ Dass er mich aufgrund meiner Fülle mit einem Saulus Maison verwechselte passte mir gar nicht, aber er sprach wenigstens wieder mit mir. „Les, ich muss von den Drogen runter! Lass ´uns abhauen!“ Das taten wir und tauchten bei unseren alten Freunden, dem roten Libanesen, dem schwarzen Afghanen, dem braunen Libanesen und dem grünen Türken unter.

Die waren zwar alle ölgezogen, aber das war uns in dem Moment egal. Die Opiumhöhle hatte noch zwei Plätze für Egomanen übrig. Dass wir mittlerweile über Interhohl gesucht wurden, war ja klar. Angie-Gerd, die dumme Sau, konnte es einfach nicht lassen, uns weltweit zu verfolgen. Gut, dass sie von der Opiumhöhle keinen blassen Schimmer hatte.
Den hatte sie ja sonst immer im Gesicht, im Kabinett und auch im Bett. Um wieder ins Fernsehen zu kommen, bewarb ich uns bei bekannten Entertainern wie Karl Knall, Thomas Kockschalk und unserem alten Freund Dieter, der uns leider mit dem Modestorch abfertigte. Man war das stressig, dem dunklen Laternenpfahl zu erklären, dass wir nicht schwul waren und unsere literarische Liebe uns nur platonisch zusammenschweißte. Der verstand unter Schweißen allerdings Dinge, die ethnisch nicht vertretbar waren.

Allerdings schenkte er uns zwei Handys, mit denen man sich auch nass rasieren konnte. Das war immerhin besser, als unser altes Dosentelefon aus dem Baumhaus. Dass ein Handy keinen Netzstecker hatte, konnte der Sandman gar nicht verstehen. Aber als ich ihm erzählte, dass er sich das Netz automatisch sucht, war ihm das klar.

Er drückte auf Netzsuche und landete mit dem Handy in der Hand am Umspannwerk von Köln. Ich brauchte einige Stunden, um das gesamte Netz abschalten zu lassen.

Als die Zähler für zwei Stunden stillstanden, weil ich den Sandman befreien musste, bekam ich obschöne Anrufe von einigen Versorgerbossen. Dass die so empfindlich auf negative Energie reagierten, wusste selbst ich nicht. Die Zähler auf Null stehen zu lassen, war ungefähr so frech, wie die Ölbosse in Hamburg mit einer Gebäude-Demo auf einem Freitag von der berühmten Frühstücksrunde abhalten, oder wie hieß das Preiskartell bzw. Preiskarusell noch gleich?
Ihr könnt das aber auch gar nicht erwarten, immer wieder neue Anekdoten vom Dream-Team der Nation zu lesen, was? Ich habe ja keine Ahnung, was ihr an uns so geil findet, aber das finden wir vielleicht noch heraus? Sandmännchen ist ja momentan beschäftigt, da kann ich ja mal aus dem Nähkästchen plaudern. Kästchen ist gut, das ist ja schon eher eine große Nähkiste.

Vor nicht allzu langer Zeit war der Sandman ja mal richtig verliebt. Ich erkannte ihn ja gar nicht wieder. Der redet im normalen Zustand ja schon Dünnschiss, den Rest erspar ich euch … Naja, auf jeden Fall traf der Sandman auf die Überfrau, die absolute Sexbombe. Ja, eine Sexbombe war sie wirklich. Beim Sex machte die wohl so dicke Backen, dass Sandman immer dachte, sie würde platzen. Ich habe ihm kollegialerweise einen Wischmopp mit Eimer zum Geburtstag geschenkt und neben sein 2x4 Meter großes Liebesnest gestellt. Typisch Sandyman. Wenn der sein Monokel morgens nicht findet, erkennt der ja Nichtmal seine eigene Nase.

Er hat den Wischmopp gleich blöde angemacht. „Sag´ mal Schatz. Meinst du nicht, dass du etwas viel abgenommen hast?“ Man, was hab ich mich weg geschrien. Mal im Ernst, wer hungert sich schon zwischen Abendessen und Frühstück von 162 Kilo auf Besenstieldicke. So viel Sex kann noch nicht einmal der Sandman machen, dass seine Freundin ein Gerippe ist. Glücklicherweise kam die holde Maid mit dem Aussehen eines Rehkitz mit Überbreite gerade mit dem Kran aus dem Bad gefahren und pflanzte sich zärtlich auf den Sandman seinen Schoß.
Ich habe meinen Tittenkumpel nicht mehr sehen, geschweige noch hören können. Völlig aufgeregt rief ich: „Alder, wenn es eng wird, pfeifste einfach!“ Dass er gar nicht pfeifen konnte, fiel mir erst später auf. Ich verließ den Raum und überließ die beiden Turteltäubchen ihrem Liebesspiel. Natürlich ließ ich die Tür einen Spalt offen, um mit zu bekommen, wenn er in Gefahr war.

Was sich mir dann für eine rührende Szene bot, war kaum zu erklären. Seine leicht versiffte Sexgöttin bettete ihn auf Rosen und streichelte ihn mit der Feder eines völlig verölten Eierspendergeflügels. Die beiden hatten sich abgesprochen und besorgten natürlich beide eine Feder für diese erste gemeinsame Liebesnacht. Ich hatte dem Federman abgeraten, seinen Tieferlegungssatz aus deiner Isetta auszubauen. „Hast du vielleicht etwas missverstanden?“, fragte ich. Doch er meinte, alles richtig zu machen.

„Les, sie meinte eine richtige Feder! Was für eine Feder fühlt sich denn bitte besser an, als die aus meiner kleinen Pornokugel? Tiefer, härter, erregender!“

„Ja! Nee, ist richtig. Herr Sandman. Love God and Heavy Weight Bumper of Middle Europe!” Na, da konnte ja nichts mehr schief gehen mit seiner neuen Flamme. Auf jeden Fall nicht, bis er seine Spezialfeder ausgepackt hatte und damit ihren elfenhaften Rücken streichelte. Das quallenartige Biest hat Geräusche gemacht, die ich nicht in Worte fassen konnte.

Es klang fast, wie die satanischen Verse auf seiner Lieblings-Hardrock-Scheibe. Schnell war alles vorbei und der Sandman schlich sich aus dem Bett. Dann kam er an die Tür und lachte: „Siehste Les. Da kannst du mal sehen, wie meine Freundin abgeht, wenn ich sie zum Orgasmus bringe!“ Er war sich ziemlich selbstsicher. Aber Miss Piggy war anscheinend bestens bedient, und wie ich sehen konnte, war es der Sandman auch. Denn seine überlange strapazierte Boa hing so fies aus seiner Eingriff-Unterhose, dass ich dachte, eine Liane hätte sein Bein erwürgt. An seinen Füssen machte sich ein weißer See breit. Ich will nicht sagen, dass es ekelhaft war, aber das war mir einfach zu viel Intimität auf einem Haufen.

Also machts gut und vielleicht erzähle ich euch das nächste Mal einen Schwank aus meinem Sexleben. Das wird nicht ganz so romantisch, wie die Sexgeheimnisse des Sandman, aber genauso widerwärtig. Nachdem auch der Sandman einsehen musste, dass seine Slim Fast-Abstinentin nichts Besseres war, als ein multipler Samenerguss, kurz MS, dachten wir doch wieder vermehrt über Freunde nach. Freunde? Was war das schon?

Wir hatten doch genügend vernünftige Feinde. Freunde waren da doch eher was für sentimentale Weichflaschen, die nichtmal Feinde hatten. Und dennoch gab es auch ein paar Freunde in unserem Leben. Die meisten allerdings sind Geiselnahmen, Notschlachtungen und Gaben vor dem jüdisch-religiösen Glaubensgericht in Judäa zum Opfer gefallen. War ja klar, dass keiner mehr etwas mit uns zu tun haben wollte.
Und die Kanzlerschwuchtel Angie-Gerd seien wir doch mal ehrlich, wer mag schon eine halbwüchsige Politiktranse in Hosenanzügen, die völlig fertig mit der Bereifung ist?

Die letzten Sozialkontakte ließen leider ihr Leben bei den Israelis, weil wir sie gegen Unmengen von kristallinem Polyozon eintauschten. Wenn man sich die schrägen Flachwichser und Einfallsbolzen mal gedanklich rein zieht, muss man doch sagen, dass man sich da lieber Dosenöffner Hella antut. Die ist zwar scheiße unfreundlich, aber dafür auch nicht so aufdringlich, mal abgesehen von ihrem Outfit. Die Outfits brüllten einem ja selbst bei Sonnenfinsternis ins Gesicht. Die Latte der missbrauchten Freunde war lang.

Unser Anwalt Rinaldo Justizio hatte eine Menge zu tun, hielt uns aber auch bei der Stange. Der sah zwar aus, wie ein Unterhemd für Magersüchtige, hatte aber kanadische Holzfällerpranken. Da brachte sogar das Fremdwichsen Spaß. Wenn der zupackte, hatten wir nix mehr zu lachen. Übrigens auch einer der Gründe, warum wir uns wöchentlich eine neue Phallusprothese einsetzen ließen. Die Anforderungen an die Prothesen wuchsen natürlich stetig. Nach ein paar Wochen kündigte man uns der Liefervertrag der Firma Spermopedia.

Und alles nur, weil ich mir in der Herrentoilette eines McDonalds-Restaurants eine „Travel Pussy“ aus dem Automaten zog.


Natürlich wollte ich das Ding gleich testen und so erwischte man mich bei der schönsten Selbstliebe mit dem Glibberding in einer Herrentoilette mit anschließendem Tinnitus aufgrund der Airbag-mäßigen Explosion, als meine Prothese die Größe austesten wollte.

Das waren Negativ-Schlagzeilen, die selbst den Sandman zum Grübeln brachten. Das war sicherlich mit einer der Gründe, warum unsere Feinde so geil auf uns waren. Mit uns konnte man wenigstens Spaß haben. Hatte denn Adolf Hilti, Erfinder des Bohrhammers, richtige Freunde?

Nein, dafür hatte er aber hervorragende Feinde, auf die er zählen konnte. Er sagte immer: „Freunde verarschen dich nur. Sie lächeln dich an, und wenn du ihnen den Rücken kehrst, erschießen sie dich hinterrücks. Da sind mir doch die Feinde viel lieber. Die machen dir nix vor. Die erschießen dich auch, wenn du mit dem Gesicht vor Ihnen stehst!“ Damit hatte er recht.

Dass er sich erschoss, konnte ja nur heißen, dass er sich selbst der größte Feind war. Hab mich Lieb-Guildo zum Beispiel, hat ja nur Freunde. Kein Wunder, dass man ihn nicht von öffentlichen Auftritten abhält. Richtige Feinde hätten das mit einem Kopfschuss erledigt. Für den wurde übrigens das Parfum „No Friends“ entwickelt. Dieter zum Beispiel ließ sich von seinen Feinden wenigstens mal vernünftig die Hütte ausräumen. Das würden Freunde nie machen. Wo bleibt denn da der Spaß, wenn man nicht mal ein bisschen ans Geld denkt?
Mit dem Entstehen von Modern Talking hatte er natürlich dafür gesorgt, dass man sich ständig für ihn interessierte. Ist das nicht schön, wenn man sich auf seine Feinde verlassen kann? Da braucht doch nun wirklich keiner mehr Freundschaften. Und es gibt so viele hassbedürftige Menschen auf der Welt. Für die spendet keiner was. Das ist doch schön, wenn es Menschen gibt, die man völlig vorurteilsfrei mal so richtig Scheiße finden kann, ohne dass jemand sich darüber muckiert.

Einfach mal sich den Tod für andere wünschen und das Leben sieht schon ganz anders aus. Man muss allerdings schon ein bisschen sehr arrogant sein, um sich selbst richtig geil zu finden. Aber das dürfte in der heutigen Welt doch eigentlich kein Problem mehr sein. Bei der Salonfähigkeit von Perversitäten lässt sich immer irgendwas machen. Naja, vielleicht lassen wir das Schwuchtelthema einfach und ich erzähle euch beim nächsten Mal, wie man sich richtig unausstehlich macht, oder?

Es war 1956, als der Sandman den Pflugskompensator erfand. Er war etwas konfus von der Gehrinleistung, die dabei verbraucht wurde. Das war ungefähr so, als würde man eine Quad-Core-CPU auf 260 % Leistung laufen lassen. Und sag noch mal jemand, dass man Schaltkreise nicht übertakten kann. Auf jeden Fall holte ich ihn mit einem gezielten Schlag auf den Solar Plexus wieder ins Leben zurück und er sagte: „1916“.

Er als alter Kilmister-fan wusste genau, wo er hin wollte und stellte den Zeitstrahl ein. Ähm, den Zeitstrahl lieber Sandman, nicht das andere …
Nun gut. Wir legten 1.21 GWatt an seine Hände und schossen ihn direkt durch die Wand. Naja, ich brauchte drei Tage, um ihn wieder aus dem 100er Yton zu meißeln. Er war schon sehr euphorisch, was seine Erfindungen anging. Doch war auch ich diesmal besser vorbereitet. Ich hatte die Ego-Reisen-Anlage bei den Israelis günstig erpresst. Damit konnten wir den total Recall einläuten und uns in meine Albträume, die überwiegend von der Supernanny handelten, einloggen.

Die Reise hatte sich gelohnt. Denn in dem Moment, wo der Sandman mit onboard war, wurde ich überflüssig für die Pädagogik-Gespielin. Den Sandman traf es härter als ich dachte. Da war der Morgensingkreis in dem Kindergarten der reinste Ponyhof gegen.

Sandman saß bereits bei Tisch und musste im Familienrat mit abstimmen. Die Familie war so skurril wie grausam zugleich. Der Vater, ein drogensüchtiger Linkspartei-Abgeordenter, teilte die kleinen bunten Kärtchen aus und sagte:

„Hier, Frau Abpädagogierte, die Karten werden ab heute neu gemischt. Alle glotzten ihn an, als hätte er nicht alle auf dem Sender. Die Mutter, eine Elfen anbetende Urzeitstudentin mit Haaren, wie Jesus von Nazareth sie trug, nahm einen Stift und wollte gerade ihr Statement auf eine Karte schreiben, als der Sandman sagte:

„Mama soll ich dir meine Karten für die Regeln auch noch geben?“
Sandman als Kind fand ich immer schon gut und war ganz überrascht, wie lieb er doch sein konnte. Und ich meine auch „konnte“, weil er nämlich bereits vor dem Abendessen auf der „Stillen Treppe“ saß. „So eine Kacke!“, fluchte er, „die blöde Treppe ist ja wirklich still. Les, erzähl mir doch mal was Nettes!“ Da setzte mein Verstand aus und ich hatte einen Blackout. Die alte Päda-Nudel hatte mich doch tatsächlich mit einem Schlag ausgeknocked.

Spät am Abend kam sie zu mir und motzte: „Ihr blöden Hammel wollt mir wohl die Show stehlen, oder was? Les, halte dich bloß von der Familie fern, sonst werde ich richtig böse. Ich lass mir doch nicht von euch beiden Lappen, meine Einschaltquoten versauen!“

Da bekam ich ja mal richtig Angst, vor einer Person, der man das Vaterunser, den großen Brockhaus und die Steven King-Reihe durch die Rippen pusten konnte. Ich hatte sie beim Duschen beobachtet. So viele quer liegende Knochen hatte ich im Leben noch nicht gesehen.

Meine Pädagogik-Domina verlangte richtig perverse Sachen von mir. So wollte, dass ich ihr den Rücken blutig seifte und noch ganz andere Fiesitäten.

Nach vier Stunden hatte ich die Dame bedient und war fix und fertig. Doch dass war nicht alles. Sie wurde beim Verlassen des Bad noch einmal richtig böse, was mir dann den Rest gab. Und das alles nur weil ich ihr versehentlich beim Spannen auf ihre Füße ejakulierte.
Ich kam dann an der Treppe vorbei und schnappte mir den Sandman. Wir mussten dringend nach Hause. War ja nicht so, als hätten wir eine Zeit mit bekommen, aber ich verabschiedete mich von dem Klappergestell mit den Worten:

„Sandman kommst du? Wir müssen … Uns kocht die Milch über. Und dich, Bella, sehen wir demnächst in diesem Programm. Halt alles steif, was du hast.“

Als ich den Transponder an Sandmans Nacken drückte, schoss es und wieder in das gute alte Jahr 1956. Das war auch gut so. Allerdings liebe ich seit dem Tag meine Albträume. Böse ist eben manchmal auch ein bisschen befriedigend.

Wie wir uns die Israelis vom Hals hielten, verrate ich euch ein anderes Mal. Also, wir sehen uns, macht keinen Scheiß und haut euch ein paar rein!
 

FrankK

Mitglied
Hallo @LeBierre

So leid es mir tut – aber dieses Stück ist so unterhaltsam wie das örtliche Telefonbuch von Klein-Wölferrode. Die vielen kleinen Fehlerteufel machen es auch nicht gerade leichter zu lesen. Nur mal exemplarisch der Anfang:
Beim zufälligen Relaxen auf der Forencouch fiel mir ja fast Jenny in den Arm. Sie treibt [red](Zeit)[/red] sich ja öfter dort herum und von daher, [red](kein Komma)[/red] sollte man aufpassen, wenn man sich auf die Couch legt[red](Zeit)[/red]. Ich wollte sie mit weit über 90 Kilo lebenden Dynamit natürlich nicht überfallen und habe mich für das Drauflegen entschuldigt. Doch sie sagte einfach: „War ja klar, dass mich hier so was erwartet!“ Anlass genug[red](Komma)[/red] ihre ganzen Fragen in den Kommentaren ein für alle Mal zu beantworten und reinen Tisch zu machen, denn sie weiß[red](Zeit)[/red] bei mir und Sandman natürlich nicht genau, mit wem sie es zu tun hat[red](Zeit)[/red].
Vermitteltes Bild: Er liegt auf der Couch, Sie fällt auf Ihn drauf. Er entschuldigt sich. Wofür? Dafür das Sie sich auf Ihn gelegt hat? Damit es „komisch“ wird, sollte er sich besser für das „darunterliegen“ entschuldigen.
Nicht ganz klar wird: Wer hat 90+ Kilo?

So geht es immer weiter. Nach drei oder vier Absätzen bin ich ausgestiegen. Da ich bislang keine Reaktion von Deiner Seite auf Anmerkungen auch bei anderen Werken bemerken konnte, beende ich hier jeglichen Versuch einer Textarbeit an Deinem Stück. Von einer Bewertung sehe ich mal ab.
Wenn das Werbung sein sollte, ging der Schuß nach hinen los.

Was sagt eigentlich Amazon dazu, dass Du die dort verlegten Texte hier noch einmal öffentlich austellst? Liegen denn die Verwertungsrechte (und damit das Bestimmungsrecht, wo sie erscheinen dürfen) jetzt nicht bei Amazon (bzw. XinXii, wo Du ja auch veröffentlichst)? Schließlich schmälert es die Gewinne, die die Verlage durch die Vermarktung dieser Texte hätten erziehlen können.
Ich habe keine Ahnung, wie die rechtlichen Konsequenzen durch diese Veröffentlichung jetzt für die Leselupe aussehen könnten.


Bedauernswerte Grüße aus Westfalen
Frank
 



 
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