Winfried

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pfifficus

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Winfried

An einem trüben Herbsttag, die Wolken hingen tief herab und der schmutzige Nieselregen kroch in die letzten trockenen Winkel, ging ein tiefer Seufzer über die Weide. „Ach - oh weh. Ich bin so allein. Wo sind nur meine Freunde geblieben?“ jammerte Winfried und sah sich aus traurigen Augen um. Winfried, der Kirschbaum, stand inmitten einer großen Wiese. Er war ein kleiner Baum, da er erst im Frühjahr, als alles noch blühte, gepflanzt worden war.
Seine Baumschulfreunde mußte er zurücklassen, da sie alle für irgendwelche Gärten bestimmt waren. Nur ihn hatte Bauer Huber mitgenommen, damit er eines Tages den Kühen Schatten spenden und seiner Frau viele Kirschen einbringen konnte - für die sonntägliche Schwarzwälder Kirschtorte. So hatte es Bauer Huber der Gärtnerin Blumentau erklärt und Winfried hatte sich auf sein neues Zuhause mitten in einer großen Wiese gefreut. Nichts hatte ihn in die Gärten zu den neidischen Birnen und den gehässigen Stachelbeeren gezogen. Aber er hatte ja nicht gewußt, daß er so allein auf einer Wiese bleiben mußte. Kein Artgenosse, kein Kamerad war weit und breit zu sehen.
Im Frühjahr und Sommer, da hatte er sie nicht so vermißt. Er hatte viel Besuch bekommen und eine Menge Neues erfahren von den Vögeln, die in seinen Zweigen saßen, und den Kühen, die unter seinem Blätterdach lagen. Er wiederum hatte ihnen mit dem Rauschen seiner Blätter Geschichten erzählt. Aber nun hingen sie schlaff und feucht herunter und er konnte nicht mal mehr einen Satz Rascheln zustande bringen. Die Vögel hatten große Kreise gezogen und waren mit einem „bis nächstes Jahr“ verschwunden. Von den Kühen wußte Winfried nur, daß Bauer Huber sie nicht mehr wie vorher jeden Tag zum Weiden brachte.
Winfried besaß an jeder Astspitze ein winziges kleines Auge und konnte damit ringsherum die ganze Wiese sehen und auch noch die Felder dahinter, auf denen Bauer Huber den ganzen Sommer über gearbeitet hatte. Nun lagen sie brach. Ab und an setzte sich eine häßliche Krähe auf das Feld. „Krah, krah, du schaffst den Winter nicht. Mit dir ist es vorbei,“ rief sie ihm von weitem zu und Winfried begann wieder zu weinen, so daß seine Tränen sich mit dem Nieselregen mischten und man nicht wußte, ob die Tropfen an den traurigen Blättern und Ästen von ihm stammten oder vom Regen.
Da vernahm er ein Summen. Es kam immer näher. „So eine Frechheit - bodenlose Frechheit,“ schimpfte jemand vor sich hin. Autsch! Mitten auf sein Auge! „Du tust mir weh! Wer bist du, du sitzt auf meinem Auge!“ „Oh! Entschuldigung.“ Es summte und auf einem Zweig saß eine kleine Biene. „Ist es so recht, oder willst du mich auch vertreiben?“ „Warum schimpfst du und wie heißt du überhaupt. Bist du auch unterwegs in eine wärmere Gegend und läßt deine Freunde allein in der Kälte?“ „Wie? Was? Wo? So viele Fragen auf einmal. Du hast wohl lange nicht mehr gesprochen. Ich - meine Freunde verlassen! Bienenstockverschlammdich, nein! Sie haben mich hinausgeworfen. Zu klein, zu frech, der Honig soll sie klauen, äh ... ihnen geklaut werden. Brrrr, ist das kalt hier.“ „Oh das tut mir leid. Ich bin Winfried. Ich habe dort unter der Astachsel ein kleines Loch. Da kannst du hineinkrabbeln, wenn du magst. Es ist ein wenig wärmer dort.“
Sofort stimmte das Summen wieder an und die Biene suchte Winfrieds Astachsel. „Ist ja phantastisch,“ tönte es von innen und „hihihi“ von außen. Winfried schüttelte sich, so daß die traurigen Tropfen von seinen Blättern in alle Richtungen stoben. „Niiiiicht! Ich bin kitzlig!“ Summsidumm setzte sich die Biene wieder, zog ihren gestreiften Hut, machte eine höfliche Verbeugung und sagte: "Ich bin Hoheit Toni vom Bienenhof Stockidu, knapp ein Jahr alt und alle können mich mal. Du darfst mich Toni nennen, weil du mich bei dir wohnen läßt.“
„Krah, krah, du schaffst den Winter nicht. Mit dir ist es vorbei,“ tönte es plötzlich häßlich vom schwarzen Feld herüber und Toni merkte, wie sich der Ast, auf dem sie saß, senkte und schlapp herabhing. „Was ist das für ein freches Biest,“ schimpfte Toni und schüttelte sich einen nassen Tropfen aus dem gestreiften Fell. Leise flüsterte es von irgendwoher „sie verspottet mich, ich habe all meine Blätter verloren, kann keine Blättergeschichten mehr erzählen und keinen Schatten mehr spenden, habe keine Freunde und keinen Besuch mehr und alles Leben verläßt meine Äste.“
„Ja, weißt du denn nicht, daß wir uns eine warme Höhle bauen, uns einspinnen und eine lange Zeit schlafen legen, damit wir Kraft sammeln können, um die warme Zeit richtig genießen zu können?“ „Ja, du vielleicht. Aber ich stehe zum ersten Mal auf einer Wiese. Ich werde eingehen, so wie es die Krötenkrähe ruft.“ „Glaube nie einer Insektenfresserin ist ein Sprichwort an unserem Hof. Wir werden lange schlafen und ich werde in deiner Astachsel sein und dich hin und wieder kitzeln, damit du weißt, daß ich bei dir bin und im nächsten Frühjahr werde ich in deinem Blütenmeer baden und dich rundherum streicheln, damit du viele Kirschen gebären kannst.“
„Ich muß jetzt mein Bett bauen. Gute Nacht.“ „Gute Nacht,“ murmelte Winfried und schloß seine vielen Augen. Er wollte das kahle Feld, die häßliche Krähe und seine traurigen braunen Blätter nicht mehr sehen. Sofort fiel er in einen tiefen Schlaf.
Im Traum zitterte er manchmal und lachte laut, weil es unter seiner Achsel kitzelte. Er träumte vom Frühling, er konnte spüren, wie seine Äste wieder wärmer wurden, ihm Blätter und Blüten wuchsen, in denen sich viele kleine Tonis schimpfend badeten. Er freute sich auf den warmen Morgen, an dem er wieder erwachen würde.
 

yyrshomool

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Hallo Pfifficus...

Deine Geschichte ist niedlich. Sie ist die erste Kindergeschichte, die ich kommentiere.

Die Moral von der Geschichte ist mir noch etwas zu duerftig. Soll sie "es wird schon alles wieder gut" oder "hoere nicht auf jeden Esel" oder "morgen ist auch nocht ein Tag" sein?

Das Ende musst Du noch einmal herausarbeiten. Vielleicht die Beziehung Kraehe - Biene - Winfried staerker herausarbeiten. Die Kraehe ist derzeit noch kein richtiger Antagonist zum Baum oder zur Biene, und die Biene sollte auch noch etwas mehr mit ihrer Aussage in den Vordergrund treten.

Der Aufbau der Geschichte ist o.k., sie liest sich gut... na ja... was soll ich sagen. Schick.

>An einem trüben Herbsttag, die Wolken hingen tief herab und der schmutzige Nieselregen kroch in die letzten trockenen Winkel, ging ein tiefer Seufzer über die Weide.

Zweimal TIEF. Eins muss raus. Du benutzt auch zuviele Adjektive. TRUEB, SCHMUTZIG, LETZTEN, TROCKENEN, TIEF. Ueberlade den Text damit nicht.

Ach ja, ich schreibe auf einer englischen Tastatur, da gibt es keine Umlaute. :)

>„Ach - oh weh. Ich bin so allein. Wo sind nur meine Freunde geblieben?“ jammerte Winfried und sah sich aus traurigen Augen um.

Beschreibe Winfried hier genauer. Wo sind denn die Augen. Spaeter sitzen die am Ende der Aeste. Sieht mir dann aus, wie eine Hydra. :) Oder ist er mehr so der Herr der Ringe Ent?

>Winfried, der Kirschbaum, stand inmitten einer großen Wiese. Er war ein kleiner Baum, da er erst im Frühjahr, als alles noch blühte, gepflanzt worden war.

So aetzend es auch ist, hier muss das Plusquamperfekt rein:
Er war ein kleiner Baum, da er erst im Fruehjahr, als alles noch geblueht hatte, gepflanzt worden war.

>Seine Baumschulfreunde mußte er zurücklassen, da sie alle für irgendwelche Gärten bestimmt waren. Nur ihn hatte Bauer Huber mitgenommen, damit er eines Tages den Kühen Schatten spenden und seiner Frau viele Kirschen einbringen konnte - für die sonntägliche Schwarzwälder Kirschtorte.

Hier musst Du noch ein bisschen mit den Zeiten ueben. Um das Plusquamperfekt zu umgehen, leitest du den ersten Satz damit ein und schreibst dann ganz normal im Imperfekt weiter. Zum Ausleiten aus der Vorvergangenheit reicht dann wieder ein Satz im PLQ. Oder es ergibt sich einfach aus dem Kontext. Das ist hier aber noch nicht perfekt geloest.
Auch musste er seine Freunde nicht zuruecklassen. Er wurde ihnen entrissen. Er hat ja nichts persoenlich dazu beigetragen.

> Nichts hatte ihn in die Gärten zu den neidischen Birnen und den gehässigen Stachelbeeren gezogen.

Sind das nicht gerade noch seine Freunde gewesen? Aus der Baumschule?

>Im Frühjahr und Sommer, da hatte er sie nicht so vermißt. Er hatte viel Besuch bekommen und eine Menge Neues erfahren von den Vögeln, die in seinen Zweigen saßen, und den Kühen, die unter seinem Blätterdach lagen. Er wiederum hatte ihnen mit dem Rauschen seiner Blätter Geschichten erzählt. Aber nun hingen sie schlaff und feucht herunter und er konnte nicht mal mehr einen Satz Rascheln zustande bringen. Die Vögel hatten große Kreise gezogen und waren mit einem „bis nächstes Jahr“ verschwunden. Von den Kühen wußte Winfried nur, daß Bauer Huber sie nicht mehr wie vorher jeden Tag zum Weiden brachte.

Viel zu viele HATTENs!

>Winfried besaß an jeder Astspitze ein winziges kleines Auge und konnte damit ringsherum die ganze Wiese sehen und auch noch die Felder dahinter, auf denen Bauer Huber den ganzen Sommer über gearbeitet hatte. Nun lagen sie brach.

Lies den Satz mal genau. Wer liegt brach? Winfrieds Augen?

>Da vernahm er ein Summen. Es kam immer näher. „So eine Frechheit - bodenlose Frechheit,“ schimpfte jemand vor sich hin. Autsch! Mitten auf sein Auge! „Du tust mir weh! Wer bist du, du sitzt auf meinem Auge!“ „Oh! Entschuldigung.“ Es summte und auf einem Zweig saß eine kleine Biene. „Ist es so recht, oder willst du mich auch vertreiben?“ „Warum schimpfst du und wie heißt du überhaupt. Bist du auch unterwegs in eine wärmere Gegend und läßt deine Freunde allein in der Kälte?“ „Wie? Was? Wo? So viele Fragen auf einmal. Du hast wohl lange nicht mehr gesprochen. Ich - meine Freunde verlassen! Bienenstockverschlammdich, nein! Sie haben mich hinausgeworfen. Zu klein, zu frech, der Honig soll sie klauen, äh ... ihnen geklaut werden. Brrrr, ist das kalt hier.“ „Oh das tut mir leid. Ich bin Winfried. Ich habe dort unter der Astachsel ein kleines Loch. Da kannst du hineinkrabbeln, wenn du magst. Es ist ein wenig wärmer dort.“

Hier ist nicht immer ganz klar, wer denn nun was sagt. Vor allem im ersten Teil des Dialogs.

Sodele... ich hoffe, dass ich Dir ein bisschen geholfen habe.

Gute Feder wuenscht

Yy
 

Katjuscha

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Bienenwinter

Hallo Pfifficus,

mir gefällt deine Geschichte wirklich gut. Und eine Geschichte muss doch nicht immer eine Moral haben. Kindergeschichten sind doch nicht pädagogischer Zeigefinger. Für mich sagt der Text: Auch wenn du mal mutlos und traurig bist, gibt es immer noch kleine Freuden im Leben - und wenn es "nur" eine Biene ist. Da die Geschichte ja dort aufhört, wo sich Winfried und Toni kennen lernen, kann man bei den beiden ja noch nicht von Freunden sprechen. Vielleicht könnte das ja der Anfang einer längeren Geschichte sein. Würde sich wirklich lohnen, glaube ich.

Kleiner Hinweis: Bienen werden nur ganz selten ein Jahr alt. Die meisten sterben vor dem Winter und nur ein sehr geringer Teil bleibt übrig, um mit der Königin im nächsten Frühjahr wieder einen neuen Staat aufzubauen. Außerdem werden ja die Männer bei den Bienen rausgeschmissen, weil die keinen Nektar sammeln können. Die haben bei den Bienen eben nur eine Funtkion. (o:

Beste Grüße von Katjuscha
 

pfifficus

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Hallo Katjuscha,

vielen Dank für deinen aufbauenden Kommentar! :) Bei dem K. oben denke ich auch, der meint, ich hätte keine Ahnung und auch keine Ahnung von Grammatik.. sehr überheblich. Ich habe mich über deinen gefreut. Ich meinte es auch genau so. Die schwierigen Momente im Leben, sind doch die, wo wir traurig und einsam sind und das Gefühl haben, alles sei sinnlos und da kann eine Begegnung manchmal Wunder wirken. Vielleicht sollte ich die Biene Tonina nennen??? :) Aber ich denke, es ist egal. Ich kenne auch ein Mädchen, das Toni heißt.

Liebe Grüße
pfifficus
 

yyrshomool

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Lieber Winfried...

ich frage mich, wieso du glaubst, ich haette keine Ahnung?

Wenn Du mit Kritik nicht umgehen willst, solltest Du nicht in der Lupe posten.

Dir ist anscheinend entgangen, dass ich Deine Geschichte mag. Aber sie ist in meinen Augen noch nicht fertig.

Das ist meine Meinung, die kannst Du annehmen oder nicht, allerdings solltest Du sie nicht einfach so wegwischen. Denn ob du es glaubst oder nicht, ich habe immerhin die Zeit investiert, Deine Geschichte zu lesen und mir darueber Gedanken zu machen.

Wer so auf Kritik reagiert wie Du, wird wohl keinerlei Leserkritiken mehr bekommen, und das waere doch schade, oder?

Wie dem auch sei, Pfifficus. Viel Spass noch beim Schreiben, an Deinen Texten werde ich meine Zeit nicht mehr verschwenden.

Yy
 

pfifficus

Mitglied
Hallo yy,

ich habe sehr wohl gemerkt, dass du meine Geschichte gelesen hast und auch dass du dir sehr viel Mühe gegeben hast. Ich habe ebenfalls gemerkt, dass du meine Geschichte magst. Allerdings sind dennoch sind einige deiner Kommentare so überheblich, dass ich darauf verzichtet habe, genauer darauf einzugehen, angefangen damit, dass du den Sinn der Geschichte nicht verstehen willst. Ich bin sicher, dass jedes Kind den Sinn sehr gut erfasst. Ein Glück bestimmst nicht DU, wer in der Lupe postet. Denn offensichtlich erlaubst du dir auch zu bewerten, wer mit Kritik umgehen kann und wer nicht. Es stimmt, ich nehme mir die Freiheit, deine Kritik nicht anzunehmen und finde sie nicht sehr professionell. Sorry.

schöne Grüße
pfifficus
 

yyrshomool

Mitglied
Hmmm...

dann werde doch mal spezieller?

WAS war denn so ueberheblich?


Die Stilanmerkung mit den Adjektiven? Dass ich genauer wissen wollte, wo denn nun die Augen in Deinem Baum sitzen? Deine Schwaeche mit den Zeiten, speziell dem Plusquamperfekt?

Ich VERSTEHE den Sinn der Geschichte. Er koennte aber noch besser herausgearbeitet werden. Was passt Dir denn daran nicht? Du reflektierst noch nicht einmal, worum es mir ueberhaupt ging.

Wenn Du nur Bonbons erwartest, dann solltest du nicht auf Kritiken hoffen.

Noch dazu wirst du jetzt persoenlich. Schade eigentlich,denn das fuehrt ein Literaturforum ad absurdum.

Na ja, da kann ich gerne noch weiter gegen den Wind bruellen.

Mach's gut, pfifficus, und moegest Du viele Lektoren haben, die Dir Honig um den Bart schmieren.

Yy
 

Katjuscha

Mitglied
Lektorat

Hallo ihr beiden,

das kann man sich ja gar nicht mit ansehen, wie ihr euch hier gegenseitig annölt. yyrshomool hat sich wirklich Mühe gegeben mit seinem Lektorat, aber ich denke auch, dass ein Leselupelektorat hauptsächlich zum Weitermschreiben ermuntern soll und dass man sich mit Kritik auch zu viel Mühe geben kann. Der Spaß beim Schreiben zählt und nicht die Perfektion. Kritik äußern ist gut, aber vielleicht muss man auch mal ein bisschen pädagogisch an die Sache gehen. Ich sage einem Kind auch nicht: "Dein Bild ist ja echt süß, aber der Typ da hat O-Beine und an der einen Hand sind sechs Finger." Ich will pfifficus um Gottes Willen jetzt nicht mit einem Kidn gleich setzen, aber ne Überdosis an Verbesserungsvorschlägen macht jeden Spaß am Schreiben kaputt. Im Verlag kann man ja so hart mit den Autoren ins Gericht gehen - da geht es um Profit, aber hier geht es um die Freude am Schreiben ...
 

yyrshomool

Mitglied
Re: Lektorat

Hi Katjuscha...

vielen Dank fuer Deinen Vermittlungsversuch.

Sicher, zum Weiterschreiben sollte Kritik ermuntern. Oder halt zum Lernen, falls es mit dem Schreiben noch nicht so weit her ist. Das jetzt bitte NICHT auf pfifficus beziehen!

Wenn ich Texte ausstelle, dann warte ich auf Kritiken, die mir sagen, was ich besser machen kann. Und je mehr aufgezeigt wird, desto gieriger stuerze ich mich dann auf den Text und redigiere ihn.

Du kannst ja mal durch meine Postings (damals noch in der alten Lupe) gehen, dann wirst du sehen, dass ich niemanden runterziehen will. Einige Autoren haben echt einstecken muessen (schau mal bei Pennywise nach, In einem Land vor unserer Zeit, und schau Dir mal seinen Neuschrieb an (Das Amulett)), aber ich versuche fair zu bleiben und die Arbeit des Autors anzuerkennen.

Ebenso erkenne ich konstruktive Kritik an, und die muss nicht unbedingt positiv sein. Klar freue ich mich ueber Positives, aber richtig helfen tut einem ein Weiter So! nicht. (Ist aber Balsam fuer die Seele).

Bei diesem Text sind mir einige Dinge aufgefallen und die habe ich aufgefuehrt, von einfachen stilistischen Dingen (die kein Beinbruch sind, z.B. die Haeufung von Adjektiven) bis zu Dingen, die ich mir nicht vorstellen konnte (die Augen im Baum). Ich bin vielleicht zu sehr an Diskussionen gewoehnt, aber ein einfaches "der hat eh keine Ahnung" ist schon etwas hart. Lustig finde ich auch diese Lupenoption, mit der man Kritiken bewerten kann. Ploetzlich stehen da lauter einsen. Da habe ich echt schmunzeln muessen.

Wie auch immer. Ich habe mir nun einige von pfifficus Texten durchgelesen und sie haben mir groesstenteils auch gefallen, von o.k. bis super war alles dabei. Aber nochmal die Muehe machen und eine Kritik zu schreiben, dazu ist mir meine Zeit zu schade. Ich habe auf meinem Tisch genug andere Werke zu liegen, die lektoriert werden muessen, mir wird die Zeit nicht lang.

Also, Katjuscha, machs gut...

Yy
 

Katjuscha

Mitglied
Hallo yyrshomool,

ich finde konstruktive Kritik auch großartig, aber zu viel von ihr kann einfach auch den Mut nehmen. Da ist eben jeder anders. Vielleicht sollte man die Leute besser kennen, denen man so was schreibt. Anderen sagt man eben nicht jede Kleinigkeit. Vielleicht kann man auch den Trick anwenden und Kritik wie ein Lob klingen lassen. Ist nicht so einfach, denn Honig um den Bart schmieren ist einfach doof. Aber mit ein wenig Übung klappt das ganz gut und die Leute nehmen solche Kritik auch besser an als wenn man ihnen ihre ganzen Fehler auflistet. Du hast es sicher nur gut gemeint. Und lass Pfiffikus doch der Meinung sein, dass deine Bewertung mies ist - hast du das nicht auch bei Pfiffikus Bemerkungen gemacht? Aber hören wir lieber auf, denn hier bei der Leselupe wird schnell ein Text in eine andere Sparte verschoben, wenn man vom Thema abkommt - auch so eine Art von zu viel Kritik. Nimms nicht krumm ...

Katjuscha
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
hm,

die geschichte gefällt mir, aber sie könnte durchaus einige kleine verbesserungen gebrauchen. die stolperstellen wurden ja schon von meinen vorrednern aufgezeigt. ja, gut schreiben ist leider auch arbeit! ganz lieb grüßt
 

pfifficus

Mitglied
kleine Stellungnahme:

Ich habe gedacht, ich sage jetzt einfach nichts mehr dazu, aber ich möchte auch nicht von anderen missverstanden werden. Die Kritik von yy finde ich unangemessen. Sie ist durchsetzt mit unzähligen "musst" "du musst". In meiner Praxis spreche ich von einem autoritären Über-Ich und in meinem eigenen Volkabular kommt "du mußt" nur in höchst ausgewählten Zusammenhängen vor (zumeist als Provokation).

Ich finde es eine beleidigte Reaktion eines nicht angekommenen Kritikers zu behaupten, die Autorin wolle nur Honig um den Bart geschmiert bekommen. Ich arbeite seit 12 Jahren in schreibenden Gruppen, in denen logischerweise auch lektoriert wird. Das ist ganz normal. Jemand, der dauernd "du musst" sagt, haben wir in der Gruppe nicht und würden wir auch nicht behalten. Vielleicht sind wir einfach bescheidener. Dazu kommt, dass einige (nicht alle!!) Bemerkungen einfach grundfalsch sind, wie die mit dem Plusquamperfekt. Und die Bemerkung "da musst du noch mit den Zeiten üben" ist hochgradig arrogant. Das würde ich nichtmal einer Grundschullehrerin durchgehen lassen.

Ich möchte mich nicht weiter darüber auslassen. Ich danke yy für die Mühe, mehr aber auch nicht. Ich habe ihn nicht um diese Kritik gebeten. Ich selbst würde, den Autor immer um Erlaubnis bitten, bevor ich einen Text so auseinandernehme. Ich finde, das gehört zum guten Ton. Für Tipps und Hinweise bin ich dankbar und nehme sie gern an.

Da ich keinen Bart habe, kann mir auch keiner Honig drumherum schmieren.
 

pfifficus

Mitglied
Hallo flammarion,

vielen Dank für deine Antwort. Deine Kritik würde mich sehr nteressieren. Nachdem ich deinen Beitrag gelesen habe, dachte ich, es entsteht einfach ein falscher Eindruck von mir. Also, doch nochmal eine Stellungnahme zu dem ganzen.

liebe grüße
pfifficus
 



 
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