Wintermärchen

Smiliene

Mitglied
Am Morgen ist es bitterkalt,
ich wander durch den Märchenwald.
Schnee schmückt die blätterlosen Bäume
und taucht den Wald in Winterträume.

Über Nebelmeer steigt die Sonne empor
und zaubert einen grünen Strahl hervor.
Der Schnee wird in tiefes Rot getaucht
und der Landschaft wird Leben eingehaucht.

Die Meisen suchen sich Futterhäuschen.
und ich mach ein kleines Päus'chen,
um ihren Treiben zuzusehen.
Doch irgendwann muß ich weitergehen.

Ich stapf durch meterhohen Schnee.
An einem zugefror'nen See
steigt Nebel auf, und welche Wonne,
darin bildet sich eine Nebensonne!

Endlich erreich ich des Berges Gipfel.
Dicker Nebelfrost liegt auf der Bäume Wipfel.
Unter mir wallendes Nebelmeer,
das Tal, aus dem ich komme, sieht man nicht mehr.

Doch hier und da ragt eine Bergeskuppe
aus der dicken Nebelsuppe.
Das Riesengebirge! Ich glaub es nicht!
Und selbst bis zum Arber reicht die Sicht!

Es fällt mir schwer, mich loszureißen,
doch spür ich den Frost in den Gliedern beißen.
Auf den Weg in's Tal holt der Nebel mich ein.
So schnell kann ein Wintermärchen zu Ende sein.
 

Zauberfrau

Mitglied
Liebe Smiliene,

wunderschön gelungen hast du deinen Winterspaziergang beschrieben. Kein Wunder, daß dieser ein Wintermärchen geworden ist!
Gefällt mir gut!
Was ist der "Arber"?
Ein Fluß? Ein Berg?

LG
Zauberfrau
 

Smiliene

Mitglied
Danke

Hallo Zauberfrau,

es freut mich, daß Dir das Gedicht gefällt. Es war nämlich kein Gedicht, an dem ich lang herumgefeilt habe, sondern ich hab es kurz nach meiner Winterwanderung niedergeschrieben.

Der große Arber ist der höchste Berg im Bayerischen Wald, der in 180km Entfernung aus dem Nebelmeer herausragte und einen umwerfenden Anblick bot.

Viele liebe Grüße
und noch ein paar herrliche Wintertage

Smiliene
 



 
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