Wir Cineasten

4,20 Stern(e) 6 Bewertungen

birdy

Mitglied
Vor einiger Zeit wurden im Radio nach der Premierengala von „Spiderman“ Prominente und solche die es werden wollen über ihre Meinung zum Film befragt. Einer Nachwuchsactrice, die anscheinend unter verbaler Inkontinenz litt, entkam: „Ist sicherlich technisch sehr gut gemacht, aber nach einer haben Stunde hat man sofort gewußt – das kann´s ja nicht geben, das ist nicht realistisch.“ ............???!!!!.............
Liebe junge Dame, deren Namen ich leider vergessen habe, Sie haben völlig recht! Spiderman hat´s nicht gegeben, gibt’s nicht, wird es auch nie geben. Ein Mann, der sich an einem Spinnennetz von Häuserfront zu Häuserfront hantelt ist in höchstem Maße unrealistisch und daß er Wände hochlaufen kann, muß irgendwie ein Trick gewesen sein. Und auch seinen Gegenspieler, „The green Goblin“ gibt es glaube ich nicht. Sie sind, wie ich und viele andere Menschen auch, Hollywood wieder einmal auf den Leim gegangen. Alle, die wir einen Dokumentarfilm über das Leben der Spinnenmännchen erwartet haben, wurden wieder einmal mit einem Unterhaltungsfilm erster Güte enttäuscht. Was hätte doch ein nurnichtamerikanischer Regisseur aus diesem Thema machen können.
Ich nehme an, daß Sie wie ich den französischen Autorenfilm bevorzugen. Keine Tricks, keine Klischees, keine bombastische Filmmusik in THX........nur Realität. Ungeschminkt, echt, authentisch und – Untertitel.
Diese ganzen technischen Kinkerlitzchen sind in den Programmkinos, in denen diese Filme laufen, auch gar nicht notwendig. Das sind meistens widmungswidrig verwendete ehemalige Sexkinos, an deren Sitzpolsterung die Spuren ihrer lasterhaften Vergangenheit noch zu erkennen sind. Man weiß jedenfalls nicht genau, ob es ein Limonadefleck ist, dem man den zutritt auf seinen Ellbogen verwehrt.
Vorspann....
Der vor Liebeskummer vor sich hin leidende wartet auf den Anruf seiner Geliebten, raucht eine Zigarette nach der anderen, man sieht wie der Aschenbecher immer voller wird. Der Schmerz in seinem Gesicht – authentisch. Das Brennen in seiner Lunge – real. Nach neunzig Minuten läutet endlich das Telefon.
......Abspann.
Ein offenes Ende, von uns Cineasten besonders beliebt, da man in Podiumsdiskussionen den Spannungsbogen intellektuell vervollständigen ( hat sie angerufen, weil sie ihr Mann umbringen will; hat ihr Mann angerufen, weil er sie umgebracht hat; will sie die Beziehung beenden, weil sie jetzt was mit der Freundin ihres Mannes anfangen will; ist es doch nur sein Lungenfacharzt, der ihm die Diagnose Krebs mitteilen will etc.) und eventuell noch eine heiße Studentin der Theaterwissenschaften abschleppen kann.
Falls dem Filmgourmet in diesem Genre das Wahre, das Reine des Filmschaffens noch zu verfälscht dargestellt wird, sind ihm die Filme nach Dogma 95-Prinzipien ans Herz gelegt. Handkamera, kein künstliches Licht, keine Kostüme, nur Privatkleidung ist erlaubt. Wenn Filmmusik, dann nur, wenn einer der Protagonisten ein Radio einschaltet. Als Darsteller maximal Schauspielschüler, besser noch Laien aus einem bolivianischen Andenhochplateau.
In Lars von Triers „Idioten“ schockiert eine Gruppe von jungen Leuten seine Umwelt, indem sie vorgeben, geistig Behindert zu sein, sobald sie in der Öffentlichkeit auftreten. In diesem Film wird viel geweint, geschrien, gestritten (schockierend). Da alles echt sein muß, wird auch „echt“ kopuliert (innovativ). Und sollte sich ihr Psychotherapeut schon darüber beschwert haben, daß sie immer unregelmäßiger zu den Sitzungen kommen, da es ihnen nach ihrem subjektiven Empfinden immer besser geht – er wird nach diesem Film wieder viel Freude mit ihnen haben.
Wie will ein Hollywood Blockbuster, der einem nur mit dem trivialen Gefühl, gut unterhalten worden zu sein, zurückläßt, mit einem Lars von Trier Kammerspiel, das uns eine ordentliche Depression mit auf den Weg gibt, intellektuell mithalten können?
Selbst Produktionen, die vordergründig anspruchsvoll erscheinen, sind bei genauerer Analyse einfach nur Gefühlskino.
„Herr der Gezeiten“(mit N. Nolte, B. Streisand), bei dem noch kein Tempo das versprechen der Reißfestigkeit wirklich einlösen konnte, entläßt uns mit einem indifferenten „die Welt ist gut“.
„Zeit des Erwachens“ (mit R. de Niro, R. Williams), ein Grund für viele Kinogeher, sich die Tränendrüsen operativ entfernen zu lassen, will uns Glauben machen, daß nicht alle Ärzte den hippokratischen Eid auf ihren Zweitferrari geleistet haben.
In „Glauben ist alles“ (mit B. Stiller, E. Norton) wurde ein spirituelles Thema zu einer Screwball Comedy deformiert, daß selbst Misanthropen aufgrund des Gesichtsmuskelkrampfes tagelang zu lachen schienen. Geht man denn ins Kino, um andere Menschen lachen zu sehen? Das können wir sowieso jeden Tag erleben, wenn wir unseren Boss um eine Gehaltserhöhung fragen.
Die Liste solcher Filme, die grundsätzlich das Potenzial hätten, Meisterwerke sein zu können, ließe sich beliebig lange fortsetzen. Ein wahrer Meister des Regiefachs läßt in seinem Publikum keinen Zweifel aufkommen, daß „nachdenklich aussehen“ die erstrebenswerteste Daseinsform menschlichen Lebens ist.
Hätte Steven Spielberg seinen E.T. nicht nach Hause telefonieren, sondern ihn seine Wirtsfamilie in langen Gesprächen von der Nutzlosigkeit ihres Lebens überzeugen lassen und sie so in den kollektiven Selbstmord durch übermäßiges Wassertrinken getrieben, nachdem er zuerst die kleine Tochter geschändet hätte, wäre auch aus ihm ein wirklich großer Regisseur geworden. Hätte er die Figur des E.T. angelegt als eine Parabel auf das ewig Fremde des Menschen in sich, die Sicherheit des Ich zurückgeworfen auf das Vielleicht des Universums, das konzentrisch um die Frage kreist: „Kann ich denn überhaupt und wenn nein warum?“, dann hätte sich zwar keine Sau diesen Film angesehen, aber die Welt wäre um einen Kultregisseur reicher gewesen.
 
S

Stoffel

Gast
N'abend,
super geschrieben!

Ich freue mich schon auf "Spiderman",denn ich liebe gute Special Effects.
Ausserdem kann ein Film von Kritikern total verrissen werden,ich geh selbst stets rein und bilde mir ein Urteil darüber.

Stoffel
 
E

ElsaLaska

Gast
Lieber-/r Birdy,

ich liebe solche Texte, vor allem, wenn das Wort "authentisch" in der Weise benutzt wird, wie hier.
Du kriegst eine gute Bewertung.
Bitte noch diesen Patzer verbessern, der mir aufgefallen ist:
Einer Nachwuchsactirce
Nachwuchsactrice, Du hattest i und r vertauscht, weshalb ich die ganze Zeit versucht: Nachwuchssatire zu lesen:)

Lieben Gruss
Elsa
 

birdy

Mitglied
Bedanke mich für euer Lob ! :)

@ Stoffel


Aber bitte mich nicht falsch zu verstehen. Ob special effects oder nicht ist für mich nicht so relevant. Wenn mich die Story berührt, ob so oder so, ist ein Film für mich gut. Ich möchte jedenfalls lachen oder weinen und kein großes Fragezeichen über meinem Kopf schweben haben.

@ Elsa

Ja, blöder Fehler! Das liegt nur daran, daß ich die Sachen nicht mehr lese, wenn ich sie geschrieben habe. Ist wie bei einer Geburt - rausgekommen, fertig, wie´s ist so ist´s.
Versuche mich zu bessern.

Liebe Grüße an alle
birdy
 

Dorian

Mitglied
Hallo Birdy!

Mal wieder ein wunderbarer Text!
Und einer, der, wie ich finde, auch auf Literatur angewandt werden kann. Das bezieht sich jetzt nicht nur auf Werke wie "Faust", "Ulysses" und "Richard III.", die sich nur schwer lesen lassen und schnell langweilig werden, sondern auch, und von meinem Standpunkt aus besonders, auf Comics.
Entschuldige bitte, wenn ich hier ein wenig aus dem Thema ausschwenke, aber wer weiß schon, daß Filme wie "Men in Black", "X-Men", "The Crow", "The Mask", "The Shadow" und "From Hell" ursprünglich Comics waren?
Noch schlimmer ist, daß man sich Stunden um Stunden Making-Ofs ansehen kann, ohne daß auch nur ein Wort davon erwähnt wird.
Es scheint fast so, als ob sich die Hollywood-Community geniert zuzugeben, daß sie Comics verfilmen. Gut es gibt Ausnahmen, aber auch nur dann, wenn es absolut unumgänglich ist, weil das Comic zu bekannt ist(X-Men). Meiner Meinung nach sind auch Comics Literatur. Und nicht nur das, sie sind auch rein zeichnerisch künstlerisch durchaus wertvoll. Man braucht nur die richtigen zu lesen.
Ich bin der Meinung, daß das einfach nicht oft genug gesagt wird, und nutze daher jede Möglichkeit die Leute darauf hinzuweisen. Daher kann es sein, daß ich ein bißchen ins Schwadronieren geraten bin und möchte mich dafür prophylaktisch entschuldigen.

Also, Birdy, wie immer ein extrem guter Text, der mir aus dem Herzen spricht. Weiter so.

Lg

Dorian
 

soleil

Mitglied
Hallo birdy,

das ist blendend auf den Punkt gebracht. Ich habe es vorhin meinem Kollegen (einem Film-Verrückten!) vorgelesen und auch er war begeistert => also ein doppeltes Lob!
Die "Actrice" wurde ja schon moniert, aber mir sind noch einige Dinge aufgefallen (s.u.). Wenn du solche pointierten Texte schreibst, sind diese Fehlerchen mehr als nur verzeihlich. ;-)

Viele Grüße
Soleil

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Vor einiger Zeit wurden im Radio nach der Premierengala von „Spiderman“ Prominente und solche die es werden wollen über ihre Meinung zum Film befragt. Einer Nachwuchsactrice, die anscheinend unter verbaler Inkontinenz [red]leidet[/red], entkam: „Ist sicherlich technisch sehr gut gemacht, aber nach einer ha[red]l[/red]ben Stunde hat man sofort gewußt – das kann´s ja nicht geben, das ist nicht realistisch.“ ............???!!!!.............
Liebe junge Dame, deren Namen ich leider vergessen habe, Sie haben völlig recht! Spiderman hat´s nicht gegeben, gibt’s nicht, wird es auch nie geben. Ein Mann, der sich an einem Spinnennetz von Häuserfront zu Häuserfront han[red]g[/red]elt ist in höchstem Maße unrealistisch und da[red]ss[/red] er Wände hochlaufen kann, mu[red]ss[/red] irgendwie ein Trick gewesen sein. Und auch seinen Gegenspieler, „The green Goblin“ gibt es[red],[/red] glaube ich[red],[/red] nicht. Sie sind, wie ich und viele andere Menschen auch, Hollywood wieder einmal auf den Leim gegangen. Alle, die wir einen Dokumentarfilm über das Leben der Spinnenmännchen erwartet haben, wurden wieder einmal mit einem Unterhaltungsfilm erster Güte enttäuscht. Was hätte doch ein nur[blue]-[/blue]nicht[blue]-[/blue]amerikanischer Regisseur aus diesem Thema machen können. [blue]<- Zusammengeschrieben ist dieses Wort beinahe ein Zungenbrecher, deshalb würde ich es mit Bindestrichen aktzentuieren.[/blue]
Ich nehme an, da[red]ss[/red] Sie wie ich den französischen Autorenfilm bevorzugen. Keine Tricks, keine Klischees, keine bombastische Filmmusik in THX ........ nur Realität[red]: u[/red]ngeschminkt, echt, authentisch und – [blue]mit [/blue]Untertitel.
Diese ganzen technischen Kinkerlitzchen sind in den Programmkinos, in denen diese Filme laufen, auch gar nicht notwendig. Das sind meistens widmungswidrig verwendete ehemalige Sexkinos, an deren Sitzpolsterung die Spuren ihrer lasterhaften Vergangenheit noch zu erkennen sind. Man weiß jedenfalls nicht genau, ob es ein Limonadefleck ist, dem man den [red]Z[/red]utritt auf seinen Ellbogen verwehrt.
Vorspann....
Der vor Liebeskummer vor sich hin [red]L[/red]eidende wartet auf den Anruf seiner Geliebten, raucht eine Zigarette nach der anderen. [strike]man sieht wie[/strike] [red]D[/red]er Aschenbecher [red]wird [/red]immer [red]-[/red] voller [strike]wird[/strike]. Der Schmerz in seinem Gesicht – authentisch. Das Brennen in seiner Lunge – real. Nach neunzig Minuten läutet endlich das Telefon.
...... Abspann.
Ein offenes Ende, [blue]von uns Cineasten besonders beliebt -> von uns geliebt oder bei uns beliebt[/blue], da man in Podiumsdiskussionen den Spannungsbogen intellektuell vervollständigen ( hat sie angerufen, weil sie ihr Mann umbringen will; hat ihr Mann angerufen, weil er sie umgebracht hat; will sie die Beziehung beenden, weil sie jetzt was mit der Freundin ihres Mannes anfangen will; ist es doch nur sein Lungenfacharzt, der ihm die Diagnose Krebs mitteilen will etc.) und eventuell noch eine heiße Studentin der Theaterwissenschaften abschleppen kann.
Falls dem Filmgourmet in diesem Genre das Wahre, das Reine des Filmschaffens noch zu verfälscht dargestellt wird, sind ihm die Filme nach Dogma 95-Prinzipien ans Herz gelegt. Handkamera, kein künstliches Licht, keine Kostüme, nur Privatkleidung ist erlaubt. Wenn Filmmusik, dann nur, wenn einer der Protagonisten ein Radio einschaltet. Als Darsteller maximal Schauspielschüler, besser noch Laien aus einem bolivianischen Andenhochplateau.
In Lars von Triers „Idioten“ schockiert eine Gruppe von jungen Leuten [strike]seine[/strike] [blue]die[/blue] Umwelt, indem sie vorgeben, geistig [red]b[/red]ehindert zu sein, sobald sie in der Öffentlichkeit auftreten. In diesem Film wird viel geweint, geschrien, gestritten [blue]- schockierend[/blue]. Da alles echt sein muß, wird auch „echt“ kopuliert [blue]- innovativ[/blue]. Und sollte sich [red]I[/red]hr Psychotherapeut schon darüber beschwert haben, da[red]ss[/red] sie immer unregelmäßiger zu den Sitzungen kommen, da es [red]I[/red]hnen nach [red]I[/red]hrem subjektiven Empfinden immer besser geht – er wird nach diesem Film wieder viel Freude mit [red]I[/red]hnen haben.
Wie will ein Hollywood Blockbuster, der einem nur mit dem trivialen Gefühl, gut unterhalten worden zu sein, zurückläßt, mit einem Lars von Trier Kammerspiel, das uns eine ordentliche Depression mit auf den Weg gibt, intellektuell mithalten können?
Selbst Produktionen, die vordergründig anspruchsvoll erscheinen, sind [strike]bei[/strike][blue] nach[/blue] genauerer Analyse einfach nur Gefühlskino.
„Herr der Gezeiten“(mit N. Nolte, B. Streisand), bei dem noch kein Tempo das [red]V[/red]ersprechen der Reißfestigkeit wirklich einlösen konnte, entläßt uns mit einem indifferenten „die Welt ist gut“.
„Zeit des Erwachens“ (mit R. de Niro, R. Williams), ein Grund für viele Kinogeher, sich die Tränendrüsen operativ entfernen zu lassen, will uns [red]g[/red]lauben machen, da[red]ss[/red] nicht alle Ärzte den hippokratischen Eid auf ihren Zweit[red]-F[/red]errari geleistet haben.
In „Glauben ist alles“ (mit B. Stiller, E. Norton) wurde ein spirituelles Thema zu einer Screwball Comedy deformiert, da[red]ss[/red] selbst Misanthropen aufgrund des Gesichtsmuskelkrampfes tagelang zu lachen schienen. Geht man denn ins Kino, um andere Menschen lachen zu sehen? Das können wir sowieso jeden Tag erleben, wenn wir unseren Boss [blue]um eine Gehaltserhöhung fragen -> um ... bitten oder nach einer ... fragen.[/blue]
Die Liste solcher Filme, die grundsätzlich das Potenzial hätten, Meisterwerke sein zu können, ließe sich beliebig lange fortsetzen. Ein wahrer Meister des Regiefachs läßt [strike]in[/strike][blue] bei[/blue] seinem Publikum keine[blue]n[/blue] Zweifel aufkommen, da[red]ss[/red] „nachdenklich aussehen“ die erstrebenswerteste Daseinsform menschlichen Lebens ist.
[blue]Hätte Steven Spielberg seinen E.T. nicht nach Hause telefonieren, sondern ihn seine Wirtsfamilie in langen Gesprächen von der Nutzlosigkeit ihres Lebens überzeugen lassen und sie so in den kollektiven Selbstmord durch übermäßiges Wassertrinken getrieben, nachdem er zuerst die kleine Tochter geschändet hätte, wäre auch aus ihm ein wirklich großer Regisseur geworden. Hätte er die Figur des E.T. angelegt als eine Parabel auf das ewig Fremde des Menschen in sich, die Sicherheit des Ich zurückgeworfen auf das Vielleicht des Universums, das konzentrisch um die Frage kreist: „Kann ich denn überhaupt und wenn nein warum?“, dann hätte sich zwar keine Sau diesen Film angesehen, aber die Welt wäre um einen Kultregisseur reicher gewesen. <-- Diese zwei Sätze sind zu lang und verschachtelt. Wenn die Sätze kürzer wären, dann käme diese herrliche Pointe noch besser zur Geltung. [/blue]
 

birdy

Mitglied
@ Stoffel

Kann Dir nur zu jeder Zeile zustimmen.


@ Dorian

Ich danke Dir, dass Du den „Ulysses“ erwähnt hast. Ich versuche nun schon seit ca. 18 Jahren die vierte Seite zu beenden, aber nach 10 Sätzen schlägt Morpheus eine linke Gerade, der James Joyce nichts mehr entgegenzusetzen hat. 24 Stunden auf 12 Milliarden Seiten zu beschreiben – ich könnte mein ganzes Leben höchstens auf Reclam-Format aufblasen, und das nur bei Arial 16.
Aber egal, ich tendiere sowieso zum lesbaren Zweitbuch. ;)


@ Soleil

Ich hasse Dich dafür, dass ich meinen Text nochmals lesen muss.
Ich liebe dich dafür, dass ich meinen korrigierten Text noch mal lesen darf.

In intellektuellen Kreisen würde ich für das flexible Umgehen mit der Ambivalenz meiner Emotionen bewundert werden, meine Freunde behaupten, ich sei ein launischer Scheisser (was in mir den Entschluss reifen lässt, meinen Freundeskreis zu wechseln).

Wie Du an meinem Text siehst, lasse ich mich nicht von Detailfragen wie neue Rechtschreibung - alte Rechtschreibung irritieren, sondern beschäftige mich mit dem fundamentaleren – Rechtschreibung, ja oder nein.

> Wenn du solche pointierten Texte schreibst, sind diese Fehlerchen mehr als nur verzeihlich

Das war auch meine einzige Chance, den Deutschunterricht zu einem positiven Ende zu bringen.

Jetzt mal ernsthaft:
Bedanke mich, dass Du Dir überhaupt die Arbeit gemacht hast, diesen Text einer Korrektur zu unterziehen. Vor allem das Aufzeigen der Stilfehler war lehrreich!
Aber falls Du jetzt denkst, Deine Arbeit hat schon Früchte getragen, muss ich Dich leider enttäuschen. Word XP hat eine erstklassige Fehlerkorrektur. :D
 



 
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