Wissen für 1 € und die Upanishaden (gelöscht)

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jon

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Dieser Stil, der mich zunehmend (das ist der dritte Text, den ich von dir lese, liebe Rhondaly DaCosta) an die Sendung mit der Maus erinnert (ich mag den Ton; er passt nur nicht immer und überall), rettet diesen Text nicht. In dem Fall trägt er sogar dazu bei, dass es – sorry! – albern klingt.

Ich erkenne durchaus die Absicht, denke ich zumindest, aber die Ernsthaftigkeit, mit der Rolf diese 700 Seiten als "das Wissen der Welt" akzeptiert … Das könnte Satire sein, wenn Rolf nicht zugleich als "an Wissen interessiert" dargestellt würde. Da er das aber wird, ist das entweder noch bösere Satire als auf den ersten Blick zu sehen ist, oder - sorry! – Unsinn.
Ich hatte gehofft, dass mir bei der Entscheidung der zweite Teil helfen würde, aber da wir es dann auch noch krude – erzählerisch, weil die Erzählperspektive unmotiviert wechselt, und inhaltlich. Der Gankengang in
Unwissenheit, so heißt es, versteht diese vedische Philosophie als Täuschung, man macht sich etwas vor.
„Moment `mal“, denkt Rolf, und er lehnt sich dabei zurück. Er ist ein anerkannter Computerfachmann, hat sein Abitur gemacht und studiert. Er bildet sich ständig weiter, zum Beispiel mit diesem Lexikon. Er kann sich nicht unbedingt als unwissend bezeichnen.
Oder verstehen die alten Vedis unter dem Begriff „Wissen“ etwas Anderes? Und wenn ja, was ist dieses „andere Wissen“. Die alten Gelehrten können ja nicht ganz doof sein, denn schließlich haben sich die Lehren des Veda ein paar tausend Jahre gehalten.
ist irgendwie absurd. Wie er von der alten Aussage „Unwissenheit ist eigentlich nicht nicht-wissen, sondern sich belügen" (haben die wirklich sowas gesagt?) zu „Moment, behaupten die, ich würde mich belügen?" (der richtige Schluss wäre: „Ah! Ich bin also nicht unwissend, ich belüge mich ja nicht.") und dann zu „anderes Wissen" kommt, ist nicht nachvollziehbar. Wie du als Autor darauf kommst, kann ich mir schon eher vorstellen, weil du als Autor eben nicht diesen einfachen Rolf-Weg dahin gegangen bist.

Die andere Idee, die ich sehe – Buch-Wissen dieser Art gegen die Weisheit der „ollen Veden“ zu setzen – , funktioniert auch nicht. Der Typ, der so schnell auf dieses Veden-Dingens einsteigt, ist keiner, der kurz vorher ernsthaft "alles Wissen der Welt" auf 700 Seiten zu haben glaubt. Einer, der so wankelmütig ist, dass er mal in das Extrem und mal in das Extrem pendelt, der würde auch beruflich so wanken und wäre wohl kaum derart erfolgreich. Und was dabei fehlt: Was macht Rolf nun, da er so viele Fragen hat, mit dem Buch? Und was heißt "wieder was zum Überlegen" – das Ganze hat gar nicht mit Überlegen angefangen.

Ich fürchte, das Ganze ist zu sehr aus dem Bauch heraus geschrieben. Sowas geht manchmal gut, hier wäre ein guter Plan besser gewesen.
 
Hallo jon,

ich danke dir fürs Lesen. Ich freue mich sehr über deine offenen Worte.

Dieses Thema reizt mich. Leider habe ich bisher noch nicht die Spur zu einem gelungenen Ende gefunden.

Ich sehe jetzt zwei Möglichkeiten:
1. Ich befördere den Beitrag über die Löschtaste ins Leselupen Nirwana.
Das will ich nicht.

2. Ich ändere die Perspektive, nach dem Motto „change the rules“.
Das habe ich getan.

Wenn du Lust hast, dann schau dir doch einmal das neue Kap. 3 an.
Liebe Grüße. Rhondaly
 

sonah

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Löschen würde ich auf keinen Fall. Manchmal muss man etwas auch einfach noch mehrmals liegen lassen und überarbeiten. Das Thema ist interessant und es sind einige sehr interessante Gedanken und Ideen in Deinem Text. Ich fänd das wirklich schade, wenn Du es ganz wegschmeißt.

Zu Teil 1: Der Anfang macht mich neugierig, ich bin gleich "drin" in der Geschichte. Ich kann gut das Staunen von Rolf nachvollziehen: das Wissen der Welt in nur einem Buch. Ich finde, das ist ein guter Anfang. Dann wird meiner Meinung nach der erste Teil ein wenig langatmig. Wenn Du aber noch etwas kürzt und diesen Gedankengang "Unwissen ist unrein" drin lässt und einfach etwas straffst und an den Formulierungen feilst, könntest Du schon aus dem ersten Teil einen sehr guten Text machen (meine Meinung).

Insgesamt ist es mir zu wenig aus einem Guss. Ich würde eventuell einzelne kürzere und komprimiertere Teile draus machen. Wie B. Brecht uns schon mit den Herr K. Episoden zeigt, kann man schon in sehr kurze Sätze sehr viel hineinpacken. Eine Möglichkeit wäre auch mit dem dritten Teil anzufangen und den Rest als Rückblende oder Gedankengänge von Rolf einzuflechten.
 
Hallo sonah,

ich bin begeistert von deiner Idee, den dritten Teil nach vorne zu stellen und den übrigen Text als Rückblende zu verarbeiten.
Dabei werde ich den Text auch zusammendampfen. Das wird ihm guttun. Da hast du ganz recht.
Ich lasse mir Zeit mit der Überarbeitung.

Vielen Dank! Ich wünsche dir einen schönen Sonntag.

Liebe Grüße. Rhondaly.
 

jon

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Mir gefällt das mit dem dritten Kapitel. Und ich würde es nicht nach vorn stellen, weil so eine Art Zirkelschluss entsteht – Rolf wusste "es" am Anfang auch nicht.

Ändern solltest du die Markierungen. Wenn Nummern (wws ich tatsächlich beibehalten würde, weil es das Parabelhafte unterstreicht), dann auch bei 1 und bei 3 ohne ohne "Erklärung" (Es ist für das Verstehen des Anfangs unerheblich, ob Jahre vergangen sind, dass sie es sind, ist an der passenden Stelle erwähnt).
Auch die Wort "Begegnung" und "Ein Dialog" würde ich entfernen, ihr "Zusatzgehalt" (zusätzlich zur Nennung des nun Kommenden) ist zu gering. Bei "Begegnung" findet zwar eine "Begegnung der Kulturen" statt, aber die viel stärkere Begegnung dieser Art ist Rolf. Auch im "Dialog" findet eigentlich vor allem ein "Monolog mit Frageunterbrechung" statt – der Dialog ist mangels Verstehen gar nicht möglich.
 
Hallo jon,

ich freue mich, dass du dich auch für diese Geschichte interessierst. Zu deinen Kommentaren habe ich mir folgende Gedanken gemacht:

Mir gefällt das mit dem dritten Kapitel. Und ich würde es nicht nach vorn stellen, weil so eine Art Zirkelschluss entsteht – Rolf wusste "es" am Anfang auch nicht.
Da ich noch an dem Text arbeite, lasse ich die Kapitel im Moment in der bisherigen Reihenfolge bestehen. Deinen Ausdruck Zirkelschluss finde ich sehr passend.

Ändern solltest du die Markierungen. Wenn Nummern (was ich tatsächlich beibehalten würde, weil es das Parabelhafte unterstreicht), dann auch bei 1 und bei 3 ohne ohne "Erklärung" (Es ist für das Verstehen des Anfangs unerheblich, ob Jahre vergangen sind, dass sie es sind, ist an der passenden Stelle erwähnt).
Deine Sichtweise leuchtet mir ein. Ich bin darauf eingegangen.

Auch die Wort "Begegnung" und "Ein Dialog" würde ich entfernen, ihr "Zusatzgehalt" (zusätzlich zur Nennung des nun Kommenden) ist zu gering. Bei "Begegnung" findet zwar eine "Begegnung der Kulturen" statt, aber die viel stärkere Begegnung dieser Art ist Rolf. Auch im "Dialog" findet eigentlich vor allem ein "Monolog mit Frageunterbrechung" statt – der Dialog ist mangels Verstehen gar nicht möglich.
Diese kurzen Einleitungsworte am Anfang eines Absatzes gefallen mir im Moment in meinen Texten. Ich möchte sie nicht aufgeben.
„Begegnung“ habe ich erweitert auf „Eine unerwartete Begegnung“. Ich warte noch auf eine griffigere Formulierung. Ich finde, dass dieser Ausdruck eine Spannung beim Lesen aufbaut.
Den Ausdruck „Dialog“ habe ich durch „Ein Erklärungsversuch“ ersetzt. Vielleicht kommt der Leser noch mit einer anderen Idee.
Im ersten Absatz habe ich auch das Wort „Poolside“ diesmal fett gedruckt. „Poolside“ finde ich einen starken Ausdruck. Er ist nicht verhandelbar -:).

Ich bin gespannt, wie es weitergeht.
Liebe Grüße. Rhondaly
 
Hallo ihr Lieben,

ich habe den bestehenden Text in Teil 2 etwas gekürzt und ein weiteres Kapitel hinzugefügt.
Im Teil 2 habe ich den Rückblick auf die zweiwöchige Kur von Tim und Monika herausgestrichen. Dieser Rückblick war nicht unbedingt notwendig für die Aussage des Gesamttextes.
Schließlich habe ich Teil 4 angefügt, in dem Tim die Begegnung mit Rolf nachdenkt.

Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen, und ich freue mich über eure Rückmeldungen.
Liebe Grüße. Rhondaly.
 
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