Wohnraum

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werther

Mitglied
Ich lebe im Quadrat, mit weißen Wänden, rau. Neben mir beinhaltet es 2 Tische, einen Stuhl, ein Bett. Ein Tisch zum Essen, einen für den Rest meines Lebens. Auf dem Stuhl sitze ich, im Bett liege ich. Meine Dimensionen sind nicht räumlich, sie sind funktional. Mein Blick ist gefangen, ich lasse das Fenster geschlossen. Die Zeit zirkuliert, doch ohne Tag und Nacht. Ich bin unabhängig vom Sonnenlicht. Ich bin ein Haustier. Ich altere auf 17 m². Manchmal besuchen mich Menschen und wir bringen uns Verwunderung entgegen. Erklären muss man nichts mehr. Jeder ist ausgewachsen. Selten beschwert man sich. Meine Einzelhaltung scheint nicht artgerecht. Unsinn. Ich bin mir selbst gerecht. Vielleicht zieh ich irgendwann um, in ein größeres Quadrat.
 

F Fuller

Mitglied
Hallo werther,

ich überlege grad,um welche Art von haustier es sich bei Deinem Protagonisten handeln können und tippe mal auf eine Katze. Bei vielen von ihenen kann man sagen, dass sie eher in Kubikmetern leben ;)

Dennoch viel zu wenig, wenn man allein ist und nie rauskommt... traurig.

Gruss
F. (in Andenken an Amadeus )
 

Gandl

Mitglied
Natürlich ist „Ich“ ein Mensch. Nüchtern, klar ... verloren – vielleicht.
Ein wundervoller Satz: “Manchmal besuchen mich Menschen und wir bringen uns Verwunderung entgegen.“
 



 
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