Hey Ralph,
ich glaube, dass es schwer ist, aber nicht unmöglich. Was bleibt auch anderes übrig? Die Wut kann man nicht weg diskutieren und die Hilflosikkeit über ihre Kraft auch nicht. Aber ist es nicht auch so, dass die Wut die Menschheit in vielen Bereichen auch erst voran gebracht hat? Die Wut über das Elend, die Ungerechtigkeit, die Hilflosigkeit gegenüber Feudalherrschaft, die Wut über die Privilegien, über Besserwisserei, vermeintliche Überlegenheit u.s.w., haben nicht diese Emotionen auch ihr Gutes bewirkt? Doch, den genau diese Gefühle geben die Energie etwas zu tun, sich aufzulehnen. Ja, verflucht auch die arabischen Fundamentalisten haben ihre Wut. Dort kann man beobachten wohin es führt wenn man sie zu lange ignoriert. Es war übrigends meines Erachtens nicht diese heiße ungezügelte Wut, die zu diesem Unglück geführt hat, sondern dieses kam wohlgeplant aus dem kalten Hass, der keine Eile hat und der schon so lange Bestand hat. Kein Idealismus, ich weiß, wer Opfer wird hat keine Stimme mehr. Aber sind denn die Linien so streng getrennt? Wer will denn darüber urteilen?
Für mich bleibt es dabei, ohne Wut keine Entwicklung, keine Schönheit, kein Temperament, keine Einwände - nur Anpassung und Ungerechtigkeit. Wir müssen sie zulassen können und sie ernst nehmen, als Teil unseres Mensch-Seins, dann können wir auch lernen damit umzugehen.
Alles Liebe
Saphier
