Yvonne

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Chrissy

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Yvonne

An einem frostig kalten Wintermorgen stand sie einfach so da. Wie abgestellt. So, als ob jemand sie dort vergessen hätte.

Die Landschaft um sie herum war wie Zuckerguss. Eine dünne Schneeschicht hatte sich über die verödeten Felder gelegt. Einige schmutzig braune Halme waren daraus hervor gekrochen und wurden von einem eisigen böhmischen Wind in alle Richtungen zerzaust. Dieser Wind hatte einen langen Weg aus den Tiefen der osteuropäischen Taiga hinter sich und kannte keine Gnade. Seit Wochen jagte er mit durchdringendem Heulen über das geschundene Land, erzeugte wirbelnde Schneekaskaden, die unter bleiernem Himmel tanzten und miteinander kokettierten. Menschen waren keine zu sehen. Die hatten sich in ihre Häuser zurückgezogen.

Sie aber hatte an der Straße einfach so dagestanden. Verloren, so als ob sie das alles gar nichts anginge. Als ob sie aus einer anderen Welt gekommen wäre. Ihre kleine Reisetasche hatte sie neben sich abgestellt. Mit ihrem Handschuh versuchte sie das Eis wegzukratzen, das eine dicke Schicht über der Anzeigetafel des Fahrplanes gebildet hatte die anzeigte, wann der nächste Bus fahren sollte. Sie hauchte dagegen, rubbelte an der Glasscheibe, stampfte mit ihren dicken Stiefeln auf dem kalten Schnee herum und fror. Fror, als ob ihr niemals wieder warm werden könnte. Schließlich stand sie still und blickte mit schwerem Blick in die leere Weite der tanzenden Schneeflocken hinaus. Als ob es etwas gäbe, dort. Als ob sie nach etwas suchen würde. Das Mädchen hieß Yvonne. Yvonne mochte 14, vielleicht auch 15 Jahre alt sein. Älter sicher nicht. Sie hatte eine Unmenge von Sommersprossen im Gesicht, war klein und schmal. Fast noch ein Kind. Und sie war verdammt hübsch.

Yvonne war abgehauen. Nein, nicht von zuhause. Ein zuhause hatte sie schon seit Jahren nicht mehr gehabt. Aus dem Heim war sie abgehauen. Aus einer „Therapieeinrichtung für schwer erziehbare Jugendliche“. So hieß das eben offiziell. Yvonne war abgehauen, weil sie es nicht mehr ertragen hatte dort: Die grauen Gesichter der Jugendlichen, die ihr auf Schritt und Tritt über den Weg liefen. Den dünnen Kaffee am Morgen mit dem trockenen Graubrot und einer Erdbeermarmelade die nach nichts roch. Sie war geflohen vor immerzu hämmernden heavy metal Bässen, vor verwahrlosten, ungeputzten und heruntergekommenen Zimmern, vor einem Gefängnis aus sinnlosen Regeln, Anordnungen, Bestrafungen und einer immer unerträglicher werdenden Einsamkeit inmitten dieses ganzen Getümmels aus Gerenne, Geschrei und wohlmeinendem Gelabere der Erzieher, das sowieso keiner ernst nahm. Yvonne war geflohen aus Verzweiflung und Einsamkeit. Um endlich wieder einmal Stille um sich herum erleben zu dürfen. Einen Plan hatte sie nicht.

Aus dem nebeligen Grau des Schneegestöbers schälten sich die Konturen eines stählernen Ungetüms. Wie ein riesiges Tier schnaufte es heran. Es war der Bus, der endlich da war. Quietschend öffnete er seine Türen. Ein Schwall trocken warmer Luft quoll heraus. Innen brannten kalte Neonlampen, die den Bus taghell erleuchteten. Außer dem Fahrer war niemand im Bus. Yvonne zitterte. Sie wusste nicht ob es Kälte, Angst oder Freude waren, jetzt in diesen kalthellen Raum eintreten zu können. Endlich weg von hier ! Sie zögerte kurz und bemerkte durch die milchig beschlagenen Scheiben, wie der Fahrer sich nach ihr umdrehte. Er biss gerade in einen Apfel und schien vollkommen gleichgültig.

„Wollen Sie jetzt einsteigen oder nicht“ rief er ihr zu.

„Ja, natürlich“ murmelte sie. Der Busfahrer konnte das unmöglich gehört haben. Yvonne zitterte. Sie hatte kein Geld. Der Busfahrer hatte Funk. Ihre Fahrt könnte sehr schnell zuende sein.

„Ja, natürlich“ schrie sie viel zu laut, schnappte sich ihre Reisetasche und stolperte in den Bus. Ohne den Busfahrer zu beachten. Bloß nicht hinschauen ! Sie zwängte sich durch die engen Reihen nach hinten und ließ sich auf die Sitzbank ganz hinten fallen. Ein Geruch von Benzin und altem Leder umhüllte sie und erzeugte einen leichten Ekelreiz.

„Fahrkarte ?“ Rief der Busfahrer mechanisch nach hinten.

Yvonne kramte in ihrer Tasche. Ein scharfer Schreck durchglühte sie.

„Bitte ?“ Schrie sie nach vorne um Zeit zu gewinnen. Jetzt war es so weit !

„Fahrkarte !“ brüllte der Busfahrer noch einmal und biss in seinen Apfel.

„Hab ich schon“ stotterte Yvonne – „hab ich schon !“ – brüllte sie laut nach vorne.

„Na dann is ja gut“ Der Busfahrer ließ seinen Apfel auf die Ablage fallen und Yvonne hörte, wie sich die Türen zischend schlossen. „Na dann is ja gut“ murmelte er leise vor sich hin und wollte nicht weiter darüber nachdenken, was dieses Mädchen hier so in Allerherrgottsfrüh an diesem gottverdammten Wintertag in der eisigen Einöde suchte. Er hatte gleich Schichtende und freute sich darauf nach Hause zu kommen. Bloß kein Ärger jetzt. Er wollte heim. Seine Frau würde nicht da sein. Aber bestimmt würde sie ihm wieder kalten Braten und ein Bier hingestellt haben. Der Busfahrer liebte es, nach einer langen Schicht ein Bier zu trinken und kalten Braten zu essen. Dann würde er sich schlafen legen. Na ja, seine Frau war nicht da.

Langsam fuhr der Bus an. Kroch dieses dünne weiße Band entlang, das der Winter ihm noch gelassen hatte. Umgeben von wirbelnden weißen Flocken. Der Busfahrer rückte sich seine Brille zurecht und biss in seinen Apfel. Die Scheibenwischer kratzten monoton hin und her.

Yvonne ließ sich in das blaue Polster zurücksinken. Ihr Herz pochte. Sie hatte es geschafft. Sie saß im Bus. Sie hauchte an die Scheiben und versuchte mit ihren kleinen Händen die Eisschicht an der Scheibe zu entfernen. Schließlich kratzte sie ein schmales Loch hinein, um nach draußen sehen zu können. Zwischen tanzenden Schneeflocken zogen weiße Flächen an ihr vorbei. Es schien ihr, als ob es auf der ganzen Welt keinen einzigen Menschen mehr gäbe. Niemand ! Nur sie und den Busfahrer.

Wie ein immer dichter werdender Nebel kroch eine Wolke von Einsamkeit auf sie zu und umhüllte sie. Sie sah nicht mehr nach draußen. Die Konturen verschwammen. Innen oder außen, das spielte doch jetzt keine Rolle mehr. Es gab niemand. Nichts und niemand. Wieder überfiel sie ein Zittern. Diesmal war es Angst, ein Gefühl sich aufzulösen und nirgendwo zu sein.

Ungerührt schaukelte der alte Bus über das weiße Land.

Yvonne dachte an ihr zuhause. Das schon lange Keines mehr gewesen war. Sie dachte an die Mutter, sah sie am Küchentisch sitzen und leer aus dem Fenster starren. Sie dachte an den Vater, der sich irgendwo in der Welt herumtrieb. Wie lange hatte sie ihn nicht gesehen ? Sie dachte an ihren Freund, spürte kurz ein warmes Gefühl aufflackern und sank wieder in sich zusammen. Sie wusste, dass er drogenabhängig war. Zu ihm konnte sie nicht. Wo sollte sie bloß hin ? Wo war ein Ort ? Nirgendwo !

„Nirgendwo“ Das Wort hüpfte in ihrem Kopf hin und her. „Nirgendwo, nirgendwo, irgendwo“. Der Bus schaukelte. Der Motor brummte gleichmäßig. Ihr Kopf sank nach vorne. Yvonne nickte ein. Im Traum sah sie sich im Schlitten auf einer endlos weißen Fläche dahin gleiten. Der Schlitten wurde immer schneller und verlor sich im konturlosen Weiß.

Als sie erwachte war es still und dunkel um sie herum. Yvonne hob den Kopf und versuchte sich zu orientieren. Sie witterte in die Dunkelheit hinein, wie ein Reh das sich im Wald verlaufen hat. Drohte ihr Gefahr ?

Nachdem ihre Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten wurde ihr klar, wo sie sich befand. Im dämmrigen Halbdunkel erkannte sie schemenhaft lange Sitzreihen und nasse Fensterscheiben. Und roch wieder diesen öligen Geruch. Sie war noch im Bus ! Dort wo sie eingeschlafen war. Yvonne rekelte sich und stellte fest dass ihre Glieder schmerzten. Erstaunt stellte sie fest, dass sie quer über die alten Sitze ausgestreckt auf der Rückbank lag. Zugedeckt mit einer Decke. Wer hatte sie zugedeckt ?

Sofort war das Misstrauen wieder da. Yvonne tastete reflexartig nach ihrer Reisetasche. Sie stand noch am Boden neben ihr, dort wo sie sie abgestellt hatte. Alles schien in Ordnung zu sein.

Ihre Augen bohrten sich in die dämmrige Dunkelheit. Irgendetwas stimmte nicht ! Ihr Kopf schmerzte. Sie tastete ihre Tasche ab und stellte fest, dass der Reißverschluss halbgeöffnet war. Sie griff hinein. Alles war durchwühlt. Ob etwas fehlte, konnte sie in der Dunkelheit nicht feststellen. Geld hatte sie ohnehin nicht gehabt. Nur ein paar Briefe, Turnschuhe, eine Regenjacke und einige Wäschestücke. Und natürlich ihr Handy. Fast verwundert stellte sie fest, dass es noch da war. Was war bloß los mit ihr ? Warum fühlte sie sich so schlecht ?

Als ihre Hand beim Aufstehen gegen einen Apfel stieß, zuckte sie erschreckt zurück. Der Apfel lag vor ihr auf dem Sitz. „Aha, der Busfahrer“. Klar, er war es gewesen ! Er hatte den Apfel dort für sie hingelegt. Er hatte sie zugedeckt. Er hatte wohl auch ihre Tasche durchwühlt. Was er wohl gesucht hatte ? Hatte er etwas herausgenommen ? Yvonne biss gierig in den Apfel. Wie lange war es her dass sie etwas zu sich genommen hatte ? Mit wenigen Bissen hatte sie ihn in sich hineingeschlungen und warf den Rest nach vorne, in den leeren Leib des Busses hinein. Klatschend zerplatzte er an einem der Polster. Yvonne ließ sich hilflos und schwer zurücksinken und versank wieder in einen tiefen, schweren Schlaf. Im Traum saß ein schwarzgrauer Wolf mit langen scharfen Krallen am Steuer des Busses und steuerte ihn immer schneller einen Abhang hinunter, mitten in eine weiße Eiswüste hinein. Dabei lachte er höhnisch und gefährlich. Yvonne schrie. Schrie, wie sie nie geschrieen hatte.

„Aufhören Fräulein“. Der Busfahrer hatte sich über sie gebeugt und schüttelte sie. „Aufhören!“ schrie er noch einmal und packte noch fester zu. Der Bus stand mit laufendem Motor genau an der Stelle, wo Yvonne eingestiegen war. Sie spürte, wie der Motor unter ihr zitterte und vibrierte. Motoren in Bussen waren immer unter der letzten Bank eingebaut. Also genau unter ihr. Die Bustüre klappte zischend auf und zu. Eine Leuchtschrift flackerte über der Tür. Vom abweisenden, roten „closed“ sprang sie auf ein verheißungsvolles grünes „open“. Wirbelnde Schneeflocken legten ihr gnädiges Kleid um ihr stählernes Behältnis. Für einen Moment war es Yvonne so, als ob dies ihr zuhause war. Alles war gut. Dann sah sie die Schweißperlen auf der Stirn des Busfahrers. Seine riesigen Hände und ein Gesicht, das sich zu einer wabernden Masse verzerrt hatte. Zwei glühende Augen starrten sie daraus an. Er schnaufte schwer. „Aufhören“ schrie er noch einmal und so laut, dass Yvonne schlagartig wach war. Ruckartig setzte sie sich auf.

Erleichtert ließ der Busfahrer von ihr ab und wischte sich den Schweiß von der Stirn. „Aufhören“ wiederholte er noch einmal, diesmal leise jammernd, so als ob er zu sich selbst sprechen würde und einen tiefen Schmerz verbergen müsste.

Yvonne hatte verstanden. Sie stand auf, knöpfte ihre Jacke zu und packte ihre Tasche. Dann stolperte sie aus dem Bus, hinaus in den wirbelnden Schnee und machte sich auf den Weg zurück nach dorthin, von woher sie gekommen war. Den beim Hinausgehen hingestreckten Apfel des Busfahrers übersah sie. Als sie sich umdrehte, war der Bus verschwunden. Nur eine leere weiße Fläche breitete sich flirrend vor ihr aus.

Fuß für Fuß setzte sie voran, in den weichen, unberührten Schnee. Jeder Tritt setzte eine neue Spur. Niemand vor ihr hatte das je getan. Das weiße Land und sie selbst verschmolzen zu einer konturlosen Einheit, rhythmisch durchbrochen von ihren Schritten, die sich in die weiße Einsamkeit hineinbewegten. Yvonne spürte nichts mehr. Sie hätte nicht sagen können ob ihr warm oder kalt war. Ihre Schritte trugen sie zurück an einen Ort der Nirgendwo war, an einen Ort der nicht für sie bestimmt war und mit dem sie nichts zu tun hatte. Dorthin wo mürrische, graue Gesichter ihr Leben vergifteten und es niemanden gab der einem ansah, wenn man verzweifelt war und sich nach Liebe sehnte.

Dann tauchte das graue Gebäude vor ihr auf. Yvonne stolperte darauf zu. Niemand nahm von ihrer Ankunft Notiz. Aus der Küche holte sie sich ein Brot und einen Apfel. Das Brot aß sie sofort auf. Dann ging sie in ihr Zimmer, zog sich aus und legte sich in ihr Bett. Draußen heulte der Sturm in der aufkommenden Dämmerung. Den Apfel legte sie so neben sich, dass sie ihn jederzeit sehen konnte.

Yvonne war gerade in einen leichten Halbschlaf gefallen, als ihr Handy läutete: „Kann ich Dich sehen !“. Es war der Busfahrer.

Yvonne schrie. Und wieder hörte niemand sie. Aber das kannte sie schon.

Wer in aller Welt sollte sie denn auch hören ? !
 

presque_rien

Mitglied
Hi Chrissy,

ich bin leider kein große Kennerin von Kurzgeschichten, aber du hast Recht, es ist schade, dass du als neues Mitglied (Herzlich Willkommen übrigens) keinen Kommentar bekommst. Deswegen meine ganz persönliche Meinung (die, wie gesagt, nichts heißen muss, denn ich treibe mich sonst nur in der Lyrik herum).

Ich finde, dass die Geschichte viele gute Ansätze hat. Mir gefällt es stellenweise sehr, wie atmosphärisch du die Kälte, Leere, Konturlosigkeit darstellst.

Auch der Anfang gefällt mir sehr gut:
An einem frostig kalten Wintermorgen stand sie einfach so da. Wie abgestellt. So, als ob jemand sie dort vergessen hätte.
Aber leider sehe ich auch viele Schwachstellen.

1) Eine Kurzgeschichte muss auf den Punkt erzählt werden. Daher würde ich versuchen, Formulierungen, die nichts zur Geschichte beitragen oder redundant sind, wegzukürzen, z.B.:
- Warum kommt der Wind "aus den Tiefen der osteuropäischen Taiga"? (Außerdem, Taiga ist doch nicht mehr Europa, oder?)
- "Als ob es etwas gäbe, dort. [strike]Als ob sie nach etwas suchen würde.[/strike]"
- "blickte mit schwerem Blick"
- "Das Mädchen hieß Yvonne. Yvonne mochte 14, vielleicht auch 15 Jahre alt sein. Älter sicher nicht. Sie hatte eine Unmenge von Sommersprossen im Gesicht, war klein und schmal. [strike]Fast noch ein Kind. Und sie war verdammt hübsch. [/strike]" (Das sie noch fast ein Kind ist, ist klar. "Verdammt" fällt aus dem Stil.)
- "Aus einer „Therapieeinrichtung für schwer erziehbare Jugendliche“. [strike]So hieß das eben offiziell.[/strike]"
- "[strike]Yvonne war geflohen aus Verzweiflung und Einsamkeit.[/strike]"
2) An vielen Stellen ist mir die Geschichte zu gewollt dramatisch und bevormundend. Eine Kurzgeschichte sollte den Leser zwingen, nachzudenken und ihm nicht alles vorkauen. Z.B.:
- "Fror, als ob ihr niemals wieder warm werden könnte."
- "inmitten dieses ganzen Getümmels aus Gerenne, Geschrei und wohlmeinendem Gelabere der Erzieher, das sowieso keiner ernst nahm."
- "Innen oder außen, das spielte [strike]doch[/strike] jetzt keine Rolle mehr."
- "Yvonne schrie. Schrie, wie sie nie geschrieen hatte."
- "Dorthin wo mürrische, graue Gesichter ihr Leben vergifteten und es niemanden gab der einem ansah, wenn man verzweifelt war und sich nach Liebe sehnte."
3) Logische Fehler (meiner Meinung nach)
- "Sie aber hatte an der Straße einfach so dagestanden. Verloren, so als ob sie das alles gar nichts anginge. Als ob sie aus einer anderen Welt gekommen wäre. [...] stampfte mit ihren dicken Stiefeln auf dem kalten Schnee herum und fror." (Entweder sie steht da, als ob sie die kalte, feindliche Umgebung nichts anginge - oder sie friert.)
- "Er hatte gleich Schichtende und freute sich darauf nach Hause zu kommen." (Es ist doch eine "Allerherrgottsfrüh" - und Busse fahren in Deutschland nur selten die Nacht durch. Also warum Schichtende?)
- "Sie hauchte an die Scheiben und versuchte mit ihren kleinen Händen die Eisschicht an der Scheibe zu entfernen. Schließlich kratzte sie ein schmales Loch hinein" (So kalt wird es in Bussen von Innen nicht)
- "Sie wusste, dass er drogenabhängig war. Zu ihm konnte sie nicht." (Warum nicht? Das ist die Perspektive des Erzähler-Ichs - aber nicht die einer Ausreißerin.)
- "Zugedeckt mit einer Decke." (Wo hatte der Busfahrer eine Decke her?)
- "Mit wenigen Bissen hatte sie ihn in sich hineingeschlungen und warf den Rest nach vorne, in den leeren Leib des Busses hinein. Klatschend zerplatzte er an einem der Polster." (Einen solchen Aufprall kann ich mir nicht vorstellen)
- "„Aufhören Fräulein“." (Wer benutzt noch diese Anrede?)
- "Das weiße Land und sie selbst verschmolzen zu einer konturlosen Einheit, rhythmisch durchbrochen von ihren Schritten" (Gerade war es noch dunkel - und jetzt wieder hell?)
- "Yvonne war gerade in einen leichten Halbschlaf gefallen, als ihr Handy läutete: „Kann ich Dich sehen !“. Es war der Busfahrer. Yvonne schrie. Und wieder hörte niemand sie. Aber das kannte sie schon." (Ich habe das Gefühl, du willst sagen, dass der Busfahrer sie mißbraucht hat. Aber das fände ich unlogisch. Wie soll er das gemacht haben? Und warum will er sie dann jetzt sehen? Wenn es nicht so ist - verstehe ich das Ende nicht.)

4) Rechtschreibfehler?
- [red]Z[/red]uhause
- [red]H[/red]eavy[red]-M[/red]etal[red]-[/red]Bässen
- Niemand[red]en[/red]

Lg presque
 



 
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