Zähmung

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ZÄHMUNG


Du zähmst mich
Schritt für Schritt

Gewöhnst mich
an deine offene Hand

Ich schrecke noch oft zurück
wenn du mir zu nahe kommst

Ich zittere
Es bebt in mir

Das wilde Tier ruft:
Flieh, lauf fort, ganz schnell,
bevor es zu spät ist

Und der Wolf in mir
fletscht die Zähne und
schnappt nach deiner Hand


Aber bei jedem weiteren Mal
fühle ich mehr Mut es zuzulassen
und bald schon
du wirst sehen
lecke ich dir die Finger einzeln ab
und fresse dir aus der geöffneten Hand



© by Carola Hamm-Giese
 

Wolf-Wolle

Mitglied
an Silberwölfin

Wie schon gesagt, es ist wie dein anderes Gedicht , mein Name,, nur nicht ganz so stark.

Hier hast du den Werdegang sehr gut dargestellt.
Es fragt sich nur der leser: Was beschreibst du hier.
Die Zähmung des wilden Tieres, oder deine Anpassung, an was oder wen auch immer.
Oder ist beides gleich?

Liebe Grüße, Wolf
 

rosste

Mitglied
Liebe Carola,
Lass den Wolf weiter in Dir zähmen, dann braucht auch das wilde Reh nicht mehr zu fliehen.
Das Bild gefällt mir gut.
LG Stephan
 
Hallo lieber Wolf,

nein, ich glaube es ist nicht die Anpassung an den Menschen, denjenigen, der mir Nähe und Zuneigung anbot. Es geht darum, die Freiheit, den Drang danach auch, nicht nur, aber auch als Fluchtinstinkt zu entlarven aus Angst vertrauen zu müssen, sich einlassen zu müssen, Angst vor Abhängigkeit, Angst vor Zuneigung und Hingezogensein, weil es dem wilden Tier/Teil in mir so fremd war, und weil der wilde Teil ohne alles was nah war überleben konnte, musste. Die Zähmung heißt für mich, mir zugestehen zu können, dass Freiheit aus Angst vor Nähe nicht wirkliches Freisein bedeutet, sondern immer nur Flucht vor eigenen Mängeln. Und dass ich erst frei bin, wenn ich entscheiden kann zu bleiben oder zu fliehen.

Liebe Grüße
Carola

Hallo lieber Stephan,

das ist ein guter Vergleich, denn das Reh will auch seinen Platz ausfüllen und nicht immer nur den wilden starken Wolfsanteil seinen Platz überlassen.

Danke und liebe Grüße
Carola
 



 
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